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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Vaterstadt und trat dann im 15.
Jahre in das Geschäft seines Oheims,
des Fabrikanten Christian Scholz, in
Mainz ein. Jn dessen Hause herrschte
ein sehr angeregter Geist, und nach
des Tages Arbeit trat man gern in
die Erörterung politischer, religiöser,
wissenschaftlicher u. literarischer Fra-
gen ein. Männer, wie Ed. Duller,
Joh. Ronge, Moleschott, Roßmäßler,
Berth. Auerbach u. a. verkehrten dort.
Später wurde G. die Gelegenheit ge-
boten, größere Reisen zu unterneh-
men. Die Beobachtung der geistigen
Bewegungen der verschiedensten Na-
tionen, die er kennen lernte, erweckte
in ihm den Wunsch nach geistiger
Tätigkeit, und so ging er denn 1853
nach Berlin, wo er philosophische,
historische u. literarische Vorlesungen
besuchte. Jm Jahre 1856, nachdem
er sich in Jena die Würde eines Dr.
phil.
erworben, übernahm er die Re-
daktion der von George Westermann
in Braunschweig neu begründeten
"Jllustrierten deutschen Monats-
hefte", die er zunächst bis 1878 führte.
Nachdem sich G., der seinen Wohn-
sitz bereits 1869 nach Berlin verlegt
hatte, einige Jahre als unabhängi-
ger Schriftsteller betätigt und wäh-
rend der folgenden Zeit vorwiegend
in Jtalien gelebt hatte, trat er 1881
von neuem in die Redaktion der ge-
nannten "Monatshefte" ein, die er
noch jetzt, seit 1899 unter dem Bei-
stande von Dr. Frdr. Düsel, führt.

S:

Gesammelte Schriften; XII, 1889
bis 1891 [Jnhalt: Ein Seelenfreund
(R., 1889). - Mit dem Strome (R.,
1890). - Das Fräulein v. Villecour
(R., 1886). - Eine Magdalene ohne
Glorienschein (R., 1878). - Cordula
(R., 1885). - Weibliche Dämonen (R.,
1879). - Geistiger Adel und andere
Novellen (1890). - Der Hausgeist
der Frau von Estobal (R., 1878). -
Wulfhilde (R., 1880). - Aus hohen
Regionen (R., 1882). - Schlitzwang
(R., 1878)]. - Kriemhildens Rache
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(Tr.), 1853. - Penelope (Schsp.),
1854. - Familie Schaller (R.); II,
1857. - Bianca Candiano (E.), 1859.
- Galileo Galilei (Tr.), 1861. - Er-
zählungen u. Novellen; III, 1862. -
Gedichte, 1862. - Hänschen Sieben-
stern (E. n. d. Holländ.); II, 1867. -
Leseabende (En.); IV, 1867 (Jnhalt:
I. Paolo Cosentis. - Eine Verschmähte.
- Der Unverbesserliche. - II. Kopf
oder Schrift. - Hinter dem Vorhange.
- Der Kunstreiter. - Osarsigh. - Des
Malers Dankopfer. - Der Maulesel
im Kruge. - III. Geistiger Adel. - Das
Kirchweihfest. - Ein unausgesproche-
nes Wort. - IV. Die Pflegemutter. -
Der Rubrikator. - Graf Balduin. -
Sagen). - Niederländische Novellen,
den Originalen nacherzählt, 1867. -
Jn der Fremde (E. n. d. Holländ.);
II, 1868. - Was ist Wahrheit? (R.);
II, 1869. - Doktor Helmond und seine
Frau (R. u. d. Holländ.); II, 1874. -
Lideweide (E. n. d. Holländ.), 1875. -
Die Arbeiterprinzessin (R. n. d. Holl.);
II, 1875. - Holländische Novellen,
1875. - Der Schwiegersohn der Frau
von Roggeveen (E. n. d. Holl.); II,
1876. - Das Haus des Schulmeisters
(E. n. d. Holl.), 1878. - Aus dem 18.
Jahrhundert (Kulturgeschichtl. Nn.),
1880. - Zerbrochene Kronen (Histor.
E.), 1881. - Moderne Gegensätze (R.),
1881. - Jeanette und Juanito (E. a.
d. Holl.), 1881. - Von der Bretter-
welt (R. n. d. Holl.); II, 1882. - Das
verschwundene Dokument (E.), 1883.
- Savonarola (Kulturgeschichtl. E.),
1883. - Schloß Kattenheim (N.), 1882.
- Masaniello (Kulturgeschichtl. E.),
1888. - Märchen, 1888. - Wulfhilde
(R., f. d. deutsche Jugd. bearb.), 4. A.
1898. - Schlitzwang (R., f. d. Jugd.
bearb.), 3. A. 1899.

