Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ull tritt aus der Schule stotterte. Dannerst erwachte ihre Lernbegier, u. bald füllte sie die Lücken aus, die ihr in ihrer Schulzeit geblieben waren. Kein Wunder, daß auch schließlich der poe- tische Quell hervorbrach, der sich schon längst in ihrem Jnnern bemerkbar gemacht hatte. Seit 1901 lebt Rega U. mit ihrer Familie in München. S: Feldpredigt (D.), 2. Aufl. 1907. - Ullrich, Hermann Karl Theo- dor, geb. am 24. September 1818 in S: Blätter und Blüten (Ver- Ullrich, Titus, wurde als der Sohn Ulr durch die Kunstschätze der Hauptstadtwesentlich gefördert wurden, u. neben manchen lyrischen Gedichten zwei größere didaktische Dichtungen zu schaffen, welche die gebildete Welt auf den Autor aufmerksam machten. Jm Jahre 1848 wurde U. Mitarbeiter an der neubegründeten "National- zeitung", wodurch seine äußere Lage wesentlich gebessert wurde, so daß er auch seinem lange gehegten Wunsche willfahren und 1854 einen längeren Aufenthalt in Jtalien nehmen konnte. Drei Jahre später gab ihm die große Kunstausstellung in Manchester Ge- legenheit, England u. Schottland zu besuchen, von wo er über Belgien u. Paris zurückkehrte. Ende 1860 gab er seine Stellung bei der "National- zeitung" auf, um ein Amt als Ge- heimsekretär im Bureau der Gene- ralintendantur der kgl. Schauspiele zu übernehmen. Jn der Folge wurde er zum Geh. Jntendanturrat beför- dert, trat am 1. Juli 1887 in den Ruhestand und starb zu Berlin am 17. Dezember 1891. S: Das hohe Ulmann, Karl Konrad, geb. am S: Lettische *Ulreich, Alois, geb. am 8. April *
Ull tritt aus der Schule ſtotterte. Dannerſt erwachte ihre Lernbegier, u. bald füllte ſie die Lücken aus, die ihr in ihrer Schulzeit geblieben waren. Kein Wunder, daß auch ſchließlich der poe- tiſche Quell hervorbrach, der ſich ſchon längſt in ihrem Jnnern bemerkbar gemacht hatte. Seit 1901 lebt Rega U. mit ihrer Familie in München. S: Feldpredigt (D.), 2. Aufl. 1907. – Ullrich, Hermann Karl Theo- dor, geb. am 24. September 1818 in S: Blätter und Blüten (Ver- Ullrich, Titus, wurde als der Sohn Ulr durch die Kunſtſchätze der Hauptſtadtweſentlich gefördert wurden, u. neben manchen lyriſchen Gedichten zwei größere didaktiſche Dichtungen zu ſchaffen, welche die gebildete Welt auf den Autor aufmerkſam machten. Jm Jahre 1848 wurde U. Mitarbeiter an der neubegründeten „National- zeitung“, wodurch ſeine äußere Lage weſentlich gebeſſert wurde, ſo daß er auch ſeinem lange gehegten Wunſche willfahren und 1854 einen längeren Aufenthalt in Jtalien nehmen konnte. Drei Jahre ſpäter gab ihm die große Kunſtausſtellung in Mancheſter Ge- legenheit, England u. Schottland zu beſuchen, von wo er über Belgien u. Paris zurückkehrte. Ende 1860 gab er ſeine Stellung bei der „National- zeitung“ auf, um ein Amt als Ge- heimſekretär im Bureau der Gene- ralintendantur der kgl. Schauſpiele zu übernehmen. Jn der Folge wurde er zum Geh. Jntendanturrat beför- dert, trat am 1. Juli 1887 in den Ruheſtand und ſtarb zu Berlin am 17. Dezember 1891. S: Das hohe Ulmann, Karl Konrad, geb. am S: Lettiſche *Ulreich, Alois, geb. am 8. April *
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Ull
Ulr
tritt aus der Schule ſtotterte. Dann
erſt erwachte ihre Lernbegier, u. bald
füllte ſie die Lücken aus, die ihr in
ihrer Schulzeit geblieben waren. Kein
Wunder, daß auch ſchließlich der poe-
tiſche Quell hervorbrach, der ſich ſchon
längſt in ihrem Jnnern bemerkbar
gemacht hatte. Seit 1901 lebt Rega
U. mit ihrer Familie in München.
S: Feldpredigt (D.), 2. Aufl. 1907. –
Von der Erde des Lebens, 1910.
