Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite
zu Ritzebüttel.


Wir haben denn zu seh'n noch übrig, was auf der fünf-
ten Tafel sey.
Es wird zuerst, im Vorgrund hier, ein Stall (der noch nicht
lang' erbaut
Und ziemlich zierlich aufgeführt) und, überdem, der Wall
geschaut,
Worauf, nebst einem grossen Stück, ein Schilder-Haus
und ein Gerüst,
Mit einer grossen erzuen Glocke, (die, wenn es Zeit zu essen
ist,
Den Leuten auf dem Feld' es meldet) und, überdem, nicht
minder schön,
Als was wir sonst bereits erblicket, vom Garten auch ein
Theil zu seh'n,
Der zwischen beyden Graben lieget, durch deren Bäume
holdes Grün,
Zumahl wenn sie, wie eben itzt, in Millionen Bluhmen
blüh'n,
Das Auge sich besonders labt. Dann siehet man, nicht ohn'
Vergnügen,
Auf dem geraumen Vorwerks-Platz, zwey grosse Vorwerk'
einzeln liegen,
Die zu der Stallung für das Vieh, zum Schirm-Dach für
des Sommers Gaben,
An Umfang, Höhe, Breit' und Länge, nicht leichtlich ihres
gleichen haben.
Zu beyden Seiten werden Felder, mit Saat gesegnet und
geschmückt,
Auch, nebst dem Grodner Weg und Häusern, ein langes
Stück vom Deich' erblickt,
Worüber
X 3
zu Ritzebuͤttel.


Wir haben denn zu ſeh’n noch uͤbrig, was auf der fuͤnf-
ten Tafel ſey.
Es wird zuerſt, im Vorgrund hier, ein Stall (der noch nicht
lang’ erbaut
Und ziemlich zierlich aufgefuͤhrt) und, uͤberdem, der Wall
geſchaut,
Worauf, nebſt einem groſſen Stuͤck, ein Schilder-Haus
und ein Geruͤſt,
Mit einer groſſen erzuen Glocke, (die, wenn es Zeit zu eſſen
iſt,
Den Leuten auf dem Feld’ es meldet) und, uͤberdem, nicht
minder ſchoͤn,
Als was wir ſonſt bereits erblicket, vom Garten auch ein
Theil zu ſeh’n,
Der zwiſchen beyden Graben lieget, durch deren Baͤume
holdes Gruͤn,
Zumahl wenn ſie, wie eben itzt, in Millionen Bluhmen
bluͤh’n,
Das Auge ſich beſonders labt. Dann ſiehet man, nicht ohn’
Vergnuͤgen,
Auf dem geraumen Vorwerks-Platz, zwey groſſe Vorwerk’
einzeln liegen,
Die zu der Stallung fuͤr das Vieh, zum Schirm-Dach fuͤr
des Sommers Gaben,
An Umfang, Hoͤhe, Breit’ und Laͤnge, nicht leichtlich ihres
gleichen haben.
