Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fal in Genf als Dozent an der Universi-tät. S: In memoriam. Nachklänge Falk, Norbert, geb. am 5. Novbr. S: Lieb Falke, Gustav, * am 11. Januar Fal seine von herben Schicksalsschlägenschwer heimgesuchte Mutter nach Hamburg übergesiedelt war, zog der Sohn auch dahin, um ihr zur Seite zu sein (1878). Da sich nicht gleich eine Stellung als Buchhändler für ihn fand, gab er Klavierunterricht, studierte bei Emil Krause noch fleißig Musik und Komposition und ward dann Musiklehrer. Erst viele Jahre nachher kam er zur Dichtkunst. Det- lev von Liliencron entdeckte sein poe- tisches Talent und förderte es, und bald fand F. seinen eigenen Weg. An seinem 50. Geburtstage verehrte ihm der Senat von Hamburg auf Lebens- zeit eine jährliche Ehrendotation von 3000 Mark, so daß F. sich seitdem in unabhängiger Stellung ganz der Dichtkunst widmen kann. Er hat seit 1904 seinen Wohnsitz in Groß Borstel bei Hamburg. S: Mynheer der Tod *
Fal in Genf als Dozent an der Univerſi-tät. S: In memoriam. Nachklänge Falk, Norbert, geb. am 5. Novbr. S: Lieb Falke, Guſtav, * am 11. Januar Fal ſeine von herben Schickſalsſchlägenſchwer heimgeſuchte Mutter nach Hamburg übergeſiedelt war, zog der Sohn auch dahin, um ihr zur Seite zu ſein (1878). Da ſich nicht gleich eine Stellung als Buchhändler für ihn fand, gab er Klavierunterricht, ſtudierte bei Emil Krauſe noch fleißig Muſik und Kompoſition und ward dann Muſiklehrer. Erſt viele Jahre nachher kam er zur Dichtkunſt. Det- lev von Liliencron entdeckte ſein poe- tiſches Talent und förderte es, und bald fand F. ſeinen eigenen Weg. An ſeinem 50. Geburtstage verehrte ihm der Senat von Hamburg auf Lebens- zeit eine jährliche Ehrendotation von 3000 Mark, ſo daß F. ſich ſeitdem in unabhängiger Stellung ganz der Dichtkunſt widmen kann. Er hat ſeit 1904 ſeinen Wohnſitz in Groß Borſtel bei Hamburg. S: Mynheer der Tod *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0186" n="182"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fal</hi></fw><lb/> in Genf als Dozent an der Univerſi-<lb/> tät. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><hi rendition="#aq">In memoriam.</hi> Nachklänge<lb/> (Ge.), 1901. – Die Prieſterin (Ein<lb/> Gedichtbuch), 1903.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Falk,</hi> Norbert,</head> <p> geb. am 5. Novbr.<lb/> 1871 zu Weißkirchen in Öſterreich als<lb/> der Sohn des Kaufmanns Moritz F.,<lb/> beſuchte daſelbſt die Volksſchule und<lb/> das Gymnaſium bis zum 17. Jahre<lb/> und trat dann, ſeiner Neigung fol-<lb/> gend, als Lehrling in die Anſtalt für<lb/> Glasmalerei zu Krasna ein. Litera-<lb/> turſtudien und ſchriftſtelleriſche Ar-<lb/> beiten gingen neben ſeiner Berufs-<lb/> tätigkeit her. Mit 19 Jahren widmete<lb/> er ſich ausſchließlich der Schriftſtelle-<lb/> rei u. zwar zunächſt als Mitarbeiter<lb/> an der „Geſellſchaft“ u. als Feuille-<lb/> toniſt für andere Blätter. Seit 1895<lb/> lebt er in Berlin, war hier durch fünf<lb/> Jahre in der Redaktion des „Kleinen<lb/> Journals“ tätig und iſt ſeit 1900<lb/> erſter Theaterkritiker und Feuilleton-<lb/> redakteur der „Berliner Morgenpoſt“<lb/> und gleichzeitig Redakteur der „Ber-<lb/> liner Jlluſtrierten Zeitung“. