schnabels fast gerade, während der Unterschnabel sich nach oben krümmt. Jm Fittig ist die vierte Schwinge die längste. Der Schwanz ist lang und stark abgestuft; die beiden mittleren Schwanz- federn überragen die seitlichen weit, und ihre Fahnen sind wenigstens theilweise sehr verschmälert, bei einigen gleichmäßig mehr und mehr nach der Spitze zu, bei andern von der Mitte ihrer Länge ab bis gegen die Spitze hin, hier aber wieder verbreitert.
Bei dem Paradiesliest(Tanysiptera Sylvia), der prachvollsten Art der Gruppe, sind der Oberkopf, die Flügel und die fünf seitlichen Schwanzfedern hochblau, die Wangengegend, der Hals- rücken und Mantel schwarz, ein dreieckiger Fleck zwischen den Schultern, der Bürzel und die zwei ver- längerten Mittelschwanzfedern reinweiß; die ganze Unterseite ist zimmtroth; der Schnabel und die Füße sind lackroth. Die Länge beträgt 10, die Fittiglänge 3 2/3 , die Schwanzlänge 23/4 Zoll.
"Bis jetzt", sagt Gould, "hat man diesen prachtvollen Vogel einzig und allein an der nördlichen Küste gefunden. Das Cap York ist die Oertlichkeit, welche er bewohnt, und er muß hier häufig sein, da in der letzten Zeit viele Bälge von ihm nach Europa gekommen sind. Mac Gillivray hat mir mitgetheilt, daß dieser Paradiesliest in allen dichten Waldungen der Umgegend von Cap York sehr häufig ist und am liebsten da sich aufhält, wo der Wald kleine sonnige Blößen hat, welche wahr- scheinlich besonders reich an Kerbthieren sind. Sein prächtiges Gefieder macht ihn leicht bemerkbar, wenn er im pfeilschnellen Fluge aus dem Walde hervorkommt und in ihm wieder verschwindet. Nie- mals zeigt er sich auf der Erde; gewöhnlich sitzt er auf einem nackten, wagrechten Zweige oder auf einer Schlingpflanze, überschaut vonhieraus seine Umgebung und stürzt sich auf die in seine Nähe kommenden Kerbthiere, worauf er wiederum zu seinem alten Sitzplatze zurückkehrt. Seinen Schrei kann man durch die Silben "Wi wi wi" wiedergeben; er wird gewöhnlich ausgestoßen, während der Vogel sitzt. Dieser ist scheu und mißtrauisch und fordert alle Geduld des Schützen heraus, welcher ihm zuweilen eine Stunde lang folgen kann, ohne einen Schuß auf ihn anzubringen. Nach Versicherung der Eingehornen legt er drei weiße Eier in eine Höhle, welche er in den von den Ameisen aufgeführten Thürmen ausgräbt.
Andere Arten der Gruppe, Tanysiptera dea und Tanysiptera nympha, leben auf Neuguinea, den Molukken und den Philippinen.
Zum Schluß mögen die Sägerlieste(Syma) noch mit einigen Worten erwähnt werden. Der lange, an der Wurzel breite, seitlich zusammengedrückte und dünne Schnabel, das hauptsächlichste Merkmal der durch sie gebildeten Sippe, ist an den Schneiden zu zwei Dritttheilen der Länge mit starken, zahlreichen, nach hinten gerichteten Zähnchen sägenartig besetzt und klafft in der Mitte. Die obere Kinnlade, welche in eine sehr dünne Spitze ausläuft, ist bedeutend länger, als die untere, welche ebenfalls sehr scharfspitzig ist. Jn dem kurzen Flügel sind die dritte und vierte Schwinge gleich lang und die längsten. Der Schwanz ist mittellang und stark abgerundet, die beiden äußersten Steuerfedern sind beträchtlich verkürzt.
Die bis jetzt bekannten zwei Arten dieser Gruppe bewohnen Neuguinea und Nordaustralien. Bei der einen, dem Poditti(Syma flavirostris), sind Oberkopf, Hals, Rücken, Ohrdeckel und Hals- seiten zimmtroth, der Rücken und die Flügel schmuziggrün, der Bürzel und der Schwanz grünlichblau, die Kehle und der Unterbauch fahlweißlich, die übrigen Untertheile gilblichbraun; den Kopf umgibt ein hinten unterbrochenes schmales schwarzes Halsband. Der Schnabel ist blaßröthlich, auf der Firste theilweise schwarzbraun. Die Länge beträgt 7 1/6 , die Fittiglänge 2 2/3 , die Schwanzlänge 2 1/6 Zoll.
Es war auf der reichen Halbinsel des Cap York, welche, wie es scheint, eine eigene Thierwelt für sich hat, wo dieser Vogel zuerst entdeckt wurde, und die folgenden Bemerkungen des Herrn Mac
Die Späher. Leichtſchnäbler. Lieſte.
