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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in Mähren als der Sohn eines Staats-
beamten, absolvierte die Gymnasial-
studien zu Straßnitz und Nikolsburg,
studierte von 1870-73 an der Univer-
sität zu Wien Geschichte, Geographie,
deutsche Literatur u. Philologie und
wurde im Febr. 1874 Professor für
genannte Disziplinen an der deut-
schen Oberrealschule in Proßnitz
(Mähren). Nach vierzehnjähriger
Wirksamkeit hierselbst kam er in glei-
cher Eigenschaft an die Landesober-
realschule in Brünn (1888). Hier
wurde er dann 1901 zum Direktor
des Mädchen-Lyzeums gewählt, trat
aber schon 1905 in den Ruhestand
und siedelte nun nach Wien über.

S:

Wenn man sich nicht kennt (Lsp.),
1878. - Tu felix Austria nube!
oder: Das Fest zu Jglau (Histor.
Festsp.), 1881. - Hist. Gedichte, 1884.
- Jm Ruhestande (Schw.), 1892. -
Deutsches Dichterbuch aus Mähren
(Anthol., mit Paul Kirsch), 1893. -
Heinzelmännchen (Lsp.), 1896. - Die
silberne Schlange (E.), 1903. - Der
Mormone (Schw.), 1910.

Stokmans, Gertrud von,

geb.
Gräfin Strachwitz, pseud. Ger-
manis,
geb. am 3. Mai 1848 in
Gräschine (Schlesien), lebt (1888) in
Ostrowine bei Öls, (1891) in Dessau,
(1894) in Charlottenburg.

S:

Um
jeden Preis (N.), 1887. 2. A. 1891.
- Der Sternburger Kreis (R.), 1889.
- St. Georg (R.), 1897. - Geheime
Magie (N.), 1897. - Auf eigenen
Füßen (R.), 1909. - Die Familie
Floddien (R.), 1911.

Stolle, Ferdinand,

geb. am 28.
Sept. 1806 zu Dresden, hieß eigentl.
Ferdinand Anders und verwaiste
frühzeitig. Ein Oheim, der Amts-
kassierer Stolle, nahm sich des Ver-
lassenen liebevoll an, u. aus Dank-
barkeit für die vielen Wohltaten,
welche ihm der mit Gewissenhaftig-
keit eines Vaters sorgende Oheim
erzeigte, entsprach der so Beglückte
dem Wunsche desselben und nannte
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Sto
sich fortan Ferdinand Stolle. Auf
der Kreuzschule in Dresden vorge-
bildet, bezog er 1827 die Universität
Leipzig, um die Rechte zu studieren.
Bald aber kehrte er der Jurispru-
denz den Rücken, wandte sich der Phi-
losophie, Geschichte und den Natur-
wissenschaften zu und betrat nach
beendigten Studien die Schriftsteller-
laufbahn. Auf den Vorschlag des
Hofrats Dr. Ferd. Philippi siedelte
er 1834 nach Grimma über, wo er
anderthalb Jahre lang den "Lite-
rarischen Hochwächter" schrieb und
den genannten Philippi bei der Her-
ausgabe verschiedener Journale un-
terstützte. Von 1838 an führte S.
die Redaktion des Leipziger Mode-
blattes "Eilpost für alle Moden" u.
1844 gründete er seine Zeitschrift
"Der Dorfbarbier", die in ganz
Deutschland gern und viel gelesen u.
seit 1852 als "Jllustrierter Dorfbar-
bier" in Leipzig verlegt wurde, wo
sie im folgenden Jahre das bekannte
Beiblatt "Die Gartenlaube" erhielt,
die später selbständig erschien. Mit
dem Jahre 1863 trat S. von der Re-
daktion zurück. Bereits 1855 war er
nach Dresden übergesiedelt, wo er
in guten Verhältnissen bis an seinen
Tod lebte, der am 28./29. September
1872 erfolgte.

S:

Ausgew. Schrif-
ten. Volksausg. XXIV, 1853-55.
2. A.; XXX, 1859-64 [Jnhalt: Ka-
melien (Nn., En. u. Genrebilder; II,
1838). - Napoleon in Ägypten (Hist.
R., 1844). - Deutsche Pickwickier
(Kom. R., 1841). - Je länger, je
lieber (Phantasiestücke und En.; II,
1857-59. Jnhalt: Der Mensch denkt,
Gott lenkt. - Die Gastpredigt. - Der
Geisterbeschwörer. - Der Dreikönigs-
abend. - Genrebilder. - Der Türmer.
- Der Sophiendukaten. - Der Toten-
walzer. - Engelberta. - Der Mohr
von Venedig.) - 1813 (Hist. R., 1838).
- Elba u. Waterloo (Hist. R., 1838).
- Moosrosen (Nn. u. En.; III, 1853
bis 1864. Jnhalt: Die Lebensfrage.