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Lieb<lb/> im Spiel (Lſp.), 1896. – Sohnesrecht<lb/> (R.), 1896. – Teremtete (Schw., mit<lb/> Otto Fiſcher unter dem gemeinſamen<lb/> Pſeud. <hi rendition="#g">Otto Berti</hi>), 1901. – Mei-<lb/> ſterbuch des Humors (Auswahl beſter<lb/> Humoresken aus der Literatur der<lb/> europäiſchen Völker, hrsg.), 1908.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Falke,</hi> Guſtav,</head> <p> * am 11. Januar<lb/> 1853 zu Lübeck, Sohn eines Kauf-<lb/> manns u. Neffe des berühmten Kunſt-<lb/> hiſtorikers Jakob von Falke in Wien<lb/> und des Staatsarchivars Joh. Falke<lb/> in Dresden, verlor früh den Vater<lb/> u. mußte ſich nach Beſuch einer Kan-<lb/> didatenſchule und des Katharineums<lb/> dem Buchhandel widmen, da ſeinem<lb/> Wunſche, ſich dem Studium der Muſik<lb/> und ſchönen Wiſſenſchaften hingeben<lb/> zu dürfen, von ſeinem Stiefvater<lb/> nicht entſprochen ward. Als Buch-<lb/> händler in Hamburg, Lübeck, Eſſen,<lb/> Hildburghauſen u. Stuttgart ſieben<lb/> Jahre lang tätig, fand er in dieſem<lb/> Berufe niemals Befriedigung, u. als<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fal</hi></fw><lb/> ſeine von herben Schickſalsſchlägen<lb/> ſchwer heimgeſuchte Mutter nach<lb/> Hamburg übergeſiedelt war, zog der<lb/> Sohn auch dahin, um ihr zur Seite<lb/> zu ſein (1878). Da ſich nicht gleich<lb/> eine Stellung als Buchhändler für<lb/> ihn fand, gab er Klavierunterricht,<lb/> ſtudierte bei Emil Krauſe noch fleißig<lb/> Muſik und Kompoſition und ward<lb/> dann Muſiklehrer. Erſt viele Jahre<lb/> nachher kam er zur Dichtkunſt. Det-<lb/> lev von Liliencron entdeckte ſein poe-<lb/> tiſches Talent und förderte es, und<lb/> bald fand F. ſeinen eigenen Weg. An<lb/> ſeinem 50. Geburtstage verehrte ihm<lb/> der Senat von Hamburg auf Lebens-<lb/> zeit eine jährliche Ehrendotation von<lb/> 3000 Mark, ſo daß F. ſich ſeitdem<lb/> in unabhängiger Stellung ganz der<lb/> Dichtkunſt widmen kann. Er hat ſeit<lb/> 1904 ſeinen Wohnſitz in Groß Borſtel<lb/> bei Hamburg. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Mynheer der Tod<lb/> u. andere Gedichte, 1892. 2. A. 1900.<lb/> – Aus dem Durchſchnitt (R.), 1892.<lb/> 2. A. 1900. – Tanz und Andacht (Ge.<lb/> a. Tag u. Traum), 1893. 2. A. 1900.<lb/> – Der Kuß (Ein Capriccio in Stan-<lb/> zen), 1894. – Harmloſe Humoresken,<lb/> 1894. 2. A. u. d. T.: Sie war rei-<lb/> zend, 1897. – Zwiſchen zwei Nächten<lb/> (Neue Ge.), 1894. – Landen u. Stran-<lb/> den (Hamburger R.), 1895. Neue<lb/> Tit.-A. <hi rendition="#aq">III,</hi> 1901 (Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> Ham-<lb/> burger Kinder. – <hi rendition="#aq">II.</hi> Neben der Ar-<lb/> beit. – <hi rendition="#aq">III.</hi> Hab ich nur deine Liebe).<lb/> – Neue Fahrt (Ge.), 1897. 2. A.<lb/> 1904. – Mit dem Leben (Neue Ge.),<lb/> 1899. 2. A. 1908. – Der Mann im<lb/> Nebel (R.), 1899. 3. A. 1902. – Otto<lb/> Speckters Katzenbuch. Mit Gedichten<lb/> von G. F., 1900. 4. A. 1905. – Guſtav<lb/> Falke als Lyriker (Auswahl a. ſ. Dn.,<lb/> mit Einleitg. v. M. Spanier), 1900.<lb/> 3. A. 1904. – Otto Speckters Vogel-<lb/> buch (Mit Gn. von G. F.), 1901. –<lb/> Putzi (Märchen-Komödie), 1902. –<lb/> Hohe Sommertage (Neue Ge.), 1902.<lb/> 2. A. 1903. – Aus Muckimacks Reich<lb/> (M. u. Sat.), 1903. – Der geſtiefelte<lb/> Kater (E.), 1904. – Ausgewählte Ge-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0186]
Fal
Fal
in Genf als Dozent an der Univerſi-
tät.
S: In memoriam. Nachklänge
(Ge.), 1901. – Die Prieſterin (Ein
Gedichtbuch), 1903.
Falk, Norbert, geb. am 5. Novbr.
