ergriff, welches auf die Schwedische Fregate, der Ele- phant genannt, anspielte, mit der Ueberschrift: Aqui- la non capit Muscas.
Er wird Vi- te-Admiral.
Jn eben dieser Ordnung gieng die Procession bis in die Festung, wo der Vice-Czar Romadanofsky, vom Senate umgeben, auf dem Throne saß, den Con- tre-Admiral Peter vor die Versammlung rufen ließ, und eine schriftliche Beschreibung von dem erhaltenen Siege von ihm erhielt, die sie, nachdem sie war vor- gelesen worden, in Berathschlagung nahm, dem Contre-Admiral verschiedene Fragen vorlegte, und ihn hierauf zur Belohnung seiner treuen Dienste, die er seinem Vaterlande geleistet hatte, einstimmig zum Vice-Admiral erklärte. Nachdem dieses in der Ver- sammlung bekannt gemacht worden, ertönte das gan- ze Haus: Lange lebe der Vice-Admiral! Nach- dem ihnen der Czar gedanket hatte, begab er sich auf seine Schaluppe, und ließ, nachdem er viele Glück- wünsche erhalten hatte, seine Admiralsflagge wehen.
Seine Ach- tung gegen Ehrenschield.
Der Czar begab sich hierauf, von dem Adel und Officieren begleitet, in des Fürsten Menzikofs Pallast, wo ein großes Gastmal veranstaltet war. Nach der Mittagsmahlzeit bezeugte er dem Contre-Admiral Ehrenschield besondere Hochachtung, redete die Ge- sellschaft an, und sagte: Meine Herren, hier sehen sie einen tapfern und treuen Diener seines Herrn, der sich würdig gemacht hat, daß er die größten Belohnungen von ihm erhalte, und der meine Gewogenheit haben soll, so lange er bey mir bleiben wird, ob er mir gleich manchen tapfern Mann getödtet hat. Jch vergebe es Jhnen, fuhr er fort, indem er sich zu dem Schwe- den wandte und lächelte, und Sie können sich jederzeit
auf
ergriff, welches auf die Schwediſche Fregate, der Ele- phant genannt, anſpielte, mit der Ueberſchrift: Aqui- la non capit Muſcas.
Er wird Vi- te-Admiral.
Jn eben dieſer Ordnung gieng die Proceſſion bis in die Feſtung, wo der Vice-Czar Romadanofsky, vom Senate umgeben, auf dem Throne ſaß, den Con- tre-Admiral Peter vor die Verſammlung rufen ließ, und eine ſchriftliche Beſchreibung von dem erhaltenen Siege von ihm erhielt, die ſie, nachdem ſie war vor- geleſen worden, in Berathſchlagung nahm, dem Contre-Admiral verſchiedene Fragen vorlegte, und ihn hierauf zur Belohnung ſeiner treuen Dienſte, die er ſeinem Vaterlande geleiſtet hatte, einſtimmig zum Vice-Admiral erklaͤrte. Nachdem dieſes in der Ver- ſammlung bekannt gemacht worden, ertoͤnte das gan- ze Haus: Lange lebe der Vice-Admiral! Nach- dem ihnen der Czar gedanket hatte, begab er ſich auf ſeine Schaluppe, und ließ, nachdem er viele Gluͤck- wuͤnſche erhalten hatte, ſeine Admiralsflagge wehen.
Seine Ach- tung gegen Ehrenſchield.
