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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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mir meine Wohnung sehr gefiel, sagte er, er besorge,
daß ich des Nachts von einem Lärme würde beunru-
higet werden, und nannte mir einen Officier in der
Stadt, den ich kannte, der dieses Haus deswegen
verlassen müssen. Jch fragte ihn, was für ein Lärm
mich in einem von andern Häusern so entfernten
Orte stören könnte? Er sagte, daß es von einem Gei-
ste beunruhiget würde; ich antwortete ihm, daß ich,
wenn dieses der Fall sey, bey Gelegenheit auch einen
Geist vorstellen könne, und da sich ihrer zwey von ei-
nerley Profession selten in einem Hause vertrügen,
so wollte ich den andern schon zu vertreiben suchen.
Jch befahl hierauf meinen Bedienten, in Gegenwart
des Wirths und seiner Leute, ihr Gewehr mit Kugeln
zu laden, damit sie, im Fall ein Lärm entstehen sollte,
bereit seyn möchten, auf diejenigen zu feuern, die ihn
machten. Dieser Befehl verhinderte die Unruhe, so
lange ich darinn wohnte, und andere fürchteten sich
nach mir auch nicht mehr, darinn zu logiren.

Neuer König
von Schwe-
den.

Um diese Zeit schickte der neue König von Schwe-
den einen Generaladjutanten nach Petersburg, und
ließ dem Czar melden, daß er mit Bewilligung der
Königinn, seiner Gemahlinn, und der Reichsstände,
den Thron bestiegen habe. Da er nun eine vorzüg-
liche Hochachtung gegen den Czar habe, so wünsche
er nichts mehr, als einen festen und dauerhaften Frie-
den mit ihm zu schließen, wozu er alles mögliche bey-
zutragen willig und bereit sey. Der Czar antwor-
tete, daß er dem Könige von Schweden vom Herzen
Glück zu seiner Thronbesteigung wünsche, und ihm
für diese Nachricht danke; daß es sein ernster Wille
sey, einen dauerhaften Frieden mit Schweden zu

schließen,

mir meine Wohnung ſehr gefiel, ſagte er, er beſorge,
daß ich des Nachts von einem Laͤrme wuͤrde beunru-
higet werden, und nannte mir einen Officier in der
Stadt, den ich kannte, der dieſes Haus deswegen
verlaſſen muͤſſen. Jch fragte ihn, was fuͤr ein Laͤrm
mich in einem von andern Haͤuſern ſo entfernten
Orte ſtoͤren koͤnnte? Er ſagte, daß es von einem Gei-
ſte beunruhiget wuͤrde; ich antwortete ihm, daß ich,
wenn dieſes der Fall ſey, bey Gelegenheit auch einen
Geiſt vorſtellen koͤnne, und da ſich ihrer zwey von ei-
nerley Profeſſion ſelten in einem Hauſe vertruͤgen,
ſo wollte ich den andern ſchon zu vertreiben ſuchen.
Jch befahl hierauf meinen Bedienten, in Gegenwart
des Wirths und ſeiner Leute, ihr Gewehr mit Kugeln
zu laden, damit ſie, im Fall ein Laͤrm entſtehen ſollte,
bereit ſeyn moͤchten, auf diejenigen zu feuern, die ihn
machten. Dieſer Befehl verhinderte die Unruhe, ſo
lange ich darinn wohnte, und andere fuͤrchteten ſich
nach mir auch nicht mehr, darinn zu logiren.

Neuer Koͤnig
von Schwe-
den.

Um dieſe Zeit ſchickte der neue Koͤnig von Schwe-
den einen Generaladjutanten nach Petersburg, und
ließ dem Czar melden, daß er mit Bewilligung der
Koͤniginn, ſeiner Gemahlinn, und der Reichsſtaͤnde,
den Thron beſtiegen habe. Da er nun eine vorzuͤg-
liche Hochachtung gegen den Czar habe, ſo wuͤnſche
er nichts mehr, als einen feſten und dauerhaften Frie-
den mit ihm zu ſchließen, wozu er alles moͤgliche bey-
zutragen willig und bereit ſey. Der Czar antwor-
tete, daß er dem Koͤnige von Schweden vom Herzen
Gluͤck zu ſeiner Thronbeſteigung wuͤnſche, und ihm
fuͤr dieſe Nachricht danke; daß es ſein ernſter Wille
ſey, einen dauerhaften Frieden mit Schweden zu

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[248/0258] mir meine Wohnung ſehr gefiel, ſagte er, er beſorge, daß ich des Nachts von einem Laͤrme wuͤrde beunru- higet werden, und nannte mir einen Officier in der Stadt, den ich kannte, der dieſes Haus deswegen verlaſſen muͤſſen. Jch fragte ihn, was fuͤr ein Laͤrm mich in einem von andern Haͤuſern ſo entfernten Orte ſtoͤren koͤnnte? Er ſagte, daß es von einem Gei- ſte beunruhiget wuͤrde; ich antwortete ihm, daß ich, wenn dieſes der Fall ſey, bey Gelegenheit auch einen Geiſt vorſtellen koͤnne, und da ſich ihrer zwey von ei- nerley Profeſſion ſelten in einem Hauſe vertruͤgen, ſo wollte ich den andern ſchon zu vertreiben ſuchen. Jch befahl hierauf meinen Bedienten, in Gegenwart des Wirths und ſeiner Leute, ihr Gewehr mit Kugeln zu laden, damit ſie, im Fall ein Laͤrm entſtehen ſollte, bereit ſeyn moͤchten, auf diejenigen zu feuern, die ihn machten. Dieſer Befehl verhinderte die Unruhe, ſo lange ich darinn wohnte, und andere fuͤrchteten ſich nach mir auch nicht mehr, darinn zu logiren. Um dieſe Zeit ſchickte der neue Koͤnig von Schwe- den einen Generaladjutanten nach Petersburg, und ließ dem Czar melden, daß er mit Bewilligung der Koͤniginn, ſeiner Gemahlinn, und der Reichsſtaͤnde, den Thron beſtiegen habe. Da er nun eine vorzuͤg- liche Hochachtung gegen den Czar habe, ſo wuͤnſche er nichts mehr, als einen feſten und dauerhaften Frie- den mit ihm zu ſchließen, wozu er alles moͤgliche bey- zutragen willig und bereit ſey. Der Czar antwor- tete, daß er dem Koͤnige von Schweden vom Herzen Gluͤck zu ſeiner Thronbeſteigung wuͤnſche, und ihm fuͤr dieſe Nachricht danke; daß es ſein ernſter Wille ſey, einen dauerhaften Frieden mit Schweden zu ſchließen,

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/258>, abgerufen am 22.11.2024.