thun. Denn - - - doch eine süsse Erinnerung der vergangenen Zeiten macht, daß ich bald meine ge- ringe Fähigkeit vergesse. Nach diesem Entwurf werde ich erst einen redlichen Mann der Welt dar- stellen, wenn die Bemühung meiner übrigen Le- bens-Zeit nicht vergebens ist, und wenn ich stärker werde.
Jndessen ist mein Wunsch mit allen den Redli- chen, welche die persönlichen Eigenschaften des Hn. Brockes kennen, oder die Jhm sonsten wegen Sei- ner Verdienste alles Gute gönnen, daß der gütige Schöpfer, zu Dessen Ehren Er vornehmlich zu le- ben suchet, die Länge Seiner Lebens-Jahre nach der Grösse Seiner Tugenden setzen wolle; Er erhalte Jhn zum Heyl unserer geliebten Vater-Stadt, zum Ruhme der Menschheit, und zum Vergnügen Seines Hau- ses; Er gebe, daß der abgezielte Zweck dieses sieben- den Theils gleichfalls zum Segen gedeye, damit das sinnliche Vergnügen bey vielen achtlosen See- len vernünftiger werde, und sie mit einem freudi- gen und dankbaren Herzen erkennen mögen, daß sie alles Gute bloß Göttlicher Güte zu verdanken haben.
Geschrieben Hamburg den 3 April 1743. Zink.
An
Vorbericht.
thun. Denn - - - doch eine ſuͤſſe Erinnerung der vergangenen Zeiten macht, daß ich bald meine ge- ringe Faͤhigkeit vergeſſe. Nach dieſem Entwurf werde ich erſt einen redlichen Mann der Welt dar- ſtellen, wenn die Bemuͤhung meiner uͤbrigen Le- bens-Zeit nicht vergebens iſt, und wenn ich ſtaͤrker werde.
Jndeſſen iſt mein Wunſch mit allen den Redli- chen, welche die perſoͤnlichen Eigenſchaften des Hn. Brockes kennen, oder die Jhm ſonſten wegen Sei- ner Verdienſte alles Gute goͤnnen, daß der guͤtige Schoͤpfer, zu Deſſen Ehren Er vornehmlich zu le- ben ſuchet, die Laͤnge Seiner Lebens-Jahre nach der Groͤſſe Seiner Tugenden ſetzen wolle; Er erhalte Jhn zum Heyl unſerer geliebten Vater-Stadt, zum Ruhme der Menſchheit, und zum Vergnuͤgen Seines Hau- ſes; Er gebe, daß der abgezielte Zweck dieſes ſieben- den Theils gleichfalls zum Segen gedeye, damit das ſinnliche Vergnuͤgen bey vielen achtloſen See- len vernuͤnftiger werde, und ſie mit einem freudi- gen und dankbaren Herzen erkennen moͤgen, daß ſie alles Gute bloß Goͤttlicher Guͤte zu verdanken haben.
Geſchrieben Hamburg den 3 April 1743. Zink.
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[0017]
Vorbericht.
thun. Denn - - - doch eine ſuͤſſe Erinnerung der
vergangenen Zeiten macht, daß ich bald meine ge-
ringe Faͤhigkeit vergeſſe. Nach dieſem Entwurf
werde ich erſt einen redlichen Mann der Welt dar-
ſtellen, wenn die Bemuͤhung meiner uͤbrigen Le-
bens-Zeit nicht vergebens iſt, und wenn ich ſtaͤrker
werde.
Jndeſſen iſt mein Wunſch mit allen den Redli-
chen, welche die perſoͤnlichen Eigenſchaften des Hn.
Brockes kennen, oder die Jhm ſonſten wegen Sei-
ner Verdienſte alles Gute goͤnnen, daß der guͤtige
Schoͤpfer, zu Deſſen Ehren Er vornehmlich zu le-
ben ſuchet, die Laͤnge Seiner Lebens-Jahre nach der
Groͤſſe Seiner Tugenden ſetzen wolle; Er erhalte Jhn
zum Heyl unſerer geliebten Vater-Stadt, zum Ruhme
der Menſchheit, und zum Vergnuͤgen Seines Hau-
ſes; Er gebe, daß der abgezielte Zweck dieſes ſieben-
den Theils gleichfalls zum Segen gedeye, damit
das ſinnliche Vergnuͤgen bey vielen achtloſen See-
len vernuͤnftiger werde, und ſie mit einem freudi-
gen und dankbaren Herzen erkennen moͤgen, daß ſie
alles Gute bloß Goͤttlicher Guͤte zu verdanken haben.
Geſchrieben Hamburg den 3 April 1743.
Zink.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/17>, abgerufen am 21.11.2024.
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