*Glaser, Joseph,

pseud. Joseph
Theodor,
wurde am 9. Juli 1876
in Zaborze, einem Jndustriedorfe
Oberschlesiens, als der Sohn eines
Handwerkers geboren, der später nach
dem Kreisdorfe Zabrze übersiedelte

*


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Vaterſtadt und trat dann im 15.
Jahre in das Geſchäft ſeines Oheims,
des Fabrikanten Chriſtian Scholz, in
Mainz ein. Jn deſſen Hauſe herrſchte
ein ſehr angeregter Geiſt, und nach
des Tages Arbeit trat man gern in
die Erörterung politiſcher, religiöſer,
wiſſenſchaftlicher u. literariſcher Fra-
gen ein. Männer, wie Ed. Duller,
Joh. Ronge, Moleſchott, Roßmäßler,
Berth. Auerbach u. a. verkehrten dort.
Später wurde G. die Gelegenheit ge-
boten, größere Reiſen zu unterneh-
men. Die Beobachtung der geiſtigen
Bewegungen der verſchiedenſten Na-
tionen, die er kennen lernte, erweckte
in ihm den Wunſch nach geiſtiger
Tätigkeit, und ſo ging er denn 1853
nach Berlin, wo er philoſophiſche,
hiſtoriſche u. literariſche Vorleſungen
beſuchte. Jm Jahre 1856, nachdem
er ſich in Jena die Würde eines Dr.
phil.
erworben, übernahm er die Re-
daktion der von George Weſtermann
in Braunſchweig neu begründeten
„Jlluſtrierten deutſchen Monats-
hefte“, die er zunächſt bis 1878 führte.
Nachdem ſich G., der ſeinen Wohn-
ſitz bereits 1869 nach Berlin verlegt
hatte, einige Jahre als unabhängi-
ger Schriftſteller betätigt und wäh-
rend der folgenden Zeit vorwiegend
in Jtalien gelebt hatte, trat er 1881
von neuem in die Redaktion der ge-
nannten „Monatshefte“ ein, die er
noch jetzt, ſeit 1899 unter dem Bei-
ſtande von Dr. Frdr. Düſel, führt.

S:

