Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.
Ein iedes Blat, ein iedes Tröpfchen Naß, So in der Thiere Cörpern stecket, Wenn man dieselbige mit Fleiß und Ernst bemerckt, Zeigt uns viel lebende Geschöpfe. Man entdecket Sie Schaaren-weis', und fast bey Millionen. Ja äusserlich auf vieler Thiere Haut Wird ihrer eine Zahl, die sonder Zahl, geschaut. Noch mehr: so Stein' als Marmor selbst bewohnen Verschiedne Thierchen, die so klein, Daß sie nicht zu erkennen seyn. Was schwimmen denn wol nicht für lebendige Heere Jn Teichen, Strömen und im Meere! Welch eine Menge lebt auf Bergen, in den Feldern, Jn den Morasten, Thälern, Wäldern! Ja, was noch mehr, worin sich aller Witz verlieret, Da allem Ansehn nach (wie alle Ding auf Erden Von Dingen, die belebt, erfüllt gefunden werden,) Auch in den ungezehlt unzehlbaren Planeten Dergleichen auch wird sonder Zahl verspührt. Wann
Ein iedes Blat, ein iedes Troͤpfchen Naß, So in der Thiere Coͤrpern ſtecket, Wenn man dieſelbige mit Fleiß und Ernſt bemerckt, Zeigt uns viel lebende Geſchoͤpfe. Man entdecket Sie Schaaren-weiſ’, und faſt bey Millionen. Ja aͤuſſerlich auf vieler Thiere Haut Wird ihrer eine Zahl, die ſonder Zahl, geſchaut. Noch mehr: ſo Stein’ als Marmor ſelbſt bewohnen Verſchiedne Thierchen, die ſo klein, Daß ſie nicht zu erkennen ſeyn. Was ſchwimmen denn wol nicht fuͤr lebendige Heere Jn Teichen, Stroͤmen und im Meere! Welch eine Menge lebt auf Bergen, in den Feldern, Jn den Moraſten, Thaͤlern, Waͤldern! Ja, was noch mehr, worin ſich aller Witz verlieret, Da allem Anſehn nach (wie alle Ding auf Erden Von Dingen, die belebt, erfuͤllt gefunden werden,) Auch in den ungezehlt unzehlbaren Planeten Dergleichen auch wird ſonder Zahl verſpuͤhrt. Wann
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Neu-Jahrs-Gedicht.
Die ungezehlte Zahl beſeelter Creaturen
Nur erſt auf unſrer Welt. O GOTT! was ſeh ich hier,
Von Deiner Weisheit, Lieb’ und Wunder-Macht,
Aufs neu fuͤr wunderbare Spuren!
Wie unbegreiff-und faſt unendlich iſt der Thier’
Entſetzlich groſſe Zahl! von der Materie
Sind alle Theile faſt bevoͤlckert: und ich ſeh’
Jn ihnen weder Zahl noch Ende,
Wann ein Vergroͤſſrungs-Glas mir meine Augen ſtaͤrckt.
Ein iedes Blat, ein iedes Troͤpfchen Naß,
So in der Thiere Coͤrpern ſtecket,
Wenn man dieſelbige mit Fleiß und Ernſt bemerckt,
Zeigt uns viel lebende Geſchoͤpfe. Man entdecket
Sie Schaaren-weiſ’, und faſt bey Millionen.
Ja aͤuſſerlich auf vieler Thiere Haut
Wird ihrer eine Zahl, die ſonder Zahl, geſchaut.
Noch mehr: ſo Stein’ als Marmor ſelbſt bewohnen
Verſchiedne Thierchen, die ſo klein,
Daß ſie nicht zu erkennen ſeyn.
Was ſchwimmen denn wol nicht fuͤr lebendige Heere
Jn Teichen, Stroͤmen und im Meere!
Welch eine Menge lebt auf Bergen, in den Feldern,
Jn den Moraſten, Thaͤlern, Waͤldern!
Ja, was noch mehr, worin ſich aller Witz verlieret,
Da allem Anſehn nach (wie alle Ding auf Erden
Von Dingen, die belebt, erfuͤllt gefunden werden,)
Auch in den ungezehlt unzehlbaren Planeten
Dergleichen auch wird ſonder Zahl verſpuͤhrt.
Wann
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