Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fit Oberkassel im Siegkreise. S: Ge- *Fitger, Arthur, * am 4. Okt. 1840 Fit eines zweijährigen Aufenthalts inRom 1863-65 die ersten selbständigen Werke zu schaffen. Der Neigung zur Malerei hielt die zur Dichtkunst fort- während das Gleichgewicht. Durch Vermittlung Adolf Wilbrandts ge- langten seine ersten Gedichte in den "Salon". Bald darauf erschien sein kleines episches Gedicht "Roland und die Rose", gleichsam ein poetischer Kommentar zu einer Reihe von Ge- mälden, womit F. später den Bre- mer Rathauskeller schmückte. Seit 1869 lebte F. in Bremen, seit 1891 in dem bremischen Vororte Horn, teils als Historienmaler, teils als Dichter und Schriftsteller auf kunstgeschicht- lichem Gebiet tätig, und starb hier am 28. Juni 1909. "Als Maler ist F. in die Gruppe der älteren Künst- ler einzureihen, die gern alte Sagen in prächtigen Farben erzählen, in biblischen und phantastisch heroischen Motiven sich darstellend ergehen und von der Poesie des Orts sich gefan- gen nehmen lassen, um die Geister in sinnigen und humorvollen Fresken an die Wand zu zaubern." Seine Malereien schmücken viele Bremer Patrizierhäuser und öffentliche Ge- bäude, Teile des Rathauses in Ham- burg, die Schlösser des Großherzogs von Oldenburg und des Herzogs von Meiningen, die Prachtdampfer des Norddeutschen Lloyd u. a. Freunde seiner Kunst übergaben ihm als Ehrengeschenk eine Villa in der al- ten Hansastadt. S: Roland und * 15
Fit Oberkaſſel im Siegkreiſe. S: Ge- *Fitger, Arthur, * am 4. Okt. 1840 Fit eines zweijährigen Aufenthalts inRom 1863–65 die erſten ſelbſtändigen Werke zu ſchaffen. Der Neigung zur Malerei hielt die zur Dichtkunſt fort- während das Gleichgewicht. Durch Vermittlung Adolf Wilbrandts ge- langten ſeine erſten Gedichte in den „Salon“. Bald darauf erſchien ſein kleines epiſches Gedicht „Roland und die Roſe“, gleichſam ein poetiſcher Kommentar zu einer Reihe von Ge- mälden, womit F. ſpäter den Bre- mer Rathauskeller ſchmückte. Seit 1869 lebte F. in Bremen, ſeit 1891 in dem bremiſchen Vororte Horn, teils als Hiſtorienmaler, teils als Dichter und Schriftſteller auf kunſtgeſchicht- lichem Gebiet tätig, und ſtarb hier am 28. Juni 1909. „Als Maler iſt F. in die Gruppe der älteren Künſt- ler einzureihen, die gern alte Sagen in prächtigen Farben erzählen, in bibliſchen und phantaſtiſch heroiſchen Motiven ſich darſtellend ergehen und von der Poeſie des Orts ſich gefan- gen nehmen laſſen, um die Geiſter in ſinnigen und humorvollen Fresken an die Wand zu zaubern.“ Seine Malereien ſchmücken viele Bremer Patrizierhäuſer und öffentliche Ge- bäude, Teile des Rathauſes in Ham- burg, die Schlöſſer des Großherzogs von Oldenburg und des Herzogs von Meiningen, die Prachtdampfer des Norddeutſchen Lloyd u. a. Freunde ſeiner Kunſt übergaben ihm als Ehrengeſchenk eine Villa in der al- ten Hanſaſtadt. S: Roland und * 15
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Fit
Fit
Oberkaſſel im Siegkreiſe.
S: Ge-
dichte, 1862. – Graf Edmund von
Hückeswagen (Ep. G.), 1863. – Hol-
ländiſche Geſchichten (11 En.); III,
1870. – Du ſollſt nicht ſtehlen. Hand
um Hand (2 En.), 1874. 2. A. 1885.
– Bunte Bilder (En. a. d. Leben), 1874.
2. A. 1886. – Paſcha und Poſttyrann
(E.), 1876. – Glück auf! (En.), 1879.
3. A. 1904. – Gedichte, 1882. – Parathi-
na. Badeleben auf Borkum, 1882. –
Luſt u. Lehre (5 En.), 1883. 4. A. 1906.
– Zeitgedichte, 1893. – Ehre Vater u.
Mutter (4 En.), 1894. – Der große
Diamant. Der Brand in der Mühle.
