Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Wid Widmann, Marie von, geborene S: Für zarte Widmer, Leonhard, wurde 1808 S: Gedichte, 1869. *Wiechowsky, Wilhelmine, geb. Wie den Vorsitz führte. Nach dem Todeihres Gatten, um dessen Erhaltung sie während seiner Krankheit ihr nicht unbedeutendes Vermögen geopfert hatte, sah sie sich genötigt, ihren frü- heren Beruf als Lehrerin wieder auf- zunehmen. Jm Jahre 1890 schloß sie sich der Freilandbewegung an und wurde Vizepräsidentin des Prager Freilandvereins. 1893 gründete sie mit einigen Gesinnungsgenossinnen in Prag, den "Deutschen Verein Frauen- Fortschritt", dessen Präsidentin sie noch heute (1912) ist; auch gründete sie in diesem Vereine das Prager deut- sche Lehrerinnenheim, wie sie denn überhaupt die Führerin der deutschen Frauenbewegung in Prag ist. Außer mehreren pädagog., hygien. u. lokal- geschichtl. Werken veröffentlichte sie S: Märchenbuch, 1879. *Wiedemann von Warnhelm, Adolf Ritter, pseud. Adolf Warn- S: Hannibal (Tr.), 1887. - Die Wiederkehr, Xaver, wurde um *
[Spaltenumbruch] Wid Widmann, Marie von, geborene S: Für zarte Widmer, Leonhard, wurde 1808 S: Gedichte, 1869. *Wiechowsky, Wilhelmine, geb. Wie den Vorſitz führte. Nach dem Todeihres Gatten, um deſſen Erhaltung ſie während ſeiner Krankheit ihr nicht unbedeutendes Vermögen geopfert hatte, ſah ſie ſich genötigt, ihren frü- heren Beruf als Lehrerin wieder auf- zunehmen. Jm Jahre 1890 ſchloß ſie ſich der Freilandbewegung an und wurde Vizepräſidentin des Prager Freilandvereins. 1893 gründete ſie mit einigen Geſinnungsgenoſſinnen in Prag, den „Deutſchen Verein Frauen- Fortſchritt“, deſſen Präſidentin ſie noch heute (1912) iſt; auch gründete ſie in dieſem Vereine das Prager deut- ſche Lehrerinnenheim, wie ſie denn überhaupt die Führerin der deutſchen Frauenbewegung in Prag iſt. Außer mehreren pädagog., hygien. u. lokal- geſchichtl. Werken veröffentlichte ſie S: Märchenbuch, 1879. *Wiedemann von Warnhelm, Adolf Ritter, pſeud. Adolf Warn- S: Hannibal (Tr.), 1887. – Die Wiederkehr, Xaver, wurde um *
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Jm Jahre 1890 ſchloß ſie<lb/> ſich der Freilandbewegung an und<lb/> wurde Vizepräſidentin des Prager<lb/> Freilandvereins. 1893 gründete ſie<lb/> mit einigen Geſinnungsgenoſſinnen in<lb/> Prag, den „Deutſchen Verein Frauen-<lb/> Fortſchritt“, deſſen Präſidentin ſie<lb/> noch heute (1912) iſt; auch gründete ſie<lb/> in dieſem Vereine das Prager deut-<lb/> ſche Lehrerinnenheim, wie ſie denn<lb/> überhaupt die Führerin der deutſchen<lb/> Frauenbewegung in Prag iſt. Außer<lb/> mehreren pädagog., hygien. u. lokal-<lb/> geſchichtl. Werken veröffentlichte ſie<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Märchenbuch, 1879.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Wiedemann von Warnhelm,</hi><lb/> Adolf Ritter,</persName> </head> <p> pſeud. <hi rendition="#g">Adolf Warn-<lb/> helm,</hi> wurde am 3. 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Wid
Wie
Widmann, Marie von, geborene
Böniſch, wurde am 29. Juni 1842
zu Olmütz geboren und vermählte ſich
1865 mit Zdenko Ritter von Wid-
mann, der (1887) als Betriebsdirek-
tor der öſterreichiſchen Staatsbah-
nen zu Spaloto lebte.
S: Für zarte
Frauenherzen (Ge.), 1870.
Widmer, Leonhard, wurde 1808
in Meilen b. Zürich geboren, beſuchte
das zürcheriſche Landknabeninſtitut,
nahm ſpäter fördernden Privatunter-
richt und beſuchte zugleich die hiſtori-
ſchen Vorleſungen des Karolineums.
