Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ste Lachen" und die sehr häufig aufge-führte "Letzte Fahrt" hervorgehoben zu werden. Nach vollendetem drei- jährigen Universitätskursus kehrte er nach Hamburg zurück, wo er "Die Wespen" gründete, ein humoristisch- satirisches Zeitblatt, welches jedoch erst dann prosperierte, seitdem er mit demselben Ende 1867 nach Ber- lin übersiedelte, woselbst es im Ja- nuar 1868 als "Berliner Wespen" (als Beiblatt zur "Tribüne", nach- mals selbständig) erschien und von ihm viele Jahre redigiert ward. Seit 1893 ist S. Redakteur des "Wipp- chen", einer Beilage zum "Kleinen Journal"; auch hat er seitdem grö- ßere Vortragsreisen durch Deutsch- land u. Österreich unternommen. An seinem 80. Geburtstage (1911) durfte er sich vielseitiger Ehrungen erfreuen. S: Almanach zum Lachen; sechs Jahr- Ste rodien, 1898. - Der moderne Knigge(Leitfaden durch das Jahr und durch die Gesellschaft); II, 1899. - Bur- lesken, 1900. - Lustige Gesellschaft (Kom. Vorträge und humor. Vor- lesungen), 1900. - 's Überbrettl (Bun- tes Parodie- und Travestie-Theater. 1. Heft: Fuhrmann Henschel), 1901. - Die Ballmutter und andere Typen der Gesellschaft, 1904. - Nase- und andere Weisheiten; 2. A. 1904. - Wippchens russisch-japanischer Krieg und andere Beiträge Wippchens zur Gesch. d. 20. Jahrh., 1904. - Tieri- sches-Allzumenschliches (Fabeln), 1905. - Wippchens Tage- und Nacht- buch (Allerlei Erlebtes. Mit etwas Autobiogr. d. Verf.), 1911. Steub, Ludwig, geb. am 20. Febr. *
Ste Lachen“ und die ſehr häufig aufge-führte „Letzte Fahrt“ hervorgehoben zu werden. Nach vollendetem drei- jährigen Univerſitätskurſus kehrte er nach Hamburg zurück, wo er „Die Weſpen“ gründete, ein humoriſtiſch- ſatiriſches Zeitblatt, welches jedoch erſt dann proſperierte, ſeitdem er mit demſelben Ende 1867 nach Ber- lin überſiedelte, woſelbſt es im Ja- nuar 1868 als „Berliner Weſpen“ (als Beiblatt zur „Tribüne“, nach- mals ſelbſtändig) erſchien und von ihm viele Jahre redigiert ward. Seit 1893 iſt S. Redakteur des „Wipp- chen“, einer Beilage zum „Kleinen Journal“; auch hat er ſeitdem grö- ßere Vortragsreiſen durch Deutſch- land u. Öſterreich unternommen. An ſeinem 80. Geburtstage (1911) durfte er ſich vielſeitiger Ehrungen erfreuen. S: Almanach zum Lachen; ſechs Jahr- Ste rodien, 1898. – Der moderne Knigge(Leitfaden durch das Jahr und durch die Geſellſchaft); II, 1899. – Bur- lesken, 1900. – Luſtige Geſellſchaft (Kom. Vorträge und humor. Vor- leſungen), 1900. – ’s Überbrettl (Bun- tes Parodie- und Traveſtie-Theater. 1. Heft: Fuhrmann Henſchel), 1901. – Die Ballmutter und andere Typen der Geſellſchaft, 1904. – Naſe- und andere Weisheiten; 2. A. 1904. – Wippchens ruſſiſch-japaniſcher Krieg und andere Beiträge Wippchens zur Geſch. d. 20. Jahrh., 1904. – Tieri- ſches-Allzumenſchliches (Fabeln), 1905. – Wippchens Tage- und Nacht- buch (Allerlei Erlebtes. Mit etwas Autobiogr. d. Verf.), 1911. Steub, Ludwig, geb. am 20. Febr. *
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Ste
Ste
Lachen“ und die ſehr häufig aufge-
führte „Letzte Fahrt“ hervorgehoben
zu werden. Nach vollendetem drei-
jährigen Univerſitätskurſus kehrte
er nach Hamburg zurück, wo er „Die
Weſpen“ gründete, ein humoriſtiſch-
ſatiriſches Zeitblatt, welches jedoch
erſt dann proſperierte, ſeitdem er
mit demſelben Ende 1867 nach Ber-
lin überſiedelte, woſelbſt es im Ja-
nuar 1868 als „Berliner Weſpen“
(als Beiblatt zur „Tribüne“, nach-
mals ſelbſtändig) erſchien und von
ihm viele Jahre redigiert ward. Seit
1893 iſt S. Redakteur des „Wipp-
chen“, einer Beilage zum „Kleinen
Journal“; auch hat er ſeitdem grö-
ßere Vortragsreiſen durch Deutſch-
land u. Öſterreich unternommen. An
ſeinem 80. Geburtstage (1911) durfte
er ſich vielſeitiger Ehrungen erfreuen.
