Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Det wurde nun D. vom Könige v. Han-nover zum Bevollmächtigten, später auch zum Gesandten bei dem Bun- destage ernannt. Durch das Mini- sterium Münchhausen von seinem Frankfurter Posten abberufen, kehrte D. 1851 nach Hannover zurück, wo er am 17. März 1856 starb. S: Rand- Detschy, Seraphine, wurde am Det nehmen. Von hier aus ging sie fürkürzere Zeit an das Thaliatheater in Hamburg und an das Deutsche Hof- theater in Petersburg, nach dessen Schließung durch Zar Alexander III. (1890) sie an das Lessingtheater in Berlin berufen ward. Nach einer Gastspielreise mit der Gesellschaft des Direktors Amberg nach Neuyork (1891) kehrte sie 1892 wieder ans Lessingtheater zurück und nahm 1894 ein Engagement am Schillertheater in Berlin an, bis nach einigen Jah- ren ihre ganz erschöpften Nerven sie zwangen, ihre Bühnentätigkeit vor- läufig aufzugeben. Sie wurde nun Schriftstellerin, als welche sie sich schon durch mancherlei Feuilletons in Wien, Neuyork u. Hamburg versucht hatte, und erteilt als Spezialistin Unterricht in der hygienischen Rede- kunst. S: Die offizielle Frau (Dra- Detter, Ludwig, geb. am 5. Febr. S: Gertrud Baum- Dettmering, C. A. F., geboren am *
Det wurde nun D. vom Könige v. Han-nover zum Bevollmächtigten, ſpäter auch zum Geſandten bei dem Bun- destage ernannt. Durch das Mini- ſterium Münchhauſen von ſeinem Frankfurter Poſten abberufen, kehrte D. 1851 nach Hannover zurück, wo er am 17. März 1856 ſtarb. S: Rand- Detſchy, Seraphine, wurde am Det nehmen. Von hier aus ging ſie fürkürzere Zeit an das Thaliatheater in Hamburg und an das Deutſche Hof- theater in Petersburg, nach deſſen Schließung durch Zar Alexander III. (1890) ſie an das Leſſingtheater in Berlin berufen ward. Nach einer Gaſtſpielreiſe mit der Geſellſchaft des Direktors Amberg nach Neuyork (1891) kehrte ſie 1892 wieder ans Leſſingtheater zurück und nahm 1894 ein Engagement am Schillertheater in Berlin an, bis nach einigen Jah- ren ihre ganz erſchöpften Nerven ſie zwangen, ihre Bühnentätigkeit vor- läufig aufzugeben. Sie wurde nun Schriftſtellerin, als welche ſie ſich ſchon durch mancherlei Feuilletons in Wien, Neuyork u. Hamburg verſucht hatte, und erteilt als Spezialiſtin Unterricht in der hygieniſchen Rede- kunſt. S: Die offizielle Frau (Dra- Detter, Ludwig, geb. am 5. Febr. S: Gertrud Baum- Dettmering, C. A. F., geboren am *
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Det
Det
wurde nun D. vom Könige v. Han-
nover zum Bevollmächtigten, ſpäter
auch zum Geſandten bei dem Bun-
destage ernannt. Durch das Mini-
ſterium Münchhauſen von ſeinem
Frankfurter Poſten abberufen, kehrte
D. 1851 nach Hannover zurück, wo
er am 17. März 1856 ſtarb.
S: Rand-
zeichnungen (Satiren), 1843. Neue
Ausg. 1887. – Die tote Tante (N.),
1845. – Taten und Meinungen des
Herrn Piepmeyer (Sat.), 1849. – Das
ſchwierige Problem. Humoreske. Neue
Ausg. 1887. – Anleitung zur Kunſt-
kennerſchaft, oder: Die Kunſt, in drei
Stunden ein Kenner zu werden, 1845.
Detſchy, Seraphine, wurde am
9. Juni 1858 in Graz als die Tochter
eines angeſehenen Arztes geboren.
