Nachdem wir denn nun auch die Pflicht der schuldigen Gelassenheit Erwogen; folgt zuletzt die Pflicht des Lobes und der Dank- barkeit.
Wie nun die Meng empfangner Wohlthat, in welcher man kein Ende findet, Uns zu dem Ausbruch der Empfindung, zum Loben und zum Dank verbindet, Als welches eine Frucht der Seelen, die, wenn sie den Genuß verspürt, Von einem ihr geschenkten Gut, vergnügt und innerlich ge- rührt, Jhr Jnnerstes sucht auszudrücken, und von vergnügenden Jdeen Jn äusserlichen Wort-und Zeichen, die frohe Regung zu verstehn, (Um nach dem Maaß, das ihr gegeben; des Gebers Güte zu erhöhn,) Und andern zu erkennen giebt, wobey sie, wie sie so geneigt, Dem Geber angenehm zu werden, zugleich mit einer Jnbrunst zeigt: So zeigt es sich von selbst ja wohl: Es könne fast für Gott auf Erden Kein Dienst, der ihm gefälliger und würdger sey, gefunden werden.
Wir werden, daß durch frohes Danken die Gottheit würdig wird gepriesen, Jm alt-und neuen Testament, zumal durch David angewiesen, Als dessen Feuer-reiche Psalmen, wie wir mit Ueberzeugen sehn, Fast all aus Dank-und Lobes-Psalmen, den Schöpfer zu erhöhn, bestehn.
Dieß
Die Dankbarkeit.
Die Dankbarkeit.
Nachdem wir denn nun auch die Pflicht der ſchuldigen Gelaſſenheit Erwogen; folgt zuletzt die Pflicht des Lobes und der Dank- barkeit.
Wie nun die Meng empfangner Wohlthat, in welcher man kein Ende findet, Uns zu dem Ausbruch der Empfindung, zum Loben und zum Dank verbindet, Als welches eine Frucht der Seelen, die, wenn ſie den Genuß verſpuͤrt, Von einem ihr geſchenkten Gut, vergnuͤgt und innerlich ge- ruͤhrt, Jhr Jnnerſtes ſucht auszudruͤcken, und von vergnuͤgenden Jdeen Jn aͤuſſerlichen Wort-und Zeichen, die frohe Regung zu verſtehn, (Um nach dem Maaß, das ihr gegeben; des Gebers Guͤte zu erhoͤhn,) Und andern zu erkennen giebt, wobey ſie, wie ſie ſo geneigt, Dem Geber angenehm zu werden, zugleich mit einer Jnbrunſt zeigt: So zeigt es ſich von ſelbſt ja wohl: Es koͤnne faſt fuͤr Gott auf Erden Kein Dienſt, der ihm gefaͤlliger und wuͤrdger ſey, gefunden werden.
Wir werden, daß durch frohes Danken die Gottheit wuͤrdig wird geprieſen, Jm alt-und neuen Teſtament, zumal durch David angewieſen, Als deſſen Feuer-reiche Pſalmen, wie wir mit Ueberzeugen ſehn, Faſt all aus Dank-und Lobes-Pſalmen, den Schoͤpfer zu erhoͤhn, beſtehn.
Dieß
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Die Dankbarkeit.
Die Dankbarkeit.
Nachdem wir denn nun auch die Pflicht der ſchuldigen
Gelaſſenheit
Erwogen; folgt zuletzt die Pflicht des Lobes und der Dank-
barkeit.
Wie nun die Meng empfangner Wohlthat, in welcher man
kein Ende findet,
Uns zu dem Ausbruch der Empfindung, zum Loben und zum
Dank verbindet,
Als welches eine Frucht der Seelen, die, wenn ſie den Genuß
verſpuͤrt,
Von einem ihr geſchenkten Gut, vergnuͤgt und innerlich ge-
ruͤhrt,
Jhr Jnnerſtes ſucht auszudruͤcken, und von vergnuͤgenden Jdeen
Jn aͤuſſerlichen Wort-und Zeichen, die frohe Regung zu verſtehn,
(Um nach dem Maaß, das ihr gegeben; des Gebers Guͤte zu
erhoͤhn,)
Und andern zu erkennen giebt, wobey ſie, wie ſie ſo geneigt,
Dem Geber angenehm zu werden, zugleich mit einer Jnbrunſt
zeigt:
So zeigt es ſich von ſelbſt ja wohl: Es koͤnne faſt fuͤr Gott
auf Erden
Kein Dienſt, der ihm gefaͤlliger und wuͤrdger ſey, gefunden
werden.
Wir werden, daß durch frohes Danken die Gottheit wuͤrdig
wird geprieſen,
Jm alt-und neuen Teſtament, zumal durch David angewieſen,
Als deſſen Feuer-reiche Pſalmen, wie wir mit Ueberzeugen ſehn,
Faſt all aus Dank-und Lobes-Pſalmen, den Schoͤpfer zu erhoͤhn,
beſtehn.
Dieß
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/574>, abgerufen am 22.11.2024.
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