Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sie Dresden, wo sie ein Jahr lang aneinem Privatinstitute wirkte, 1875 an der städtisch. Volksschule angestellt ward und seit 1880 an der höheren städtischen Töchterschule wirkte. Seit einigen Jahren lebt sie daselbst im Ruhestande. S: Novellen, 1876. - *Siedler, Johanna, wurde am 17. Sie töchterschule wirkte. Alter u. Kränk-lichkeit, namentlich ein schweres Au- genleiden, zwangen sie, ihren Beruf als Lehrerin aufzugeben; doch mußte sie im März 1896 noch einmal aus ihrem Ruhestande heraustreten, da ihr nach dem Tode ihres früheren Schulvorstehers die Behörden sofort die Leitung der Schule übergaben, welche sie dann im Laufe d. J. 1897 jüngeren Händen überließ. Sie starb am 10. Juni 1904. S: Miranda (Nn. Siedmogrodzka, Henriette von,
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Sie Dresden, wo ſie ein Jahr lang aneinem Privatinſtitute wirkte, 1875 an der ſtädtiſch. Volksſchule angeſtellt ward und ſeit 1880 an der höheren ſtädtiſchen Töchterſchule wirkte. Seit einigen Jahren lebt ſie daſelbſt im Ruheſtande. S: Novellen, 1876. – *Siedler, Johanna, wurde am 17. Sie töchterſchule wirkte. Alter u. Kränk-lichkeit, namentlich ein ſchweres Au- genleiden, zwangen ſie, ihren Beruf als Lehrerin aufzugeben; doch mußte ſie im März 1896 noch einmal aus ihrem Ruheſtande heraustreten, da ihr nach dem Tode ihres früheren Schulvorſtehers die Behörden ſofort die Leitung der Schule übergaben, welche ſie dann im Laufe d. J. 1897 jüngeren Händen überließ. Sie ſtarb am 10. Juni 1904. S: Miranda (Nn. Siedmogrodzka, Henriette von,
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Sie
Sie
Dresden, wo ſie ein Jahr lang an
einem Privatinſtitute wirkte, 1875
an der ſtädtiſch. Volksſchule angeſtellt
ward und ſeit 1880 an der höheren
ſtädtiſchen Töchterſchule wirkte. Seit
einigen Jahren lebt ſie daſelbſt im
Ruheſtande.
S: Novellen, 1876. –
Gravenhorſt (N.), 1883. – Jm Luch
(N.). 1883.
*Siedler, Johanna, wurde am 17.
Februar 1835 zu Neuſtettin geboren,
wo ihr Vater damals Oberlehrer am
Gymnaſium war, der wenige Wochen
darauf als Hofprediger nach Stolp
in Pommern berufen wurde u. 1841
einem Rufe als Konſiſtorialrat nach
Poſen folgte. Talent für die Dicht-
kunſt offenbarte ſich ſehr frühe bei
der Tochter, anderſeits auch ein an-
erkennenswertes Geſchick zum Unter-
richten, und ſo widmete ſie ſich denn
auch dem Berufe einer Erzieherin.
Als ſolche kam ſie 1853 nach Schle-
ſien in die Familie des Freiherrn
von Seydlitz, mit der ſie bald die in-
nigſte Freundſchaft verband. Hier
entſtanden auch mehrere ihrer erſt
ſpäter gedruckten Erzählungen für
die Jugend. Jnzwiſchen hatte der
Vater wegen Kränklichkeit eine Land-
pfarre in Pommern angenommen,
und Johanna kehrte dorthin zurück,
nm den Vater bei dem Unterricht ei-
ner jüngeren Schweſter zu unter-
ſtützen. Da wurde ſie ſelbſt von einer
ſchweren Krankheit befallen, welche
ſie faſt ſieben Jahr an das Bett
feſſelte. Während dieſer Zeit diktierte
ſie ihren jüngeren Schweſtern die
nachmals erſchienenen Jngendſchrif-
ten. Jn der Heilanſtalt des bekann-
ten Kräuterdoktors Lampe in Goslar
fand ſie 1862–63 Heilung und konnte
nun wieder ihrem Berufe als Er-
zieherin leben. Jm Jahre 1870 trat
der Vater in den Ruheſtand und zog
nach Stettin, ſtarb aber bald darauf,
und Johanna ſiedelte nun 1871 nach
Berlin über, wo ſie 1874–94 als erſte
Lehrerin an einer höheren Privat-
töchterſchule wirkte. Alter u. Kränk-
lichkeit, namentlich ein ſchweres Au-
genleiden, zwangen ſie, ihren Beruf
als Lehrerin aufzugeben; doch mußte
ſie im März 1896 noch einmal aus
ihrem Ruheſtande heraustreten, da
ihr nach dem Tode ihres früheren
Schulvorſtehers die Behörden ſofort
die Leitung der Schule übergaben,
welche ſie dann im Laufe d. J. 1897
jüngeren Händen überließ. Sie ſtarb
am 10. Juni 1904.
S: Miranda (Nn.
u. En. f. d. weibl. Jugend), 1860. –
Heideblumen (desgl.), 1861. 2. Aufl.
1895. – Efeuranken (desgl.), 1862.
– Feſtblumen (M., Sg., En.), 1870.
– Sedanfeſtſpiel (für Mädchenſchulen),
1880. – Hänſel und Gretel (Märchen-
dichtung), 1883. – Die Schneekönigin
(desgl.), 1885. – Bethlehem (D.),
1889. – Ein deutſches Haus im gro-
ßen Kriege, 1890. – Germanias Hul-
digung (Feſtſp.), 1891. – Königin
Luiſe (D.), 1891. – Seeröslein (Mär-
chendichtg.), 1894. – Gruß der Städte
(Feſtſp.), 1894. – Barbaroſſa u. ſein
Knappe (Sedanfeſtſpiel), 1895. – Des
Kaiſers Ahnfrau (D.), 1895. – Unſer
Wilhelm (D.), 1896. – Wilhelm der
Große (D.), 4. Aufl. 1897. – Das
Geigerlein (Märchendichtung), 1898.
Siedmogrodzka, Henriette von,
geboren in Küſtrin als die Tochter
des bekannten Predigers und Pro-
feſſors Ludwig von Siedmogrodzki,
bildete ſich zur Geſanglehrerin aus u.
wirkte in dieſem Berufe, bis das zu-
nehmende Alter ſie zwang, denſelben
aufzugeben. Sie wandte ſich nun
ausſchließlich der Schriftſtellerei zu,
auf welchem Gebiete ſie ſchon früher
vereinzelt tätig geweſen war. Jhren
Wohnſitz hatte H. v. S. in Berlin.
S:
Aus dem Leben (Nn.), 1886. – Die
feindlichen Brüder (E.), 1895. – Das
Kind der Tänzerin (E.), 1896. – Anne
Marie. Die Erlebniſſe einer Maus
(En.), 1897. – Regina, das Schweizer
Maidli u. andere Erzählungen, 1899.
– Gertrud (E.), 1899. – Schweſter
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