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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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konsul in Venedig ernannt, der Stadt,
die auf ihn die mächtigste Anziehungs-
kraft ausübte; hier starb er bereits
am 28. Mai 1889 an einem Lungen-
leiden.

S:

Ein Sommer im Orient,
1869. - Odysseeische Landschaften;
III, 1878-79. Neue Ausg. 1887. -
Homerische Landschaften, 1884. - Die
Kunstwerke Athens. Ein Sommer-
nachtstraum in der Walhalla (Aus
dem Nachlaß), 1892. - Eine Wall-
fahrt nach Dodona; hrsg. v. Johann
Frischauf, 1893.

Warso, A.,

Pseudon. für August
Schwartzkopff;
s. d.!

*Wartenburg, Karl Friedrich
Anton,

wurde am 13. Novbr. 1826
in Leipzig als unehelicher Sohn der
Christiane, verw. Rosinsky, geborene
Luceck geboren. Über seine Kindheit
schwebt ein gewisses Dunkel; man
nimmt an, daß ein Graf von War-
tenburg oder Wartenberg sein Vater
gewesen sei. Nach dem Besuche des
Gymnasiums in Gera wollte er sich
der militärischen Laufbahn widmen,
mußte dieselbe aber aufgeben, da er
sich bei einem Sturz vom Pferde das
Bein schwer verletzte. Er bezog nun
1847 die Universität Leipzig, um die
Rechte zu studieren. Als Student
wurde er in eine Untersuchung ver-
wickelt, wegen Hochverrats angeklagt
und zu anderthalb Jahren Gefängnis
verurteilt, aber schon nach einigen
Monaten aus der Haft entlassen. Er
setzte nun seine Studien bis 1852
fort, legte dann seine Staats- und
Notariatsprüfung ab, verließ jedoch,
da ihm in seiner Heimat keine Aus-
sicht auf Anstellung gemacht wurde,
die juristische Laufbahn und wandte
sich schriftstellerischer Tätigkeit zu.
Nach einem längeren Aufenthalt in
Hamburg, Brüssel, Paris, ließ er sich
1858 dauernd in Gera nieder, wo er
das von ihm gegründete "Nord-
deutsche Wochenblatt" redigierte;
auch widmete er dem städtischen Ge-
meindewesen seit Jahren seine beson-
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War
dere Aufmerksamkeit und Kraft. Jm
Jahre 1871 wurde er zum Landtags-
Abgeordneten des Fürstentums Reuß
j. Linie gewählt. 1874 übernahm er
die Leitung des vom Buchdruckerei-
besitzer Lebe begründeten "Gerai-
schen Tageblatts", des linksliberalen
Organs des östlichen Thüringens,
und führte sie bis 1885. Er starb in
Gera am 24. April 1889.

S:

Eine
Verlorene (R.), 1856. - Die Väter der
Stadt (R.); III, 1859. 2. A. 1863.
- Neue Propheten (R.); II, 1861.
2. A. 1863. - An trüben Tagen (Nn.);
II, 1861. (Jnhalt: Gerettet. - Eine
Silvesternacht. - Der Sohn der
Wildnis. - Der Hofmeister. - Mo-
derne Magier). 2. A. 1869. - Fran-
zösisches Leben, 1863. - Ein kleines
Kind (Eine Weihnachtsnov.), 1864.
- Deutsche Opfer (Des Vaters Ehre.
- Die Komödianten), 1866. - Ge-
richtet und gerettet (R.); II, 1868. -
Eine vornehme Frau (R.), 1868. -
Robespierre (Geschichtlicher R.); II,
1872. - Der Zweck heiligt die Mittel
(Sozial-politischer R.), 1874. - Ein
schrecklicher Mensch (R.), 1876. - Wie
es so geht! (N.), 1878. - Die Schau-
spieler des Kaisers (Drama), 1878. -
Catilinas Söhne (R.), 1882. - Das
Mädchen von Frontera (Dr.), 1882.
- Die Jdee seiner Frau (Lsp.), 1883. -
Wann Frauen alt werden (N.), 1886.
- Frei ist der Bursch! (R. a. Deutsch-
lands Sturm- und Drangzeit), 1901.
- Aus dem Herzen eines Tierfreundes
(En. u. Abhandlgn., hrsg. v. Gustav
Kalb), 1901.

*Wartenegg, Wilhelm von,

geb.
am 24. Juni 1839 in Wien, genoß
seine erste Erziehung im väterlichen
Hause, besuchte darauf das Gymna-
sium, die Technik, die philosophischen
Vorlesungen und war später Mitglied
der Akademie der bildenden Künste.
Jm Mai 1866 wurde er Soldat, machte
als Offizier bei den Kaiser-Ulanen
den Feldzug in Böhmen mit u. ver-
blieb dann, da ihm der Soldatenstand

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War
konſul in Venedig ernannt, der Stadt,
die auf ihn die mächtigſte Anziehungs-
kraft ausübte; hier ſtarb er bereits
am 28. Mai 1889 an einem Lungen-
leiden.

