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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1819 kam sie mit der Mutter nach
Winkel bei Geisenheim im Rheingau,
wo ihr Oheim, der Geheimrat Frei-
herr von Zwierlein wohnte. Die
reichhaltige Bibliothek desselben be-
nutzte sie redlich zu ihrer Ausbildung.
Seit dem Tode ihrer Mutter (1825)
lebte A. v. S. beständig in der Zwier-
leinschen Familie und begleitete die-
selbe auf ihren Reisen nach England
(1827), nach der Schweiz und Ober-
italien (1828). Während eines Auf-
enthalts in München (1833) lernte
sie Platen kennen, der sie fast täglich
besuchte und ihr aus seinen Dich-
tungen vorlas. Seit dem Sommer
1833 lebte sie wieder am Rhein, nur
vorübergehend 1835 im Stifte Birken.
Das Jahr 1839 brachte sie in freund-
schaftlichstem Verkehr mit Freilig-
grath und dessen Gattin in Unkel
und St. Goar zu. Nachdem sie mit
ihrer Schwester 1840 Tirol und 1841
Holland und Belgien bereist hatte,
vermählte sie sich 1844 mit ihrem
Oheim, dem Baron von Zwierlein,
mit dem sie noch sechs Jahre verbun-
den blieb. Seitdem lebte sie abwech-
selnd im Rheingau in Langenwinkel,
Eltville oder in Frankfurt a. M., zu-
letzt in Wiesbaden, wo sie am 17. Dez.
1875 +.

S:

Zoraide (Romant G.),
1825. - Alfred (Romant.-ep. G.),
1834. - Rheinischer Sagenkreis (Rz.,
Bn. u. Lg.), 1835. - Rheinische Lieder
u. Sagen, 1839, 4. Aufl. 1859. - Rhei-
nisches Album oder: Der Rheingau
mit dem Wispertale und den Nach-
barstädten Mainz und Wiesbaden,
1836. - Burg Stolzenfels (Romant.
D.), 1842.

*Stoltze, Adolf,

ein Sohn des
Frankfurter Dialektdichters Friedrich
St. (s. d. Folgenden!) u. selbst Dichter
im Frankfurter Dialekt, wurde am
10. Juni 1842 in Thüringen geboren,
erhielt seine Schulbildung in Frank-
furt a. M. und wollte sich, durch die
Gönnerschaft des alten Roderich
Benedix bestimmt, der Bühne wid-
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Sto
men; doch stellten sich diesem Wun-
sche unüberwindliche Hindernisse ent-
gegen, und so trat er mit 16 Jahren
in dem J. W. Albertschen Atelier als
Mechaniker in die Lehre. Er hatte
hier die Freude, an den ersten Mo-
dellen des von Ph. Reis erfundenen
Telephons praktisch mit arbeiten zu
können. Noch während seiner Lehr-
zeit begann er seine schriftstellerische
Tätigkeit als Dramatiker. Jm Jahre
1864 verheiratete er sich, ging 1865
nach Wien, 1866 nach München, war
an beiden Orten journalistisch tätig
und kehrte 1867 nach Frankfurt a. M.
zurück, wo er seitdem als Lokaldichter
tätig gewesen ist. Jn den Jahren
1871-73 redigierte er das zwang-
los erscheinende politische Witzblatt
"Schnaken".

S:

Germanias Trost
(Festsp.), 1861. - Eine gute Partie
(Volksst.), 1884. - Das Orakel des
Telephon (Lsp.), 1884. - Zum
Schützenfest (Lsp.), 1887. - Alt-Frank-
furt (Schw.), 1887. - Schön-Klär-
chen (Poet. M.), 1889. - Neu-Frank-
furt (Schw.), 1890. - Durch den kauf-
männischen Verein (Lsp.), 1890. -
Die gemeinschaftliche Hochzeitsreise
(Schwank), 1891. - Exzelsior (Dr. D.),
1891. 30. A. 1907. - Verspekuliert
(Schw.), 1892. - Gedichte in Frank-
furter Mundart, 1892. - Vom gleichen
Stamme (Dr.), 1893. - Fatale Ge-
schichten (Schw.), 1893. - Ehrenämter
(Schw.), 1894. - Humoresken in
Frankfurter Mundart, 2. A. 1900, -
Die Schuld der Schuldlosen (Dr.),
1898. 3. Aufl. 1907. - Gesammelte
Werke; X, 1900 bis 1911 (Jnhalt:
6 Bde. mundartl. und 4 Bde. hoch-
deutsche Dn.).

