Könnten wir es dahin bringen, Daß man (ach daß es gescheh!) GOTT durchs Aug' in allen Dingen Jmmer gegenwärtig seh! GOttes Weisheit, Lieb' und Stärke Zeiget sich durch aller Werke Künstlichen Zusammenhang, Lieblichen Zusammenklang.
43.
Wer die Wunder nicht erwäget, Die in uns, der kleinen Welt, GOtt uns in das Auge leget, Und vor Kleinigkeiten hält; Ach daß der bedenken wollte, Wenn ihm etwas mangeln sollte, Wie sein Schad' und seine Pein So empfindlich würden seyn!
44.
Alle Schönheit dieser Erden, Selbst der Sonnen Wunder-Pracht, Würd' in nichts verwandelt werden, Und in ewig-finst're Nacht: Allen Dingen, die wir sehen, Würde die Gestalt vergehen: Alles wär' und wäre nicht, Fel't' uns Menschen das Gesicht.
45. Unbe-
42.
Koͤnnten wir es dahin bringen, Daß man (ach daß es geſcheh!) GOTT durchs Aug’ in allen Dingen Jmmer gegenwaͤrtig ſeh! GOttes Weiſheit, Lieb’ und Staͤrke Zeiget ſich durch aller Werke Kuͤnſtlichen Zuſammenhang, Lieblichen Zuſammenklang.
43.
Wer die Wunder nicht erwaͤget, Die in uns, der kleinen Welt, GOtt uns in das Auge leget, Und vor Kleinigkeiten haͤlt; Ach daß der bedenken wollte, Wenn ihm etwas mangeln ſollte, Wie ſein Schad’ und ſeine Pein So empfindlich wuͤrden ſeyn!
44.
Alle Schoͤnheit dieſer Erden, Selbſt der Sonnen Wunder-Pracht, Wuͤrd’ in nichts verwandelt werden, Und in ewig-finſt’re Nacht: Allen Dingen, die wir ſehen, Wuͤrde die Geſtalt vergehen: Alles waͤr’ und waͤre nicht, Fel’t’ uns Menſchen das Geſicht.
45. Unbe-
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42.
Koͤnnten wir es dahin bringen,
Daß man (ach daß es geſcheh!)
GOTT durchs Aug’ in allen Dingen
Jmmer gegenwaͤrtig ſeh!
GOttes Weiſheit, Lieb’ und Staͤrke
Zeiget ſich durch aller Werke
Kuͤnſtlichen Zuſammenhang,
Lieblichen Zuſammenklang.
43.
Wer die Wunder nicht erwaͤget,
Die in uns, der kleinen Welt,
GOtt uns in das Auge leget,
Und vor Kleinigkeiten haͤlt;
Ach daß der bedenken wollte,
Wenn ihm etwas mangeln ſollte,
Wie ſein Schad’ und ſeine Pein
So empfindlich wuͤrden ſeyn!
44.
Alle Schoͤnheit dieſer Erden,
Selbſt der Sonnen Wunder-Pracht,
Wuͤrd’ in nichts verwandelt werden,
Und in ewig-finſt’re Nacht:
Allen Dingen, die wir ſehen,
Wuͤrde die Geſtalt vergehen:
Alles waͤr’ und waͤre nicht,
Fel’t’ uns Menſchen das Geſicht.
45. Unbe-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/336>, abgerufen am 31.10.2024.
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