Wie nun solche Bilder fallen Auf was dichtes; also fällt Jn die glänzenden Krystallen Uns'rer Augen, was die Welt Durch die Sonne sichtbar heget; Daß sich's aber in uns präget, Komm't, weils sich durchs Auge spielt, Da der Sinn die Bilder fül't.
19.
Welches nun von beyden Teilen Unrecht sey, und welches wahr, (Wenn wir uns nicht übereilen) Jst nicht eben allzuklar. GOttes Wege sind verborgen; Darum will ich minder sorgen, Wie die Wunder zu verstehn, Als erfreut sie anzusehn.
20.
Mit wie vielerley Geweben, Adern, Nerven, Fleisch und Haut Jst durchflochten und umgeben Das, was man im Auge schaut! Grosse Fäden, kleine Körner, Netze, Knoten, Trauben, Hörner, Wasser, zähe Feuchtigkeit, Dämmerung und Dunkelheit,
21. Gei-
18.
Wie nun ſolche Bilder fallen Auf was dichtes; alſo faͤllt Jn die glaͤnzenden Kryſtallen Unſ’rer Augen, was die Welt Durch die Sonne ſichtbar heget; Daß ſich’s aber in uns praͤget, Komm’t, weils ſich durchs Auge ſpielt, Da der Sinn die Bilder fuͤl’t.
19.
Welches nun von beyden Teilen Unrecht ſey, und welches wahr, (Wenn wir uns nicht uͤbereilen) Jſt nicht eben allzuklar. GOttes Wege ſind verborgen; Darum will ich minder ſorgen, Wie die Wunder zu verſtehn, Als erfreut ſie anzuſehn.
20.
Mit wie vielerley Geweben, Adern, Nerven, Fleiſch und Haut Jſt durchflochten und umgeben Das, was man im Auge ſchaut! Groſſe Faͤden, kleine Koͤrner, Netze, Knoten, Trauben, Hoͤrner, Waſſer, zaͤhe Feuchtigkeit, Daͤmmerung und Dunkelheit,
21. Gei-
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18.
Wie nun ſolche Bilder fallen
Auf was dichtes; alſo faͤllt
Jn die glaͤnzenden Kryſtallen
Unſ’rer Augen, was die Welt
Durch die Sonne ſichtbar heget;
Daß ſich’s aber in uns praͤget,
Komm’t, weils ſich durchs Auge ſpielt,
Da der Sinn die Bilder fuͤl’t.
19.
Welches nun von beyden Teilen
Unrecht ſey, und welches wahr,
(Wenn wir uns nicht uͤbereilen)
Jſt nicht eben allzuklar.
GOttes Wege ſind verborgen;
Darum will ich minder ſorgen,
Wie die Wunder zu verſtehn,
Als erfreut ſie anzuſehn.
20.
Mit wie vielerley Geweben,
Adern, Nerven, Fleiſch und Haut
Jſt durchflochten und umgeben
Das, was man im Auge ſchaut!
Groſſe Faͤden, kleine Koͤrner,
Netze, Knoten, Trauben, Hoͤrner,
Waſſer, zaͤhe Feuchtigkeit,
Daͤmmerung und Dunkelheit,
21. Gei-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/328>, abgerufen am 01.11.2024.
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