Sie kränkelte viel als Kind, und das
machte ſie beobachtend, nachdenklich
und ernſt. Ein Gaſtſpiel der berühm-
ten Klara Ziegler weckte in ihr eine
wahre Leidenſchaft für die Bühne,
und nachdem ſie nach vielen ernſten
Kämpfen mit den Eltern durch die
Wiener Hofſchauſpieler Joſeph Le-
winsky und Bernhard Baumeiſter
ausgebildet war, betrat ſie 1873 in
Brünn zum erſtenmal die Bretter,
welche die Welt bedeuten. Nach einem
kurzen Noviziat, das ſie teils in Graz,
teils am Schweriner Hoftheater ab-
ſolvierte, erhielt ſie 1878 einen Ruf
an das Burgtheater in Wien, wo ſie
mit vielem Glück debütierte. Der un-
erwartet plötzliche Tod ihrer Mutter
und ihre darauf erfolgende Erkran-
kung unterbrach das Gaſtſpiel. Nach
ihrer Geneſung nahm ſie ein Engage-
ment am Wiener Stadttheater an
(1882), und nach deſſen Brand im
Mai 1884 wurde ſie vom Direktor
Pollini nach Hamburg berufen, wo
ſie vier Jahre lang eine viel benei-
dete Stellung als Heroine einnahm,
bis ihre durch Überanſtrengung zer-
rüttete Geſundheit ſie zwang, ein
weniger anſtrengendes Engagement
am Hoftheater in Stuttgart anzu-
nehmen. Von hier aus ging ſie für
kürzere Zeit an das Thaliatheater in
Hamburg und an das Deutſche Hof-
theater in Petersburg, nach deſſen
Schließung durch Zar Alexander III.
(1890) ſie an das Leſſingtheater in
Berlin berufen ward. Nach einer
Gaſtſpielreiſe mit der Geſellſchaft des
Direktors Amberg nach Neuyork
(1891) kehrte ſie 1892 wieder ans
Leſſingtheater zurück und nahm 1894
ein Engagement am Schillertheater
in Berlin an, bis nach einigen Jah-
ren ihre ganz erſchöpften Nerven ſie
zwangen, ihre Bühnentätigkeit vor-
läufig aufzugeben. Sie wurde nun
Schriftſtellerin, als welche ſie ſich
ſchon durch mancherlei Feuilletons in
Wien, Neuyork u. Hamburg verſucht
hatte, und erteilt als Spezialiſtin
Unterricht in der hygieniſchen Rede-
kunſt.
S: Die offizielle Frau (Dra-
matiſierte Bearbeitung des Romans
„My official wife“ von Richard Sa-
vage), 1895. – Dunkelrote Roſen (R.
a. d. Bühnenwelt), 1903.
Detter, Ludwig, geb. am 5. Febr.
1867 in Kelheim a. d. Donau (Bayern),
Lehrer, iſt (1892) Schulverweſer in
Straubing, 1895 Hilfslehrer am dor-
tigen Lehrerſeminar und wurde 1898
ordentl. Lehrer am Lehrerſeminar in
Freiſing (Bayern).
S: Gertrud Baum-
garten (R. a. d. Gegenwart) II, 1907.
Dettmering, C. A. F., geboren am
16. Jan. 1822 zu Rinteln in Heſſen,
beſuchte das dortige Gymnaſium und
ſtudierte darauf 1842–45 in Marburg
Theologie. Jm Jahre 1847 wurde er
Pfarrgehilfe in Röddenau bei Fran-
kenberg, 1851 in Wetter, noch in dem-
ſelben Jahre Rektor in Schlüchtern,
1853 Pfarrer in Frankenberg, 1874
in Dreihauſen und 1878 auch Metro-
politan der Klaſſe Kirchhain. Von
hier kam er 1888 als Oberpfarrer
nach Marburg, wo ihm 1889 auch die
Superintendentur der lutheriſchen
Diözeſe Oberheſſen übertragen wurde.
Jn dieſen Ämtern blieb er bis zu
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