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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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p. 296). Letronne (Ann. dell' Inst. 1845, p. 275) hat jedoch
darauf aufmerksam gemacht, dass Erakleios nicht das Adjec-
tivum des Städtenamens Heraklea sein könne, und daher Ly-
sipp für den Weihenden zu halten, der Künstler aber Hera-
kleios
zu nennen sei. Raoul-Rochette (Lettre a Mr. Schorn
p. 345) setzt die Inschrift in die römische Epoche.

Aristandros, Sohn des Skopas aus Paros. In der In-
schrift einer in Delos errichteten Ehrenstatue des Billienus,
welcher nach Böckh etwa Ol. 161 Legat in Griechenland sein
mochte, ist als der Künstler Agasias, Sohn des Menophilos,
aus Ephesos genannt, ausserdem aber heisst es noch:

[Abbildung]
C. I. Gr. n. 2285 b. Man hat daher gesagt, Aristandros sei ein
Künstler, welcher die Statue des Billienus restaurirt habe.
Vielleicht heisst aber epesksuasen nur, dass er die Aufstel-
lung besorgte, was noch wahrscheinlicher dadurch wird, dass
dieses Verbum im Aorist gesetzt ist, während epoiei beim
Namen des Künstlers im Imperfectum steht. Dass er Parier,
nicht Delier war, steht dieser Auslegung nicht entgegen; denn
nicht die Delier, sondern oi en Delo ergazomenoi errichteten
die Statue. Ausserdem erscheint es wenig wahrscheinlich,
dass man in dieser späten Zeit, wo man mit den Ehrenstatuen
oft sehr rücksichtslos verfuhr, sich um eine Restauration sollte
bekümmert haben. -- Aehnliches wie von Aristandros gilt viel-
leicht von

Lysanias, dessen Name auf einer Inschrift von Chios
in Verbindung mit kateskeuase vorkommt:

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C. I. Gr. n. 6162.

Antiphanes, Sohn des Thrasonides aus Paros, bekannt
durch eine in Melos gefundene, jetzt im Museum zu Berlin
aufgestellte Statue des Hermes mit folgender Inschrift:

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C. I. Gr. n. 2435. Nach Gerhard's Urtheil (Berlins ant. Bildw.
S. 75. Nr. 100) ist sie eine gute Arbeit der Kaiserzeit.

Alexandros, Sohn des Menides, aus Antiochia. Sein
Name findet sich fragmentirt auf einer zu Melos gefundenen

p. 296). Letronne (Ann. dell’ Inst. 1845, p. 275) hat jedoch
darauf aufmerksam gemacht, dass Ἡράκλειος nicht das Adjec-
tivum des Städtenamens Heraklea sein könne, und daher Ly-
sipp für den Weihenden zu halten, der Künstler aber Hera-
kleios
zu nennen sei. Raoul-Rochette (Lettre à Mr. Schorn
p. 345) setzt die Inschrift in die römische Epoche.

Aristandros, Sohn des Skopas aus Paros. In der In-
schrift einer in Delos errichteten Ehrenstatue des Billienus,
welcher nach Böckh etwa Ol. 161 Legat in Griechenland sein
mochte, ist als der Künstler Agasias, Sohn des Menophilos,
aus Ephesos genannt, ausserdem aber heisst es noch:

[Abbildung]
C. I. Gr. n. 2285 b. Man hat daher gesagt, Aristandros sei ein
Künstler, welcher die Statue des Billienus restaurirt habe.
Vielleicht heisst aber ἐπεσκσύασεν nur, dass er die Aufstel-
lung besorgte, was noch wahrscheinlicher dadurch wird, dass
dieses Verbum im Aorist gesetzt ist, während ἐποίει beim
Namen des Künstlers im Imperfectum steht. Dass er Parier,
nicht Delier war, steht dieser Auslegung nicht entgegen; denn
nicht die Delier, sondern οἱ ἐν Δήλῳ ἐργαζόμενοι errichteten
die Statue. Ausserdem erscheint es wenig wahrscheinlich,
dass man in dieser späten Zeit, wo man mit den Ehrenstatuen
oft sehr rücksichtslos verfuhr, sich um eine Restauration sollte
bekümmert haben. — Aehnliches wie von Aristandros gilt viel-
leicht von

Lysanias, dessen Name auf einer Inschrift von Chios
in Verbindung mit κατεσκεύασε vorkommt:

[Abbildung]
C. I. Gr. n. 6162.

Antiphanes, Sohn des Thrasonides aus Paros, bekannt
durch eine in Melos gefundene, jetzt im Museum zu Berlin
aufgestellte Statue des Hermes mit folgender Inschrift:

[Abbildung]
C. I. Gr. n. 2435. Nach Gerhard’s Urtheil (Berlins ant. Bildw.
S. 75. Nr. 100) ist sie eine gute Arbeit der Kaiserzeit.

Alexandros, Sohn des Menides, aus Antiochia. Sein
Name findet sich fragmentirt auf einer zu Melos gefundenen

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[605/0618] p. 296). Letronne (Ann. dell’ Inst. 1845, p. 275) hat jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass Ἡράκλειος nicht das Adjec- tivum des Städtenamens Heraklea sein könne, und daher Ly- sipp für den Weihenden zu halten, der Künstler aber Hera- kleios zu nennen sei. Raoul-Rochette (Lettre à Mr. Schorn p. 345) setzt die Inschrift in die römische Epoche. Aristandros, Sohn des Skopas aus Paros. In der In- schrift einer in Delos errichteten Ehrenstatue des Billienus, welcher nach Böckh etwa Ol. 161 Legat in Griechenland sein mochte, ist als der Künstler Agasias, Sohn des Menophilos, aus Ephesos genannt, ausserdem aber heisst es noch: [Abbildung] C. I. Gr. n. 2285 b. Man hat daher gesagt, Aristandros sei ein Künstler, welcher die Statue des Billienus restaurirt habe. Vielleicht heisst aber ἐπεσκσύασεν nur, dass er die Aufstel- lung besorgte, was noch wahrscheinlicher dadurch wird, dass dieses Verbum im Aorist gesetzt ist, während ἐποίει beim Namen des Künstlers im Imperfectum steht. Dass er Parier, nicht Delier war, steht dieser Auslegung nicht entgegen; denn nicht die Delier, sondern οἱ ἐν Δήλῳ ἐργαζόμενοι errichteten die Statue. Ausserdem erscheint es wenig wahrscheinlich, dass man in dieser späten Zeit, wo man mit den Ehrenstatuen oft sehr rücksichtslos verfuhr, sich um eine Restauration sollte bekümmert haben. — Aehnliches wie von Aristandros gilt viel- leicht von Lysanias, dessen Name auf einer Inschrift von Chios in Verbindung mit κατεσκεύασε vorkommt: [Abbildung] C. I. Gr. n. 6162. Antiphanes, Sohn des Thrasonides aus Paros, bekannt durch eine in Melos gefundene, jetzt im Museum zu Berlin aufgestellte Statue des Hermes mit folgender Inschrift: [Abbildung] C. I. Gr. n. 2435. Nach Gerhard’s Urtheil (Berlins ant. Bildw. S. 75. Nr. 100) ist sie eine gute Arbeit der Kaiserzeit. Alexandros, Sohn des Menides, aus Antiochia. Sein Name findet sich fragmentirt auf einer zu Melos gefundenen

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/618>, abgerufen am 21.11.2024.