ſchnabels faſt gerade, während der Unterſchnabel ſich nach oben krümmt. Jm Fittig iſt die vierte Schwinge die längſte. Der Schwanz iſt lang und ſtark abgeſtuft; die beiden mittleren Schwanz- federn überragen die ſeitlichen weit, und ihre Fahnen ſind wenigſtens theilweiſe ſehr verſchmälert, bei einigen gleichmäßig mehr und mehr nach der Spitze zu, bei andern von der Mitte ihrer Länge ab bis gegen die Spitze hin, hier aber wieder verbreitert.
Bei dem Paradieslieſt(Tanysiptera Sylvia), der prachvollſten Art der Gruppe, ſind der Oberkopf, die Flügel und die fünf ſeitlichen Schwanzfedern hochblau, die Wangengegend, der Hals- rücken und Mantel ſchwarz, ein dreieckiger Fleck zwiſchen den Schultern, der Bürzel und die zwei ver- längerten Mittelſchwanzfedern reinweiß; die ganze Unterſeite iſt zimmtroth; der Schnabel und die Füße ſind lackroth. Die Länge beträgt 10, die Fittiglänge 3⅔, die Schwanzlänge 2¾ Zoll.
„Bis jetzt“, ſagt Gould, „hat man dieſen prachtvollen Vogel einzig und allein an der nördlichen Küſte gefunden. Das Cap York iſt die Oertlichkeit, welche er bewohnt, und er muß hier häufig ſein, da in der letzten Zeit viele Bälge von ihm nach Europa gekommen ſind. Mac Gillivray hat mir mitgetheilt, daß dieſer Paradieslieſt in allen dichten Waldungen der Umgegend von Cap York ſehr häufig iſt und am liebſten da ſich aufhält, wo der Wald kleine ſonnige Blößen hat, welche wahr- ſcheinlich beſonders reich an Kerbthieren ſind. Sein prächtiges Gefieder macht ihn leicht bemerkbar, wenn er im pfeilſchnellen Fluge aus dem Walde hervorkommt und in ihm wieder verſchwindet. Nie- mals zeigt er ſich auf der Erde; gewöhnlich ſitzt er auf einem nackten, wagrechten Zweige oder auf einer Schlingpflanze, überſchaut vonhieraus ſeine Umgebung und ſtürzt ſich auf die in ſeine Nähe kommenden Kerbthiere, worauf er wiederum zu ſeinem alten Sitzplatze zurückkehrt. Seinen Schrei kann man durch die Silben „Wi wi wi“ wiedergeben; er wird gewöhnlich ausgeſtoßen, während der Vogel ſitzt. Dieſer iſt ſcheu und mißtrauiſch und fordert alle Geduld des Schützen heraus, welcher ihm zuweilen eine Stunde lang folgen kann, ohne einen Schuß auf ihn anzubringen. Nach Verſicherung der Eingehornen legt er drei weiße Eier in eine Höhle, welche er in den von den Ameiſen aufgeführten Thürmen ausgräbt.
Andere Arten der Gruppe, Tanysiptera dea und Tanysiptera nympha, leben auf Neuguinea, den Molukken und den Philippinen.
Zum Schluß mögen die Sägerlieſte(Syma) noch mit einigen Worten erwähnt werden. Der lange, an der Wurzel breite, ſeitlich zuſammengedrückte und dünne Schnabel, das hauptſächlichſte Merkmal der durch ſie gebildeten Sippe, iſt an den Schneiden zu zwei Dritttheilen der Länge mit ſtarken, zahlreichen, nach hinten gerichteten Zähnchen ſägenartig beſetzt und klafft in der Mitte. Die obere Kinnlade, welche in eine ſehr dünne Spitze ausläuft, iſt bedeutend länger, als die untere, welche ebenfalls ſehr ſcharfſpitzig iſt. Jn dem kurzen Flügel ſind die dritte und vierte Schwinge gleich lang und die längſten. Der Schwanz iſt mittellang und ſtark abgerundet, die beiden äußerſten Steuerfedern ſind beträchtlich verkürzt.
Die bis jetzt bekannten zwei Arten dieſer Gruppe bewohnen Neuguinea und Nordauſtralien. Bei der einen, dem Poditti(Syma flavirostris), ſind Oberkopf, Hals, Rücken, Ohrdeckel und Hals- ſeiten zimmtroth, der Rücken und die Flügel ſchmuziggrün, der Bürzel und der Schwanz grünlichblau, die Kehle und der Unterbauch fahlweißlich, die übrigen Untertheile gilblichbraun; den Kopf umgibt ein hinten unterbrochenes ſchmales ſchwarzes Halsband. Der Schnabel iſt blaßröthlich, auf der Firſte theilweiſe ſchwarzbraun. Die Länge beträgt 7⅙, die Fittiglänge 2⅔, die Schwanzlänge 2⅙ Zoll.
Es war auf der reichen Halbinſel des Cap York, welche, wie es ſcheint, eine eigene Thierwelt für ſich hat, wo dieſer Vogel zuerſt entdeckt wurde, und die folgenden Bemerkungen des Herrn Mac
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Die Späher. Leichtſchnäbler. Lieſte.