1871 zu Weißkirchen in Öſterreich als
der Sohn des Kaufmanns Moritz F.,
beſuchte daſelbſt die Volksſchule und
das Gymnaſium bis zum 17. Jahre
und trat dann, ſeiner Neigung fol-
gend, als Lehrling in die Anſtalt für
Glasmalerei zu Krasna ein. Litera-
turſtudien und ſchriftſtelleriſche Ar-
beiten gingen neben ſeiner Berufs-
tätigkeit her. Mit 19 Jahren widmete
er ſich ausſchließlich der Schriftſtelle-
rei u. zwar zunächſt als Mitarbeiter
an der „Geſellſchaft“ u. als Feuille-
toniſt für andere Blätter. Seit 1895
lebt er in Berlin, war hier durch fünf
Jahre in der Redaktion des „Kleinen
Journals“ tätig und iſt ſeit 1900
erſter Theaterkritiker und Feuilleton-
redakteur der „Berliner Morgenpoſt“
und gleichzeitig Redakteur der „Ber-
liner Jlluſtrierten Zeitung“.
S: Lieb
im Spiel (Lſp.), 1896. – Sohnesrecht
(R.), 1896. – Teremtete (Schw., mit
Otto Fiſcher unter dem gemeinſamen
Pſeud. Otto Berti), 1901. – Mei-
ſterbuch des Humors (Auswahl beſter
Humoresken aus der Literatur der
europäiſchen Völker, hrsg.), 1908.
Falke, Guſtav, * am 11. Januar
1853 zu Lübeck, Sohn eines Kauf-
manns u. Neffe des berühmten Kunſt-
hiſtorikers Jakob von Falke in Wien
und des Staatsarchivars Joh. Falke
in Dresden, verlor früh den Vater
u. mußte ſich nach Beſuch einer Kan-
didatenſchule und des Katharineums
dem Buchhandel widmen, da ſeinem
Wunſche, ſich dem Studium der Muſik
und ſchönen Wiſſenſchaften hingeben
zu dürfen, von ſeinem Stiefvater
nicht entſprochen ward. Als Buch-
händler in Hamburg, Lübeck, Eſſen,
Hildburghauſen u. Stuttgart ſieben
Jahre lang tätig, fand er in dieſem
Berufe niemals Befriedigung, u. als
ſeine von herben Schickſalsſchlägen
ſchwer heimgeſuchte Mutter nach
Hamburg übergeſiedelt war, zog der
Sohn auch dahin, um ihr zur Seite
zu ſein (1878). Da ſich nicht gleich
eine Stellung als Buchhändler für
ihn fand, gab er Klavierunterricht,
ſtudierte bei Emil Krauſe noch fleißig
Muſik und Kompoſition und ward
dann Muſiklehrer. Erſt viele Jahre
nachher kam er zur Dichtkunſt. Det-
lev von Liliencron entdeckte ſein poe-
tiſches Talent und förderte es, und
bald fand F. ſeinen eigenen Weg. An
ſeinem 50. Geburtstage verehrte ihm
der Senat von Hamburg auf Lebens-
zeit eine jährliche Ehrendotation von
3000 Mark, ſo daß F. ſich ſeitdem
in unabhängiger Stellung ganz der
Dichtkunſt widmen kann. Er hat ſeit
1904 ſeinen Wohnſitz in Groß Borſtel
bei Hamburg.
S: Mynheer der Tod
u. andere Gedichte, 1892. 2. A. 1900.
– Aus dem Durchſchnitt (R.), 1892.
2. A. 1900. – Tanz und Andacht (Ge.
a. Tag u. Traum), 1893. 2. A. 1900.
– Der Kuß (Ein Capriccio in Stan-
zen), 1894. – Harmloſe Humoresken,
1894. 2. A. u. d. T.: Sie war rei-
zend, 1897. – Zwiſchen zwei Nächten
(Neue Ge.), 1894. – Landen u. Stran-
den (Hamburger R.), 1895. Neue
Tit.-A. III, 1901 (Jnhalt: I. Ham-
burger Kinder. – II. Neben der Ar-
beit. – III. Hab ich nur deine Liebe).
– Neue Fahrt (Ge.), 1897. 2. A.
1904. – Mit dem Leben (Neue Ge.),
1899. 2. A. 1908. – Der Mann im
Nebel (R.), 1899. 3. A. 1902. – Otto
Speckters Katzenbuch. Mit Gedichten
von G. F., 1900. 4. A. 1905. – Guſtav
Falke als Lyriker (Auswahl a. ſ. Dn.,
mit Einleitg. v. M. Spanier), 1900.
3. A. 1904. – Otto Speckters Vogel-
buch (Mit Gn. von G. F.), 1901. –
Putzi (Märchen-Komödie), 1902. –
Hohe Sommertage (Neue Ge.), 1902.
2. A. 1903. – Aus Muckimacks Reich
(M. u. Sat.), 1903. – Der geſtiefelte
Kater (E.), 1904. – Ausgewählte Ge-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |