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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sag
die "Bischof-Ketteler-Gesellschaft"
gründete und vielfach als Redner auf
sozialpolitischem und volkswirtschaft-
lichem Gebiete tätig war. Jm Früh-
jahr 1891 übernahm er die Redak-
tion des Zentral-Volksblatts" in
Arnsberg, im September 1893 die
der "Westdeutschen Volkszeitung" in
Hagen (Westfalen), kehrte aber Ende
1895 wieder an den heimatlichen
Rhein zurück, wo er sich als freier
Schriftsteller erst in Oberdollendorf
und 1898 in Honnef niederließ. Außer
einer Reihe von sozialpolitischen
Broschüren und von topographischen,
das Gebiet des Rheins und der Ahr
behandelnden Werken veröffentlichte
er

S:

Marianischer Blütenstrauß
(Ge.), 1886. - Die Erbschaft aus
Amerika (P.), 1895. - Bertha vom
Drachenfels. Roland und Hildegard.
Hedwig von der Wolkenburg (Eine
Sagentrilogie), 1908. - Der Mönch
von Heisterbach (Dram. D. in 8 Bil-
dern nebst einem Vorspiel), 1908. -
Mein Hausfreund und täglicher Be-
gleiter (Ein Büchlein für jedermann),
1911. - Helja (D. a. d. schottischen
Hochlande), 1911. - Das Mailehen
(Volksdr.), 1911. - Elsbeth von
Stolzenfels (D.), 1911.

Saggau, Johann Christian,

* am
19. Juli 1828 zu Ruhwinkel bei
Bornhöved in Holstein als der Sohn
eines Erbpächters, bildete sich von
1846-51 auf dem Seminar zu Sege-
berg zum Lehrer aus, machte dazwi-
schen 1848 im Rantzauschen Frei-
korps u. 1849-51 im 5. Jnfanterie-
Bataillon den Krieg gegen Dänemark
mit, wurde 1851 Lehrer an einer
Privatschule in Flensburg, 1853 in
Wilster und im Herbst d. J. in Al-
tona, wo er später Rektor der Kna-
ben-Mittelschule ward u. als solcher
in der Nacht vom 22. auf den 23.
Mai 1885 starb.

S:

Bild und Stim-
mung (Ge.), 1869. - Mehrere Ju-
gendschriften.

Sailer, Karl Georg Jakob,

wurde
[Spaltenumbruch]

Sai
am 10. März 1817 zu Wyl im Kan-
ton St. Gallen geboren. Jm zehn-
ten Jahre Waise geworden, ward er
von seinem Vogte zum geistlichen
Stande bestimmt. Er besuchte zwei
Jahre hindurch das Gymnasium in
St. Gallen und drei Jahre die Klo-
sterschule zu Einsiedeln, worauf er
in Solothurn Philosophie, in Frei-
burg (Schweiz) Physik, hernach zwei
Jahre in Solothurn Theologie stu-
dierte, u. sich schließlich zu Freiburg
im Breisgau dem Studium der
Rechtswissenschaft zuwandte. Nach
seiner Rückkehr arbeitete er eine Zeit-
lang mit gleichgesinnten Freunden
an dem konservativen Volksblatt
"Der Wahrheitsfreund", änderte
aber seine politische und religiöse Ge-
sinnung, nachdem er in das Bureau
des Advokaten Dr. Weber in St. Gal-
len eingetreten war. Nach mehreren
Jahren kehrte er nach Wyl zurück,
wurde in der Folge Kantonsrichter,
1855 Präsident des Kantonsgerichts,
1864 Mitglied der Regierung und
Landammann; auch war S. seit län-
gerer Zeit Mitglied des schweizeri-
schen Nationalrats. Er starb am 3.
Oktober 1870.

S:

Klänge von der
Thur (Ge.), 1865. - Die Grafen von
Toggenburg (Vaterl. Dr.), 1879. -
Gesammelte Schriften, 1872. - Die
Nonne von Wyl (Vaterl. Dr.), 1888.

*Saitschik, Robert,

geboren am
24. April 1867 in Littauen, ließ sich
nach beendeten Studien 1889 in der
Schweiz nieder und wirkt gegenwär-
tig (1908) als Professor für allge-
meine Literatur und Ästhetik am eid-
genössischen Polytechnikum in Zürich.