S: Almanach zum Lachen; ſechs Jahr-
gänge, 1858–63. – Lohengrin (Hu-
moriſt. Albumblätter), 1859. – Die
letzte Fahrt (Lrſp.), 1861. – Die Ham-
burger Weſpen auf der internatio-
nalen landwirtſchaftl. Ausſtellung,
1863. – Die Hamburger Weſpen im
zoolog. Garten, 1863. – Volkskalen-
der der Hamburg. Weſpen für 1864.
– Die Berliner Weſpen im Aquarium,
1869. – Die Berliner Weſpen im
ägyptiſchen Muſeum, 1869. – Unge-
betene Gäfte (P.), 1869. – Archiv der
Komik; II, 1869–70. – Ein gefälliger
Menſch (P.), 1872. – Wippchens ſämt-
liche Berichte; 1.–18. Bd. 1878–1905.
Muckenichs Reden und Taten, 1885.
– Unter vier Augen, 1885. – Brot-
loſe Künſte (Blicke hinter die Kuliſ-
ſen der Geſellſchaftskomödie), 1890. –
Humor u. Komik, 1891. – Wippchen in
Chicago, 1893. – Sauer macht luſtig!
(Ein Körbchen aus der Weinfabrik),
1893. – Humoresken und Satiren,
1895. – Heitere Erinnerungen, 1895.
– Tauſend Ein- u. Zweizeiler, 1896.
– Heiteres Allerlei (Hum.-ſat. Feuil-
letons), 1898. – Das Lied von der
verſunkenen Glocke und andere Pa-
rodien, 1898. – Der moderne Knigge
(Leitfaden durch das Jahr und durch
die Geſellſchaft); II, 1899. – Bur-
lesken, 1900. – Luſtige Geſellſchaft
(Kom. Vorträge und humor. Vor-
leſungen), 1900. – ’s Überbrettl (Bun-
tes Parodie- und Traveſtie-Theater.
1. Heft: Fuhrmann Henſchel), 1901.
– Die Ballmutter und andere Typen
der Geſellſchaft, 1904. – Naſe- und
andere Weisheiten; 2. A. 1904. –
Wippchens ruſſiſch-japaniſcher Krieg
und andere Beiträge Wippchens zur
Geſch. d. 20. Jahrh., 1904. – Tieri-
ſches-Allzumenſchliches (Fabeln),
1905. – Wippchens Tage- und Nacht-
buch (Allerlei Erlebtes. Mit etwas
Autobiogr. d. Verf.), 1911.
Steub, Ludwig, geb. am 20. Febr.
1812 als der Sohn eines Verwal-
tungsbeamten zu Aichach in Ober-
bayern, kam mit ſeinen Eltern 1822
nach Augsburg und 1823 nach Mün-
chen, wo er nach Abſolvierung des
Gymnaſiums (1828) auf der dortigen
Univerſität erſt Philologie, dann die
Rechte ſtudierte. Jm Jahre 1834
ging er nach Griechenland, wo er
erſt eine Stelle im Bureau der Re-
gentſchaft zu Nauplia, dann auf dem
Staatskanzleramte in Athen beklei-
dete u. zwei Jahre lang blieb. Eine
Frucht ſeines dortigen Aufenthalts
waren die „Bilder a. Griechenland“
(II, 1841). Seinen Rückweg in die
Heimat nahm er über Jtalien, wo
er Rom, Florenz u. Venedig beſuchte.
Darauf ließ er ſich in München als
Anwalt nieder, wurde 1863 zum No-
tar ernannt und trat 1880 in den
Ruheſtand. Während dieſes ganzen
Zeitraums war St. auch als Schrift-
ſteller ungemein rührig geweſen. Da
er ſich ſchon durch ſein erſtes Werk
als feiner Humoriſt beliebt gemacht
hatte, ſo übertrug ihm ein Karls-
ruher Verleger für ein geplantes
Werk „Deutſchland im neunzehnten
Jahrhundert“ die Beſchreibung der
Grafſchaft Tirol mit Vorarlberg.
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