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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Röß
heidnische Seligkeit (E.), 1901. - Vom
Dichter der toten Stadt und andere
Essays, 1906. - Von Wien u. seinen
Gärten (Sk.), 1909.

*Rößler, Josef,

geb. am 18. Sept.
1880 in Warnsdorf (Böhmen) als
der Sohn eines kaum selbständig ge-
wordenen Fabrikanten, verlor schon
im ersten Jahre seinen Vater, er-
hielt aber durch seine Mutter, welche
nun die Schneiderei ergriff, u. später
durch einen Stiefvater, einen Lehrer,
eine vorzügliche Erziehung. Er be-
suchte die Lehrerbildungsanstalt in
Leitmeritz a. Elbe, die er 1899 absol-
vierte, und trat nach einer großen
Ferienreise durch Tirol, Jtalien und
die österreich. Alpenländer sein erstes
Lehramt in Niedergrund in der Lau-
sitz an. Nach einem Jahre ließ er sich
in seine Heimatstadt versetzen, wo er
jetzt noch wirkt. Er besuchte von hier
aus lange Zeit einen Fortbildungs-
kursus in dem nahen Reichenberg,
gründete in Warnsdorf auch den
"Verein für ernste u. heitere Kunst",
dessen Vorsitzender er ist.

S:

Man-
cherlei Geschichten, nebst dem Lustsp.
"Die Kandidaten", 1903.

Rößler, Karl,

geb. am 25. Mai
1864 in Wien, lebt (1907) in Dachau
(Bayern), seit 1908 in München.

S:


Der reiche Jüngling (Tr.), 1905. -
Das Lebensfest (Schsp.), 1906. - Hin-
term Zaun (Ein Stilleben in 3 Bil-
dern), 1908. - Wolkenkratzer (Bur-
leske, mit Ludw. Heller), 1908. - Der
Feldherrnhügel (Lustsp., mit Roda
Roda), 1910. 11. A. 1911. - Die
fünf Frankfurter (Lsp.), 1912.

Rößler, Karl Hugo,

als Pseud.
Karl Hugo oder Karl Rain,
wurde am 1. Juni 1801 zu Postupitz
in Böhmen geboren, wo sein Vater
Direktor der gräflich Bucquoyschen
Kattunfabrik war. Später siedelte
dieser nach dem im südlichen Böhmen
gelegenen Silberberg über, wo er die
Leitung der dortigen gräflichen Glas-
fabrik übernahm, die er in großen
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Röß
Flor brachte. Der junge R. beendete
in den Jahren 1818-20 die philoso-
phischen Studien in Prag und stu-
dierte von 1821-1824 daselbst die
Rechte. Kränklichkeit hinderte ihn,
die juristische Laufbahn zu verfolgen,
und so kehrte er nach Silberberg zu-
rück, wo er seinem Vater in der Lei-
tung der Glasfabrik behilflich war
und nach dessen Tode die Direktion
derselben übernahm u. bis Ende der
fünfziger Jahre führte. Während
dieses Zeitraums war er für meh-
rere Monatsschriften, besonders für
die "Libussa", tätig. Die meisten
seiner dort veröffentlichten Gedichte
und sonstigen Arbeiten sind leider
nicht gesammelt erschienen. Jm J.
1862 gab R. seine Stellung in Sil-
berberg auf, zog nach Linz zu Ver-
wandten und pachtete in dem nahe-
bei gelegenen Urfahr eine Wirtschaft,
starb indes daselbstschon am 14. März
1866.

S:

Lieder der neuen Tafel-
runde (Ge. über die österreich. Hel-
den a. d. J. 1848-49), 1854.

*Rößler, Robert,

geb. am 1. März
1838 zu Großburg, Kreis Strehlen,
in Schlesien, als der Sohn schlichter
Landleute, verlebte seine Kindheit in
Gleinitz, Kreis Nimptsch, wo der
Vater 1841 die Scholtisei erworben
hatte. Er besuchte hier bis Ostern
1851 die Dorfschule, kam dann auf
das Magdalenengymnasium in Bres-
lau und widmete sich seit 1859 auf
der dortigen Universität besonders
philologischen und historischen Stu-
dien. Durch Holtei, dessen Bekannt-
schaft R. 1861 in Breslau machte,
war er ermuntert worden, seine Ge-
dichte in schlesischer Mundart in ver-
schiedenen Blättern zu veröffentlichen,
wodurch sein Name in Schlesien bald
bekannt ward. R. wurde 1865 zum
Dr. phil. promoviert u. wirkte dann
in den folgenden Jahren erst als
Lehrer an der Realschule zu Landes-
hut in Schlesien, darauf am Gym-
nasium zu Ratibor. Jm Jahre 1870

*


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Röß
heidniſche Seligkeit (E.), 1901. – Vom
Dichter der toten Stadt und andere
Eſſays, 1906. – Von Wien u. ſeinen
Gärten (Sk.), 1909.