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Sto
in Mähren als der Sohn eines Staats-
beamten, abſolvierte die Gymnaſial-
ſtudien zu Straßnitz und Nikolsburg,
ſtudierte von 1870–73 an der Univer-
ſität zu Wien Geſchichte, Geographie,
deutſche Literatur u. Philologie und
wurde im Febr. 1874 Profeſſor für
genannte Disziplinen an der deut-
ſchen Oberrealſchule in Proßnitz
(Mähren). Nach vierzehnjähriger
Wirkſamkeit hierſelbſt kam er in glei-
cher Eigenſchaft an die Landesober-
realſchule in Brünn (1888). Hier
wurde er dann 1901 zum Direktor
des Mädchen-Lyzeums gewählt, trat
aber ſchon 1905 in den Ruheſtand
und ſiedelte nun nach Wien über.

S:

Wenn man ſich nicht kennt (Lſp.),
1878. – Tu felix Austria nube!
oder: Das Feſt zu Jglau (Hiſtor.
Feſtſp.), 1881. – Hiſt. Gedichte, 1884.
– Jm Ruheſtande (Schw.), 1892. –
Deutſches Dichterbuch aus Mähren
(Anthol., mit Paul Kirſch), 1893. –
Heinzelmännchen (Lſp.), 1896. – Die
ſilberne Schlange (E.), 1903. – Der
Mormone (Schw.), 1910.

Stokmans, Gertrud von,

geb.
Gräfin Strachwitz, pſeud. Ger-
manis,
geb. am 3. Mai 1848 in
Gräſchine (Schleſien), lebt (1888) in
Oſtrowine bei Öls, (1891) in Deſſau,
(1894) in Charlottenburg.

S:

Um
jeden Preis (N.), 1887. 2. A. 1891.
– Der Sternburger Kreis (R.), 1889.
– St. Georg (R.), 1897. – Geheime
Magie (N.), 1897. – Auf eigenen
Füßen (R.), 1909. – Die Familie
Floddien (R.), 1911.

Stolle, Ferdinand,

geb. am 28.
Sept. 1806 zu Dresden, hieß eigentl.
Ferdinand Anders und verwaiſte
frühzeitig. Ein Oheim, der Amts-
kaſſierer Stolle, nahm ſich des Ver-
laſſenen liebevoll an, u. aus Dank-
barkeit für die vielen Wohltaten,
welche ihm der mit Gewiſſenhaftig-
keit eines Vaters ſorgende Oheim
erzeigte, entſprach der ſo Beglückte
dem Wunſche desſelben und nannte
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Sto
ſich fortan Ferdinand Stolle. Auf
der Kreuzſchule in Dresden vorge-
bildet, bezog er 1827 die Univerſität
Leipzig, um die Rechte zu ſtudieren.
Bald aber kehrte er der Jurispru-
denz den Rücken, wandte ſich der Phi-
loſophie, Geſchichte und den Natur-
wiſſenſchaften zu und betrat nach
beendigten Studien die Schriftſteller-
laufbahn. Auf den Vorſchlag des
Hofrats Dr. Ferd. Philippi ſiedelte
er 1834 nach Grimma über, wo er
anderthalb Jahre lang den „Lite-
rariſchen Hochwächter“ ſchrieb und
den genannten Philippi bei der Her-
ausgabe verſchiedener Journale un-
terſtützte. Von 1838 an führte S.
die Redaktion des Leipziger Mode-
blattes „Eilpoſt für alle Moden“ u.
1844 gründete er ſeine Zeitſchrift
„Der Dorfbarbier“, die in ganz
Deutſchland gern und viel geleſen u.
ſeit 1852 als „Jlluſtrierter Dorfbar-
bier“ in Leipzig verlegt wurde, wo
ſie im folgenden Jahre das bekannte
Beiblatt „Die Gartenlaube“ erhielt,
die ſpäter ſelbſtändig erſchien. Mit
dem Jahre 1863 trat S. von der Re-
daktion zurück. Bereits 1855 war er
nach Dresden übergeſiedelt, wo er
in guten Verhältniſſen bis an ſeinen
Tod lebte, der am 28./29. September
1872 erfolgte.

S:

Ausgew. Schrif-
ten. Volksausg. XXIV, 1853–55.
2. A.; XXX, 1859–64 [Jnhalt: Ka-
melien (Nn., En. u. Genrebilder; II,
1838). – Napoleon in Ägypten (Hiſt.
R., 1844). – Deutſche Pickwickier
(Kom. R., 1841). – Je länger, je
lieber (Phantaſieſtücke und En.; II,
1857–59. Jnhalt: Der Menſch denkt,
Gott lenkt. – Die Gaſtpredigt. – Der
Geiſterbeſchwörer. – Der Dreikönigs-
abend. – Genrebilder. – Der Türmer.
– Der Sophiendukaten. – Der Toten-
walzer. – Engelberta. – Der Mohr
von Venedig.) – 1813 (Hiſt. R., 1838).
– Elba u. Waterloo (Hiſt. R., 1838).
– Moosroſen (Nn. u. En.; III, 1853
bis 1864. Jnhalt: Die Lebensfrage.

