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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Die Läufer. Scharrvögel. Baumhühner.
geschäftet, die Schwingen braungrau, die Armschwingen gelblich gesäumt, die Steuerfedern reingrau.
Das Auge ist dunkelbraun, der Schnabel schwarz, der Fuß dunkelbleigrau.

Das Kleid des Weibchens ist selbstverständlich einfacher gefärbt, die Stirn schmuzigweißbraun
gestrichelt, der Scheitel braungrau, die Kehle gilblich, dunkler gestrichelt, die Brust schmuziggrau, die
übrige Unterseite und die Zeichnung der Federn blässer, schmuziger und minder deutlich ausgesprochen.
Die Länge beträgt 9, die Fittiglänge 4[ 1/3 ], die Schwanzlänge 31/2 Zoll.

Das Gefieder der Helmwachtel zeigt eine ähnliche Farbenvertheilung; das schwarze Gesichtsfeld
ist aber größer, -- denn es erstreckt sich auch auf den Vorderscheitel, und nur ein kleiner Theil der Stirn
erscheint weißlich --, der Hinterkopf lebhaft rothbraun, die Unterseite gelb, ohne Muschelzeichnung, der

[Abbildung] Die Schopswachtel (Lophortyx californianus). [ 1/3 ] der nat. Größe.
Bauch schwarz und das Seitengefieder, anstatt auf olivenfarbenem, auf prächtig rothbraunem Grunde
lichtgelb in die Länge gestreift, wie überhaupt alle Farben lebhafter und glänzender sind.

Die Schopfwachtel wurde gelegentlich der Reise der Fregatte "La Perouse" in Kalifornien
entdeckt und in dem über diese Reise herausgegebenen Werke abgebildet, später aber an allen geeigneten
Oertlichkeiten des Landes in Menge aufgefunden; die Helmwachtel entdeckte Gambel, zu dessen
Ehren sie später benannt wurde, im Jahre 1841 auf der östlichen Seite der kalifornischen Gebirge;
ihr eigentliches Vaterland aber ist das Gebiet von Arizona, woselbst sie ihre Verwandte ersetzt.

Alle Berichte über die Lebensweise der Schopfwachtel sind auffallender Weise noch sehr dürftig.
"Dieser prachtvolle Vogel", sagt Gambel, "so außerordentlich häufig in ganz Kalifornien, vereinigt

Die Läufer. Scharrvögel. Baumhühner.
geſchäftet, die Schwingen braungrau, die Armſchwingen gelblich geſäumt, die Steuerfedern reingrau.
Das Auge iſt dunkelbraun, der Schnabel ſchwarz, der Fuß dunkelbleigrau.

Das Kleid des Weibchens iſt ſelbſtverſtändlich einfacher gefärbt, die Stirn ſchmuzigweißbraun
geſtrichelt, der Scheitel braungrau, die Kehle gilblich, dunkler geſtrichelt, die Bruſt ſchmuziggrau, die
übrige Unterſeite und die Zeichnung der Federn bläſſer, ſchmuziger und minder deutlich ausgeſprochen.
Die Länge beträgt 9, die Fittiglänge 4[⅓], die Schwanzlänge 3½ Zoll.

Das Gefieder der Helmwachtel zeigt eine ähnliche Farbenvertheilung; das ſchwarze Geſichtsfeld
iſt aber größer, — denn es erſtreckt ſich auch auf den Vorderſcheitel, und nur ein kleiner Theil der Stirn
erſcheint weißlich —, der Hinterkopf lebhaft rothbraun, die Unterſeite gelb, ohne Muſchelzeichnung, der

[Abbildung] Die Schopſwachtel (Lophortyx californianus). [⅓] der nat. Größe.
Bauch ſchwarz und das Seitengefieder, anſtatt auf olivenfarbenem, auf prächtig rothbraunem Grunde
lichtgelb in die Länge geſtreift, wie überhaupt alle Farben lebhafter und glänzender ſind.

Die Schopfwachtel wurde gelegentlich der Reiſe der Fregatte „La Perouſe“ in Kalifornien
entdeckt und in dem über dieſe Reiſe herausgegebenen Werke abgebildet, ſpäter aber an allen geeigneten
Oertlichkeiten des Landes in Menge aufgefunden; die Helmwachtel entdeckte Gambel, zu deſſen
Ehren ſie ſpäter benannt wurde, im Jahre 1841 auf der öſtlichen Seite der kaliforniſchen Gebirge;
ihr eigentliches Vaterland aber iſt das Gebiet von Arizona, woſelbſt ſie ihre Verwandte erſetzt.

Alle Berichte über die Lebensweiſe der Schopfwachtel ſind auffallender Weiſe noch ſehr dürftig.
„Dieſer prachtvolle Vogel“, ſagt Gambel, „ſo außerordentlich häufig in ganz Kalifornien, vereinigt

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[414/0442] Die Läufer. Scharrvögel. Baumhühner. geſchäftet, die Schwingen braungrau, die Armſchwingen gelblich geſäumt, die Steuerfedern reingrau. Das Auge iſt dunkelbraun, der Schnabel ſchwarz, der Fuß dunkelbleigrau. Das Kleid des Weibchens iſt ſelbſtverſtändlich einfacher gefärbt, die Stirn ſchmuzigweißbraun geſtrichelt, der Scheitel braungrau, die Kehle gilblich, dunkler geſtrichelt, die Bruſt ſchmuziggrau, die übrige Unterſeite und die Zeichnung der Federn bläſſer, ſchmuziger und minder deutlich ausgeſprochen. Die Länge beträgt 9, die Fittiglänge 4⅓, die Schwanzlänge 3½ Zoll. Das Gefieder der Helmwachtel zeigt eine ähnliche Farbenvertheilung; das ſchwarze Geſichtsfeld iſt aber größer, — denn es erſtreckt ſich auch auf den Vorderſcheitel, und nur ein kleiner Theil der Stirn erſcheint weißlich —, der Hinterkopf lebhaft rothbraun, die Unterſeite gelb, ohne Muſchelzeichnung, der [Abbildung Die Schopſwachtel (Lophortyx californianus). ⅓ der nat. Größe.] Bauch ſchwarz und das Seitengefieder, anſtatt auf olivenfarbenem, auf prächtig rothbraunem Grunde lichtgelb in die Länge geſtreift, wie überhaupt alle Farben lebhafter und glänzender ſind. Die Schopfwachtel wurde gelegentlich der Reiſe der Fregatte „La Perouſe“ in Kalifornien entdeckt und in dem über dieſe Reiſe herausgegebenen Werke abgebildet, ſpäter aber an allen geeigneten Oertlichkeiten des Landes in Menge aufgefunden; die Helmwachtel entdeckte Gambel, zu deſſen Ehren ſie ſpäter benannt wurde, im Jahre 1841 auf der öſtlichen Seite der kaliforniſchen Gebirge; ihr eigentliches Vaterland aber iſt das Gebiet von Arizona, woſelbſt ſie ihre Verwandte erſetzt. Alle Berichte über die Lebensweiſe der Schopfwachtel ſind auffallender Weiſe noch ſehr dürftig. „Dieſer prachtvolle Vogel“, ſagt Gambel, „ſo außerordentlich häufig in ganz Kalifornien, vereinigt

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/442>, abgerufen am 22.11.2024.