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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Universität und wurde 1885 zum
Doktor der gesamten Heilkunde pro-
moviert. Jn den Jahren 1886-88
war er als Sekundararzt im k. k. All-
gemeinen Krankenhause tätig und
wirkt seitdem als Assistent an der
Poliklinik und als praktischer Arzt
in Wien. Jm Jahre 1903 erhielt er
für sein Werk "Lebendige Stunden"
den Bauernfeld-Preis und 1908 für
sein Drama "Der Ruf des Lebens"
den Grillparzer-Preis.

S:

Anatol (7
dramat. Bilder), 1892. 3. A. 1898. -
Das Märchen (Schsp.), 1894. 2. A.
1902. - Sterben (N.), 1894. 4. A.
1904. - Liebelei (Schsp.), 1896. 4. A.
1901. - Freiwild (Schsp.), 1898. 2.
A. 1902. - Die Frau des Weisen (No-
velletten), 1898. 6. A. 1906. - Das
Vermächtnis (Schsp.), 1898. 2. A.
1901. - Der grüne Kakadu. Para-
celsus. Die Gefährtin (3 Einakter),
1899. 3. A. 1900. - Der Schleier der
Beatrice (Schsp.), 1901. - Frau Ber-
tha Garlan (N.), 1901. 4. A. 1904.
- Lebendige Stunden (4 Einakter),
1902. - Reigen (10 Dialoge), 1903. -
Der einsame Weg (Schsp.), 1. u. 2.
A. 1904. - Die griechische Tänzerin
(Nn.), 1905. - Zwischenspiel (Komö-
die), 1906. 4. A. 1909. - Der Ruf des
Lebens (Schsp.), 1. u. 2. A. 1906. -
Marionetten (Drei Einakter: Der
Puppenspieler. - Der tapfere Cas-
sian [sep. 1910]. - Zum großen Wur-
stel), 1. u. 2. A. 1906. - Der Weg ins
Freie (R.), 1908. - Komtesse Mizzi,
oder: Der Familientag (Kom.), 2. A.
1909. - Deutsche Kolonisten (Schsp.),
1909. - Der junge Medardus (Dra-
mat. Historie), 1910. - Das weite
Land (Tragikom.), 1911. - Masken
und Wunder (Nn.), 1912. - Gesam-
melte Werke; 1. Abteilg. (Erzählende
Schriften); III, 1912.

Schnurpfeil, Georg,

geb. am 16.
Febr. 1857 als der Sohn des Bürger-
meisters und Syndikus Dr. Heinrich
Sch. in Oberglogau (Schlesien), be-
suchte die Volks- und höhere Bürger-
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Schoe
schule daselbst, später das Matthias-
gymnasium in Breslau, das Jesui-
tenkollegium in Großglogau und die
Ritterakademie in Liegnitz u. widmete
sich seit 1874 in Großglogau dem
Buchhandel. Zu weiterer Ausbil-
dung in seinem Berufe ging er 1878
nach Berlin, 1879 nach Emmerich
a. Rhein, wo er auch Gelegenheit zu
redaktionellen und schriftstellerischen
Arbeiten fand, 1881 nach Dortmund
und bald darauf nach Brüssel. Hier
hatte er in der Muquardtschen Buch-
handlung die Herausgabe der "Bi-
bliographie de la Belgique"
und
dann die Korrespondenz des Bureau
etranger
zu besorgen. Jm Jahre
1883 übernahm Sch. eine Stelle in
einem Großantiquariat in Regens-
burg, und 1885 machte er sich in der
Vaterstadt seiner Eltern, in Leob-
schütz, als Buchhändler selbständig;
dort lebt er noch jetzt.

S:

Über den
Sarkasmus Heines, 1889. - Der See-
lenwärmer (E.), 1892. - Das Ero-
tische im 2. Teil des Goetheschen
Faust, 1893. - Jm Lenz der Liebe.
Eine Elegie (Dr.), 1898.

*Schoebel, Agnes,

wurde am 8.
Aug. 1867 in Berlin als die einzige
Tochter eines wohlhabenden Kauf-
manns geb. u. lebt noch jetzt daselbst in
dem angenehmen Heim ihrer Eltern.
Frühe schon machte sich bei ihr eine
Neigung zum Phantastischen geltend,
so daß sie mit ihren Gedanken stets
in einer erträumten Welt lebte und
sich unaufhörlich immer neue Mär-
chen ersann; ihre Erzieherin unter-
stützte diesen Hang. Für ihre Aus-
bildung, auch in den Künsten der Mu-
sik, Malerei und Kunststickerei, wurde
auf das beste gesorgt; häufige Reisen
ins Gebirge und aus Meer, sowie der
Verkehr mit hervorragenden Men-
schen aller Berufsarten gaben ihrer
Bildung eine größere Vertiefung und
machten sie geschickt für schriftstelle-
rische Tätigkeit, welche sie seit eini-
gen Jahren pflegt.