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[90/0094] Sto Sto in Mähren als der Sohn eines Staats- beamten, abſolvierte die Gymnaſial- ſtudien zu Straßnitz und Nikolsburg, ſtudierte von 1870–73 an der Univer- ſität zu Wien Geſchichte, Geographie, deutſche Literatur u. Philologie und wurde im Febr. 1874 Profeſſor für genannte Disziplinen an der deut- ſchen Oberrealſchule in Proßnitz (Mähren). Nach vierzehnjähriger Wirkſamkeit hierſelbſt kam er in glei- cher Eigenſchaft an die Landesober- realſchule in Brünn (1888). Hier wurde er dann 1901 zum Direktor des Mädchen-Lyzeums gewählt, trat aber ſchon 1905 in den Ruheſtand und ſiedelte nun nach Wien über. S: Wenn man ſich nicht kennt (Lſp.), 1878. – Tu felix Austria nube! oder: Das Feſt zu Jglau (Hiſtor. Feſtſp.), 1881. – Hiſt. Gedichte, 1884. – Jm Ruheſtande (Schw.), 1892. – Deutſches Dichterbuch aus Mähren (Anthol., mit Paul Kirſch), 1893. – Heinzelmännchen (Lſp.), 1896. – Die ſilberne Schlange (E.), 1903. – Der Mormone (Schw.), 1910. Stokmans, Gertrud von, geb. Gräfin Strachwitz, pſeud. Ger- manis, geb. am 3. Mai 1848 in Gräſchine (Schleſien), lebt (1888) in Oſtrowine bei Öls, (1891) in Deſſau, (1894) in Charlottenburg. S: Um jeden Preis (N.), 1887. 2. A. 1891. – Der Sternburger Kreis (R.), 1889. – St. Georg (R.), 1897. – Geheime Magie (N.), 1897. – Auf eigenen Füßen (R.), 1909. – Die Familie Floddien (R.), 1911. Stolle, Ferdinand, geb. am 28. Sept. 1806 zu Dresden, hieß eigentl. Ferdinand Anders und verwaiſte frühzeitig. Ein Oheim, der Amts- kaſſierer Stolle, nahm ſich des Ver- laſſenen liebevoll an, u. aus Dank- barkeit für die vielen Wohltaten, welche ihm der mit Gewiſſenhaftig- keit eines Vaters ſorgende Oheim erzeigte, entſprach der ſo Beglückte dem Wunſche desſelben und nannte ſich fortan Ferdinand Stolle. Auf der Kreuzſchule in Dresden vorge- bildet, bezog er 1827 die Univerſität Leipzig, um die Rechte zu ſtudieren. Bald aber kehrte er der Jurispru- denz den Rücken, wandte ſich der Phi- loſophie, Geſchichte und den Natur- wiſſenſchaften zu und betrat nach beendigten Studien die Schriftſteller- laufbahn. Auf den Vorſchlag des Hofrats Dr. Ferd. Philippi ſiedelte er 1834 nach Grimma über, wo er anderthalb Jahre lang den „Lite- rariſchen Hochwächter“ ſchrieb und den genannten Philippi bei der Her- ausgabe verſchiedener Journale un- terſtützte. Von 1838 an führte S. die Redaktion des Leipziger Mode- blattes „Eilpoſt für alle Moden“ u. 1844 gründete er ſeine Zeitſchrift „Der Dorfbarbier“, die in ganz Deutſchland gern und viel geleſen u. ſeit 1852 als „Jlluſtrierter Dorfbar- bier“ in Leipzig verlegt wurde, wo ſie im folgenden Jahre das bekannte Beiblatt „Die Gartenlaube“ erhielt, die ſpäter ſelbſtändig erſchien. Mit dem Jahre 1863 trat S. von der Re- daktion zurück. Bereits 1855 war er nach Dresden übergeſiedelt, wo er in guten Verhältniſſen bis an ſeinen Tod lebte, der am 28./29. September 1872 erfolgte. S: Ausgew. Schrif- ten. Volksausg. XXIV, 1853–55. 2. A.; XXX, 1859–64 [Jnhalt: Ka- melien (Nn., En. u. Genrebilder; II, 1838). – Napoleon in Ägypten (Hiſt. R., 1844). – Deutſche Pickwickier (Kom. R., 1841). – Je länger, je lieber (Phantaſieſtücke und En.; II, 1857–59. Jnhalt: Der Menſch denkt, Gott lenkt. – Die Gaſtpredigt. – Der Geiſterbeſchwörer. – Der Dreikönigs- abend. – Genrebilder. – Der Türmer. – Der Sophiendukaten. – Der Toten- walzer. – Engelberta. – Der Mohr von Venedig.) – 1813 (Hiſt. R., 1838). – Elba u. Waterloo (Hiſt. R., 1838). – Moosroſen (Nn. u. En.; III, 1853 bis 1864. Jnhalt: Die Lebensfrage. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/94>, abgerufen am 21.11.2024.