S:

Meister der schweizerischen Dich-
tung im 19. Jahrhundert (Jer.
Gotthelf, G. Keller, K. F. Meyer,
Leuthold, Dranmor), 1894. - Goethes
Charakter, eine Seelenschilderung,
1898. - Aus der Tiefe (Ein Lebens-
buch), 1899. - Genie und Charakter
(Shakespeare. Lessing. Schopen-
hauer. Rich. Wagner), 1900. - Men-

*


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Sag
die „Biſchof-Ketteler-Geſellſchaft“
gründete und vielfach als Redner auf
ſozialpolitiſchem und volkswirtſchaft-
lichem Gebiete tätig war. Jm Früh-
jahr 1891 übernahm er die Redak-
tion des Zentral-Volksblatts“ in
Arnsberg, im September 1893 die
der „Weſtdeutſchen Volkszeitung“ in
Hagen (Weſtfalen), kehrte aber Ende
1895 wieder an den heimatlichen
Rhein zurück, wo er ſich als freier
Schriftſteller erſt in Oberdollendorf
und 1898 in Honnef niederließ. Außer
einer Reihe von ſozialpolitiſchen
Broſchüren und von topographiſchen,
das Gebiet des Rheins und der Ahr
behandelnden Werken veröffentlichte
er

S:

Marianiſcher Blütenſtrauß
(Ge.), 1886. – Die Erbſchaft aus
Amerika (P.), 1895. – Bertha vom
Drachenfels. Roland und Hildegard.
Hedwig von der Wolkenburg (Eine
Sagentrilogie), 1908. – Der Mönch
von Heiſterbach (Dram. D. in 8 Bil-
dern nebſt einem Vorſpiel), 1908. –
Mein Hausfreund und täglicher Be-
gleiter (Ein Büchlein für jedermann),
1911. – Helja (D. a. d. ſchottiſchen
Hochlande), 1911. – Das Mailehen
(Volksdr.), 1911. – Elsbeth von
Stolzenfels (D.), 1911.

Saggau, Johann Chriſtian,

* am
19. Juli 1828 zu Ruhwinkel bei
Bornhöved in Holſtein als der Sohn
eines Erbpächters, bildete ſich von
1846–51 auf dem Seminar zu Sege-
berg zum Lehrer aus, machte dazwi-
ſchen 1848 im Rantzauſchen Frei-
korps u. 1849–51 im 5. Jnfanterie-
Bataillon den Krieg gegen Dänemark
mit, wurde 1851 Lehrer an einer
Privatſchule in Flensburg, 1853 in
Wilſter und im Herbſt d. J. in Al-
tona, wo er ſpäter Rektor der Kna-
ben-Mittelſchule ward u. als ſolcher
in der Nacht vom 22. auf den 23.
Mai 1885 ſtarb.

S:

Bild und Stim-
mung (Ge.), 1869. – Mehrere Ju-
gendſchriften.

Sailer, Karl Georg Jakob,

wurde
[Spaltenumbruch]

Sai
am 10. März 1817 zu Wyl im Kan-
ton St. Gallen geboren. Jm zehn-
ten Jahre Waiſe geworden, ward er
von ſeinem Vogte zum geiſtlichen
Stande beſtimmt. Er beſuchte zwei
Jahre hindurch das Gymnaſium in
St. Gallen und drei Jahre die Klo-
ſterſchule zu Einſiedeln, worauf er
in Solothurn Philoſophie, in Frei-
burg (Schweiz) Phyſik, hernach zwei
Jahre in Solothurn Theologie ſtu-
dierte, u. ſich ſchließlich zu Freiburg
im Breisgau dem Studium der
Rechtswiſſenſchaft zuwandte. Nach
ſeiner Rückkehr arbeitete er eine Zeit-
lang mit gleichgeſinnten Freunden
an dem konſervativen Volksblatt
„Der Wahrheitsfreund“, änderte
aber ſeine politiſche und religiöſe Ge-
ſinnung, nachdem er in das Bureau
des Advokaten Dr. Weber in St. Gal-
len eingetreten war. Nach mehreren
Jahren kehrte er nach Wyl zurück,
wurde in der Folge Kantonsrichter,
1855 Präſident des Kantonsgerichts,
1864 Mitglied der Regierung und
Landammann; auch war S. ſeit län-
gerer Zeit Mitglied des ſchweizeri-
ſchen Nationalrats. Er ſtarb am 3.
Oktober 1870.

S:

Klänge von der
Thur (Ge.), 1865. – Die Grafen von
Toggenburg (Vaterl. Dr.), 1879. –
Geſammelte Schriften, 1872. – Die
Nonne von Wyl (Vaterl. Dr.), 1888.

*Saitſchik, Robert,

geboren am
24. April 1867 in Littauen, ließ ſich
nach beendeten Studien 1889 in der
Schweiz nieder und wirkt gegenwär-
tig (1908) als Profeſſor für allge-
meine Literatur und Äſthetik am eid-
genöſſiſchen Polytechnikum in Zürich.

