Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

stand trägt, dessen Form wenig bestimmt ist, aber der ein
Zaum sein kann; zu ihren Füssen ist ein Rad, das Attribut
der Nemesis, gravirt; um sie herum liest man [fremdsprachliches Material - fehlt]."
Befindet sich der Zügel wirklich auf dem Stein, so müssen
wir an seiner Echtheit zweifeln. Aber auch davon abge-
sehen, verbietet die Anordnung der Inschrift, an einen Künst-
lernamen zu denken. -- C. I. 7187.

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Sardonyx: Amor auf einem Delphin reitend, darunter die, wie
es scheint, fragmentirte Inschrift: Bracci II, t. 72; Cades I,
C, 48. Der von Bracci behaupteten Beziehung des letztern
auf einen Künstler widersprechen mit Recht R. Rochette Lettre
p. 135 und Köhler S. 90, indem sie der Winckelmann'schen
Deutung als Zuruf: Glückliche Schifffahrt! den Vorzug ge-
ben. Ausserdem ist die Arbeit unbedeutend.

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Camee: Silen trunken am Boden sitzend, vor ihm zwei Kna-
ben (ungeflügelte Eroten?) mit Syrinx und Leier: Bracci II,
t. 71; C. I. 7188. Bracci setzt die Arbeit in die Zeit des
Verfalls. Köhler aber bemerkt S. 73, "dass die Schrift nur
durch grobe Unwissenheit entstehen konnte und dass der
Verfälscher vielleicht den Künstler Euodos im Sinne hatte."
Die Form der Buchstaben, sowie die Form des Namens recht-
fertigen gewiss den Verdacht der Unechtheit, der weiter noch
durch die Betrachtung der Composition, namentlich die mo-
dern spielende Auffassung der Eroten, bestätigt wird.

Gamos.

Smaragd der Kestner'schen Sammlung mit dem Bilde der so-
genannten Spes und der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]: R. Rochette Lettre
p. 138; Cades II, G, 60; C. I. 7171. Die Buchstaben sind
verhältnissmässig gross, und ausserdem ist die Arbeit nicht
fein genug, um die Annahme eines Künstlernamens zu recht-
fertigen.

Gauranos.

Ein Eber von einem Hunde angegriffen, darunter die Inschrift
[fremdsprachliches Material - fehlt] in grossen Buchstaben, auf einem
Heliotrop: Bracci I, t. 18, dem man in der Annahme eines
Künstlernamens bis auf Köhler gefolgt ist, welcher S. 71 be-
merkt, dass der Name zwar wahrscheinlich dem Besitzer an-
gehöre, aber auch der des Hundes und der zweite der sei-

stand trägt, dessen Form wenig bestimmt ist, aber der ein
Zaum sein kann; zu ihren Füssen ist ein Rad, das Attribut
der Nemesis, gravirt; um sie herum liest man [fremdsprachliches Material – fehlt].‟
Befindet sich der Zügel wirklich auf dem Stein, so müssen
wir an seiner Echtheit zweifeln. Aber auch davon abge-
sehen, verbietet die Anordnung der Inschrift, an einen Künst-
lernamen zu denken. — C. I. 7187.

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Sardonyx: Amor auf einem Delphin reitend, darunter die, wie
es scheint, fragmentirte Inschrift: Bracci II, t. 72; Cades I,
C, 48. Der von Bracci behaupteten Beziehung des letztern
auf einen Künstler widersprechen mit Recht R. Rochette Lettre
p. 135 und Köhler S. 90, indem sie der Winckelmann’schen
Deutung als Zuruf: Glückliche Schifffahrt! den Vorzug ge-
ben. Ausserdem ist die Arbeit unbedeutend.

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Camee: Silen trunken am Boden sitzend, vor ihm zwei Kna-
ben (ungeflügelte Eroten?) mit Syrinx und Leier: Bracci II,
t. 71; C. I. 7188. Bracci setzt die Arbeit in die Zeit des
Verfalls. Köhler aber bemerkt S. 73, „dass die Schrift nur
durch grobe Unwissenheit entstehen konnte und dass der
Verfälscher vielleicht den Künstler Euodos im Sinne hatte.‟
Die Form der Buchstaben, sowie die Form des Namens recht-
fertigen gewiss den Verdacht der Unechtheit, der weiter noch
durch die Betrachtung der Composition, namentlich die mo-
dern spielende Auffassung der Eroten, bestätigt wird.

Gamos.

Smaragd der Kestner’schen Sammlung mit dem Bilde der so-
genannten Spes und der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]: R. Rochette Lettre
p. 138; Cades II, G, 60; C. I. 7171. Die Buchstaben sind
verhältnissmässig gross, und ausserdem ist die Arbeit nicht
fein genug, um die Annahme eines Künstlernamens zu recht-
fertigen.

Gauranos.

