Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Lem
ihrem 16. Jahre an sich meist selbst
überlassen, begann sie bald sich schrift-
stellerisch zu betätigen, u. wenn diese
Tätigkeit auch durch wiederholten u.
längeren Aufenthalt in Danzig und
Berlin, der vorzugsweise der Ausbil-
dung in der Musik gewidmet war, ins
Stocken geriet, so wurde sie doch seit
1876 um so energischer aufgenommen
und den verschiedensten Blättern zu-
gewandt. Die Dichterin lebt seit 1886
in Berlin, um ihre Kenntnisse in
einzelnen Wissenschaften, besonders
der Völkerkunde, zu erweitern.

S:


Lose Körner (Aphorismen in V.),
1882. - Volkstümliches in Ostpreußen;
III, 1883-99.

Lemke, Hans,

Pseudon. für Paul
Lemcke;
s. d.!

*Lemmermayer, Fritz,

wurde am
26. März 1857 als der Sohn eines
Porträtmalers in Wien geboren. Als
er acht Jahre alt war, starb sein
Vater, seine Mutter mit vier un-
mündigen Kindern in Armut zurück-
lassend. Jndessen ernährte die Mutter
die Jhrigen auf redliche Weise durch
Klavierunterricht und Handarbeit.
Fritz besuchte die Volksschule, dann
die Mittelschule, um sich den technischen
u. handelswissenschaftlichen Studien
zu widmen, sah aber bald ein, daß
ihm jeder Sinn dazu fehle, und so
bereitete er sich zum Übertritt auf die
Universität vor, die er schon 1876 be-
zog. Er studierte Philosophie, Ge-
schichte und Literatur und erwarb sich
die Mittel dazu durch Erteilen von
Unterricht. Schon während seiner
Studienzeit war er als Schriftsteller
bei vielen angesehenen Journalen
beteiligt, und lebt er noch jetzt als
solcher in unabhängiger Stellung zu
Wien.

S:

Der Alchimist (R.), 1884.
- Die deutsche Lyrik der Gegenwart
(Anthol.), 1884. - Menschen u. Schick-
sale, 1890. - Jm Labyrinthe des
Lebens (Ge.), 1892. - Simson und
Delila (Tr.), 1893. - Belladonna (R.),
1895. - Haschisch (Orient. E.), 1898.
[Spaltenumbruch]

Len
- Das öde Haus. Armut u. Übermut
(2 En.), 1900. - Novellen und No-
velletten, 1903. - Die Leiden eines
deutschen Fürsten (Herzog Elimar v.
Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905.

Lenau, Nikolaus,

Pseudon. für
Nikolaus Franz Niembsch Edler
von Strehlenau; s. d.!

Lenbach, Ernst,

Pseud. für Ernst
Müllenbach;
s. d.!

Lenburg, Adalbert,

Pseudon. für
Adalbert Mecklenburg; s. d.!

Lengerke, Alexander von,

geb. am
30. März 1802 zu Hamburg, wo sein
Vater Kaufmann war, erhielt seine
Bildung teils durch Hauslehrer, teils
in Privatschulen, u. widmete sich dann
dem seemännischen Beruf. Die Er-
fahrungen, die er auf einer Seereise
nach Nordamerika und Westindien ge-
macht, bestimmten ihn jedoch, diesen
Beruf aufzugeben und so wandte er
sich nunmehr der Landwirtschaft zu.
Er verwaltete verschiedene Güter und
erwarb, nachdem er in Rostock noch
kameralistische Studien gemacht, 1826
das Gut Wiesch bei Wismar, das er
bis 1830 besaß, worauf er fünf Jahre
lang als Pächter des Gutes Stegen in
Holstein lebte. Von 1835-41 privati-
sierte er in Lübeck, wurde dann Pro-
fessor der Landwirtschaft am Kolle-
gium Carolinum in Braunschweig u.
1842 kgl. preuß. Landesökonomierat
und Generalsekretär des kgl. Landes-
ökonomiekollegiums in Berlin. Dort
starb er am 23. Dezbr. 1853.

S:

Er-
zählungen, 1824. - Verschied. Schriften
über Landwirtschaft.