S:

Ein Sommer im Orient,
1869. – Odyſſeeiſche Landſchaften;
III, 1878–79. Neue Ausg. 1887. –
Homeriſche Landſchaften, 1884. – Die
Kunſtwerke Athens. Ein Sommer-
nachtstraum in der Walhalla (Aus
dem Nachlaß), 1892. – Eine Wall-
fahrt nach Dodona; hrsg. v. Johann
Friſchauf, 1893.

Warſo, A.,

Pſeudon. für Auguſt
Schwartzkopff;
ſ. d.!

*Wartenburg, Karl Friedrich
Anton,

wurde am 13. Novbr. 1826
in Leipzig als unehelicher Sohn der
Chriſtiane, verw. Roſinsky, geborene
Luceck geboren. Über ſeine Kindheit
ſchwebt ein gewiſſes Dunkel; man
nimmt an, daß ein Graf von War-
tenburg oder Wartenberg ſein Vater
geweſen ſei. Nach dem Beſuche des
Gymnaſiums in Gera wollte er ſich
der militäriſchen Laufbahn widmen,
mußte dieſelbe aber aufgeben, da er
ſich bei einem Sturz vom Pferde das
Bein ſchwer verletzte. Er bezog nun
1847 die Univerſität Leipzig, um die
Rechte zu ſtudieren. Als Student
wurde er in eine Unterſuchung ver-
wickelt, wegen Hochverrats angeklagt
und zu anderthalb Jahren Gefängnis
verurteilt, aber ſchon nach einigen
Monaten aus der Haft entlaſſen. Er
ſetzte nun ſeine Studien bis 1852
fort, legte dann ſeine Staats- und
Notariatsprüfung ab, verließ jedoch,
da ihm in ſeiner Heimat keine Aus-
ſicht auf Anſtellung gemacht wurde,
die juriſtiſche Laufbahn und wandte
ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu.
Nach einem längeren Aufenthalt in
Hamburg, Brüſſel, Paris, ließ er ſich
1858 dauernd in Gera nieder, wo er
das von ihm gegründete „Nord-
deutſche Wochenblatt“ redigierte;
auch widmete er dem ſtädtiſchen Ge-
meindeweſen ſeit Jahren ſeine beſon-
[Spaltenumbruch]

War
dere Aufmerkſamkeit und Kraft. Jm
Jahre 1871 wurde er zum Landtags-
Abgeordneten des Fürſtentums Reuß
j. Linie gewählt. 1874 übernahm er
die Leitung des vom Buchdruckerei-
beſitzer Lebe begründeten „Gerai-
ſchen Tageblatts“, des linksliberalen
Organs des öſtlichen Thüringens,
und führte ſie bis 1885. Er ſtarb in
Gera am 24. April 1889.

S:

Eine
Verlorene (R.), 1856. – Die Väter der
Stadt (R.); III, 1859. 2. A. 1863.
– Neue Propheten (R.); II, 1861.
2. A. 1863. – An trüben Tagen (Nn.);
II, 1861. (Jnhalt: Gerettet. – Eine
Silveſternacht. – Der Sohn der
Wildnis. – Der Hofmeiſter. – Mo-
derne Magier). 2. A. 1869. – Fran-
zöſiſches Leben, 1863. – Ein kleines
Kind (Eine Weihnachtsnov.), 1864.
– Deutſche Opfer (Des Vaters Ehre.
– Die Komödianten), 1866. – Ge-
richtet und gerettet (R.); II, 1868. –
Eine vornehme Frau (R.), 1868. –
Robespierre (Geſchichtlicher R.); II,
1872. – Der Zweck heiligt die Mittel
(Sozial-politiſcher R.), 1874. – Ein
ſchrecklicher Menſch (R.), 1876. – Wie
es ſo geht! (N.), 1878. – Die Schau-
ſpieler des Kaiſers (Drama), 1878. –
Catilinas Söhne (R.), 1882. – Das
Mädchen von Frontera (Dr.), 1882.
– Die Jdee ſeiner Frau (Lſp.), 1883. –
Wann Frauen alt werden (N.), 1886.
– Frei iſt der Burſch! (R. a. Deutſch-
lands Sturm- und Drangzeit), 1901.
– Aus dem Herzen eines Tierfreundes
(En. u. Abhandlgn., hrsg. v. Guſtav
Kalb), 1901.

