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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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ebendaselbst:
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Stephani a. a. O., S. 37--38.

Ob in der Inschrift eines Weihgeschenkes aus Ol. 110, 3
(C. I. Gr. n. 251) ein Künstlername versteckt ist, muss zwei-
felhaft gelassen werden.

Sikyon und die Schule des Lysipp.

Sikyon, seit alter Zeit ein Hauptsitz der plastischen Kunst,
aber in der vorhergehenden Periode durch das benachbarte
Argos verdunkelt, hatte durch Lysipp seinen Ruhm neu be-
gründet. Dass es denselben für längere Zeit bewahrte, ver-
dankt es eben diesem Künstler, welcher nicht nur das
Haupt einer Schule, sondern auch einer Familie ist, die in
dem kurzen Verlaufe zweier Generationen ausser ihm noch
vier Glieder von anerkanntem Rufe aufzuweisen hat. Wir
nennen zuerst:
Lysistratos,
seinen Bruder, von welchem wir doch annehmen dürfen, dass
er Künstler erst durch Lysipp geworden sei, nachdem dieser
vom Handwerk zur Kunst sich emporgearbeitet hatte. Mit
diesem zusammen nennt ihn Plinius 1) unter den Künstlern der
113ten Olympiade. Von seinen Werken führt nur Tatian 2)
ein einziges an, die Statue der Melanippe, wie der neueste
Herausgeber, Otto, vermuthet, der Geliebten des Poseidon 3),
welche hier nur ironisch sophe genannt werde. -- Wichtiger
ist, was Plinius 4) von Lysistratos erzählt. Nachdem er nem-
lich über die Erfindungen des Butades (denn diese Schreibung

1) 34, 51.
2) c. Gr. 54, p. 117.
3) Vgl. Iust. orat. ad gentt. c. 2.
4) 35, 153.


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Stephani a. a. O., S. 37—38.

Ob in der Inschrift eines Weihgeschenkes aus Ol. 110, 3
(C. I. Gr. n. 251) ein Künstlername versteckt ist, muss zwei-
felhaft gelassen werden.

Sikyon und die Schule des Lysipp.

Sikyon, seit alter Zeit ein Hauptsitz der plastischen Kunst,
aber in der vorhergehenden Periode durch das benachbarte
Argos verdunkelt, hatte durch Lysipp seinen Ruhm neu be-
gründet. Dass es denselben für längere Zeit bewahrte, ver-
dankt es eben diesem Künstler, welcher nicht nur das
Haupt einer Schule, sondern auch einer Familie ist, die in
dem kurzen Verlaufe zweier Generationen ausser ihm noch
vier Glieder von anerkanntem Rufe aufzuweisen hat. Wir
nennen zuerst:
Lysistratos,
seinen Bruder, von welchem wir doch annehmen dürfen, dass
er Künstler erst durch Lysipp geworden sei, nachdem dieser
vom Handwerk zur Kunst sich emporgearbeitet hatte. Mit
diesem zusammen nennt ihn Plinius 1) unter den Künstlern der
113ten Olympiade. Von seinen Werken führt nur Tatian 2)
ein einziges an, die Statue der Melanippe, wie der neueste
Herausgeber, Otto, vermuthet, der Geliebten des Poseidon 3),
welche hier nur ironisch σοφὴ genannt werde. — Wichtiger
ist, was Plinius 4) von Lysistratos erzählt. Nachdem er nem-
lich über die Erfindungen des Butades (denn diese Schreibung

1) 34, 51.
2) c. Gr. 54, p. 117.
3) Vgl. Iust. orat. ad gentt. c. 2.
4) 35, 153.
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[402/0415] [Abbildung] ebendaselbst: [Abbildung] Stephani a. a. O., S. 37—38. Ob in der Inschrift eines Weihgeschenkes aus Ol. 110, 3 (C. I. Gr. n. 251) ein Künstlername versteckt ist, muss zwei- felhaft gelassen werden. Sikyon und die Schule des Lysipp. Sikyon, seit alter Zeit ein Hauptsitz der plastischen Kunst, aber in der vorhergehenden Periode durch das benachbarte Argos verdunkelt, hatte durch Lysipp seinen Ruhm neu be- gründet. Dass es denselben für längere Zeit bewahrte, ver- dankt es eben diesem Künstler, welcher nicht nur das Haupt einer Schule, sondern auch einer Familie ist, die in dem kurzen Verlaufe zweier Generationen ausser ihm noch vier Glieder von anerkanntem Rufe aufzuweisen hat. Wir nennen zuerst: Lysistratos, seinen Bruder, von welchem wir doch annehmen dürfen, dass er Künstler erst durch Lysipp geworden sei, nachdem dieser vom Handwerk zur Kunst sich emporgearbeitet hatte. Mit diesem zusammen nennt ihn Plinius 1) unter den Künstlern der 113ten Olympiade. Von seinen Werken führt nur Tatian 2) ein einziges an, die Statue der Melanippe, wie der neueste Herausgeber, Otto, vermuthet, der Geliebten des Poseidon 3), welche hier nur ironisch σοφὴ genannt werde. — Wichtiger ist, was Plinius 4) von Lysistratos erzählt. Nachdem er nem- lich über die Erfindungen des Butades (denn diese Schreibung 1) 34, 51. 2) c. Gr. 54, p. 117. 3) Vgl. Iust. orat. ad gentt. c. 2. 4) 35, 153.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/415>, abgerufen am 24.11.2024.