amerikas, welche in dem atlantischen Meere ausmünden, mit alleiniger Ausnahme des Mohawk, eines Nebenflusses des Hudson. Oft erscheint sie zahlreich an Felsen im Wasser, um sich hier in seichterem Gewässer zu sonnen; gewöhnlich liegt sie unter Wurzeln und Wasserpflanzen verborgen, um auf Beute zu lauern. Sie jagt auf Fische, Lurche und Wasservögel, schwimmt langsam an das ersehene Opfer heran und schnellt ihren verhältnißmäßig langen Hals blitzschnell und mit großer Sicherheit vor. Jn den südlicher gelegenen Staaten soll sie unter den jungen Alligatoren wahrhafte Verheerungen anrichten, dafür aber wieder von den alten Kaimans gefressen werden. Den Bauern wird sie
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Die bifsige Schildkröte(Trionyx-Platypeltis-ferox). 1/6 der nat. Größe.
lästig durch ihre Jagd auf Enten und junge Gänse, wenn auch wohl nicht in demselben Grade wie die Schnappschildkröte.
Jm Mai suchen die Weibchen sandige Plätze längs der Ufer an den Gewässern, welche sie bewohnen, und ersteigen, ungeachtet ihrer sonstigen Schwerfälligkeit, in dieser Zeit Hügel von mehreren Fuß Höhe. Die Eier sind kugelig und verhältnißmäßig zerbrechlich, jedenfalls mehr als die der Flußschildkröten, welche dasselbe Gewässer bewohnen. Ueber das Leben der Jungen, welche im Juni ausschlüpfen, scheinen Beobachtungen nicht veröffentlicht worden zu sein.
Die Schildkröten. Weichſchildkröten.
amerikas, welche in dem atlantiſchen Meere ausmünden, mit alleiniger Ausnahme des Mohawk, eines Nebenfluſſes des Hudſon. Oft erſcheint ſie zahlreich an Felſen im Waſſer, um ſich hier in ſeichterem Gewäſſer zu ſonnen; gewöhnlich liegt ſie unter Wurzeln und Waſſerpflanzen verborgen, um auf Beute zu lauern. Sie jagt auf Fiſche, Lurche und Waſſervögel, ſchwimmt langſam an das erſehene Opfer heran und ſchnellt ihren verhältnißmäßig langen Hals blitzſchnell und mit großer Sicherheit vor. Jn den ſüdlicher gelegenen Staaten ſoll ſie unter den jungen Alligatoren wahrhafte Verheerungen anrichten, dafür aber wieder von den alten Kaimans gefreſſen werden. Den Bauern wird ſie
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Die bifſige Schildkröte(Trionyx-Platypeltis-ferox). ⅙ der nat. Größe.
läſtig durch ihre Jagd auf Enten und junge Gänſe, wenn auch wohl nicht in demſelben Grade wie die Schnappſchildkröte.
Jm Mai ſuchen die Weibchen ſandige Plätze längs der Ufer an den Gewäſſern, welche ſie bewohnen, und erſteigen, ungeachtet ihrer ſonſtigen Schwerfälligkeit, in dieſer Zeit Hügel von mehreren Fuß Höhe. Die Eier ſind kugelig und verhältnißmäßig zerbrechlich, jedenfalls mehr als die der Flußſchildkröten, welche daſſelbe Gewäſſer bewohnen. Ueber das Leben der Jungen, welche im Juni ausſchlüpfen, ſcheinen Beobachtungen nicht veröffentlicht worden zu ſein.
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Die Schildkröten. Weichſchildkröten.
amerikas, welche in dem atlantiſchen Meere ausmünden, mit alleiniger Ausnahme des Mohawk, eines
Nebenfluſſes des Hudſon. Oft erſcheint ſie zahlreich an Felſen im Waſſer, um ſich hier in ſeichterem
Gewäſſer zu ſonnen; gewöhnlich liegt ſie unter Wurzeln und Waſſerpflanzen verborgen, um auf Beute
zu lauern. Sie jagt auf Fiſche, Lurche und Waſſervögel, ſchwimmt langſam an das erſehene Opfer
heran und ſchnellt ihren verhältnißmäßig langen Hals blitzſchnell und mit großer Sicherheit vor. Jn
den ſüdlicher gelegenen Staaten ſoll ſie unter den jungen Alligatoren wahrhafte Verheerungen
anrichten, dafür aber wieder von den alten Kaimans gefreſſen werden. Den Bauern wird ſie
[Abbildung Die bifſige Schildkröte (Trionyx-Platypeltis-ferox). ⅙ der nat. Größe.]
läſtig durch ihre Jagd auf Enten und junge Gänſe, wenn auch wohl nicht in demſelben Grade wie
die Schnappſchildkröte.
Jm Mai ſuchen die Weibchen ſandige Plätze längs der Ufer an den Gewäſſern, welche ſie
bewohnen, und erſteigen, ungeachtet ihrer ſonſtigen Schwerfälligkeit, in dieſer Zeit Hügel von mehreren
Fuß Höhe. Die Eier ſind kugelig und verhältnißmäßig zerbrechlich, jedenfalls mehr als die der
Flußſchildkröten, welche daſſelbe Gewäſſer bewohnen. Ueber das Leben der Jungen, welche im Juni
ausſchlüpfen, ſcheinen Beobachtungen nicht veröffentlicht worden zu ſein.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/60>, abgerufen am 22.12.2024.
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