ſchnabels faſt gerade, während der Unterſchnabel ſich nach oben krümmt. Jm Fittig iſt die vierte
Schwinge die längſte. Der Schwanz iſt lang und ſtark abgeſtuft; die beiden mittleren Schwanz-
federn überragen die ſeitlichen weit, und ihre Fahnen ſind wenigſtens theilweiſe ſehr verſchmälert,
bei einigen gleichmäßig mehr und mehr nach der Spitze zu, bei andern von der Mitte ihrer Länge ab
bis gegen die Spitze hin, hier aber wieder verbreitert.
Bei dem Paradieslieſt (Tanysiptera Sylvia), der prachvollſten Art der Gruppe, ſind der
Oberkopf, die Flügel und die fünf ſeitlichen Schwanzfedern hochblau, die Wangengegend, der Hals-
rücken und Mantel ſchwarz, ein dreieckiger Fleck zwiſchen den Schultern, der Bürzel und die zwei ver-
längerten Mittelſchwanzfedern reinweiß; die ganze Unterſeite iſt zimmtroth; der Schnabel und die
Füße ſind lackroth. Die Länge beträgt 10, die Fittiglänge 3⅔, die Schwanzlänge 2¾ Zoll.
„Bis jetzt“, ſagt Gould, „hat man dieſen prachtvollen Vogel einzig und allein an der nördlichen
Küſte gefunden. Das Cap York iſt die Oertlichkeit, welche er bewohnt, und er muß hier häufig ſein,
da in der letzten Zeit viele Bälge von ihm nach Europa gekommen ſind. Mac Gillivray hat mir
mitgetheilt, daß dieſer Paradieslieſt in allen dichten Waldungen der Umgegend von Cap York ſehr
häufig iſt und am liebſten da ſich aufhält, wo der Wald kleine ſonnige Blößen hat, welche wahr-
ſcheinlich beſonders reich an Kerbthieren ſind. Sein prächtiges Gefieder macht ihn leicht bemerkbar,
wenn er im pfeilſchnellen Fluge aus dem Walde hervorkommt und in ihm wieder verſchwindet. Nie-
mals zeigt er ſich auf der Erde; gewöhnlich ſitzt er auf einem nackten, wagrechten Zweige oder auf
einer Schlingpflanze, überſchaut vonhieraus ſeine Umgebung und ſtürzt ſich auf die in ſeine Nähe
kommenden Kerbthiere, worauf er wiederum zu ſeinem alten Sitzplatze zurückkehrt. Seinen Schrei kann
man durch die Silben „Wi wi wi“ wiedergeben; er wird gewöhnlich ausgeſtoßen, während der
Vogel ſitzt. Dieſer iſt ſcheu und mißtrauiſch und fordert alle Geduld des Schützen heraus, welcher ihm
zuweilen eine Stunde lang folgen kann, ohne einen Schuß auf ihn anzubringen. Nach Verſicherung
der Eingehornen legt er drei weiße Eier in eine Höhle, welche er in den von den Ameiſen aufgeführten
Thürmen ausgräbt.
Andere Arten der Gruppe, Tanysiptera dea und Tanysiptera nympha, leben auf Neuguinea,
den Molukken und den Philippinen.
Zum Schluß mögen die Sägerlieſte (Syma) noch mit einigen Worten erwähnt werden. Der
lange, an der Wurzel breite, ſeitlich zuſammengedrückte und dünne Schnabel, das hauptſächlichſte
Merkmal der durch ſie gebildeten Sippe, iſt an den Schneiden zu zwei Dritttheilen der Länge mit
ſtarken, zahlreichen, nach hinten gerichteten Zähnchen ſägenartig beſetzt und klafft in der Mitte. Die
obere Kinnlade, welche in eine ſehr dünne Spitze ausläuft, iſt bedeutend länger, als die untere, welche
ebenfalls ſehr ſcharfſpitzig iſt. Jn dem kurzen Flügel ſind die dritte und vierte Schwinge gleich
lang und die längſten. Der Schwanz iſt mittellang und ſtark abgerundet, die beiden äußerſten
Steuerfedern ſind beträchtlich verkürzt.
Die bis jetzt bekannten zwei Arten dieſer Gruppe bewohnen Neuguinea und Nordauſtralien.
Bei der einen, dem Poditti (Syma flavirostris), ſind Oberkopf, Hals, Rücken, Ohrdeckel und Hals-
ſeiten zimmtroth, der Rücken und die Flügel ſchmuziggrün, der Bürzel und der Schwanz grünlichblau,
die Kehle und der Unterbauch fahlweißlich, die übrigen Untertheile gilblichbraun; den Kopf umgibt
ein hinten unterbrochenes ſchmales ſchwarzes Halsband. Der Schnabel iſt blaßröthlich, auf der Firſte
theilweiſe ſchwarzbraun. Die Länge beträgt 7⅙, die Fittiglänge 2⅔, die Schwanzlänge 2⅙ Zoll.
Es war auf der reichen Halbinſel des Cap York, welche, wie es ſcheint, eine eigene Thierwelt für
ſich hat, wo dieſer Vogel zuerſt entdeckt wurde, und die folgenden Bemerkungen des Herrn Mac
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/194>, abgerufen am 21.11.2024.
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