Jn den Jahren 1829 und 1830 war
er Reallehrer in der franzöſiſchen
Schweiz, ſpäter Privatlehrer der fran-
zöſchen Sprache in Zürich, dann Kom-
mis und Lithograph und lebte darauf
als Land- und Geſellſchaftswirt im
„Schönen Grund“ bei Zürich. Er
ſtarb am 19. Mai 1868 zu Oberſtraß-
Zürich.
S: Gedichte, 1869.
*Wiechowsky, Wilhelmine, geb.
Meißner, wurde am 3. Dezember
1834 als einziges Kind eines Arztes
zu Böhmiſch-Zwickau geboren u. kam
ſchon im vierten Lebensjahre mit den
Eltern nach Prag, wo ſie ihre Aus-
bildung empfing. Jn dem pädago-
giſchen Lehrkurſus daſelbſt, aus dem
ſich ſpäter die k. k. Lehrerinnenbil-
dungsanſtalt entwickelte, bildete ſie
ſich ſeit 1851 zur Lehrerin aus und
war als ſolche auch in der Folge
mehrere Jahre wirkſam. Jm Jahre
1866 vermählte ſie ſich mit Dr. Alexan-
der Wiechowsky, der damals Direktor
einer Privatmittelſchule war, 1873
als Direktor der k. k. Lehrerinnenbil-
dungsanſtalt zu Prag in den Staats-
dienſt trat und am 1. Februar 1883
ſtarb. Jm Jahre 1869 beteiligte ſich
Wilhelmine an der Begründung des
deutſchen pädagogiſchen Vereins in
Prag und rief innerhalb desſelben
1871 eine Frauenſektion ins Leben,
die ſich die würdige geiſtige Emanzi-
pation der Frau zur Aufgabe ſtellte,
und in der ſie acht Jahre hindurch
den Vorſitz führte. Nach dem Tode
ihres Gatten, um deſſen Erhaltung
ſie während ſeiner Krankheit ihr nicht
unbedeutendes Vermögen geopfert
hatte, ſah ſie ſich genötigt, ihren frü-
heren Beruf als Lehrerin wieder auf-
zunehmen. Jm Jahre 1890 ſchloß ſie
ſich der Freilandbewegung an und
wurde Vizepräſidentin des Prager
Freilandvereins. 1893 gründete ſie
mit einigen Geſinnungsgenoſſinnen in
Prag, den „Deutſchen Verein Frauen-
Fortſchritt“, deſſen Präſidentin ſie
noch heute (1912) iſt; auch gründete ſie
in dieſem Vereine das Prager deut-
ſche Lehrerinnenheim, wie ſie denn
überhaupt die Führerin der deutſchen
Frauenbewegung in Prag iſt. Außer
mehreren pädagog., hygien. u. lokal-
geſchichtl. Werken veröffentlichte ſie
S: Märchenbuch, 1879.
*Wiedemann von Warnhelm,
Adolf Ritter, pſeud. Adolf Warn-
helm, wurde am 3. April 1865 zu
Meran in Tirol als der Sohn eines
verdienſtvollen öſterreichiſchen Stabs-
offiziers geboren, ſtudierte an der
Univerſität in Wien Rechts- und
Staatswiſſenſchaften und trat dann
ebendaſelbſt in den öſterreich. Ver-
waltungsdienſt ein. Seit 1892 war
er in Görz als Statthaltereikonzipiſt
tätig, von wo er 1895 als k. k. Bezirks-
kommiſſar nach Gradisca am Jſonzo
kam.
S: Hannibal (Tr.), 1887. – Die
Grafen von Perigord (Tr.), 1888. –
Kunſt und Leidenſchaft (Schſp.), 1889.
– Der neue Hirt (Schſp.), 1893.
Wiederkehr, Xaver, wurde um
das Jahr 1820 zu Spreitenbach im
Kanton Aargau geboren, ſtudierte in
Freiburg, Luzern und Zürich, war
1844–45 Mitglied des aargauiſchen
Großen Rats, trat 1847 als Freiwil-
liger in den Dienſt der Sonderbunds-
kantone und machte als Leutnant den
Sonderbundskrieg mit. Jn der Folge
im Kanton Aargau verurteilt, flüch-
tete er ſich nach Mailand und trat
1849 als Offizier in öſterreichiſche
*
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