Ullrich, Hermann Karl Theo-
dor, geb. am 24. September 1818 in
Altenburg (S.-A.), beſuchte das dor-
tige Friedrichs-Gymnaſium von 1829
bis 1840 u. ſtudierte darauf in Jena
Theologie. Jm Jahre 1854 wurde er
Hilfsprediger in Ronneburg (S.-A.),
rückte hier 1856 zum Subdiakonus u.
ſpäter zum Diakonus auf und trat
1877 in den Ruheſtand. Seit 1878
lebte er in Altenburg, wo er 1892
ſtarb.
S: Blätter und Blüten (Ver-
miſchte Dn.), 1881.
Ullrich, Titus, wurde als der Sohn
eines Landwirtes am 22. Aug. 1813
zu Habelſchwerdt in Schleſien im
Hauſe ſeines Großvaters, des dor-
tigen Bürgermeiſters, geboren, wo-
hin ſich die Mutter der Kriegsun-
ruhen halber begeben hatte. Seine
erſte Bildung erhielt er ſeit ſeinem
ſechſten Jahre von ſeinem Großvater,
beſuchte ſeit 1825 das Gymnaſium in
Glatz und bezog 1832 die Univerſität
Breslau und ein Jahr ſpäter die zu
Berlin, an beiden ſich vorzugsweiſe
dem Studium der Philoſophie u. der
Altertumswiſſenſchaften widmend.
Jm Jahre 1836 wurde er in Berlin
zum Dr. phil. promoviert. Sein Plan,
ſich als Privatdozent zu habilitieren,
wurde durch den Tod ſeines Vaters
vereitelt, vielmehr mußte er jetzt durch
Erteilung von Privatunterricht ſelbſt
für ſeine Exiſtenz ſorgen. So wenig
erfreulich dieſe nun auch war, ſo fand
U. doch noch neben ſeiner Arbeit ums
tägliche Brot ſoviel Zeit, ſich ſeit 1840
mit Kunſtſtudien zu beſchäftigen, die
durch die Kunſtſchätze der Hauptſtadt
weſentlich gefördert wurden, u. neben
manchen lyriſchen Gedichten zwei
größere didaktiſche Dichtungen zu
ſchaffen, welche die gebildete Welt
auf den Autor aufmerkſam machten.
Jm Jahre 1848 wurde U. Mitarbeiter
an der neubegründeten „National-
zeitung“, wodurch ſeine äußere Lage
weſentlich gebeſſert wurde, ſo daß er
auch ſeinem lange gehegten Wunſche
willfahren und 1854 einen längeren
Aufenthalt in Jtalien nehmen konnte.
Drei Jahre ſpäter gab ihm die große
Kunſtausſtellung in Mancheſter Ge-
legenheit, England u. Schottland zu
beſuchen, von wo er über Belgien u.
Paris zurückkehrte. Ende 1860 gab
er ſeine Stellung bei der „National-
zeitung“ auf, um ein Amt als Ge-
heimſekretär im Bureau der Gene-
ralintendantur der kgl. Schauſpiele
zu übernehmen. Jn der Folge wurde
er zum Geh. Jntendanturrat beför-
dert, trat am 1. Juli 1887 in den
Ruheſtand und ſtarb zu Berlin am
17. Dezember 1891.
S: Das hohe
Lied (D.), 1845. – Viktor (G.), 1847.
– Dichtungen, 1890. – Reiſeſtudien
aus Jtalien, England u. Schottland,
1893. – Kritiſche Aufſätze über Kunſt,
Literatur und Theater, 1894.
Ulmann, Karl Konrad, geb. am
8. Oktbr. 1829 auf dem Paſtorat Kre-
mon in Livland als der Sohn des
Biſchofs Karl Chriſtian U., ſtudierte
in Dorpat Theologie und wurde im
April 1857 Paſtor zu Luhde, wo er
noch jetzt im Amte ſteht.
S: Lettiſche
Volkslieder, übertr. im Versmaß des
Originals, 1874.
*Ulreich, Alois, geb. am 8. April
1877 in Wien, verlebte ſeine früheſte
Jugend in dem Milieu eines kleinen
bürgerlichen Geſchäftshauſes, in dem
der Sinn für materiellen Gewinn u.
handgreiflichen Nutzen vorherrſchte,
bis ſich dann vom neunten Jahre ab
ſein Leben etwas bewegter geſtaltete.
Er kam damals in ein geiſtliches
*
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