Lengerke, Cäsar von,

Bruder des
Vorigen, wurde am 30. März 1803
zu Hamburg geboren, besuchte das
Johanneum daselbst u. studierte seit
Ostern 1824 in Breslau und seit dem
Herbst 1825 in Halle Theologie. Hier
erwarb er 1828 die philosophische
Doktorwürde und danach in Breslau
die Würde eines akademischen Lizen-
tiaten der Theologie. 1829 habilitierte
er sich in Königsberg als Privatdozent

* 15*


[Spaltenumbruch]

Lem
ihrem 16. Jahre an ſich meiſt ſelbſt
überlaſſen, begann ſie bald ſich ſchrift-
ſtelleriſch zu betätigen, u. wenn dieſe
Tätigkeit auch durch wiederholten u.
längeren Aufenthalt in Danzig und
Berlin, der vorzugsweiſe der Ausbil-
dung in der Muſik gewidmet war, ins
Stocken geriet, ſo wurde ſie doch ſeit
1876 um ſo energiſcher aufgenommen
und den verſchiedenſten Blättern zu-
gewandt. Die Dichterin lebt ſeit 1886
in Berlin, um ihre Kenntniſſe in
einzelnen Wiſſenſchaften, beſonders
der Völkerkunde, zu erweitern.

S:


Loſe Körner (Aphorismen in V.),
1882. ‒ Volkstümliches in Oſtpreußen;
III, 1883‒99.

Lemke, Hans,

Pſeudon. für Paul
Lemcke;
ſ. d.!

*Lemmermayer, Fritz,

wurde am
26. März 1857 als der Sohn eines
Porträtmalers in Wien geboren. Als
er acht Jahre alt war, ſtarb ſein
Vater, ſeine Mutter mit vier un-
mündigen Kindern in Armut zurück-
laſſend. Jndeſſen ernährte die Mutter
die Jhrigen auf redliche Weiſe durch
Klavierunterricht und Handarbeit.
Fritz beſuchte die Volksſchule, dann
die Mittelſchule, um ſich den techniſchen
u. handelswiſſenſchaftlichen Studien
zu widmen, ſah aber bald ein, daß
ihm jeder Sinn dazu fehle, und ſo
bereitete er ſich zum Übertritt auf die
Univerſität vor, die er ſchon 1876 be-
zog. Er ſtudierte Philoſophie, Ge-
ſchichte und Literatur und erwarb ſich
die Mittel dazu durch Erteilen von
Unterricht. Schon während ſeiner
Studienzeit war er als Schriftſteller
bei vielen angeſehenen Journalen
beteiligt, und lebt er noch jetzt als
ſolcher in unabhängiger Stellung zu
Wien.

S:

Der Alchimiſt (R.), 1884.
‒ Die deutſche Lyrik der Gegenwart
(Anthol.), 1884. ‒ Menſchen u. Schick-
ſale, 1890. ‒ Jm Labyrinthe des
Lebens (Ge.), 1892. ‒ Simſon und
Delila (Tr.), 1893. ‒ Belladonna (R.),
1895. ‒ Haſchiſch (Orient. E.), 1898.
[Spaltenumbruch]

Len
‒ Das öde Haus. Armut u. Übermut
(2 En.), 1900. ‒ Novellen und No-
velletten, 1903. ‒ Die Leiden eines
deutſchen Fürſten (Herzog Elimar v.
Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905.

Lenau, Nikolaus,

Pſeudon. für
Nikolaus Franz Niembſch Edler
von Strehlenau; ſ. d.!

Lenbach, Ernſt,

Pſeud. für Ernſt
Müllenbach;
ſ. d.!

Lenburg, Adalbert,

Pſeudon. für
Adalbert Mecklenburg; ſ. d.!

Lengerke, Alexander von,

geb. am
30. März 1802 zu Hamburg, wo ſein
Vater Kaufmann war, erhielt ſeine
Bildung teils durch Hauslehrer, teils
in Privatſchulen, u. widmete ſich dann
dem ſeemänniſchen Beruf. Die Er-
fahrungen, die er auf einer Seereiſe
nach Nordamerika und Weſtindien ge-
macht, beſtimmten ihn jedoch, dieſen
Beruf aufzugeben und ſo wandte er
ſich nunmehr der Landwirtſchaft zu.
Er verwaltete verſchiedene Güter und
erwarb, nachdem er in Roſtock noch
kameraliſtiſche Studien gemacht, 1826
das Gut Wieſch bei Wismar, das er
bis 1830 beſaß, worauf er fünf Jahre
lang als Pächter des Gutes Stegen in
Holſtein lebte. Von 1835-41 privati-
ſierte er in Lübeck, wurde dann Pro-
feſſor der Landwirtſchaft am Kolle-
gium Carolinum in Braunſchweig u.
1842 kgl. preuß. Landesökonomierat
und Generalſekretär des kgl. Landes-
ökonomiekollegiums in Berlin. Dort
ſtarb er am 23. Dezbr. 1853.