S:

Prinzen-Mär-

* 18


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Schn
Univerſität und wurde 1885 zum
Doktor der geſamten Heilkunde pro-
moviert. Jn den Jahren 1886–88
war er als Sekundararzt im k. k. All-
gemeinen Krankenhauſe tätig und
wirkt ſeitdem als Aſſiſtent an der
Poliklinik und als praktiſcher Arzt
in Wien. Jm Jahre 1903 erhielt er
für ſein Werk „Lebendige Stunden“
den Bauernfeld-Preis und 1908 für
ſein Drama „Der Ruf des Lebens“
den Grillparzer-Preis.

S:

Anatol (7
dramat. Bilder), 1892. 3. A. 1898. –
Das Märchen (Schſp.), 1894. 2. A.
1902. – Sterben (N.), 1894. 4. A.
1904. – Liebelei (Schſp.), 1896. 4. A.
1901. – Freiwild (Schſp.), 1898. 2.
A. 1902. – Die Frau des Weiſen (No-
velletten), 1898. 6. A. 1906. – Das
Vermächtnis (Schſp.), 1898. 2. A.
1901. – Der grüne Kakadu. Para-
celſus. Die Gefährtin (3 Einakter),
1899. 3. A. 1900. – Der Schleier der
Beatrice (Schſp.), 1901. – Frau Ber-
tha Garlan (N.), 1901. 4. A. 1904.
– Lebendige Stunden (4 Einakter),
1902. – Reigen (10 Dialoge), 1903. –
Der einſame Weg (Schſp.), 1. u. 2.
A. 1904. – Die griechiſche Tänzerin
(Nn.), 1905. – Zwiſchenſpiel (Komö-
die), 1906. 4. A. 1909. – Der Ruf des
Lebens (Schſp.), 1. u. 2. A. 1906. –
Marionetten (Drei Einakter: Der
Puppenſpieler. – Der tapfere Caſ-
ſian [ſep. 1910]. – Zum großen Wur-
ſtel), 1. u. 2. A. 1906. – Der Weg ins
Freie (R.), 1908. – Komteſſe Mizzi,
oder: Der Familientag (Kom.), 2. A.
1909. – Deutſche Koloniſten (Schſp.),
1909. – Der junge Medardus (Dra-
mat. Hiſtorie), 1910. – Das weite
Land (Tragikom.), 1911. – Masken
und Wunder (Nn.), 1912. – Geſam-
melte Werke; 1. Abteilg. (Erzählende
Schriften); III, 1912.

Schnurpfeil, Georg,

geb. am 16.
Febr. 1857 als der Sohn des Bürger-
meiſters und Syndikus Dr. Heinrich
Sch. in Oberglogau (Schleſien), be-
ſuchte die Volks- und höhere Bürger-
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Schoe
ſchule daſelbſt, ſpäter das Matthias-
gymnaſium in Breslau, das Jeſui-
tenkollegium in Großglogau und die
Ritterakademie in Liegnitz u. widmete
ſich ſeit 1874 in Großglogau dem
Buchhandel. Zu weiterer Ausbil-
dung in ſeinem Berufe ging er 1878
nach Berlin, 1879 nach Emmerich
a. Rhein, wo er auch Gelegenheit zu
redaktionellen und ſchriftſtelleriſchen
Arbeiten fand, 1881 nach Dortmund
und bald darauf nach Brüſſel. Hier
hatte er in der Muquardtſchen Buch-
handlung die Herausgabe der „Bi-
bliographie de la Belgique“
und
dann die Korreſpondenz des Bureau
étranger
zu beſorgen. Jm Jahre
1883 übernahm Sch. eine Stelle in
einem Großantiquariat in Regens-
burg, und 1885 machte er ſich in der
Vaterſtadt ſeiner Eltern, in Leob-
ſchütz, als Buchhändler ſelbſtändig;
dort lebt er noch jetzt.

S:

Über den
Sarkasmus Heines, 1889. – Der See-
lenwärmer (E.), 1892. – Das Ero-
tiſche im 2. Teil des Goetheſchen
Fauſt, 1893. – Jm Lenz der Liebe.
Eine Elegie (Dr.), 1898.

*Schoebel, Agnes,

wurde am 8.
Aug. 1867 in Berlin als die einzige
Tochter eines wohlhabenden Kauf-
manns geb. u. lebt noch jetzt daſelbſt in
dem angenehmen Heim ihrer Eltern.
Frühe ſchon machte ſich bei ihr eine
Neigung zum Phantaſtiſchen geltend,
ſo daß ſie mit ihren Gedanken ſtets
in einer erträumten Welt lebte und
ſich unaufhörlich immer neue Mär-
chen erſann; ihre Erzieherin unter-
ſtützte dieſen Hang. Für ihre Aus-
bildung, auch in den Künſten der Mu-
ſik, Malerei und Kunſtſtickerei, wurde
auf das beſte geſorgt; häufige Reiſen
ins Gebirge und aus Meer, ſowie der
Verkehr mit hervorragenden Men-
ſchen aller Berufsarten gaben ihrer
Bildung eine größere Vertiefung und
machten ſie geſchickt für ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit, welche ſie ſeit eini-
gen Jahren pflegt.

