Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

Unter allgemeinen Lobsprüchen, wie bei Martial (VIII, 33;
XIV, 93), verdienen besonders nur die unter Mentor ange-
führten Verse des Properz hervorgehoben zu werden. Denn
sie bestätigen, was sich schon aus der Abhängigkeit des
Künstlers von Parrhasios schliessen liess, dass das Haupt-
augenmerk seiner Kunst auf die Ausführung gerichtet war.

Parthenius.

Silberne Schüsseln, von der Hand des Parthenius gefertigt,
werden bei Juvenal (XII, 44) als eine grosse Kostbarkeit
bezeichnet. Der Scholiast bemerkt: Parthenius caelatoris
nomen.

Pasiteles, s. Th. I, S. 595.

Phidias, s. Th. I, S. 187 und die Einleitung zu diesem
Kapitel.

Polyklet, s. Th. I, S. 216.

Posidonius

aus Ephesos, wird von Plinius 33, 156 als ausgezeichneter
Caelator und 34, 87 als Erzbildner, der Statuen von Athle-
ten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden gearbeitet, an-
geführt.

Praxiteles.

Von ihm und Skopas als Caelatoren ist bei Martial IV, 39
die Rede: und zwar in einer Weise, dass es dabei dem
Dichter auf strenge Wahrheit schwerlich ankam, indem er
vielmehr die thörichte Sucht seiner Zeitgenossen verspottet,
mit dem Besitz von Werken berühmter Meister, sei es echten
oder unechten, zu prahlen. Nicht viel anders verhält es
sich mit einer Erwähnung bei Theokrit (V, 105):

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Denn hier hat der Dichter offenbar nur, um das Werk als
vorzüglich zu bezeichnen, den Namen eines berühmten
Künstlers gewählt. Zwar will der Scholiast zu diesen Ver-
sen den älteren bekannten Bildhauer als [fremdsprachliches Material - fehlt] von
einem jüngeren [fremdsprachliches Material - fehlt] als Zeitgenossen des Theokrit
scheiden; allein dieser jüngere verdankt sicherlich erst den
Versen des Dichters seinen Ursprung.

Pytheas

wird von Plinius (33, 156) zuerst wegen eines einzelnen
Werkes angeführt, einer Schale mit der Darstellung des

Unter allgemeinen Lobsprüchen, wie bei Martial (VIII, 33;
XIV, 93), verdienen besonders nur die unter Mentor ange-
führten Verse des Properz hervorgehoben zu werden. Denn
sie bestätigen, was sich schon aus der Abhängigkeit des
Künstlers von Parrhasios schliessen liess, dass das Haupt-
augenmerk seiner Kunst auf die Ausführung gerichtet war.

Parthenius.

Silberne Schüsseln, von der Hand des Parthenius gefertigt,
werden bei Juvenal (XII, 44) als eine grosse Kostbarkeit
bezeichnet. Der Scholiast bemerkt: Parthenius caelatoris
nomen.

Pasiteles, s. Th. I, S. 595.

Phidias, s. Th. I, S. 187 und die Einleitung zu diesem
Kapitel.

Polyklet, s. Th. I, S. 216.

Posidonius

aus Ephesos, wird von Plinius 33, 156 als ausgezeichneter
Caelator und 34, 87 als Erzbildner, der Statuen von Athle-
ten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden gearbeitet, an-
geführt.

Praxiteles.

Von ihm und Skopas als Caelatoren ist bei Martial IV, 39
die Rede: und zwar in einer Weise, dass es dabei dem
Dichter auf strenge Wahrheit schwerlich ankam, indem er
vielmehr die thörichte Sucht seiner Zeitgenossen verspottet,
mit dem Besitz von Werken berühmter Meister, sei es echten
oder unechten, zu prahlen. Nicht viel anders verhält es
sich mit einer Erwähnung bei Theokrit (V, 105):

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Denn hier hat der Dichter offenbar nur, um das Werk als
vorzüglich zu bezeichnen, den Namen eines berühmten
Künstlers gewählt. Zwar will der Scholiast zu diesen Ver-
sen den älteren bekannten Bildhauer als [fremdsprachliches Material – fehlt] von
einem jüngeren [fremdsprachliches Material – fehlt] als Zeitgenossen des Theokrit
scheiden; allein dieser jüngere verdankt sicherlich erst den
Versen des Dichters seinen Ursprung.

