Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
und dem Lateinischen Dichter Lucretio
eine Vergleichung angestellet, geben ihm
das wohlverdiente Lob, daß er eine ge-
wisse glückliche Leichtigkeit sich auszu-
drücken besitze, daß er die allerschwersten
und verwirrtesten Sachen auf eine an-
nehmliche und deutliche Art zu sagen
wisse, daß er so natürlich mahlen, als
anmuthig unterrichten könne, und daß
er endlich, wegen der Gründlichkeit sei-
ner Welt-Weisheit gedachtem Poeti-
schen Welt-Weisen, der Lateiner weit
vorzuziehen sey. (*) Unser Herr Fa-
bricius endlich, den die gantze gelahrte
Welt für einen kundigen Richter, wie
in andern Sachen, als auch in diesem
Stücke, halten kan, unterstehet sich, in
seinem Urtheile über die Grund-Sätze
der Welt-Weisheit
des Herrn Abts,
nicht eigentlich zu bekennen, ob man in

den-
(*) Jn den Memoires de Trevoux vom Jahr 1717.
auf den 327. und folgenden Blättern.
):( 4

Vorrede.
und dem Lateiniſchen Dichter Lucretio
eine Vergleichung angeſtellet, geben ihm
das wohlverdiente Lob, daß er eine ge-
wiſſe gluͤckliche Leichtigkeit ſich auszu-
druͤcken beſitze, daß er die allerſchwerſten
und verwirrteſten Sachen auf eine an-
nehmliche und deutliche Art zu ſagen
wiſſe, daß er ſo natuͤrlich mahlen, als
anmuthig unterrichten koͤnne, und daß
er endlich, wegen der Gruͤndlichkeit ſei-
ner Welt-Weisheit gedachtem Poeti-
ſchen Welt-Weiſen, der Lateiner weit
vorzuziehen ſey. (*) Unſer Herr Fa-
bricius endlich, den die gantze gelahrte
Welt fuͤr einen kundigen Richter, wie
in andern Sachen, als auch in dieſem
Stuͤcke, halten kan, unterſtehet ſich, in
ſeinem Urtheile uͤber die Grund-Saͤtze
der Welt-Weisheit
des Herrn Abts,
nicht eigentlich zu bekennen, ob man in

den-
(*) Jn den Memoires de Trevoux vom Jahr 1717.
auf den 327. und folgenden Blaͤttern.
):( 4
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0011"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
und dem Lateini&#x017F;chen Dichter Lucretio<lb/>
eine Vergleichung ange&#x017F;tellet, geben ihm<lb/>
das wohlverdiente Lob, daß er eine ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e glu&#x0364;ckliche Leichtigkeit &#x017F;ich auszu-<lb/>
dru&#x0364;cken be&#x017F;itze, daß er die aller&#x017F;chwer&#x017F;ten<lb/>
und verwirrte&#x017F;ten Sachen auf eine an-<lb/>
nehmliche und deutliche Art zu &#x017F;agen<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e, daß er &#x017F;o natu&#x0364;rlich mahlen, als<lb/>
anmuthig unterrichten ko&#x0364;nne, und daß<lb/>
er endlich, wegen der Gru&#x0364;ndlichkeit &#x017F;ei-<lb/>
ner Welt-Weisheit gedachtem Poeti-<lb/>
&#x017F;chen Welt-Wei&#x017F;en, der Lateiner weit<lb/>
vorzuziehen &#x017F;ey. <note place="foot" n="(*)">Jn den <hi rendition="#aq">Memoires de Trevoux</hi> vom Jahr 1717.<lb/>
auf den 327. und folgenden Bla&#x0364;ttern.</note> Un&#x017F;er Herr Fa-<lb/>
bricius endlich, den die gantze gelahrte<lb/>
Welt fu&#x0364;r einen kundigen Richter, wie<lb/>
in andern Sachen, als auch in die&#x017F;em<lb/>
Stu&#x0364;cke, halten kan, unter&#x017F;tehet &#x017F;ich, in<lb/>
&#x017F;einem Urtheile u&#x0364;ber die <hi rendition="#fr">Grund-Sa&#x0364;tze<lb/>
der Welt-Weisheit</hi> des Herrn Abts,<lb/>
nicht eigentlich zu bekennen, ob man in<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">):( 4</fw><fw place="bottom" type="catch">den-</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0011] Vorrede. und dem Lateiniſchen Dichter Lucretio eine Vergleichung angeſtellet, geben ihm das wohlverdiente Lob, daß er eine ge- wiſſe gluͤckliche Leichtigkeit ſich auszu- druͤcken beſitze, daß er die allerſchwerſten und verwirrteſten Sachen auf eine an- nehmliche und deutliche Art zu ſagen wiſſe, daß er ſo natuͤrlich mahlen, als anmuthig unterrichten koͤnne, und daß er endlich, wegen der Gruͤndlichkeit ſei- ner Welt-Weisheit gedachtem Poeti- ſchen Welt-Weiſen, der Lateiner weit vorzuziehen ſey. (*) Unſer Herr Fa- bricius endlich, den die gantze gelahrte Welt fuͤr einen kundigen Richter, wie in andern Sachen, als auch in dieſem Stuͤcke, halten kan, unterſtehet ſich, in ſeinem Urtheile uͤber die Grund-Saͤtze der Welt-Weisheit des Herrn Abts, nicht eigentlich zu bekennen, ob man in den- (*) Jn den Memoires de Trevoux vom Jahr 1717. auf den 327. und folgenden Blaͤttern. ):( 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/11
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/11>, abgerufen am 28.04.2024.