S:

Prinzen-Mär-

* 18
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[273/0277] Schn Schoe Univerſität und wurde 1885 zum Doktor der geſamten Heilkunde pro- moviert. Jn den Jahren 1886–88 war er als Sekundararzt im k. k. All- gemeinen Krankenhauſe tätig und wirkt ſeitdem als Aſſiſtent an der Poliklinik und als praktiſcher Arzt in Wien. Jm Jahre 1903 erhielt er für ſein Werk „Lebendige Stunden“ den Bauernfeld-Preis und 1908 für ſein Drama „Der Ruf des Lebens“ den Grillparzer-Preis. S: Anatol (7 dramat. Bilder), 1892. 3. A. 1898. – Das Märchen (Schſp.), 1894. 2. A. 1902. – Sterben (N.), 1894. 4. A. 1904. – Liebelei (Schſp.), 1896. 4. A. 1901. – Freiwild (Schſp.), 1898. 2. A. 1902. – Die Frau des Weiſen (No- velletten), 1898. 6. A. 1906. – Das Vermächtnis (Schſp.), 1898. 2. A. 1901. – Der grüne Kakadu. Para- celſus. Die Gefährtin (3 Einakter), 1899. 3. A. 1900. – Der Schleier der Beatrice (Schſp.), 1901. – Frau Ber- tha Garlan (N.), 1901. 4. A. 1904. – Lebendige Stunden (4 Einakter), 1902. – Reigen (10 Dialoge), 1903. – Der einſame Weg (Schſp.), 1. u. 2. A. 1904. – Die griechiſche Tänzerin (Nn.), 1905. – Zwiſchenſpiel (Komö- die), 1906. 4. A. 1909. – Der Ruf des Lebens (Schſp.), 1. u. 2. A. 1906. – Marionetten (Drei Einakter: Der Puppenſpieler. – Der tapfere Caſ- ſian [ſep. 1910]. – Zum großen Wur- ſtel), 1. u. 2. A. 1906. – Der Weg ins Freie (R.), 1908. – Komteſſe Mizzi, oder: Der Familientag (Kom.), 2. A. 1909. – Deutſche Koloniſten (Schſp.), 1909. – Der junge Medardus (Dra- mat. Hiſtorie), 1910. – Das weite Land (Tragikom.), 1911. – Masken und Wunder (Nn.), 1912. – Geſam- melte Werke; 1. Abteilg. (Erzählende Schriften); III, 1912. Schnurpfeil, Georg, geb. am 16. Febr. 1857 als der Sohn des Bürger- meiſters und Syndikus Dr. Heinrich Sch. in Oberglogau (Schleſien), be- ſuchte die Volks- und höhere Bürger- ſchule daſelbſt, ſpäter das Matthias- gymnaſium in Breslau, das Jeſui- tenkollegium in Großglogau und die Ritterakademie in Liegnitz u. widmete ſich ſeit 1874 in Großglogau dem Buchhandel. Zu weiterer Ausbil- dung in ſeinem Berufe ging er 1878 nach Berlin, 1879 nach Emmerich a. Rhein, wo er auch Gelegenheit zu redaktionellen und ſchriftſtelleriſchen Arbeiten fand, 1881 nach Dortmund und bald darauf nach Brüſſel. Hier hatte er in der Muquardtſchen Buch- handlung die Herausgabe der „Bi- bliographie de la Belgique“ und dann die Korreſpondenz des Bureau étranger zu beſorgen. Jm Jahre 1883 übernahm Sch. eine Stelle in einem Großantiquariat in Regens- burg, und 1885 machte er ſich in der Vaterſtadt ſeiner Eltern, in Leob- ſchütz, als Buchhändler ſelbſtändig; dort lebt er noch jetzt. S: Über den Sarkasmus Heines, 1889. – Der See- lenwärmer (E.), 1892. – Das Ero- tiſche im 2. Teil des Goetheſchen Fauſt, 1893. – Jm Lenz der Liebe. Eine Elegie (Dr.), 1898. *Schoebel, Agnes, wurde am 8. Aug. 1867 in Berlin als die einzige Tochter eines wohlhabenden Kauf- manns geb. u. lebt noch jetzt daſelbſt in dem angenehmen Heim ihrer Eltern. Frühe ſchon machte ſich bei ihr eine Neigung zum Phantaſtiſchen geltend, ſo daß ſie mit ihren Gedanken ſtets in einer erträumten Welt lebte und ſich unaufhörlich immer neue Mär- chen erſann; ihre Erzieherin unter- ſtützte dieſen Hang. Für ihre Aus- bildung, auch in den Künſten der Mu- ſik, Malerei und Kunſtſtickerei, wurde auf das beſte geſorgt; häufige Reiſen ins Gebirge und aus Meer, ſowie der Verkehr mit hervorragenden Men- ſchen aller Berufsarten gaben ihrer Bildung eine größere Vertiefung und machten ſie geſchickt für ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit, welche ſie ſeit eini- gen Jahren pflegt. S: Prinzen-Mär- * 18

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/277>, abgerufen am 22.11.2024.