Das unbegreifliche Verwalten, Regieren, Stützen und Erhalten Des spröden Kreises dieser Erden Bewundernd angebetet werden!
Ach, daß wir doch den HErrn der Welt, Den Herrscher aller Elementen, Der das, was Er gemacht, erhält, Voll Andacht, würdig preisen könnten! Der das, aus aufgezognem Duft, Formierte Wasser-Meer der Luft, Ohn' Grund und Boden, ohne Strand, Ohn' unsre Fluhten fesselnd Sand, Doch dergestalt weiß einzuschränken, Es dergestalt vermag zu lenken, Daß, ob es gleich rings um uns fließt, Doch so gemessen sich ergießt, Daß es uns nicht erstickt, erdrücket, Nein, tränket, und die Erd' erquicket. Der aber auch zuweilen zeigt, Wenn sich ein solcher Fall eräugt, Daß Er auch die so strenge Fluhten Zuweilen braucht als Seine Ruhten.
Uns kann denn eine Wasser-Fluht, Auch selber, wenn sie Schaden thut, Und Wellen aus den Schranken steigen, Des Schöpfers Macht und Weisheit zeigen, Der sie so richtig sonst verschränkt, Daher man denn mit Recht gedenkt:
Er
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des Waſſers.
Das unbegreifliche Verwalten, Regieren, Stuͤtzen und Erhalten Des ſproͤden Kreiſes dieſer Erden Bewundernd angebetet werden!
Ach, daß wir doch den HErrn der Welt, Den Herrſcher aller Elementen, Der das, was Er gemacht, erhaͤlt, Voll Andacht, wuͤrdig preiſen koͤnnten! Der das, aus aufgezognem Duft, Formierte Waſſer-Meer der Luft, Ohn’ Grund und Boden, ohne Strand, Ohn’ unſre Fluhten feſſelnd Sand, Doch dergeſtalt weiß einzuſchraͤnken, Es dergeſtalt vermag zu lenken, Daß, ob es gleich rings um uns fließt, Doch ſo gemeſſen ſich ergießt, Daß es uns nicht erſtickt, erdruͤcket, Nein, traͤnket, und die Erd’ erquicket. Der aber auch zuweilen zeigt, Wenn ſich ein ſolcher Fall eraͤugt, Daß Er auch die ſo ſtrenge Fluhten Zuweilen braucht als Seine Ruhten.
Uns kann denn eine Waſſer-Fluht, Auch ſelber, wenn ſie Schaden thut, Und Wellen aus den Schranken ſteigen, Des Schoͤpfers Macht und Weisheit zeigen, Der ſie ſo richtig ſonſt verſchraͤnkt, Daher man denn mit Recht gedenkt:
Er
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des Waſſers.
Das unbegreifliche Verwalten,
Regieren, Stuͤtzen und Erhalten
Des ſproͤden Kreiſes dieſer Erden
Bewundernd angebetet werden!
Ach, daß wir doch den HErrn der Welt,
Den Herrſcher aller Elementen,
Der das, was Er gemacht, erhaͤlt,
Voll Andacht, wuͤrdig preiſen koͤnnten!
Der das, aus aufgezognem Duft,
Formierte Waſſer-Meer der Luft,
Ohn’ Grund und Boden, ohne Strand,
Ohn’ unſre Fluhten feſſelnd Sand,
Doch dergeſtalt weiß einzuſchraͤnken,
Es dergeſtalt vermag zu lenken,
Daß, ob es gleich rings um uns fließt,
Doch ſo gemeſſen ſich ergießt,
Daß es uns nicht erſtickt, erdruͤcket,
Nein, traͤnket, und die Erd’ erquicket.
Der aber auch zuweilen zeigt,
Wenn ſich ein ſolcher Fall eraͤugt,
Daß Er auch die ſo ſtrenge Fluhten
Zuweilen braucht als Seine Ruhten.
Uns kann denn eine Waſſer-Fluht,
Auch ſelber, wenn ſie Schaden thut,
Und Wellen aus den Schranken ſteigen,
Des Schoͤpfers Macht und Weisheit zeigen,
Der ſie ſo richtig ſonſt verſchraͤnkt,
Daher man denn mit Recht gedenkt:
Er
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/519>, abgerufen am 22.11.2024.
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