Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
War konsul in Venedig ernannt, der Stadt,die auf ihn die mächtigste Anziehungs- kraft ausübte; hier starb er bereits am 28. Mai 1889 an einem Lungen- leiden. S: Ein Sommer im Orient, Warso, A., Pseudon. für August *Wartenburg, Karl Friedrich Anton, wurde am 13. Novbr. 1826 War dere Aufmerksamkeit und Kraft. JmJahre 1871 wurde er zum Landtags- Abgeordneten des Fürstentums Reuß j. Linie gewählt. 1874 übernahm er die Leitung des vom Buchdruckerei- besitzer Lebe begründeten "Gerai- schen Tageblatts", des linksliberalen Organs des östlichen Thüringens, und führte sie bis 1885. Er starb in Gera am 24. April 1889. S: Eine *Wartenegg, Wilhelm von, geb. *
War konſul in Venedig ernannt, der Stadt,die auf ihn die mächtigſte Anziehungs- kraft ausübte; hier ſtarb er bereits am 28. Mai 1889 an einem Lungen- leiden. S: Ein Sommer im Orient, Warſo, A., Pſeudon. für Auguſt *Wartenburg, Karl Friedrich Anton, wurde am 13. Novbr. 1826 War dere Aufmerkſamkeit und Kraft. JmJahre 1871 wurde er zum Landtags- Abgeordneten des Fürſtentums Reuß j. Linie gewählt. 1874 übernahm er die Leitung des vom Buchdruckerei- beſitzer Lebe begründeten „Gerai- ſchen Tageblatts“, des linksliberalen Organs des öſtlichen Thüringens, und führte ſie bis 1885. Er ſtarb in Gera am 24. April 1889. S: Eine *Wartenegg, Wilhelm von, geb. *
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War
War
konſul in Venedig ernannt, der Stadt,
die auf ihn die mächtigſte Anziehungs-
kraft ausübte; hier ſtarb er bereits
am 28. Mai 1889 an einem Lungen-
leiden.
S: Ein Sommer im Orient,
1869. – Odyſſeeiſche Landſchaften;
III, 1878–79. Neue Ausg. 1887. –
Homeriſche Landſchaften, 1884. – Die
Kunſtwerke Athens. Ein Sommer-
nachtstraum in der Walhalla (Aus
dem Nachlaß), 1892. – Eine Wall-
fahrt nach Dodona; hrsg. v. Johann
Friſchauf, 1893.
Warſo, A., Pſeudon. für Auguſt
Schwartzkopff; ſ. d.!
*Wartenburg, Karl Friedrich
Anton, wurde am 13. Novbr. 1826
in Leipzig als unehelicher Sohn der
Chriſtiane, verw. Roſinsky, geborene
Luceck geboren. Über ſeine Kindheit
ſchwebt ein gewiſſes Dunkel; man
nimmt an, daß ein Graf von War-
tenburg oder Wartenberg ſein Vater
geweſen ſei. Nach dem Beſuche des
Gymnaſiums in Gera wollte er ſich
der militäriſchen Laufbahn widmen,
mußte dieſelbe aber aufgeben, da er
ſich bei einem Sturz vom Pferde das
Bein ſchwer verletzte. Er bezog nun
1847 die Univerſität Leipzig, um die
Rechte zu ſtudieren. Als Student
wurde er in eine Unterſuchung ver-
wickelt, wegen Hochverrats angeklagt
und zu anderthalb Jahren Gefängnis
verurteilt, aber ſchon nach einigen
Monaten aus der Haft entlaſſen. Er
ſetzte nun ſeine Studien bis 1852
fort, legte dann ſeine Staats- und
Notariatsprüfung ab, verließ jedoch,
da ihm in ſeiner Heimat keine Aus-
ſicht auf Anſtellung gemacht wurde,
die juriſtiſche Laufbahn und wandte
ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu.
Nach einem längeren Aufenthalt in
Hamburg, Brüſſel, Paris, ließ er ſich
1858 dauernd in Gera nieder, wo er
das von ihm gegründete „Nord-
deutſche Wochenblatt“ redigierte;
auch widmete er dem ſtädtiſchen Ge-
meindeweſen ſeit Jahren ſeine beſon-
dere Aufmerkſamkeit und Kraft. Jm
Jahre 1871 wurde er zum Landtags-
Abgeordneten des Fürſtentums Reuß
j. Linie gewählt. 1874 übernahm er
die Leitung des vom Buchdruckerei-
beſitzer Lebe begründeten „Gerai-
ſchen Tageblatts“, des linksliberalen
Organs des öſtlichen Thüringens,
und führte ſie bis 1885. Er ſtarb in
Gera am 24. April 1889.
S: Eine
Verlorene (R.), 1856. – Die Väter der
Stadt (R.); III, 1859. 2. A. 1863.
– Neue Propheten (R.); II, 1861.
2. A. 1863. – An trüben Tagen (Nn.);
II, 1861. (Jnhalt: Gerettet. – Eine
Silveſternacht. – Der Sohn der
Wildnis. – Der Hofmeiſter. – Mo-
derne Magier). 2. A. 1869. – Fran-
zöſiſches Leben, 1863. – Ein kleines
Kind (Eine Weihnachtsnov.), 1864.
– Deutſche Opfer (Des Vaters Ehre.
– Die Komödianten), 1866. – Ge-
richtet und gerettet (R.); II, 1868. –
Eine vornehme Frau (R.), 1868. –
Robespierre (Geſchichtlicher R.); II,
1872. – Der Zweck heiligt die Mittel
(Sozial-politiſcher R.), 1874. – Ein
ſchrecklicher Menſch (R.), 1876. – Wie
es ſo geht! (N.), 1878. – Die Schau-
ſpieler des Kaiſers (Drama), 1878. –
Catilinas Söhne (R.), 1882. – Das
Mädchen von Frontera (Dr.), 1882.
– Die Jdee ſeiner Frau (Lſp.), 1883. –
Wann Frauen alt werden (N.), 1886.
– Frei iſt der Burſch! (R. a. Deutſch-
lands Sturm- und Drangzeit), 1901.
– Aus dem Herzen eines Tierfreundes
(En. u. Abhandlgn., hrsg. v. Guſtav
Kalb), 1901.
*Wartenegg, Wilhelm von, geb.
am 24. Juni 1839 in Wien, genoß
ſeine erſte Erziehung im väterlichen
Hauſe, beſuchte darauf das Gymna-
ſium, die Technik, die philoſophiſchen
Vorleſungen und war ſpäter Mitglied
der Akademie der bildenden Künſte.
Jm Mai 1866 wurde er Soldat, machte
als Offizier bei den Kaiſer-Ulanen
den Feldzug in Böhmen mit u. ver-
blieb dann, da ihm der Soldatenſtand
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