Zu beyden Seiten werden Felder, mit Saat geſegnet und
geſchmuͤckt,
Auch, nebſt dem Grodner Weg und Haͤuſern, ein langes
Stuͤck vom Deich’ erblickt,
Woruͤber
X 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <lg type="poem">
                <pb facs="#f0343" n="325"/>
                <fw place="top" type="header">zu Ritzebu&#x0364;ttel.</fw><lb/>
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
                <lg n="7">
                  <l>Wir haben denn zu &#x017F;eh&#x2019;n noch u&#x0364;brig, was auf der fu&#x0364;nf-</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">ten Tafel &#x017F;ey.</hi> </l><lb/>
                  <l>Es wird zuer&#x017F;t, im Vorgrund hier, ein Stall (der noch nicht</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">lang&#x2019; erbaut</hi> </l><lb/>
                  <l>Und ziemlich zierlich aufgefu&#x0364;hrt) und, u&#x0364;berdem, der Wall</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">ge&#x017F;chaut,</hi> </l><lb/>
                  <l>Worauf, neb&#x017F;t einem gro&#x017F;&#x017F;en Stu&#x0364;ck, ein Schilder-Haus</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">und ein Geru&#x0364;&#x017F;t,</hi> </l><lb/>
                  <l>Mit einer gro&#x017F;&#x017F;en erzuen Glocke, (die, wenn es Zeit zu e&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">i&#x017F;t,</hi> </l><lb/>
                  <l>Den Leuten auf dem Feld&#x2019; es meldet) und, u&#x0364;berdem, nicht</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">minder &#x017F;cho&#x0364;n,</hi> </l><lb/>
                  <l>Als was wir &#x017F;on&#x017F;t bereits erblicket, vom Garten auch ein</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Theil zu &#x017F;eh&#x2019;n,</hi> </l><lb/>
                  <l>Der zwi&#x017F;chen beyden Graben lieget, durch deren Ba&#x0364;ume</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">holdes Gru&#x0364;n,</hi> </l><lb/>
                  <l>Zumahl wenn &#x017F;ie, wie eben itzt, in Millionen Bluhmen</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">blu&#x0364;h&#x2019;n,</hi> </l><lb/>
                  <l>Das Auge &#x017F;ich be&#x017F;onders labt. Dann &#x017F;iehet man, nicht ohn&#x2019;</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Vergnu&#x0364;gen,</hi> </l><lb/>
                  <l>Auf dem geraumen Vorwerks-Platz, zwey gro&#x017F;&#x017F;e Vorwerk&#x2019;</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">einzeln liegen,</hi> </l><lb/>
                  <l>Die zu der Stallung fu&#x0364;r das Vieh, zum Schirm-Dach fu&#x0364;r</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">des Sommers Gaben,</hi> </l><lb/>
                  <l>An Umfang, Ho&#x0364;he, Breit&#x2019; und La&#x0364;nge, nicht leichtlich ihres</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">gleichen haben.</hi> </l><lb/>
                  <l>Zu beyden Seiten werden Felder, mit Saat ge&#x017F;egnet und</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">ge&#x017F;chmu&#x0364;ckt,</hi> </l><lb/>
                  <l>Auch, neb&#x017F;t dem Grodner Weg und Ha&#x0364;u&#x017F;ern, ein langes</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Stu&#x0364;ck vom Deich&#x2019; erblickt,</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">X 3</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">Woru&#x0364;ber</fw><lb/>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0343] zu Ritzebuͤttel. Wir haben denn zu ſeh’n noch uͤbrig, was auf der fuͤnf- ten Tafel ſey. Es wird zuerſt, im Vorgrund hier, ein Stall (der noch nicht lang’ erbaut Und ziemlich zierlich aufgefuͤhrt) und, uͤberdem, der Wall geſchaut, Worauf, nebſt einem groſſen Stuͤck, ein Schilder-Haus und ein Geruͤſt, Mit einer groſſen erzuen Glocke, (die, wenn es Zeit zu eſſen iſt, Den Leuten auf dem Feld’ es meldet) und, uͤberdem, nicht minder ſchoͤn, Als was wir ſonſt bereits erblicket, vom Garten auch ein Theil zu ſeh’n, Der zwiſchen beyden Graben lieget, durch deren Baͤume holdes Gruͤn, Zumahl wenn ſie, wie eben itzt, in Millionen Bluhmen bluͤh’n, Das Auge ſich beſonders labt. Dann ſiehet man, nicht ohn’ Vergnuͤgen, Auf dem geraumen Vorwerks-Platz, zwey groſſe Vorwerk’ einzeln liegen, Die zu der Stallung fuͤr das Vieh, zum Schirm-Dach fuͤr des Sommers Gaben, An Umfang, Hoͤhe, Breit’ und Laͤnge, nicht leichtlich ihres gleichen haben. Zu beyden Seiten werden Felder, mit Saat geſegnet und geſchmuͤckt, Auch, nebſt dem Grodner Weg und Haͤuſern, ein langes Stuͤck vom Deich’ erblickt, Woruͤber X 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/343
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/343>, abgerufen am 23.11.2024.