Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wes letzte Beduinenfürstin (Histor. R.),1900. - Jm Harem (R.), 1900. - Der Zwillingsschwestern Brautjahre (E.), 1902. Wesendonck, Mathilde, wurde Wes 1863 mit Mathilde W. im regstenBriefwechsel. Jm Jahre 1872 ver- ließen auch W.s Zürich und zogen nach Dresden. Jm Winter 1881-82 weilten sie in Kairo und siedelten im Herbst 1882 nach Berlin über, wo sie ihr Haus mit kostbaren Kunstschätzen und einer reichen Gemäldesammlung ausstatteten. Jm Jahre 1878 hatte W. den Landsitz Traumblick am Traun- see im Salzkammergut erworben, wo gewöhnlich Sommeraufenthalt ge- nommen wurde, u. hier ist Mathilde am 31. August 1902 nach nur acht- stündiger Krankheit gestorben, nach- dem ihr Gatte ihr bereits am 18. No- vember 1896 im Tode vorangegangen war. S: Märchen u. Märchenspiele, Wesenfeld, Karl Ludwig, geb. zu S: Rebekka am Brun- *
Weſ letzte Beduinenfürſtin (Hiſtor. R.),1900. – Jm Harem (R.), 1900. – Der Zwillingsſchweſtern Brautjahre (E.), 1902. Weſendonck, Mathilde, wurde Weſ 1863 mit Mathilde W. im regſtenBriefwechſel. Jm Jahre 1872 ver- ließen auch W.s Zürich und zogen nach Dresden. Jm Winter 1881–82 weilten ſie in Kairo und ſiedelten im Herbſt 1882 nach Berlin über, wo ſie ihr Haus mit koſtbaren Kunſtſchätzen und einer reichen Gemäldeſammlung ausſtatteten. Jm Jahre 1878 hatte W. den Landſitz Traumblick am Traun- ſee im Salzkammergut erworben, wo gewöhnlich Sommeraufenthalt ge- nommen wurde, u. hier iſt Mathilde am 31. Auguſt 1902 nach nur acht- ſtündiger Krankheit geſtorben, nach- dem ihr Gatte ihr bereits am 18. No- vember 1896 im Tode vorangegangen war. S: Märchen u. Märchenſpiele, Weſenfeld, Karl Ludwig, geb. zu S: Rebekka am Brun- *
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Weſ
Weſ
letzte Beduinenfürſtin (Hiſtor. R.),
1900. – Jm Harem (R.), 1900. – Der
Zwillingsſchweſtern Brautjahre (E.),
1902.
Weſendonck, Mathilde, wurde
am 23. Dezbr. 1828 in Elberfeld als
die Tochter des königl. Kommerzien-
rats Karl Luckemeyer geboren u.
erhielt ihre Erziehung in Düſſeldorf,
wohin ihre Eltern verzogen waren,
und ſpäter in Dünkirchen. Jm Mai
1848 verheiratete ſie ſich mit dem
Kaufmann Otto W., dem Teilhaber
eines großen Neuyorker Seidenhau-
ſes, deſſen Geſchäfte er in Deutſch-
land vertrat. Die Neuvermählten
lebten erſt in Düſſeldorf, reiſten 1850
nach Amerika und ließen ſich 1851 in
Zürich nieder, wo ſie gewöhnlich den
Sommer verlebten, während ſie den
Winter im Süden oder in Paris ver-
brachten. Jn Zürich lernte Mathilde
W. im Hauſe eines Bekannten Ri-
chard Wagner perſönlich kennen, und
ſeit 1853 wurden die Beziehungen
zwiſchen Wagner und dem Weſen-
donckſchen Hauſe immer engere und
freundſchaftlichere. Ja, als Otto W.
ſich auf dem „grünen Hügel“ in der
Enge bei Zürich eine Villa erbaute,
die er 1857 endgültig bezog, erwarb
er gleichzeitig ein daneben liegendes
Häuschen, das er wohnlich und be-
haglich umbauen ließ und im April
1857 Richard Wagner unter dem
Namen „Aſyl“ als Wohnſitz übergab.
Mathilde W. hat wohl die wichtigſte
und tief einſchneidendſte Bedeutung
auf Wagners Lebensgang und für
ſeinen künſtleriſchen Werdegang ge-
wonnen. Jm Frühjahr u. Sommer
1858 waren aber die nachbarlichen
Beziehungen durch die krankhaft über-
reizte Stimmung Minnas, der Frau
Wagners, mehrfach geſtört worden;
es erfolgten wiederholt unliebſame
Auseinanderſetzungen; eine Verſöh-
nung war nicht mehr möglich, und
ſo verließ Wagner im Auguſt 1858
Zürich, blieb aber bis zum Dezbr.
1863 mit Mathilde W. im regſten
Briefwechſel. Jm Jahre 1872 ver-
ließen auch W.s Zürich und zogen
nach Dresden. Jm Winter 1881–82
weilten ſie in Kairo und ſiedelten im
Herbſt 1882 nach Berlin über, wo ſie
ihr Haus mit koſtbaren Kunſtſchätzen
und einer reichen Gemäldeſammlung
ausſtatteten. Jm Jahre 1878 hatte W.
den Landſitz Traumblick am Traun-
ſee im Salzkammergut erworben, wo
gewöhnlich Sommeraufenthalt ge-
nommen wurde, u. hier iſt Mathilde
am 31. Auguſt 1902 nach nur acht-
ſtündiger Krankheit geſtorben, nach-
dem ihr Gatte ihr bereits am 18. No-
vember 1896 im Tode vorangegangen
war.
S: Märchen u. Märchenſpiele,
1864. Neue Ausg. 1900. – Natur-
mythen, 1865. – Gudrun (Schſp.),
1868. – Deutſches Kinderbuch in Wort
und Bild, 1869. – Patriotiſche Ge-
dichte, 1870. – Friedrich der Große
(Dramat. Bilder nach Franz Kugler),
1871. – Edith, oder: Die Schlacht
bei Haſtings (Trſp.), 1872. – Ge-
dichte, Volksweiſen, Legenden und
Sagen, 1874. – Der Baldurmythus,
1875. – Kalypſo (Ein Vorſp.), Dres-
den o. J. – Odyſſeus (Dramat. G.),
1878. – Alkeſtis (Dram. G.), 1881.
Neue Ausg. 1898. – Alte und neue
Kinderlieder, 1900.
Weſenfeld, Karl Ludwig, geb. zu
Barmen am 30. März 1851, ſtudierte
nach frühe auf dem Barmer Real-
gymnaſium abſolviertem Abiturien-
tenexamen in Zürich u. Aachen Che-
mie und gründete, nachdem er vor-
übergehend in Barmen und wieder
in Aachen gelebt, 1874 in Berlin
ein induſtrielles Etabliſſement. Ein
Lungenleiden machte ſeinem Leben
ein frühes Ende. Er ſtarb im Kur-
orte Falkenſtein im Taunus am 1.
Dezbr. 1876.
S: Rebekka am Brun-
nen (Lſp.), 1871. – Hohenſtein (Tr.),
1872. – Bazaine und ſein Neffe,
oder: Der Fall von Metz (Schauſp.),
1873.
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