*Wartenegg, Wilhelm von,

geb.
am 24. Juni 1839 in Wien, genoß
ſeine erſte Erziehung im väterlichen
Hauſe, beſuchte darauf das Gymna-
ſium, die Technik, die philoſophiſchen
Vorleſungen und war ſpäter Mitglied
der Akademie der bildenden Künſte.
Jm Mai 1866 wurde er Soldat, machte
als Offizier bei den Kaiſer-Ulanen
den Feldzug in Böhmen mit u. ver-
blieb dann, da ihm der Soldatenſtand

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[328/0332] War War konſul in Venedig ernannt, der Stadt, die auf ihn die mächtigſte Anziehungs- kraft ausübte; hier ſtarb er bereits am 28. Mai 1889 an einem Lungen- leiden. S: Ein Sommer im Orient, 1869. – Odyſſeeiſche Landſchaften; III, 1878–79. Neue Ausg. 1887. – Homeriſche Landſchaften, 1884. – Die Kunſtwerke Athens. Ein Sommer- nachtstraum in der Walhalla (Aus dem Nachlaß), 1892. – Eine Wall- fahrt nach Dodona; hrsg. v. Johann Friſchauf, 1893. Warſo, A., Pſeudon. für Auguſt Schwartzkopff; ſ. d.! *Wartenburg, Karl Friedrich Anton, wurde am 13. Novbr. 1826 in Leipzig als unehelicher Sohn der Chriſtiane, verw. Roſinsky, geborene Luceck geboren. Über ſeine Kindheit ſchwebt ein gewiſſes Dunkel; man nimmt an, daß ein Graf von War- tenburg oder Wartenberg ſein Vater geweſen ſei. Nach dem Beſuche des Gymnaſiums in Gera wollte er ſich der militäriſchen Laufbahn widmen, mußte dieſelbe aber aufgeben, da er ſich bei einem Sturz vom Pferde das Bein ſchwer verletzte. Er bezog nun 1847 die Univerſität Leipzig, um die Rechte zu ſtudieren. Als Student wurde er in eine Unterſuchung ver- wickelt, wegen Hochverrats angeklagt und zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt, aber ſchon nach einigen Monaten aus der Haft entlaſſen. Er ſetzte nun ſeine Studien bis 1852 fort, legte dann ſeine Staats- und Notariatsprüfung ab, verließ jedoch, da ihm in ſeiner Heimat keine Aus- ſicht auf Anſtellung gemacht wurde, die juriſtiſche Laufbahn und wandte ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu. Nach einem längeren Aufenthalt in Hamburg, Brüſſel, Paris, ließ er ſich 1858 dauernd in Gera nieder, wo er das von ihm gegründete „Nord- deutſche Wochenblatt“ redigierte; auch widmete er dem ſtädtiſchen Ge- meindeweſen ſeit Jahren ſeine beſon- dere Aufmerkſamkeit und Kraft. Jm Jahre 1871 wurde er zum Landtags- Abgeordneten des Fürſtentums Reuß j. Linie gewählt. 1874 übernahm er die Leitung des vom Buchdruckerei- beſitzer Lebe begründeten „Gerai- ſchen Tageblatts“, des linksliberalen Organs des öſtlichen Thüringens, und führte ſie bis 1885. Er ſtarb in Gera am 24. April 1889. S: Eine Verlorene (R.), 1856. – Die Väter der Stadt (R.); III, 1859. 2. A. 1863. – Neue Propheten (R.); II, 1861. 2. A. 1863. – An trüben Tagen (Nn.); II, 1861. (Jnhalt: Gerettet. – Eine Silveſternacht. – Der Sohn der Wildnis. – Der Hofmeiſter. – Mo- derne Magier). 2. A. 1869. – Fran- zöſiſches Leben, 1863. – Ein kleines Kind (Eine Weihnachtsnov.), 1864. – Deutſche Opfer (Des Vaters Ehre. – Die Komödianten), 1866. – Ge- richtet und gerettet (R.); II, 1868. – Eine vornehme Frau (R.), 1868. – Robespierre (Geſchichtlicher R.); II, 1872. – Der Zweck heiligt die Mittel (Sozial-politiſcher R.), 1874. – Ein ſchrecklicher Menſch (R.), 1876. – Wie es ſo geht! (N.), 1878. – Die Schau- ſpieler des Kaiſers (Drama), 1878. – Catilinas Söhne (R.), 1882. – Das Mädchen von Frontera (Dr.), 1882. – Die Jdee ſeiner Frau (Lſp.), 1883. – Wann Frauen alt werden (N.), 1886. – Frei iſt der Burſch! (R. a. Deutſch- lands Sturm- und Drangzeit), 1901. – Aus dem Herzen eines Tierfreundes (En. u. Abhandlgn., hrsg. v. Guſtav Kalb), 1901. *Wartenegg, Wilhelm von, geb. am 24. Juni 1839 in Wien, genoß ſeine erſte Erziehung im väterlichen Hauſe, beſuchte darauf das Gymna- ſium, die Technik, die philoſophiſchen Vorleſungen und war ſpäter Mitglied der Akademie der bildenden Künſte. Jm Mai 1866 wurde er Soldat, machte als Offizier bei den Kaiſer-Ulanen den Feldzug in Böhmen mit u. ver- blieb dann, da ihm der Soldatenſtand *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/332>, abgerufen am 01.11.2024.