Der Czar begab ſich hierauf, von dem Adel und Officieren begleitet, in des Fuͤrſten Menzikofs Pallaſt, wo ein großes Gaſtmal veranſtaltet war. Nach der Mittagsmahlzeit bezeugte er dem Contre-Admiral Ehrenſchield beſondere Hochachtung, redete die Ge- ſellſchaft an, und ſagte: Meine Herren, hier ſehen ſie einen tapfern und treuen Diener ſeines Herrn, der ſich wuͤrdig gemacht hat, daß er die groͤßten Belohnungen von ihm erhalte, und der meine Gewogenheit haben ſoll, ſo lange er bey mir bleiben wird, ob er mir gleich manchen tapfern Mann getoͤdtet hat. Jch vergebe es Jhnen, fuhr er fort, indem er ſich zu dem Schwe- den wandte und laͤchelte, und Sie koͤnnen ſich jederzeit
auf
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0162"n="152"/>
ergriff, welches auf die Schwediſche Fregate, der Ele-<lb/>
phant genannt, anſpielte, mit der Ueberſchrift: <hirendition="#aq">Aqui-<lb/>
la non capit Muſcas.</hi></p><lb/><noteplace="left">Er wird Vi-<lb/>
te-Admiral.</note><p>Jn eben dieſer Ordnung gieng die Proceſſion bis<lb/>
in die Feſtung, wo der Vice-Czar Romadanofsky,<lb/>
vom Senate umgeben, auf dem Throne ſaß, den Con-<lb/>
tre-Admiral Peter vor die Verſammlung rufen ließ,<lb/>
und eine ſchriftliche Beſchreibung von dem erhaltenen<lb/>
Siege von ihm erhielt, die ſie, nachdem ſie war vor-<lb/>
geleſen worden, in Berathſchlagung nahm, dem<lb/>
Contre-Admiral verſchiedene Fragen vorlegte, und<lb/>
ihn hierauf zur Belohnung ſeiner treuen Dienſte, die<lb/>
er ſeinem Vaterlande geleiſtet hatte, einſtimmig zum<lb/>
Vice-Admiral erklaͤrte. Nachdem dieſes in der Ver-<lb/>ſammlung bekannt gemacht worden, ertoͤnte das gan-<lb/>
ze Haus: <hirendition="#fr">Lange lebe der Vice-Admiral!</hi> Nach-<lb/>
dem ihnen der Czar gedanket hatte, begab er ſich auf<lb/>ſeine Schaluppe, und ließ, nachdem er viele Gluͤck-<lb/>
wuͤnſche erhalten hatte, ſeine Admiralsflagge wehen.</p><lb/><noteplace="left">Seine Ach-<lb/>
tung gegen<lb/>
Ehrenſchield.</note><p>Der Czar begab ſich hierauf, von dem Adel und<lb/>
Officieren begleitet, in des Fuͤrſten Menzikofs Pallaſt,<lb/>
wo ein großes Gaſtmal veranſtaltet war. Nach der<lb/>
Mittagsmahlzeit bezeugte er dem Contre-Admiral<lb/>
Ehrenſchield beſondere Hochachtung, redete die Ge-<lb/>ſellſchaft an, und ſagte: Meine Herren, hier ſehen ſie<lb/>
einen tapfern und treuen Diener ſeines Herrn, der ſich<lb/>
wuͤrdig gemacht hat, daß er die groͤßten Belohnungen<lb/>
von ihm erhalte, und der meine Gewogenheit haben<lb/>ſoll, ſo lange er bey mir bleiben wird, ob er mir gleich<lb/>
manchen tapfern Mann getoͤdtet hat. Jch vergebe<lb/>
es Jhnen, fuhr er fort, indem er ſich zu dem Schwe-<lb/>
den wandte und laͤchelte, und Sie koͤnnen ſich jederzeit<lb/><fwplace="bottom"type="catch">auf</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[152/0162]
ergriff, welches auf die Schwediſche Fregate, der Ele-
phant genannt, anſpielte, mit der Ueberſchrift: Aqui-
la non capit Muſcas.
Jn eben dieſer Ordnung gieng die Proceſſion bis
in die Feſtung, wo der Vice-Czar Romadanofsky,
vom Senate umgeben, auf dem Throne ſaß, den Con-
tre-Admiral Peter vor die Verſammlung rufen ließ,
und eine ſchriftliche Beſchreibung von dem erhaltenen
Siege von ihm erhielt, die ſie, nachdem ſie war vor-
geleſen worden, in Berathſchlagung nahm, dem
Contre-Admiral verſchiedene Fragen vorlegte, und
ihn hierauf zur Belohnung ſeiner treuen Dienſte, die
er ſeinem Vaterlande geleiſtet hatte, einſtimmig zum
Vice-Admiral erklaͤrte. Nachdem dieſes in der Ver-
ſammlung bekannt gemacht worden, ertoͤnte das gan-
ze Haus: Lange lebe der Vice-Admiral! Nach-
dem ihnen der Czar gedanket hatte, begab er ſich auf
ſeine Schaluppe, und ließ, nachdem er viele Gluͤck-
wuͤnſche erhalten hatte, ſeine Admiralsflagge wehen.
Der Czar begab ſich hierauf, von dem Adel und
Officieren begleitet, in des Fuͤrſten Menzikofs Pallaſt,
wo ein großes Gaſtmal veranſtaltet war. Nach der
Mittagsmahlzeit bezeugte er dem Contre-Admiral
Ehrenſchield beſondere Hochachtung, redete die Ge-
ſellſchaft an, und ſagte: Meine Herren, hier ſehen ſie
einen tapfern und treuen Diener ſeines Herrn, der ſich
wuͤrdig gemacht hat, daß er die groͤßten Belohnungen
von ihm erhalte, und der meine Gewogenheit haben
ſoll, ſo lange er bey mir bleiben wird, ob er mir gleich
manchen tapfern Mann getoͤdtet hat. Jch vergebe
es Jhnen, fuhr er fort, indem er ſich zu dem Schwe-
den wandte und laͤchelte, und Sie koͤnnen ſich jederzeit
auf
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/162>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.