Der beliebte Volksschriftsteller P. Hattler S. J. schreibt in seinem "Wanderbuch für die Reise in die Ewigkeit", Bd. II.: "Da fährt ein Schiff reich mit Waaren beladen seinen nassen Weg dahin auf ruhiger See. Der Wind bläst in die Segel; das Wasser weicht schweigend zu beiden Seiten aus; die Schiffer sind fröh- lich und munterer Dinge und singen lustige Lieder und essen und trinken oder tanzen sogar. Der Kaufmann, dem die kostbaren Waaren angehören, rechnet schon im Stillen den Gewinn aus, den er davon machen wird. Aber auf einmal mitten in der raschen Fahrt bekommt das Schiff einen gewaltigen Stoß; ein Todesschrei fährt aus Aller Mund; noch wenige Minuten und das Schiff geht auseinander. Es ist angerannt an verborgenes, spitzes Gestein, das die Wellen fast hintertückisch ver- deckt haben. Oder es ist nahe am Ufer auf den Sand aufgesessen und sitzt fest und sie kommen nicht mehr weiter.
"Gerade so ist es mit der Arbeit am Sonntage. Ein oberflächlicher Kopf zählt die Kreuzer, die ihm diese Arbeit einbringt, und er findet, daß es monatlich und jährlich so und so viel Gewinn verschafft. Und dabei bleibt er stehen und meint, das Geschäft gehe ganz gut, weil er jetzt so viel Geld mehr hat als früher, wo er den Sonntag gehalten und geheiligt hat. Aber der
VI. Der Sonntag in seiner Bedeutung.
Der beliebte Volksschriftsteller P. Hattler S. J. schreibt in seinem „Wanderbuch für die Reise in die Ewigkeit“, Bd. II.: „Da fährt ein Schiff reich mit Waaren beladen seinen nassen Weg dahin auf ruhiger See. Der Wind bläst in die Segel; das Wasser weicht schweigend zu beiden Seiten aus; die Schiffer sind fröh- lich und munterer Dinge und singen lustige Lieder und essen und trinken oder tanzen sogar. Der Kaufmann, dem die kostbaren Waaren angehören, rechnet schon im Stillen den Gewinn aus, den er davon machen wird. Aber auf einmal mitten in der raschen Fahrt bekommt das Schiff einen gewaltigen Stoß; ein Todesschrei fährt aus Aller Mund; noch wenige Minuten und das Schiff geht auseinander. Es ist angerannt an verborgenes, spitzes Gestein, das die Wellen fast hintertückisch ver- deckt haben. Oder es ist nahe am Ufer auf den Sand aufgesessen und sitzt fest und sie kommen nicht mehr weiter.
„Gerade so ist es mit der Arbeit am Sonntage. Ein oberflächlicher Kopf zählt die Kreuzer, die ihm diese Arbeit einbringt, und er findet, daß es monatlich und jährlich so und so viel Gewinn verschafft. Und dabei bleibt er stehen und meint, das Geschäft gehe ganz gut, weil er jetzt so viel Geld mehr hat als früher, wo er den Sonntag gehalten und geheiligt hat. Aber der
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VI.
Der Sonntag in seiner Bedeutung.
Der beliebte Volksschriftsteller P. Hattler S. J.
schreibt in seinem „Wanderbuch für die Reise in die
Ewigkeit“, Bd. II.: „Da fährt ein Schiff reich mit
Waaren beladen seinen nassen Weg dahin auf ruhiger
See. Der Wind bläst in die Segel; das Wasser weicht
schweigend zu beiden Seiten aus; die Schiffer sind fröh-
lich und munterer Dinge und singen lustige Lieder und
essen und trinken oder tanzen sogar. Der Kaufmann,
dem die kostbaren Waaren angehören, rechnet schon im
Stillen den Gewinn aus, den er davon machen wird.
Aber auf einmal mitten in der raschen Fahrt bekommt
das Schiff einen gewaltigen Stoß; ein Todesschrei fährt
aus Aller Mund; noch wenige Minuten und das Schiff
geht auseinander. Es ist angerannt an verborgenes,
spitzes Gestein, das die Wellen fast hintertückisch ver-
deckt haben. Oder es ist nahe am Ufer auf den Sand
aufgesessen und sitzt fest und sie kommen nicht mehr
weiter.
„Gerade so ist es mit der Arbeit am Sonntage.
Ein oberflächlicher Kopf zählt die Kreuzer, die ihm diese
Arbeit einbringt, und er findet, daß es monatlich und
jährlich so und so viel Gewinn verschafft. Und dabei
bleibt er stehen und meint, das Geschäft gehe ganz gut,
weil er jetzt so viel Geld mehr hat als früher, wo er
den Sonntag gehalten und geheiligt hat. Aber der
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/136>, abgerufen am 21.11.2024.
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