*Stoltze, Friedrich,

wurde am
21. November 1816 als der Sohn
eines wohlhabenden Gastwirts im
"Rebstock" zu Frankfurt a. M. gebo-
ren. Sein Vater ließ ihm eine sehr
sorgfältige Erziehung geben, be-
stimmte ihn aber wider seinen Willen
zum Kaufmannsstande und brachte

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Sto
1819 kam ſie mit der Mutter nach
Winkel bei Geiſenheim im Rheingau,
wo ihr Oheim, der Geheimrat Frei-
herr von Zwierlein wohnte. Die
reichhaltige Bibliothek desſelben be-
nutzte ſie redlich zu ihrer Ausbildung.
Seit dem Tode ihrer Mutter (1825)
lebte A. v. S. beſtändig in der Zwier-
leinſchen Familie und begleitete die-
ſelbe auf ihren Reiſen nach England
(1827), nach der Schweiz und Ober-
italien (1828). Während eines Auf-
enthalts in München (1833) lernte
ſie Platen kennen, der ſie faſt täglich
beſuchte und ihr aus ſeinen Dich-
tungen vorlas. Seit dem Sommer
1833 lebte ſie wieder am Rhein, nur
vorübergehend 1835 im Stifte Birken.
Das Jahr 1839 brachte ſie in freund-
ſchaftlichſtem Verkehr mit Freilig-
grath und deſſen Gattin in Unkel
und St. Goar zu. Nachdem ſie mit
ihrer Schweſter 1840 Tirol und 1841
Holland und Belgien bereiſt hatte,
vermählte ſie ſich 1844 mit ihrem
Oheim, dem Baron von Zwierlein,
mit dem ſie noch ſechs Jahre verbun-
den blieb. Seitdem lebte ſie abwech-
ſelnd im Rheingau in Langenwinkel,
Eltville oder in Frankfurt a. M., zu-
letzt in Wiesbaden, wo ſie am 17. Dez.
1875 †.

S:

Zoraide (Romant G.),
1825. – Alfred (Romant.-ep. G.),
1834. – Rheiniſcher Sagenkreis (Rz.,
Bn. u. Lg.), 1835. – Rheiniſche Lieder
u. Sagen, 1839, 4. Aufl. 1859. – Rhei-
niſches Album oder: Der Rheingau
mit dem Wispertale und den Nach-
barſtädten Mainz und Wiesbaden,
1836. – Burg Stolzenfels (Romant.
D.), 1842.

*Stoltze, Adolf,

ein Sohn des
Frankfurter Dialektdichters Friedrich
St. (ſ. d. Folgenden!) u. ſelbſt Dichter
im Frankfurter Dialekt, wurde am
10. Juni 1842 in Thüringen geboren,
erhielt ſeine Schulbildung in Frank-
furt a. M. und wollte ſich, durch die
Gönnerſchaft des alten Roderich
Benedix beſtimmt, der Bühne wid-
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Sto
men; doch ſtellten ſich dieſem Wun-
ſche unüberwindliche Hinderniſſe ent-
gegen, und ſo trat er mit 16 Jahren
in dem J. W. Albertſchen Atelier als
Mechaniker in die Lehre. Er hatte
hier die Freude, an den erſten Mo-
dellen des von Ph. Reis erfundenen
Telephons praktiſch mit arbeiten zu
können. Noch während ſeiner Lehr-
zeit begann er ſeine ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit als Dramatiker. Jm Jahre
1864 verheiratete er ſich, ging 1865
nach Wien, 1866 nach München, war
an beiden Orten journaliſtiſch tätig
und kehrte 1867 nach Frankfurt a. M.
zurück, wo er ſeitdem als Lokaldichter
tätig geweſen iſt. Jn den Jahren
1871–73 redigierte er das zwang-
los erſcheinende politiſche Witzblatt
„Schnaken“.

S:

Germanias Troſt
(Feſtſp.), 1861. – Eine gute Partie
(Volksſt.), 1884. – Das Orakel des
Telephon (Lſp.), 1884. – Zum
Schützenfeſt (Lſp.), 1887. – Alt-Frank-
furt (Schw.), 1887. – Schön-Klär-
chen (Poet. M.), 1889. – Neu-Frank-
furt (Schw.), 1890. – Durch den kauf-
männiſchen Verein (Lſp.), 1890. –
Die gemeinſchaftliche Hochzeitsreiſe
(Schwank), 1891. – Exzelſior (Dr. D.),
1891. 30. A. 1907. – Verſpekuliert
(Schw.), 1892. – Gedichte in Frank-
furter Mundart, 1892. – Vom gleichen
Stamme (Dr.), 1893. – Fatale Ge-
ſchichten (Schw.), 1893. – Ehrenämter
(Schw.), 1894. – Humoresken in
Frankfurter Mundart, 2. A. 1900, –
Die Schuld der Schuldloſen (Dr.),
1898. 3. Aufl. 1907. – Geſammelte
Werke; X, 1900 bis 1911 (Jnhalt:
6 Bde. mundartl. und 4 Bde. hoch-
deutſche Dn.).

*Stoltze, Friedrich,

wurde am
21. November 1816 als der Sohn
eines wohlhabenden Gaſtwirts im
„Rebſtock“ zu Frankfurt a. M. gebo-
ren. Sein Vater ließ ihm eine ſehr
ſorgfältige Erziehung geben, be-
ſtimmte ihn aber wider ſeinen Willen
zum Kaufmannsſtande und brachte

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/97>, abgerufen am 21.11.2024.