Pytheas

wird von Plinius (33, 156) zuerst wegen eines einzelnen
Werkes angeführt, einer Schale mit der Darstellung des

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0427" n="410"/>
Unter allgemeinen Lobsprüchen, wie bei Martial (VIII, 33;<lb/>
XIV, 93), verdienen besonders nur die unter Mentor ange-<lb/>
führten Verse des Properz hervorgehoben zu werden. Denn<lb/>
sie bestätigen, was sich schon aus der Abhängigkeit des<lb/>
Künstlers von Parrhasios schliessen liess, dass das Haupt-<lb/>
augenmerk seiner Kunst auf die Ausführung gerichtet war.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Parthenius</hi>.</p><lb/>
            <p>Silberne Schüsseln, von der Hand des Parthenius gefertigt,<lb/>
werden bei Juvenal (XII, 44) als eine grosse Kostbarkeit<lb/>
bezeichnet. Der Scholiast bemerkt: Parthenius caelatoris<lb/>
nomen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Pasiteles,</hi> s. Th. I, S. 595.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Phidias,</hi> s. Th. I, S. 187 und die Einleitung zu diesem<lb/>
Kapitel.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Polyklet,</hi> s. Th. I, S. 216.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#g">Posidonius</hi> </p><lb/>
            <p>aus Ephesos, wird von Plinius 33, 156 als ausgezeichneter<lb/>
Caelator und 34, 87 als Erzbildner, der Statuen von Athle-<lb/>
ten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden gearbeitet, an-<lb/>
geführt.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Praxiteles</hi>.</p><lb/>
            <p>Von ihm und Skopas als Caelatoren ist bei Martial IV, 39<lb/>
die Rede: und zwar in einer Weise, dass es dabei dem<lb/>
Dichter auf strenge Wahrheit schwerlich ankam, indem er<lb/>
vielmehr die thörichte Sucht seiner Zeitgenossen verspottet,<lb/>
mit dem Besitz von Werken berühmter Meister, sei es echten<lb/>
oder unechten, zu prahlen. Nicht viel anders verhält es<lb/>
sich mit einer Erwähnung bei Theokrit (V, 105):</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#et"><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>.</hi> </p><lb/>
            <p>Denn hier hat der Dichter offenbar nur, um das Werk als<lb/>
vorzüglich zu bezeichnen, den Namen eines berühmten<lb/>
Künstlers gewählt. Zwar will der Scholiast zu diesen Ver-<lb/>
sen den älteren bekannten Bildhauer als <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> von<lb/>
einem jüngeren <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> als Zeitgenossen des Theokrit<lb/>
scheiden; allein dieser jüngere verdankt sicherlich erst den<lb/>
Versen des Dichters seinen Ursprung.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#g">Pytheas</hi> </p><lb/>
            <p>wird von Plinius (33, 156) zuerst wegen eines einzelnen<lb/>
Werkes angeführt, einer Schale mit der Darstellung des<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[410/0427] Unter allgemeinen Lobsprüchen, wie bei Martial (VIII, 33; XIV, 93), verdienen besonders nur die unter Mentor ange- führten Verse des Properz hervorgehoben zu werden. Denn sie bestätigen, was sich schon aus der Abhängigkeit des Künstlers von Parrhasios schliessen liess, dass das Haupt- augenmerk seiner Kunst auf die Ausführung gerichtet war. Parthenius. Silberne Schüsseln, von der Hand des Parthenius gefertigt, werden bei Juvenal (XII, 44) als eine grosse Kostbarkeit bezeichnet. Der Scholiast bemerkt: Parthenius caelatoris nomen. Pasiteles, s. Th. I, S. 595. Phidias, s. Th. I, S. 187 und die Einleitung zu diesem Kapitel. Polyklet, s. Th. I, S. 216. Posidonius aus Ephesos, wird von Plinius 33, 156 als ausgezeichneter Caelator und 34, 87 als Erzbildner, der Statuen von Athle- ten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden gearbeitet, an- geführt. Praxiteles. Von ihm und Skopas als Caelatoren ist bei Martial IV, 39 die Rede: und zwar in einer Weise, dass es dabei dem Dichter auf strenge Wahrheit schwerlich ankam, indem er vielmehr die thörichte Sucht seiner Zeitgenossen verspottet, mit dem Besitz von Werken berühmter Meister, sei es echten oder unechten, zu prahlen. Nicht viel anders verhält es sich mit einer Erwähnung bei Theokrit (V, 105): _ . Denn hier hat der Dichter offenbar nur, um das Werk als vorzüglich zu bezeichnen, den Namen eines berühmten Künstlers gewählt. Zwar will der Scholiast zu diesen Ver- sen den älteren bekannten Bildhauer als _ von einem jüngeren _ als Zeitgenossen des Theokrit scheiden; allein dieser jüngere verdankt sicherlich erst den Versen des Dichters seinen Ursprung. Pytheas wird von Plinius (33, 156) zuerst wegen eines einzelnen Werkes angeführt, einer Schale mit der Darstellung des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/427
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/427>, abgerufen am 24.11.2024.