*Rößler, Joſef,

geb. am 18. Sept.
1880 in Warnsdorf (Böhmen) als
der Sohn eines kaum ſelbſtändig ge-
wordenen Fabrikanten, verlor ſchon
im erſten Jahre ſeinen Vater, er-
hielt aber durch ſeine Mutter, welche
nun die Schneiderei ergriff, u. ſpäter
durch einen Stiefvater, einen Lehrer,
eine vorzügliche Erziehung. Er be-
ſuchte die Lehrerbildungsanſtalt in
Leitmeritz a. Elbe, die er 1899 abſol-
vierte, und trat nach einer großen
Ferienreiſe durch Tirol, Jtalien und
die öſterreich. Alpenländer ſein erſtes
Lehramt in Niedergrund in der Lau-
ſitz an. Nach einem Jahre ließ er ſich
in ſeine Heimatſtadt verſetzen, wo er
jetzt noch wirkt. Er beſuchte von hier
aus lange Zeit einen Fortbildungs-
kurſus in dem nahen Reichenberg,
gründete in Warnsdorf auch den
„Verein für ernſte u. heitere Kunſt“,
deſſen Vorſitzender er iſt.

S:

Man-
cherlei Geſchichten, nebſt dem Luſtſp.
„Die Kandidaten“, 1903.

Rößler, Karl,

geb. am 25. Mai
1864 in Wien, lebt (1907) in Dachau
(Bayern), ſeit 1908 in München.

S:


Der reiche Jüngling (Tr.), 1905. –
Das Lebensfeſt (Schſp.), 1906. – Hin-
term Zaun (Ein Stilleben in 3 Bil-
dern), 1908. – Wolkenkratzer (Bur-
leske, mit Ludw. Heller), 1908. – Der
Feldherrnhügel (Luſtſp., mit Roda
Roda), 1910. 11. A. 1911. – Die
fünf Frankfurter (Lſp.), 1912.

Rößler, Karl Hugo,

als Pſeud.
Karl Hugo oder Karl Rain,
wurde am 1. Juni 1801 zu Poſtupitz
in Böhmen geboren, wo ſein Vater
Direktor der gräflich Bucquoyſchen
Kattunfabrik war. Später ſiedelte
dieſer nach dem im ſüdlichen Böhmen
gelegenen Silberberg über, wo er die
Leitung der dortigen gräflichen Glas-
fabrik übernahm, die er in großen
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Röß
Flor brachte. Der junge R. beendete
in den Jahren 1818–20 die philoſo-
phiſchen Studien in Prag und ſtu-
dierte von 1821–1824 daſelbſt die
Rechte. Kränklichkeit hinderte ihn,
die juriſtiſche Laufbahn zu verfolgen,
und ſo kehrte er nach Silberberg zu-
rück, wo er ſeinem Vater in der Lei-
tung der Glasfabrik behilflich war
und nach deſſen Tode die Direktion
derſelben übernahm u. bis Ende der
fünfziger Jahre führte. Während
dieſes Zeitraums war er für meh-
rere Monatsſchriften, beſonders für
die „Libuſſa“, tätig. Die meiſten
ſeiner dort veröffentlichten Gedichte
und ſonſtigen Arbeiten ſind leider
nicht geſammelt erſchienen. Jm J.
1862 gab R. ſeine Stellung in Sil-
berberg auf, zog nach Linz zu Ver-
wandten und pachtete in dem nahe-
bei gelegenen Urfahr eine Wirtſchaft,
ſtarb indes daſelbſtſchon am 14. März
1866.

S:

Lieder der neuen Tafel-
runde (Ge. über die öſterreich. Hel-
den a. d. J. 1848–49), 1854.

*Rößler, Robert,

geb. am 1. März
1838 zu Großburg, Kreis Strehlen,
in Schleſien, als der Sohn ſchlichter
Landleute, verlebte ſeine Kindheit in
Gleinitz, Kreis Nimptſch, wo der
Vater 1841 die Scholtiſei erworben
hatte. Er beſuchte hier bis Oſtern
1851 die Dorfſchule, kam dann auf
das Magdalenengymnaſium in Bres-
lau und widmete ſich ſeit 1859 auf
der dortigen Univerſität beſonders
philologiſchen und hiſtoriſchen Stu-
dien. Durch Holtei, deſſen Bekannt-
ſchaft R. 1861 in Breslau machte,
war er ermuntert worden, ſeine Ge-
dichte in ſchleſiſcher Mundart in ver-
ſchiedenen Blättern zu veröffentlichen,
wodurch ſein Name in Schleſien bald
bekannt ward. R. wurde 1865 zum
Dr. phil. promoviert u. wirkte dann
in den folgenden Jahren erſt als
Lehrer an der Realſchule zu Landes-
hut in Schleſien, darauf am Gym-
naſium zu Ratibor. Jm Jahre 1870