Geſammelte Schriften; XII, 1889
bis 1891 [Jnhalt: Ein Seelenfreund
(R., 1889). – Mit dem Strome (R.,
1890). – Das Fräulein v. Villecour
(R., 1886). – Eine Magdalene ohne
Glorienſchein (R., 1878). – Cordula
(R., 1885). – Weibliche Dämonen (R.,
1879). – Geiſtiger Adel und andere
Novellen (1890). – Der Hausgeiſt
der Frau von Eſtobal (R., 1878). –
Wulfhilde (R., 1880). – Aus hohen
Regionen (R., 1882). – Schlitzwang
(R., 1878)]. – Kriemhildens Rache
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Gla
(Tr.), 1853. – Penelope (Schſp.),
1854. – Familie Schaller (R.); II,
1857. – Bianca Candiano (E.), 1859.
– Galileo Galilei (Tr.), 1861. – Er-
zählungen u. Novellen; III, 1862. –
Gedichte, 1862. – Hänschen Sieben-
ſtern (E. n. d. Holländ.); II, 1867. –
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I. Paolo Coſentis. – Eine Verſchmähte.
– Der Unverbeſſerliche. – II. Kopf
oder Schrift. – Hinter dem Vorhange.
– Der Kunſtreiter. – Oſarſigh. – Des
Malers Dankopfer. – Der Mauleſel
im Kruge. – III. Geiſtiger Adel. – Das
Kirchweihfeſt. – Ein unausgeſproche-
nes Wort. – IV. Die Pflegemutter. –
Der Rubrikator. – Graf Balduin. –
Sagen). – Niederländiſche Novellen,
den Originalen nacherzählt, 1867. –
Jn der Fremde (E. n. d. Holländ.);
II, 1868. – Was iſt Wahrheit? (R.);
II, 1869. – Doktor Helmond und ſeine
Frau (R. u. d. Holländ.); II, 1874. –
Lideweide (E. n. d. Holländ.), 1875. –
Die Arbeiterprinzeſſin (R. n. d. Holl.);
II, 1875. – Holländiſche Novellen,
1875. – Der Schwiegerſohn der Frau
von Roggeveen (E. n. d. Holl.); II,
1876. – Das Haus des Schulmeiſters
(E. n. d. Holl.), 1878. – Aus dem 18.
Jahrhundert (Kulturgeſchichtl. Nn.),
1880. – Zerbrochene Kronen (Hiſtor.
E.), 1881. – Moderne Gegenſätze (R.),
1881. – Jeanette und Juanito (E. a.
d. Holl.), 1881. – Von der Bretter-
welt (R. n. d. Holl.); II, 1882. – Das
verſchwundene Dokument (E.), 1883.
– Savonarola (Kulturgeſchichtl. E.),
1883. – Schloß Kattenheim (N.), 1882.
– Maſaniello (Kulturgeſchichtl. E.),
1888. – Märchen, 1888. – Wulfhilde
(R., f. d. deutſche Jugd. bearb.), 4. A.
1898. – Schlitzwang (R., f. d. Jugd.
bearb.), 3. A. 1899.

*Glaſer, Joſeph,

pſeud. Joſeph
Theodor,
wurde am 9. Juli 1876
in Zaborze, einem Jnduſtriedorfe
Oberſchleſiens, als der Sohn eines
Handwerkers geboren, der ſpäter nach
dem Kreisdorfe Zabrze überſiedelte