S:

Er-
zählungen, 1824. ‒ Verſchied. Schriften
über Landwirtſchaft.

Lengerke, Cäſar von,

Bruder des
Vorigen, wurde am 30. März 1803
zu Hamburg geboren, beſuchte das
Johanneum daſelbſt u. ſtudierte ſeit
Oſtern 1824 in Breslau und ſeit dem
Herbſt 1825 in Halle Theologie. Hier
erwarb er 1828 die philoſophiſche
Doktorwürde und danach in Breslau
die Würde eines akademiſchen Lizen-
tiaten der Theologie. 1829 habilitierte
er ſich in Königsberg als Privatdozent

* 15*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0231" n="227"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Lem</hi></fw><lb/>
ihrem 16. Jahre an &#x017F;ich mei&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
überla&#x017F;&#x017F;en, begann &#x017F;ie bald &#x017F;ich &#x017F;chrift-<lb/>
&#x017F;telleri&#x017F;ch zu betätigen, u. wenn die&#x017F;e<lb/>
Tätigkeit auch durch wiederholten u.<lb/>
längeren Aufenthalt in Danzig und<lb/>
Berlin, der vorzugswei&#x017F;e der Ausbil-<lb/>
dung in der Mu&#x017F;ik gewidmet war, ins<lb/>
Stocken geriet, &#x017F;o wurde &#x017F;ie doch &#x017F;eit<lb/>
1876 um &#x017F;o energi&#x017F;cher aufgenommen<lb/>
und den ver&#x017F;chieden&#x017F;ten Blättern zu-<lb/>
gewandt. Die Dichterin lebt &#x017F;eit 1886<lb/>
in Berlin, um ihre Kenntni&#x017F;&#x017F;e in<lb/>
einzelnen Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften, be&#x017F;onders<lb/>
der Völkerkunde, zu erweitern. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p><lb/>
Lo&#x017F;e Körner (Aphorismen in V.),<lb/>
1882. &#x2012; Volkstümliches in O&#x017F;tpreußen;<lb/><hi rendition="#aq">III</hi>, 1883&#x2012;99.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lemke,</hi> Hans,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für <hi rendition="#g">Paul<lb/>
Lemcke;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lemmermayer,</hi> Fritz,</head>
        <p> wurde am<lb/>
26. März 1857 als der Sohn eines<lb/>
Porträtmalers in Wien geboren. Als<lb/>
er acht Jahre alt war, &#x017F;tarb &#x017F;ein<lb/>
Vater, &#x017F;eine Mutter mit vier un-<lb/>
mündigen Kindern in Armut zurück-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;end. Jnde&#x017F;&#x017F;en ernährte die Mutter<lb/>
die Jhrigen auf redliche Wei&#x017F;e durch<lb/>
Klavierunterricht und Handarbeit.<lb/>
Fritz be&#x017F;uchte die Volks&#x017F;chule, dann<lb/>
die Mittel&#x017F;chule, um &#x017F;ich den techni&#x017F;chen<lb/>
u. handelswi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Studien<lb/>
zu widmen, &#x017F;ah aber bald ein, daß<lb/>
ihm jeder Sinn dazu fehle, und &#x017F;o<lb/>
bereitete er &#x017F;ich zum Übertritt auf die<lb/>
Univer&#x017F;ität vor, die er &#x017F;chon 1876 be-<lb/>
zog. Er &#x017F;tudierte Philo&#x017F;ophie, Ge-<lb/>
&#x017F;chichte und Literatur und erwarb &#x017F;ich<lb/>
die Mittel dazu durch Erteilen von<lb/>
Unterricht. Schon während &#x017F;einer<lb/>
Studienzeit war er als Schrift&#x017F;teller<lb/>
bei vielen ange&#x017F;ehenen Journalen<lb/>
beteiligt, und lebt er noch jetzt als<lb/>
&#x017F;olcher in unabhängiger Stellung zu<lb/>
Wien. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Der Alchimi&#x017F;t (R.), 1884.<lb/>
&#x2012; Die deut&#x017F;che Lyrik der Gegenwart<lb/>
(Anthol.), 1884. &#x2012; Men&#x017F;chen u. Schick-<lb/>
&#x017F;ale, 1890. &#x2012; Jm Labyrinthe des<lb/>
Lebens (Ge.), 1892. &#x2012; Sim&#x017F;on und<lb/>
