Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.de v. 1. und abermahl im 5ten V. da wir tod waren in Sünden / welche Redens-Art ebenfals gefunden wird Colos. II, 13. Er wird aber der geistliche Tod genand / weil der Mensch zu allen geistlichen / göttlichen und guten Wercken erstorben / und entfernet ist von dem Leben / das aus GOtt ist / oder eigentlich / von dem Leben GOttes / Ephes. IV, 18. Die Sache läst sich erläutern / und gantz deutlich begreiffen durch das Exempel oder Gleichniß eines natürlich todten Menschen. Dann wann ein Mensch gestorben / so ist es vergebens / daß man die Verrichtungen von ihm erwarten oder fodern wolte / die er sonst bey seinem Leben zuthun gewohnt gewesen. Weil er tod / so höret / siehet / reget und beweget er sich nicht / er hat weder Willen noch Kräffte das geringste zu verrichten; also ist es auch mit einem geistlich Todten Menschen / er höret und siehet nicht / nemlich Geistlicher Weise / was GOtt in seinem Worte befiehlet / verstehet und begreifft er nicht. Mann ihm noch so viel aus GOttes Wort zugeruffen wird / bleibt er doch unempfindlich / er hat weder Willen noch Krafft dem Befehl und Geboten GOttes zu gehorchen. Ob nun aber gleich alle Menschen von Natur diesem Geistlichen Tode unterworffen / so können wir doch durch Christum davon befreyet werden: weil der uns davon erlöset / wie Paulus lehret Eph. II, 5. Da Er spricht: Da wir Tod waren in de v. 1. und abermahl im 5ten V. da wir tod waren in Sünden / welche Redens-Art ebenfals gefunden wird Colos. II, 13. Er wird aber der geistliche Tod genand / weil der Mensch zu allen geistlichen / göttlichen und guten Wercken erstorben / und entfernet ist von dem Leben / das aus GOtt ist / oder eigentlich / von dem Leben GOttes / Ephes. IV, 18. Die Sache läst sich erläutern / und gantz deutlich begreiffen durch das Exempel oder Gleichniß eines natürlich todten Menschen. Dann wann ein Mensch gestorben / so ist es vergebens / daß man die Verrichtungen von ihm erwarten oder fodern wolte / die er sonst bey seinem Leben zuthun gewohnt gewesen. Weil er tod / so höret / siehet / reget und beweget er sich nicht / er hat weder Willen noch Kräffte das geringste zu verrichten; also ist es auch mit einem geistlich Todten Menschen / er höret und siehet nicht / nemlich Geistlicher Weise / was GOtt in seinem Worte befiehlet / verstehet und begreifft er nicht. Mann ihm noch so viel aus GOttes Wort zugeruffen wird / bleibt er doch unempfindlich / er hat weder Willen noch Krafft dem Befehl und Geboten GOttes zu gehorchen. Ob nun aber gleich alle Menschen von Natur diesem Geistlichen Tode unterworffen / so können wir doch durch Christum davon befreyet werden: weil der uns davon erlöset / wie Paulus lehret Eph. II, 5. Da Er spricht: Da wir Tod waren in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042" n="34"/> de v. 1. und abermahl im 5ten V. da wir tod waren in Sünden / welche Redens-Art ebenfals gefunden wird Colos. II, 13. Er wird aber der geistliche Tod genand / weil der Mensch zu allen geistlichen / göttlichen und guten Wercken erstorben / und entfernet ist von dem Leben / das aus GOtt ist / oder eigentlich / von dem Leben GOttes / Ephes. IV, 18. Die Sache läst sich erläutern / und gantz deutlich begreiffen durch das Exempel oder Gleichniß eines natürlich todten Menschen. Dann wann ein Mensch gestorben / so ist es vergebens / daß man die Verrichtungen von ihm erwarten oder fodern wolte / die er sonst bey seinem Leben zuthun gewohnt gewesen. Weil er tod / so höret / siehet / reget und beweget er sich nicht / er hat weder Willen noch Kräffte das geringste zu verrichten; also ist es auch mit einem geistlich Todten Menschen / er höret und siehet nicht / nemlich Geistlicher Weise / was GOtt in seinem Worte befiehlet / verstehet und begreifft er nicht. Mann ihm noch so viel aus GOttes Wort zugeruffen wird / bleibt er doch unempfindlich / er hat weder Willen noch Krafft dem Befehl und Geboten GOttes zu gehorchen. Ob nun aber gleich alle Menschen von Natur diesem Geistlichen Tode unterworffen / so können wir doch durch Christum davon befreyet werden: weil der uns davon erlöset / wie Paulus lehret Eph. II, 5. Da Er spricht: Da wir Tod waren in </p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
de v. 1. und abermahl im 5ten V. da wir tod waren in Sünden / welche Redens-Art ebenfals gefunden wird Colos. II, 13. Er wird aber der geistliche Tod genand / weil der Mensch zu allen geistlichen / göttlichen und guten Wercken erstorben / und entfernet ist von dem Leben / das aus GOtt ist / oder eigentlich / von dem Leben GOttes / Ephes. IV, 18. Die Sache läst sich erläutern / und gantz deutlich begreiffen durch das Exempel oder Gleichniß eines natürlich todten Menschen. Dann wann ein Mensch gestorben / so ist es vergebens / daß man die Verrichtungen von ihm erwarten oder fodern wolte / die er sonst bey seinem Leben zuthun gewohnt gewesen. Weil er tod / so höret / siehet / reget und beweget er sich nicht / er hat weder Willen noch Kräffte das geringste zu verrichten; also ist es auch mit einem geistlich Todten Menschen / er höret und siehet nicht / nemlich Geistlicher Weise / was GOtt in seinem Worte befiehlet / verstehet und begreifft er nicht. Mann ihm noch so viel aus GOttes Wort zugeruffen wird / bleibt er doch unempfindlich / er hat weder Willen noch Krafft dem Befehl und Geboten GOttes zu gehorchen. Ob nun aber gleich alle Menschen von Natur diesem Geistlichen Tode unterworffen / so können wir doch durch Christum davon befreyet werden: weil der uns davon erlöset / wie Paulus lehret Eph. II, 5. Da Er spricht: Da wir Tod waren in
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