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[377/0381] Gla Gla Vaterſtadt und trat dann im 15. Jahre in das Geſchäft ſeines Oheims, des Fabrikanten Chriſtian Scholz, in Mainz ein. Jn deſſen Hauſe herrſchte ein ſehr angeregter Geiſt, und nach des Tages Arbeit trat man gern in die Erörterung politiſcher, religiöſer, wiſſenſchaftlicher u. literariſcher Fra- gen ein. Männer, wie Ed. Duller, Joh. Ronge, Moleſchott, Roßmäßler, Berth. Auerbach u. a. verkehrten dort. Später wurde G. die Gelegenheit ge- boten, größere Reiſen zu unterneh- men. Die Beobachtung der geiſtigen Bewegungen der verſchiedenſten Na- tionen, die er kennen lernte, erweckte in ihm den Wunſch nach geiſtiger Tätigkeit, und ſo ging er denn 1853 nach Berlin, wo er philoſophiſche, hiſtoriſche u. literariſche Vorleſungen beſuchte. Jm Jahre 1856, nachdem er ſich in Jena die Würde eines Dr. phil. erworben, übernahm er die Re- daktion der von George Weſtermann in Braunſchweig neu begründeten „Jlluſtrierten deutſchen Monats- hefte“, die er zunächſt bis 1878 führte. Nachdem ſich G., der ſeinen Wohn- ſitz bereits 1869 nach Berlin verlegt hatte, einige Jahre als unabhängi- ger Schriftſteller betätigt und wäh- rend der folgenden Zeit vorwiegend in Jtalien gelebt hatte, trat er 1881 von neuem in die Redaktion der ge- nannten „Monatshefte“ ein, die er noch jetzt, ſeit 1899 unter dem Bei- ſtande von Dr. Frdr. Düſel, führt. S: Geſammelte Schriften; XII, 1889 bis 1891 [Jnhalt: Ein Seelenfreund (R., 1889). – Mit dem Strome (R., 1890). – Das Fräulein v. Villecour (R., 1886). – Eine Magdalene ohne Glorienſchein (R., 1878). – Cordula (R., 1885). – Weibliche Dämonen (R., 1879). – Geiſtiger Adel und andere Novellen (1890). – Der Hausgeiſt der Frau von Eſtobal (R., 1878). – Wulfhilde (R., 1880). – Aus hohen Regionen (R., 1882). – Schlitzwang (R., 1878)]. – Kriemhildens Rache (Tr.), 1853. – Penelope (Schſp.), 1854. – Familie Schaller (R.); II, 1857. – Bianca Candiano (E.), 1859. – Galileo Galilei (Tr.), 1861. – Er- zählungen u. Novellen; III, 1862. – Gedichte, 1862. – Hänschen Sieben- ſtern (E. n. d. Holländ.); II, 1867. – Leſeabende (En.); IV, 1867 (Jnhalt: I. Paolo Coſentis. – Eine Verſchmähte. – Der Unverbeſſerliche. – II. Kopf oder Schrift. – Hinter dem Vorhange. – Der Kunſtreiter. – Oſarſigh. – Des Malers Dankopfer. – Der Mauleſel im Kruge. – III. Geiſtiger Adel. – Das Kirchweihfeſt. – Ein unausgeſproche- nes Wort. – IV. Die Pflegemutter. – Der Rubrikator. – Graf Balduin. – Sagen). – Niederländiſche Novellen, den Originalen nacherzählt, 1867. – Jn der Fremde (E. n. d. Holländ.); II, 1868. – Was iſt Wahrheit? (R.); II, 1869. – Doktor Helmond und ſeine Frau (R. u. d. Holländ.); II, 1874. – Lideweide (E. n. d. Holländ.), 1875. – Die Arbeiterprinzeſſin (R. n. d. Holl.); II, 1875. – Holländiſche Novellen, 1875. – Der Schwiegerſohn der Frau von Roggeveen (E. n. d. Holl.); II, 1876. – Das Haus des Schulmeiſters (E. n. d. Holl.), 1878. – Aus dem 18. Jahrhundert (Kulturgeſchichtl. Nn.), 1880. – Zerbrochene Kronen (Hiſtor. E.), 1881. – Moderne Gegenſätze (R.), 1881. – Jeanette und Juanito (E. a. d. Holl.), 1881. – Von der Bretter- welt (R. n. d. Holl.); II, 1882. – Das verſchwundene Dokument (E.), 1883. – Savonarola (Kulturgeſchichtl. E.), 1883. – Schloß Kattenheim (N.), 1882. – Maſaniello (Kulturgeſchichtl. E.), 1888. – Märchen, 1888. – Wulfhilde (R., f. d. deutſche Jugd. bearb.), 4. A. 1898. – Schlitzwang (R., f. d. Jugd. bearb.), 3. A. 1899. *Glaſer, Joſeph, pſeud. Joſeph Theodor, wurde am 9. Juli 1876 in Zaborze, einem Jnduſtriedorfe Oberſchleſiens, als der Sohn eines Handwerkers geboren, der ſpäter nach dem Kreisdorfe Zabrze überſiedelte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/381>, abgerufen am 22.11.2024.