Delila (Tr.), 1893. &#x2012; Belladonna (R.),<lb/>
1895. &#x2012; Ha&#x017F;chi&#x017F;ch (Orient. E.), 1898.<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Len</hi></fw><lb/>
&#x2012; Das öde Haus. Armut u. Übermut<lb/>
(2 En.), 1900. &#x2012; Novellen und No-<lb/>
velletten, 1903. &#x2012; Die Leiden eines<lb/>
deut&#x017F;chen Für&#x017F;ten (Herzog Elimar v.<lb/>
Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lenau,</hi> Nikolaus,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/><hi rendition="#g">Nikolaus</hi> Franz <hi rendition="#g">Niemb&#x017F;ch</hi> Edler<lb/><hi rendition="#g">von Strehlenau;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lenbach,</hi> Ern&#x017F;t,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Ern&#x017F;t<lb/>
Müllenbach;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lenburg,</hi> Adalbert,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/><hi rendition="#g">Adalbert Mecklenburg;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lengerke,</hi> Alexander von,</head>
        <p> geb. am<lb/>
30. März 1802 zu Hamburg, wo &#x017F;ein<lb/>
Vater Kaufmann war, erhielt &#x017F;eine<lb/>
Bildung teils durch Hauslehrer, teils<lb/>
in Privat&#x017F;chulen, u. widmete &#x017F;ich dann<lb/>
dem &#x017F;eemänni&#x017F;chen Beruf. Die Er-<lb/>
fahrungen, die er auf einer Seerei&#x017F;e<lb/>
nach Nordamerika und We&#x017F;tindien ge-<lb/>
macht, be&#x017F;timmten ihn jedoch, die&#x017F;en<lb/>
Beruf aufzugeben und &#x017F;o wandte er<lb/>
&#x017F;ich nunmehr der Landwirt&#x017F;chaft zu.<lb/>
Er verwaltete ver&#x017F;chiedene Güter und<lb/>
erwarb, nachdem er in Ro&#x017F;tock noch<lb/>
kamerali&#x017F;ti&#x017F;che Studien gemacht, 1826<lb/>
das Gut Wie&#x017F;ch bei Wismar, das er<lb/>
bis 1830 be&#x017F;aß, worauf er fünf Jahre<lb/>
lang als Pächter des Gutes Stegen in<lb/>
Hol&#x017F;tein lebte. Von 1835-41 privati-<lb/>
&#x017F;ierte er in Lübeck, wurde dann Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;or der Landwirt&#x017F;chaft am Kolle-<lb/>
gium Carolinum in Braun&#x017F;chweig u.<lb/>
1842 kgl. preuß. Landesökonomierat<lb/>
und General&#x017F;ekretär des kgl. Landes-<lb/>
ökonomiekollegiums in Berlin. Dort<lb/>
&#x017F;tarb er am 23. Dezbr. 1853. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Er-<lb/>
zählungen, 1824. &#x2012; Ver&#x017F;chied. Schriften<lb/>
über Landwirt&#x017F;chaft.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lengerke,</hi>&#x017F;ar von,</head>
        <p> Bruder des<lb/>
Vorigen, wurde am 30. März 1803<lb/>
zu Hamburg geboren, be&#x017F;uchte das<lb/>
Johanneum da&#x017F;elb&#x017F;t u. &#x017F;tudierte &#x017F;eit<lb/>
O&#x017F;tern 1824 in Breslau und &#x017F;eit dem<lb/>
Herb&#x017F;t 1825 in Halle Theologie. Hier<lb/>
erwarb er 1828 die philo&#x017F;ophi&#x017F;che<lb/>
Doktorwürde und danach in Breslau<lb/>
die Würde eines akademi&#x017F;chen Lizen-<lb/>
tiaten der Theologie. 1829 habilitierte<lb/>
