Die Stachelflosser. Flötenmäuler. Die Weichflosser.
derart seine lange Mundröhre entsprechend benutze. Jn dem Magen der Tabakspfeife fand Commerson kleine Fische; andere Beobachter zählen als Beute auch verschiedene Krebse auf. Wie diese erbeutet werden, wissen wir nicht. Der Flötenmund soll Würmer und Laich fressen.
Für den menschlichen Haushalt hat kein Röhrenmaul Bedeutung. Das Fleisch der Meerschnepfe soll, wie Geßner sagt, "ein gut Gesafft vnd Geblüt gebären, one Arbeit verdäwet werden vnd gesund seyn"; das der Tabakspfeife und des Trompetenfisches dagegen wird als mager und zähe
[Abbildung]
Die Tabalspfeife (Fistularia tabacaria). Nat. Größe bis 4 Fuß.
beschrieben. Der Kleinheit halber bringt man auch die Meerschnepfe trotz ihres guten Fleisches selten auf den Tisch, pflegt die Gefangenen vielmehr noch heutigentages wie zu Geßner's Zeiten "zu dörren vnd zu behalten, als andere Abentheur".
Dritte Ordnung. Die Weichflosser (Anacanthini).
"Die Weichflosser sind Fische, welche im inneren Baue mit den Stachelflossern übereinstimmen, deren Schwimmblase, wenn vorhanden, auch ohne Luftgang ist, die aber nur weiche Strahlen haben. Jhre Bauchflossen, wenn vorhanden, stehen an der Brust oder Kehle."
Mit diesen Worten kennzeichnet Johannes Müller die von ihm aufgestellte Ordnung, und wenn man Dem ergänzend noch hinzufügt, daß die unteren Schlundknochen stets getrennt sind, hat man gesagt, was im Allgemeinen über die hierher gehörigen Fische zu sagen ist.
Die Stachelfloſſer. Flötenmäuler. Die Weichfloſſer.
derart ſeine lange Mundröhre entſprechend benutze. Jn dem Magen der Tabakspfeife fand Commerſon kleine Fiſche; andere Beobachter zählen als Beute auch verſchiedene Krebſe auf. Wie dieſe erbeutet werden, wiſſen wir nicht. Der Flötenmund ſoll Würmer und Laich freſſen.
Für den menſchlichen Haushalt hat kein Röhrenmaul Bedeutung. Das Fleiſch der Meerſchnepfe ſoll, wie Geßner ſagt, „ein gut Geſafft vnd Geblüt gebären, one Arbeit verdäwet werden vnd geſund ſeyn“; das der Tabakspfeife und des Trompetenfiſches dagegen wird als mager und zähe
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Die Tabalspfeife (Fistularia tabacaria). Nat. Größe bis 4 Fuß.
beſchrieben. Der Kleinheit halber bringt man auch die Meerſchnepfe trotz ihres guten Fleiſches ſelten auf den Tiſch, pflegt die Gefangenen vielmehr noch heutigentages wie zu Geßner’s Zeiten „zu dörren vnd zu behalten, als andere Abentheur“.
Dritte Ordnung. Die Weichfloſſer (Anacanthini).
„Die Weichfloſſer ſind Fiſche, welche im inneren Baue mit den Stachelfloſſern übereinſtimmen, deren Schwimmblaſe, wenn vorhanden, auch ohne Luftgang iſt, die aber nur weiche Strahlen haben. Jhre Bauchfloſſen, wenn vorhanden, ſtehen an der Bruſt oder Kehle.“
Mit dieſen Worten kennzeichnet Johannes Müller die von ihm aufgeſtellte Ordnung, und wenn man Dem ergänzend noch hinzufügt, daß die unteren Schlundknochen ſtets getrennt ſind, hat man geſagt, was im Allgemeinen über die hierher gehörigen Fiſche zu ſagen iſt.
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Die Stachelfloſſer. Flötenmäuler. Die Weichfloſſer.
derart ſeine lange Mundröhre entſprechend benutze. Jn dem Magen der Tabakspfeife fand
Commerſon kleine Fiſche; andere Beobachter zählen als Beute auch verſchiedene Krebſe auf. Wie
dieſe erbeutet werden, wiſſen wir nicht. Der Flötenmund ſoll Würmer und Laich freſſen.
Für den menſchlichen Haushalt hat kein Röhrenmaul Bedeutung. Das Fleiſch der Meerſchnepfe
ſoll, wie Geßner ſagt, „ein gut Geſafft vnd Geblüt gebären, one Arbeit verdäwet werden vnd
geſund ſeyn“; das der Tabakspfeife und des Trompetenfiſches dagegen wird als mager und zähe
[Abbildung Die Tabalspfeife (Fistularia tabacaria). Nat. Größe bis 4 Fuß.]
beſchrieben. Der Kleinheit halber bringt man auch die Meerſchnepfe trotz ihres guten Fleiſches ſelten
auf den Tiſch, pflegt die Gefangenen vielmehr noch heutigentages wie zu Geßner’s Zeiten „zu dörren
vnd zu behalten, als andere Abentheur“.
Dritte Ordnung.
Die Weichfloſſer (Anacanthini).
„Die Weichfloſſer ſind Fiſche, welche im inneren Baue mit den Stachelfloſſern übereinſtimmen,
deren Schwimmblaſe, wenn vorhanden, auch ohne Luftgang iſt, die aber nur weiche Strahlen haben.
Jhre Bauchfloſſen, wenn vorhanden, ſtehen an der Bruſt oder Kehle.“
Mit dieſen Worten kennzeichnet Johannes Müller die von ihm aufgeſtellte Ordnung, und
wenn man Dem ergänzend noch hinzufügt, daß die unteren Schlundknochen ſtets getrennt ſind, hat
man geſagt, was im Allgemeinen über die hierher gehörigen Fiſche zu ſagen iſt.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/628>, abgerufen am 23.12.2024.
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