Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lit Nach seinem Austritt aus der Armeelebte er längere Zeit in Jtalien und ging schließlich zur Journalistik über. Einige Jahre gehörte er der Redaktion des "Badischen General-Anzeigers" in Mannheim an, war 1896-1902 Chefredakteur der "Steglitzer Zei- tung" in Berlin-Steglitz und lebt seitdem als freier Schriftsteller in Wil- mersdorf. S: Panzacchi, Stecchetti, Litten, Rosa, geb. am 19. Oktober S: Frauenverein in *Litterscheid, Franz Maria, geb. Lit baden. S: Erste Veilchen (Ge.), 1894. *Littrow, Heinrich Edler v., zwei- *
Lit Nach ſeinem Austritt aus der Armeelebte er längere Zeit in Jtalien und ging ſchließlich zur Journaliſtik über. Einige Jahre gehörte er der Redaktion des „Badiſchen General-Anzeigers‟ in Mannheim an, war 1896‒1902 Chefredakteur der „Steglitzer Zei- tung‟ in Berlin-Steglitz und lebt ſeitdem als freier Schriftſteller in Wil- mersdorf. S: Panzacchi, Stecchetti, Litten, Roſa, geb. am 19. Oktober S: Frauenverein in *Litterſcheid, Franz Maria, geb. Lit baden. S: Erſte Veilchen (Ge.), 1894. *Littrow, Heinrich Edler v., zwei- *
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Nach ſeinem Austritt aus der Armee
lebte er längere Zeit in Jtalien und
ging ſchließlich zur Journaliſtik über.
Einige Jahre gehörte er der Redaktion
des „Badiſchen General-Anzeigers‟
in Mannheim an, war 1896‒1902
Chefredakteur der „Steglitzer Zei-
tung‟ in Berlin-Steglitz und lebt
ſeitdem als freier Schriftſteller in Wil-
mersdorf.
S: Panzacchi, Stecchetti,
d’Annunzio. Neueſte italieniſche Ly-
rik; überſ. 1888. ‒ Die Folgen des
Mauerns (Skathumor.), 1889. 3. A.
1891. ‒ Der Modedichter (Literar.
Hum.), 1890. ‒ Tulpenthal (Heirats-
humor.), 1894. ‒ Der Bandwurm
(ärztliche Hum.), 1895.
Litten, Roſa, geb. am 19. Oktober
1856 zu Schlawe in Pommern, wo ihr
verſtorbener Vater ein kaufmänniſches
Geſchäft beſaß, verlebte ihre Kindheit
u. Jugend in Jaſtrow (Weſtpreußen)
und empfing hier auch in einer pri-
vaten höheren Töchterſchule ihre Bil-
dung. Später kam ſie nach Tilſit, wo ſie
viele Jahre weilte u. auch ihre erſten
ſchriftſtelleriſchen Verſuche machte. Zu
einer Veröffentlichung derſelben ge-
langte ſie aber erſt, als ſie 1896 nach
Berlin übergeſiedelt war u. Gelegen-
heit fand, größeren literariſchen Krei-
ſen näher zu treten. Sie ſtarb am 26.
Auguſt 1909 im Kurort Maſſerberg
(Schwarzburg).
S: Frauenverein in
Krähwinkel und andere Humoresken,
1897. ‒ Schatten (R.), 1898. ‒ Es ſah
eine Linde ins tiefe Tal (N.), 1898. ‒
Hanna (N. für junge Mädchen), 1898.
‒ Mano Miala (E. aus Littauen),
1901. ‒ Ein Frauenſchickſal (R.),
1910.
*Litterſcheid, Franz Maria, geb.
am 16. Juni 1871 zu Euskirchen in
der Rheinprovinz, kam mit ſechs
Jahren nach Wiesbaden u. abſolvierte
hier das humaniſtiſche Gymnaſium,
worauf er ſich bis 1894 in Marburg
und Zürich naturwiſſenſchaftlichen u.
nebenbei auch literariſchen Studien
widmete. Zurzeit wohnt er in Wies-
baden.
S: Erſte Veilchen (Ge.), 1894.
‒ Am Wegrand gepflückt (Ge.), 1895.
‒ Wenn der Tag verglüht (Dn.),
1903.
*Littrow, Heinrich Edler v., zwei-
ter Sohn des berühmten Aſtronomen
u. Direktors der Wiener Sternwarte,
wurde am 26. Januar 1820 zu Wien
geboren, erhielt ſeine erſte Erziehung
im elterlichen Hauſe, beendete die
Gymnaſialſtudien in Wien und trat
dann in die Marineakademie zu Ve-
nedig ein, um ſich dem Seedienſte zu
widmen. Als einer der beſten Zög-
linge jener Anſtalt wurde er 1840
für das Studium der höheren Aſtro-
nomie an die Sternwarte in Wien
dirigiert, war hier Zögling ſeines
Vaters und nach deſſem Tode (1841)
ſeines Bruders Karl von L., der die
Stellung ſeines Vaters erhalten
hatte. Dann begann er als See-
kadett den effektiven Flottendienſt
auf Kriegsſchiffen im Adriatiſchen
und Mittelländiſchen Meere, in Sy-
rien, Marokko, Frankreich, Spanien
und England. 1845 wurde er zum
Profeſſor der deutſchen Stiliſtik und
zum Supplenten für Mathematik u.
Nautik an der Marineakademie in
Venedig ernannt u. 1848 nach Trieſt
geſandt, wo er bei der nun eingetre-
teneu Reorganiſation der öſterrei-
chiſchen Kriegsmarine eine vielfache
Verwendung fand. Die folgenden
Jahre füllten teils Reiſen, die er als
Kommandant mehrerer Kriegsſchiffe
in verſchiedene Meere unternahm,
teils ſchriftſtelleriſche Arbeiten für
das Seeweſen aus. Jm J. 1857 zum
Fregattenkapitän befördert, über-
nahm L. die Direktion der Handels-
und nautiſchen Akademie in Trieſt
und wirkte dort bis 1863, war auch
in dieſer Zeit einer der tatkräftig-
ſten Gründer des dortigen Schiller-
vereins. Jnzwiſchen hatte er auch
1859 als Chef des Korreſpondenz-
bureaus im Hauptquartier an dem
Feldzuge gegen Frankreich-Sardi-
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