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[59/0063] Röß Röß heidniſche Seligkeit (E.), 1901. – Vom Dichter der toten Stadt und andere Eſſays, 1906. – Von Wien u. ſeinen Gärten (Sk.), 1909. *Rößler, Joſef, geb. am 18. Sept. 1880 in Warnsdorf (Böhmen) als der Sohn eines kaum ſelbſtändig ge- wordenen Fabrikanten, verlor ſchon im erſten Jahre ſeinen Vater, er- hielt aber durch ſeine Mutter, welche nun die Schneiderei ergriff, u. ſpäter durch einen Stiefvater, einen Lehrer, eine vorzügliche Erziehung. Er be- ſuchte die Lehrerbildungsanſtalt in Leitmeritz a. Elbe, die er 1899 abſol- vierte, und trat nach einer großen Ferienreiſe durch Tirol, Jtalien und die öſterreich. Alpenländer ſein erſtes Lehramt in Niedergrund in der Lau- ſitz an. Nach einem Jahre ließ er ſich in ſeine Heimatſtadt verſetzen, wo er jetzt noch wirkt. Er beſuchte von hier aus lange Zeit einen Fortbildungs- kurſus in dem nahen Reichenberg, gründete in Warnsdorf auch den „Verein für ernſte u. heitere Kunſt“, deſſen Vorſitzender er iſt. S: Man- cherlei Geſchichten, nebſt dem Luſtſp. „Die Kandidaten“, 1903. Rößler, Karl, geb. am 25. Mai 1864 in Wien, lebt (1907) in Dachau (Bayern), ſeit 1908 in München. S: Der reiche Jüngling (Tr.), 1905. – Das Lebensfeſt (Schſp.), 1906. – Hin- term Zaun (Ein Stilleben in 3 Bil- dern), 1908. – Wolkenkratzer (Bur- leske, mit Ludw. Heller), 1908. – Der Feldherrnhügel (Luſtſp., mit Roda Roda), 1910. 11. A. 1911. – Die fünf Frankfurter (Lſp.), 1912. Rößler, Karl Hugo, als Pſeud. Karl Hugo oder Karl Rain, wurde am 1. Juni 1801 zu Poſtupitz in Böhmen geboren, wo ſein Vater Direktor der gräflich Bucquoyſchen Kattunfabrik war. Später ſiedelte dieſer nach dem im ſüdlichen Böhmen gelegenen Silberberg über, wo er die Leitung der dortigen gräflichen Glas- fabrik übernahm, die er in großen Flor brachte. Der junge R. beendete in den Jahren 1818–20 die philoſo- phiſchen Studien in Prag und ſtu- dierte von 1821–1824 daſelbſt die Rechte. Kränklichkeit hinderte ihn, die juriſtiſche Laufbahn zu verfolgen, und ſo kehrte er nach Silberberg zu- rück, wo er ſeinem Vater in der Lei- tung der Glasfabrik behilflich war und nach deſſen Tode die Direktion derſelben übernahm u. bis Ende der fünfziger Jahre führte. Während dieſes Zeitraums war er für meh- rere Monatsſchriften, beſonders für die „Libuſſa“, tätig. Die meiſten ſeiner dort veröffentlichten Gedichte und ſonſtigen Arbeiten ſind leider nicht geſammelt erſchienen. Jm J. 1862 gab R. ſeine Stellung in Sil- berberg auf, zog nach Linz zu Ver- wandten und pachtete in dem nahe- bei gelegenen Urfahr eine Wirtſchaft, ſtarb indes daſelbſtſchon am 14. März 1866. S: Lieder der neuen Tafel- runde (Ge. über die öſterreich. Hel- den a. d. J. 1848–49), 1854. *Rößler, Robert, geb. am 1. März 1838 zu Großburg, Kreis Strehlen, in Schleſien, als der Sohn ſchlichter Landleute, verlebte ſeine Kindheit in Gleinitz, Kreis Nimptſch, wo der Vater 1841 die Scholtiſei erworben hatte. Er beſuchte hier bis Oſtern 1851 die Dorfſchule, kam dann auf das Magdalenengymnaſium in Bres- lau und widmete ſich ſeit 1859 auf der dortigen Univerſität beſonders philologiſchen und hiſtoriſchen Stu- dien. Durch Holtei, deſſen Bekannt- ſchaft R. 1861 in Breslau machte, war er ermuntert worden, ſeine Ge- dichte in ſchleſiſcher Mundart in ver- ſchiedenen Blättern zu veröffentlichen, wodurch ſein Name in Schleſien bald bekannt ward. R. wurde 1865 zum Dr. phil. promoviert u. wirkte dann in den folgenden Jahren erſt als Lehrer an der Realſchule zu Landes- hut in Schleſien, darauf am Gym- naſium zu Ratibor. Jm Jahre 1870 *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/63>, abgerufen am 23.11.2024.