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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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Sünden / hat Er uns samt Christo lebendig gemacht. Diese Lebendigmachung nun geschicht durchs Wort GOttes in der Wiedergeburt / davon Petrus 1. Epist. I, 23. also redet: Wir sind wiedergebohren nicht aus vergänglichem / sondern aus unvergänglichem Samen / nemlich aus dem lebendigen Wort GOttes / das da ewig bleibet. Gleichwie nun zwar ein Mensch / so lange er leiblicher Weise todt ist / nichts empfindet / auch von nichts weiß / gleichwol aber / wann er wieder lebendig wird / alle Handlungen eines Menschen verrichten kan / auch alles was Schmertz und Bitterkeit verursachet / wieder anfängt zu empfinden: Also ist es auch mit einem geistlich Todten / so lange er ein solcher ist und bleibet / hat er von den geistlichen Dingen keine Empfindung / wann aber Christus das Leben ihn wieder zum geistlichen Leben erwecket; so empfindet er zwar sofort die Bitterkeit und Abscheulichkeit des Geistlichen Todes / doch wird solche Bitterkeit gar bald durch das Wort Christi überwunden. Dann wer diß Wort hält / der wird den Tod nicht sehen ewiglich.

Die dritte Art des Todes ist der ewige Tod / von welchem in sonderheit in unserm Texte die Rede ist. Dann was der seelige Lutherus übersetzet hat: ewiglich / heisset nach den Griechischen eigentlich in Ewigkeit / und kan in Teutschen gar wohl ge-

Sünden / hat Er uns samt Christo lebendig gemacht. Diese Lebendigmachung nun geschicht durchs Wort GOttes in der Wiedergeburt / davon Petrus 1. Epist. I, 23. also redet: Wir sind wiedergebohren nicht aus vergänglichem / sondern aus unvergänglichem Samen / nemlich aus dem lebendigen Wort GOttes / das da ewig bleibet. Gleichwie nun zwar ein Mensch / so lange er leiblicher Weise todt ist / nichts empfindet / auch von nichts weiß / gleichwol aber / wann er wieder lebendig wird / alle Handlungen eines Menschen verrichten kan / auch alles was Schmertz und Bitterkeit verursachet / wieder anfängt zu empfinden: Also ist es auch mit einem geistlich Todten / so lange er ein solcher ist und bleibet / hat er von den geistlichen Dingen keine Empfindung / wann aber Christus das Leben ihn wieder zum geistlichen Leben erwecket; so empfindet er zwar sofort die Bitterkeit und Abscheulichkeit des Geistlichen Todes / doch wird solche Bitterkeit gar bald durch das Wort Christi überwunden. Dann wer diß Wort hält / der wird den Tod nicht sehen ewiglich.

Die dritte Art des Todes ist der ewige Tod / von welchem in sonderheit in unserm Texte die Rede ist. Dann was der seelige Lutherus übersetzet hat: ewiglich / heisset nach den Griechischen eigentlich in Ewigkeit / und kan in Teutschen gar wohl ge-

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[35/0043] Sünden / hat Er uns samt Christo lebendig gemacht. Diese Lebendigmachung nun geschicht durchs Wort GOttes in der Wiedergeburt / davon Petrus 1. Epist. I, 23. also redet: Wir sind wiedergebohren nicht aus vergänglichem / sondern aus unvergänglichem Samen / nemlich aus dem lebendigen Wort GOttes / das da ewig bleibet. Gleichwie nun zwar ein Mensch / so lange er leiblicher Weise todt ist / nichts empfindet / auch von nichts weiß / gleichwol aber / wann er wieder lebendig wird / alle Handlungen eines Menschen verrichten kan / auch alles was Schmertz und Bitterkeit verursachet / wieder anfängt zu empfinden: Also ist es auch mit einem geistlich Todten / so lange er ein solcher ist und bleibet / hat er von den geistlichen Dingen keine Empfindung / wann aber Christus das Leben ihn wieder zum geistlichen Leben erwecket; so empfindet er zwar sofort die Bitterkeit und Abscheulichkeit des Geistlichen Todes / doch wird solche Bitterkeit gar bald durch das Wort Christi überwunden. Dann wer diß Wort hält / der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Die dritte Art des Todes ist der ewige Tod / von welchem in sonderheit in unserm Texte die Rede ist. Dann was der seelige Lutherus übersetzet hat: ewiglich / heisset nach den Griechischen eigentlich in Ewigkeit / und kan in Teutschen gar wohl ge-

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/43>, abgerufen am 21.11.2024.