Vor Gericht (3 En.), 1896. – Der
Tunichtgut. Herr Wagner, der nichts
merkt (2 En.), 1898. – Morgen! (En.),
1898. – Vier Blüten und eine Frucht.
Melanie. Der Kandidat (3 En.), 1899.
– Wenn Frauen packen (Eine Weih-
nachtsgeſchichte nebſt 3 andern En.),
1899. – Eine denkwürdige Vorla-
dung. Erziehen, nicht erdrücken (2 En.),
1900. – Jm Angeſichte des Todes.
Eine Wahlgeſchichte. Der Hilferuf
(3 En.), 1901. – Unter Elſtern und
anderes (3 En.), 1902. – Ein Jahr
Witwe (E.), 1904. – Bekos. Briefe
ohne Unterſchrift. Nicht verſetzt (Nn.
und Sk.), 1904. – Helft einander!
(6 En.), 1905. – Der Tierfreund (E.),
1905. – Grünvogel. Ein neues Mit-
glied. Ein guter Kerl (3 E.), 1905. –
Eine dunkle Tat. Von Stufe zu Stufe
(2 Krim.-En.), 1906. – Jn der Tiefe
(E. a. d. Bergmannsleben), 1907. –
Jm Abendrot (Ge. a. 6 Jahrzehnten),
1907. 2. A. 1908. – Das Mädchen
von Borkum (u. 2 andere En.), 1909.
*Fitger, Arthur, * am 4. Okt. 1840
zu Delmenhorſt im Großherzogtum
Oldenburg, verriet ſchon in früheſter
Kindheit eine ausgeſprochene Neigung
zur Malerei und machte, derſelben
folgend, ſeine künſtleriſchen Studien
ſeit 1858 in München, wo er unter
dem Einfluß von Cornelius und Ge-
nelli ſtand, und ſeit 1861 in Antwer-
pen und Paris, um alsdann während
eines zweijährigen Aufenthalts in
Rom 1863–65 die erſten ſelbſtändigen
Werke zu ſchaffen. Der Neigung zur
Malerei hielt die zur Dichtkunſt fort-
während das Gleichgewicht. Durch
Vermittlung Adolf Wilbrandts ge-
langten ſeine erſten Gedichte in den
„Salon“. Bald darauf erſchien ſein
kleines epiſches Gedicht „Roland und
die Roſe“, gleichſam ein poetiſcher
Kommentar zu einer Reihe von Ge-
mälden, womit F. ſpäter den Bre-
mer Rathauskeller ſchmückte. Seit
1869 lebte F. in Bremen, ſeit 1891 in
dem bremiſchen Vororte Horn, teils
als Hiſtorienmaler, teils als Dichter
und Schriftſteller auf kunſtgeſchicht-
lichem Gebiet tätig, und ſtarb hier
am 28. Juni 1909. „Als Maler iſt
F. in die Gruppe der älteren Künſt-
ler einzureihen, die gern alte Sagen
in prächtigen Farben erzählen, in
bibliſchen und phantaſtiſch heroiſchen
Motiven ſich darſtellend ergehen und
von der Poeſie des Orts ſich gefan-
gen nehmen laſſen, um die Geiſter in
ſinnigen und humorvollen Fresken
an die Wand zu zaubern.“ Seine
Malereien ſchmücken viele Bremer
Patrizierhäuſer und öffentliche Ge-
bäude, Teile des Rathauſes in Ham-
burg, die Schlöſſer des Großherzogs
von Oldenburg und des Herzogs von
Meiningen, die Prachtdampfer des
Norddeutſchen Lloyd u. a. Freunde
ſeiner Kunſt übergaben ihm als
Ehrengeſchenk eine Villa in der al-
ten Hanſaſtadt.
S: Roland und
Roſe (G.), 1871. 2. A. 1872. – Al-
brecht Dürer in Bologna, und: Jo-
hann Kepler (2 Feſtſpiele), 1872. –
Adalbert von Bremen (Tr.), 1873.
2. Ausgabe mit dem Nachſpiel: Hie
Reich! Hie Rom! 1875. – Fahrendes
Volk (Ge.), 1875. 2. A. 1883. – Die
Hexe (Tr.), 1876. 4. A. 1885. – Win-
ternächte (Ge.), 1881. – Von Gottes
Gnaden (Tr.), 1883. 2. A. 1884. –
Die Roſen von Tyburn (Tr.), 1888.
– Neue Bremer Beiträge (Dn. und
* 15
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