Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lem ihrem 16. Jahre an sich meist selbstüberlassen, begann sie bald sich schrift- stellerisch zu betätigen, u. wenn diese Tätigkeit auch durch wiederholten u. längeren Aufenthalt in Danzig und Berlin, der vorzugsweise der Ausbil- dung in der Musik gewidmet war, ins Stocken geriet, so wurde sie doch seit 1876 um so energischer aufgenommen und den verschiedensten Blättern zu- gewandt. Die Dichterin lebt seit 1886 in Berlin, um ihre Kenntnisse in einzelnen Wissenschaften, besonders der Völkerkunde, zu erweitern. S:
Lemke, Hans, Pseudon. für Paul *Lemmermayer, Fritz, wurde am S: Der Alchimist (R.), 1884. Len - Das öde Haus. Armut u. Übermut(2 En.), 1900. - Novellen und No- velletten, 1903. - Die Leiden eines deutschen Fürsten (Herzog Elimar v. Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905. Lenau, Nikolaus, Pseudon. für Lenbach, Ernst, Pseud. für Ernst Lenburg, Adalbert, Pseudon. für Lengerke, Alexander von, geb. am S: Er- Lengerke, Cäsar von, Bruder des * 15*
Lem ihrem 16. Jahre an ſich meiſt ſelbſtüberlaſſen, begann ſie bald ſich ſchrift- ſtelleriſch zu betätigen, u. wenn dieſe Tätigkeit auch durch wiederholten u. längeren Aufenthalt in Danzig und Berlin, der vorzugsweiſe der Ausbil- dung in der Muſik gewidmet war, ins Stocken geriet, ſo wurde ſie doch ſeit 1876 um ſo energiſcher aufgenommen und den verſchiedenſten Blättern zu- gewandt. Die Dichterin lebt ſeit 1886 in Berlin, um ihre Kenntniſſe in einzelnen Wiſſenſchaften, beſonders der Völkerkunde, zu erweitern. S:
Lemke, Hans, Pſeudon. für Paul *Lemmermayer, Fritz, wurde am S: Der Alchimiſt (R.), 1884. Len ‒ Das öde Haus. Armut u. Übermut(2 En.), 1900. ‒ Novellen und No- velletten, 1903. ‒ Die Leiden eines deutſchen Fürſten (Herzog Elimar v. Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905. Lenau, Nikolaus, Pſeudon. für Lenbach, Ernſt, Pſeud. für Ernſt Lenburg, Adalbert, Pſeudon. für Lengerke, Alexander von, geb. am S: Er- Lengerke, Cäſar von, Bruder des * 15*
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Lem
Len
ihrem 16. Jahre an ſich meiſt ſelbſt
überlaſſen, begann ſie bald ſich ſchrift-
ſtelleriſch zu betätigen, u. wenn dieſe
Tätigkeit auch durch wiederholten u.
längeren Aufenthalt in Danzig und
Berlin, der vorzugsweiſe der Ausbil-
dung in der Muſik gewidmet war, ins
Stocken geriet, ſo wurde ſie doch ſeit
1876 um ſo energiſcher aufgenommen
und den verſchiedenſten Blättern zu-
gewandt. Die Dichterin lebt ſeit 1886
in Berlin, um ihre Kenntniſſe in
einzelnen Wiſſenſchaften, beſonders
der Völkerkunde, zu erweitern.
S:
Loſe Körner (Aphorismen in V.),
1882. ‒ Volkstümliches in Oſtpreußen;
III, 1883‒99.
Lemke, Hans, Pſeudon. für Paul
Lemcke; ſ. d.!
*Lemmermayer, Fritz, wurde am
26. März 1857 als der Sohn eines
Porträtmalers in Wien geboren. Als
er acht Jahre alt war, ſtarb ſein
Vater, ſeine Mutter mit vier un-
mündigen Kindern in Armut zurück-
laſſend. Jndeſſen ernährte die Mutter
die Jhrigen auf redliche Weiſe durch
Klavierunterricht und Handarbeit.
Fritz beſuchte die Volksſchule, dann
die Mittelſchule, um ſich den techniſchen
u. handelswiſſenſchaftlichen Studien
zu widmen, ſah aber bald ein, daß
ihm jeder Sinn dazu fehle, und ſo
bereitete er ſich zum Übertritt auf die
Univerſität vor, die er ſchon 1876 be-
zog. Er ſtudierte Philoſophie, Ge-
ſchichte und Literatur und erwarb ſich
die Mittel dazu durch Erteilen von
Unterricht. Schon während ſeiner
Studienzeit war er als Schriftſteller
bei vielen angeſehenen Journalen
beteiligt, und lebt er noch jetzt als
ſolcher in unabhängiger Stellung zu
Wien.
S: Der Alchimiſt (R.), 1884.
‒ Die deutſche Lyrik der Gegenwart
(Anthol.), 1884. ‒ Menſchen u. Schick-
ſale, 1890. ‒ Jm Labyrinthe des
Lebens (Ge.), 1892. ‒ Simſon und
Delila (Tr.), 1893. ‒ Belladonna (R.),
1895. ‒ Haſchiſch (Orient. E.), 1898.
‒ Das öde Haus. Armut u. Übermut
(2 En.), 1900. ‒ Novellen und No-
velletten, 1903. ‒ Die Leiden eines
deutſchen Fürſten (Herzog Elimar v.
Oldenburg. Biogr. Sk.), 1905.
Lenau, Nikolaus, Pſeudon. für
Nikolaus Franz Niembſch Edler
von Strehlenau; ſ. d.!
Lenbach, Ernſt, Pſeud. für Ernſt
Müllenbach; ſ. d.!
Lenburg, Adalbert, Pſeudon. für
Adalbert Mecklenburg; ſ. d.!
Lengerke, Alexander von, geb. am
30. März 1802 zu Hamburg, wo ſein
Vater Kaufmann war, erhielt ſeine
Bildung teils durch Hauslehrer, teils
in Privatſchulen, u. widmete ſich dann
dem ſeemänniſchen Beruf. Die Er-
fahrungen, die er auf einer Seereiſe
nach Nordamerika und Weſtindien ge-
macht, beſtimmten ihn jedoch, dieſen
Beruf aufzugeben und ſo wandte er
ſich nunmehr der Landwirtſchaft zu.
Er verwaltete verſchiedene Güter und
erwarb, nachdem er in Roſtock noch
kameraliſtiſche Studien gemacht, 1826
das Gut Wieſch bei Wismar, das er
bis 1830 beſaß, worauf er fünf Jahre
lang als Pächter des Gutes Stegen in
Holſtein lebte. Von 1835-41 privati-
ſierte er in Lübeck, wurde dann Pro-
feſſor der Landwirtſchaft am Kolle-
gium Carolinum in Braunſchweig u.
1842 kgl. preuß. Landesökonomierat
und Generalſekretär des kgl. Landes-
ökonomiekollegiums in Berlin. Dort
ſtarb er am 23. Dezbr. 1853.
S: Er-
zählungen, 1824. ‒ Verſchied. Schriften
über Landwirtſchaft.
Lengerke, Cäſar von, Bruder des
Vorigen, wurde am 30. März 1803
zu Hamburg geboren, beſuchte das
Johanneum daſelbſt u. ſtudierte ſeit
Oſtern 1824 in Breslau und ſeit dem
Herbſt 1825 in Halle Theologie. Hier
erwarb er 1828 die philoſophiſche
Doktorwürde und danach in Breslau
die Würde eines akademiſchen Lizen-
tiaten der Theologie. 1829 habilitierte
er ſich in Königsberg als Privatdozent
* 15*
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