S:

Meiſter der ſchweizeriſchen Dich-
tung im 19. Jahrhundert (Jer.
Gotthelf, G. Keller, K. F. Meyer,
Leuthold, Dranmor), 1894. – Goethes
Charakter, eine Seelenſchilderung,
1898. – Aus der Tiefe (Ein Lebens-
buch), 1899. – Genie und Charakter
(Shakeſpeare. Leſſing. Schopen-
hauer. Rich. Wagner), 1900. – Men-

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[102/0106] Sag Sai die „Biſchof-Ketteler-Geſellſchaft“ gründete und vielfach als Redner auf ſozialpolitiſchem und volkswirtſchaft- lichem Gebiete tätig war. Jm Früh- jahr 1891 übernahm er die Redak- tion des Zentral-Volksblatts“ in Arnsberg, im September 1893 die der „Weſtdeutſchen Volkszeitung“ in Hagen (Weſtfalen), kehrte aber Ende 1895 wieder an den heimatlichen Rhein zurück, wo er ſich als freier Schriftſteller erſt in Oberdollendorf und 1898 in Honnef niederließ. Außer einer Reihe von ſozialpolitiſchen Broſchüren und von topographiſchen, das Gebiet des Rheins und der Ahr behandelnden Werken veröffentlichte er S: Marianiſcher Blütenſtrauß (Ge.), 1886. – Die Erbſchaft aus Amerika (P.), 1895. – Bertha vom Drachenfels. Roland und Hildegard. Hedwig von der Wolkenburg (Eine Sagentrilogie), 1908. – Der Mönch von Heiſterbach (Dram. D. in 8 Bil- dern nebſt einem Vorſpiel), 1908. – Mein Hausfreund und täglicher Be- gleiter (Ein Büchlein für jedermann), 1911. – Helja (D. a. d. ſchottiſchen Hochlande), 1911. – Das Mailehen (Volksdr.), 1911. – Elsbeth von Stolzenfels (D.), 1911. Saggau, Johann Chriſtian, * am 19. Juli 1828 zu Ruhwinkel bei Bornhöved in Holſtein als der Sohn eines Erbpächters, bildete ſich von 1846–51 auf dem Seminar zu Sege- berg zum Lehrer aus, machte dazwi- ſchen 1848 im Rantzauſchen Frei- korps u. 1849–51 im 5. Jnfanterie- Bataillon den Krieg gegen Dänemark mit, wurde 1851 Lehrer an einer Privatſchule in Flensburg, 1853 in Wilſter und im Herbſt d. J. in Al- tona, wo er ſpäter Rektor der Kna- ben-Mittelſchule ward u. als ſolcher in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 1885 ſtarb. S: Bild und Stim- mung (Ge.), 1869. – Mehrere Ju- gendſchriften. Sailer, Karl Georg Jakob, wurde am 10. März 1817 zu Wyl im Kan- ton St. Gallen geboren. Jm zehn- ten Jahre Waiſe geworden, ward er von ſeinem Vogte zum geiſtlichen Stande beſtimmt. Er beſuchte zwei Jahre hindurch das Gymnaſium in St. Gallen und drei Jahre die Klo- ſterſchule zu Einſiedeln, worauf er in Solothurn Philoſophie, in Frei- burg (Schweiz) Phyſik, hernach zwei Jahre in Solothurn Theologie ſtu- dierte, u. ſich ſchließlich zu Freiburg im Breisgau dem Studium der Rechtswiſſenſchaft zuwandte. Nach ſeiner Rückkehr arbeitete er eine Zeit- lang mit gleichgeſinnten Freunden an dem konſervativen Volksblatt „Der Wahrheitsfreund“, änderte aber ſeine politiſche und religiöſe Ge- ſinnung, nachdem er in das Bureau des Advokaten Dr. Weber in St. Gal- len eingetreten war. Nach mehreren Jahren kehrte er nach Wyl zurück, wurde in der Folge Kantonsrichter, 1855 Präſident des Kantonsgerichts, 1864 Mitglied der Regierung und Landammann; auch war S. ſeit län- gerer Zeit Mitglied des ſchweizeri- ſchen Nationalrats. Er ſtarb am 3. Oktober 1870. S: Klänge von der Thur (Ge.), 1865. – Die Grafen von Toggenburg (Vaterl. Dr.), 1879. – Geſammelte Schriften, 1872. – Die Nonne von Wyl (Vaterl. Dr.), 1888. *Saitſchik, Robert, geboren am 24. April 1867 in Littauen, ließ ſich nach beendeten Studien 1889 in der Schweiz nieder und wirkt gegenwär- tig (1908) als Profeſſor für allge- meine Literatur und Äſthetik am eid- genöſſiſchen Polytechnikum in Zürich. S: Meiſter der ſchweizeriſchen Dich- tung im 19. Jahrhundert (Jer. Gotthelf, G. Keller, K. F. Meyer, Leuthold, Dranmor), 1894. – Goethes Charakter, eine Seelenſchilderung, 1898. – Aus der Tiefe (Ein Lebens- buch), 1899. – Genie und Charakter (Shakeſpeare. Leſſing. Schopen- hauer. Rich. Wagner), 1900. – Men- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/106>, abgerufen am 21.11.2024.