er &#x017F;ich in Königsberg als Privatdozent<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 15*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0231] Lem Len ihrem 16. Jahre an ſich meiſt ſelbſt überlaſſen, begann ſie bald ſich ſchrift- ſtelleriſch zu betätigen, u. wenn dieſe Tätigkeit auch durch wiederholten u. längeren Aufenthalt in Danzig und Berlin, der vorzugsweiſe der Ausbil- dung in der Muſik gewidmet war, ins Stocken geriet, ſo wurde ſie doch ſeit 1876 um ſo energiſcher aufgenommen und den verſchiedenſten Blättern zu- gewandt. Die Dichterin lebt ſeit 1886 in Berlin, um ihre Kenntniſſe in einzelnen Wiſſenſchaften, beſonders der Völkerkunde, zu erweitern. S: Loſe Körner (Aphorismen in V.), 1882. ‒ Volkstümliches in Oſtpreußen; III, 1883‒99. Lemke, Hans, Pſeudon. für Paul Lemcke; ſ. d.! *Lemmermayer, Fritz, wurde am 26. März 1857 als der Sohn eines Porträtmalers in Wien geboren. Als er acht Jahre alt war, ſtarb ſein Vater, ſeine Mutter mit vier un- mündigen Kindern in Armut zurück- laſſend. Jndeſſen ernährte die Mutter die Jhrigen auf redliche Weiſe durch Klavierunterricht und Handarbeit. Fritz beſuchte die Volksſchule, dann die Mittelſchule, um ſich den techniſchen u. handelswiſſenſchaftlichen Studien zu widmen, ſah aber bald ein, daß ihm jeder Sinn dazu fehle, und ſo bereitete er ſich zum Übertritt auf die Univerſität vor, die er ſchon 1876 be- zog. Er ſtudierte Philoſophie, Ge- ſchichte und Literatur und erwarb ſich die Mittel dazu durch Erteilen von Unterricht. Schon während ſeiner Studienzeit war er als Schriftſteller bei vielen angeſehenen Journalen beteiligt, und lebt er noch jetzt als ſolcher in unabhängiger Stellung zu Wien. S: Der Alchimiſt (R.), 1884. ‒ Die deutſche Lyrik der Gegenwart (Anthol.), 1884. ‒ Menſchen u. Schick- ſale, 1890. ‒ Jm Labyrinthe des Lebens (Ge.), 1892. ‒ Simſon und Delila (Tr.), 1893. ‒ Belladonna (R.), 1895. ‒ Haſchiſch (Orient. E.), 1898. ‒ Das öde Haus. Armut u. Übermut (2 En.), 1900. ‒ Novellen und No- velletten, 1903. ‒ Die Leiden eines deutſchen Fürſten (Herzog Elimar v. Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905. Lenau, Nikolaus, Pſeudon. für Nikolaus Franz Niembſch Edler von Strehlenau; ſ. d.! Lenbach, Ernſt, Pſeud. für Ernſt Müllenbach; ſ. d.! Lenburg, Adalbert, Pſeudon. für Adalbert Mecklenburg; ſ. d.! Lengerke, Alexander von, geb. am 30. März 1802 zu Hamburg, wo ſein Vater Kaufmann war, erhielt ſeine Bildung teils durch Hauslehrer, teils in Privatſchulen, u. widmete ſich dann dem ſeemänniſchen Beruf. Die Er- fahrungen, die er auf einer Seereiſe nach Nordamerika und Weſtindien ge- macht, beſtimmten ihn jedoch, dieſen Beruf aufzugeben und ſo wandte er ſich nunmehr der Landwirtſchaft zu. Er verwaltete verſchiedene Güter und erwarb, nachdem er in Roſtock noch kameraliſtiſche Studien gemacht, 1826 das Gut Wieſch bei Wismar, das er bis 1830 beſaß, worauf er fünf Jahre lang als Pächter des Gutes Stegen in Holſtein lebte. Von 1835-41 privati- ſierte er in Lübeck, wurde dann Pro- feſſor der Landwirtſchaft am Kolle- gium Carolinum in Braunſchweig u. 1842 kgl. preuß. Landesökonomierat und Generalſekretär des kgl. Landes- ökonomiekollegiums in Berlin. Dort ſtarb er am 23. Dezbr. 1853. S: Er- zählungen, 1824. ‒ Verſchied. Schriften über Landwirtſchaft. Lengerke, Cäſar von, Bruder des Vorigen, wurde am 30. März 1803 zu Hamburg geboren, beſuchte das Johanneum daſelbſt u. ſtudierte ſeit Oſtern 1824 in Breslau und ſeit dem Herbſt 1825 in Halle Theologie. Hier erwarb er 1828 die philoſophiſche Doktorwürde und danach in Breslau die Würde eines akademiſchen Lizen- tiaten der Theologie. 1829 habilitierte er ſich in Königsberg als Privatdozent * 15*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/231
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/231>, abgerufen am 24.11.2024.