licher Schönheit ihren erstgeborenen Sohn auf den Armen tragend, in die ungarische Reichsversammlung zu Preß- burg, schilderte den Abgeordneten mit rührenden Worten ihre große Bedrängniß und flehte sie um ihre Hilfe an. Wie ein Mann erhoben sich nun die hochherzigen, heldenmüthigen Männer Ungarns, nahmen ihr Schwert aus der Scheide und riefen begeistert: "
Moriamur pro regina nostra Maria Theresia! Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia!" Diese Männer haben treu ihr Wort gehalten und Oesterreich mit Gottes Hilfe vor großem Unglück bewahrt.
So wollen auch wir, theuere Männer, die ihr diese Zeilen leset, um unsere heilige katholische Kirche uns schaaren wie ein Mann. Ihr haben wir mehr zu danken wie der liebevollsten irdischen Mutter; sie hat der ganzen christlichen Gesellschaft mehr Wohlthaten, größeren Segen zugewendet, als dies je eine Fürstin ihrem Volke gethan. Groß ist die Anzahl und Stärke ihrer Feinde. Männer des Unglaubens erheben sich überall zum Kampfe, zum erbitterten Kampfe gegen unsere erhabene Mutterkönigin. Darum wollen wir als ihre wackeren Söhne uns ganz in den Dienst unserer heiligen Kirche, dieser Tochter des Himmels, stellen. Ihrer Liebe, ihrer Ehre und ihrem Rechte sei unsere ganze Manneskraft, unser ganzes Herz geschenkt. Die Liebe zur Kirche ist ja das Kennzeichen der Kinder Gottes.
licher Schönheit ihren erstgeborenen Sohn auf den Armen tragend, in die ungarische Reichsversammlung zu Preß- burg, schilderte den Abgeordneten mit rührenden Worten ihre große Bedrängniß und flehte sie um ihre Hilfe an. Wie ein Mann erhoben sich nun die hochherzigen, heldenmüthigen Männer Ungarns, nahmen ihr Schwert aus der Scheide und riefen begeistert: „
Moriamur pro regina nostra Maria Theresia! Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia!“ Diese Männer haben treu ihr Wort gehalten und Oesterreich mit Gottes Hilfe vor großem Unglück bewahrt.
So wollen auch wir, theuere Männer, die ihr diese Zeilen leset, um unsere heilige katholische Kirche uns schaaren wie ein Mann. Ihr haben wir mehr zu danken wie der liebevollsten irdischen Mutter; sie hat der ganzen christlichen Gesellschaft mehr Wohlthaten, größeren Segen zugewendet, als dies je eine Fürstin ihrem Volke gethan. Groß ist die Anzahl und Stärke ihrer Feinde. Männer des Unglaubens erheben sich überall zum Kampfe, zum erbitterten Kampfe gegen unsere erhabene Mutterkönigin. Darum wollen wir als ihre wackeren Söhne uns ganz in den Dienst unserer heiligen Kirche, dieser Tochter des Himmels, stellen. Ihrer Liebe, ihrer Ehre und ihrem Rechte sei unsere ganze Manneskraft, unser ganzes Herz geschenkt. Die Liebe zur Kirche ist ja das Kennzeichen der Kinder Gottes.
<TEI><text><body><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0135"xml:id="B836_001_1901_pb0123_0001"n="123"/>
licher Schönheit ihren erstgeborenen Sohn auf den Armen<lb/>
tragend, in die ungarische Reichsversammlung zu Preß-<lb/>
burg, schilderte den Abgeordneten mit rührenden Worten<lb/>
ihre große Bedrängniß und flehte sie um ihre Hilfe an.<lb/>
Wie <hirendition="#g">ein</hi> Mann erhoben sich nun die hochherzigen,<lb/>
heldenmüthigen Männer Ungarns, nahmen ihr Schwert<lb/>
aus der Scheide und riefen begeistert: <q>„<hirendition="#aq">Moriamur pro<lb/>
regina nostra Maria Theresia</hi>! Wir wollen sterben<lb/>
für unsere Königin Maria Theresia!“</q> Diese Männer<lb/>
haben treu ihr Wort gehalten und Oesterreich mit<lb/>
Gottes Hilfe vor großem Unglück bewahrt.</p><p>So wollen auch wir, theuere Männer, die ihr diese<lb/>
Zeilen leset, um unsere heilige katholische Kirche uns<lb/>
schaaren wie <hirendition="#g">ein</hi> Mann. Ihr haben wir mehr zu<lb/>
danken wie der liebevollsten irdischen Mutter; sie hat<lb/>
der ganzen christlichen Gesellschaft mehr Wohlthaten,<lb/>
größeren Segen zugewendet, als dies je eine Fürstin<lb/>
ihrem Volke gethan. Groß ist die Anzahl und Stärke<lb/>
ihrer Feinde. Männer des Unglaubens erheben sich<lb/>
überall zum Kampfe, zum erbitterten Kampfe gegen<lb/>
unsere erhabene Mutterkönigin. Darum wollen wir als<lb/>
ihre wackeren Söhne uns ganz in den Dienst unserer<lb/>
heiligen Kirche, dieser Tochter des Himmels, stellen.<lb/>
Ihrer Liebe, ihrer Ehre und ihrem Rechte sei unsere<lb/>
ganze Manneskraft, unser ganzes Herz geschenkt. Die<lb/>
Liebe zur Kirche ist ja das Kennzeichen der Kinder<lb/>
Gottes.</p></div></div><divn="6"></div></body></text></TEI>
[123/0135]
licher Schönheit ihren erstgeborenen Sohn auf den Armen
tragend, in die ungarische Reichsversammlung zu Preß-
burg, schilderte den Abgeordneten mit rührenden Worten
ihre große Bedrängniß und flehte sie um ihre Hilfe an.
Wie ein Mann erhoben sich nun die hochherzigen,
heldenmüthigen Männer Ungarns, nahmen ihr Schwert
aus der Scheide und riefen begeistert: „ Moriamur pro
regina nostra Maria Theresia! Wir wollen sterben
für unsere Königin Maria Theresia!“ Diese Männer
haben treu ihr Wort gehalten und Oesterreich mit
Gottes Hilfe vor großem Unglück bewahrt.
So wollen auch wir, theuere Männer, die ihr diese
Zeilen leset, um unsere heilige katholische Kirche uns
schaaren wie ein Mann. Ihr haben wir mehr zu
danken wie der liebevollsten irdischen Mutter; sie hat
der ganzen christlichen Gesellschaft mehr Wohlthaten,
größeren Segen zugewendet, als dies je eine Fürstin
ihrem Volke gethan. Groß ist die Anzahl und Stärke
ihrer Feinde. Männer des Unglaubens erheben sich
überall zum Kampfe, zum erbitterten Kampfe gegen
unsere erhabene Mutterkönigin. Darum wollen wir als
ihre wackeren Söhne uns ganz in den Dienst unserer
heiligen Kirche, dieser Tochter des Himmels, stellen.
Ihrer Liebe, ihrer Ehre und ihrem Rechte sei unsere
ganze Manneskraft, unser ganzes Herz geschenkt. Die
Liebe zur Kirche ist ja das Kennzeichen der Kinder
Gottes.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/135>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.