Ein Eber von einem Hunde angegriffen, darunter die Inschrift
[fremdsprachliches Material – fehlt] in grossen Buchstaben, auf einem
Heliotrop: Bracci I, t. 18, dem man in der Annahme eines
Künstlernamens bis auf Köhler gefolgt ist, welcher S. 71 be-
merkt, dass der Name zwar wahrscheinlich dem Besitzer an-
gehöre, aber auch der des Hundes und der zweite der sei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0628" n="611"/>
stand trägt, dessen Form wenig bestimmt ist, aber der ein<lb/>
Zaum sein kann; zu ihren Füssen ist ein Rad, das Attribut<lb/>
der Nemesis, gravirt; um sie herum liest man <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>.&#x201F;<lb/>
Befindet sich der Zügel wirklich auf dem Stein, so müssen<lb/>
wir an seiner Echtheit zweifeln. Aber auch davon abge-<lb/>
sehen, verbietet die Anordnung der Inschrift, an einen Künst-<lb/>
lernamen zu denken. &#x2014; C. I. 7187.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g"><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign></hi>.</p><lb/>
              <p>Sardonyx: Amor auf einem Delphin reitend, darunter die, wie<lb/>
es scheint, fragmentirte Inschrift: Bracci II, t. 72; Cades I,<lb/>
C, 48. Der von Bracci behaupteten Beziehung des letztern<lb/>
auf einen Künstler widersprechen mit Recht R. Rochette Lettre<lb/>
p. 135 und Köhler S. 90, indem sie der Winckelmann&#x2019;schen<lb/>
Deutung als Zuruf: Glückliche Schifffahrt! den Vorzug ge-<lb/>
ben. Ausserdem ist die Arbeit unbedeutend.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g"><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign></hi>.</p><lb/>
              <p>Camee: Silen trunken am Boden sitzend, vor ihm zwei Kna-<lb/>
ben (ungeflügelte Eroten?) mit Syrinx und Leier: Bracci II,<lb/>
t. 71; C. I. 7188. Bracci setzt die Arbeit in die Zeit des<lb/>
Verfalls. Köhler aber bemerkt S. 73, &#x201E;dass die Schrift nur<lb/>
durch grobe Unwissenheit entstehen konnte und dass der<lb/>
Verfälscher vielleicht den Künstler Euodos im Sinne hatte.&#x201F;<lb/>
Die Form der Buchstaben, sowie die Form des Namens recht-<lb/>
fertigen gewiss den Verdacht der Unechtheit, der weiter noch<lb/>
durch die Betrachtung der Composition, namentlich die mo-<lb/>
dern spielende Auffassung der Eroten, bestätigt wird.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Gamos</hi>.</p><lb/>
              <p>Smaragd der Kestner&#x2019;schen Sammlung mit dem Bilde der so-<lb/>
genannten Spes und der Inschrift <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>: R. Rochette Lettre<lb/>
p. 138; Cades II, G, 60; C. I. 7171. Die Buchstaben sind<lb/>
verhältnissmässig gross, und ausserdem ist die Arbeit nicht<lb/>
fein genug, um die Annahme eines Künstlernamens zu recht-<lb/>
fertigen.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Gauranos</hi>.</p><lb/>
              <p>Ein Eber von einem Hunde angegriffen, darunter die Inschrift<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> in grossen Buchstaben, auf einem<lb/>
Heliotrop: Bracci I, t. 18, dem man in der Annahme eines<lb/>
Künstlernamens bis auf Köhler gefolgt ist, welcher S. 71 be-<lb/>
merkt, dass der Name zwar wahrscheinlich dem Besitzer an-<lb/>
gehöre, aber auch der des Hundes und der zweite der sei-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[611/0628] stand trägt, dessen Form wenig bestimmt ist, aber der ein Zaum sein kann; zu ihren Füssen ist ein Rad, das Attribut der Nemesis, gravirt; um sie herum liest man _ .‟ Befindet sich der Zügel wirklich auf dem Stein, so müssen wir an seiner Echtheit zweifeln. Aber auch davon abge- sehen, verbietet die Anordnung der Inschrift, an einen Künst- lernamen zu denken. — C. I. 7187. _ . Sardonyx: Amor auf einem Delphin reitend, darunter die, wie es scheint, fragmentirte Inschrift: Bracci II, t. 72; Cades I, C, 48. Der von Bracci behaupteten Beziehung des letztern auf einen Künstler widersprechen mit Recht R. Rochette Lettre p. 135 und Köhler S. 90, indem sie der Winckelmann’schen Deutung als Zuruf: Glückliche Schifffahrt! den Vorzug ge- ben. Ausserdem ist die Arbeit unbedeutend. _ . Camee: Silen trunken am Boden sitzend, vor ihm zwei Kna- ben (ungeflügelte Eroten?) mit Syrinx und Leier: Bracci II, t. 71; C. I. 7188. Bracci setzt die Arbeit in die Zeit des Verfalls. Köhler aber bemerkt S. 73, „dass die Schrift nur durch grobe Unwissenheit entstehen konnte und dass der Verfälscher vielleicht den Künstler Euodos im Sinne hatte.‟ Die Form der Buchstaben, sowie die Form des Namens recht- fertigen gewiss den Verdacht der Unechtheit, der weiter noch durch die Betrachtung der Composition, namentlich die mo- dern spielende Auffassung der Eroten, bestätigt wird. Gamos. Smaragd der Kestner’schen Sammlung mit dem Bilde der so- genannten Spes und der Inschrift _ : R. Rochette Lettre p. 138; Cades II, G, 60; C. I. 7171. Die Buchstaben sind verhältnissmässig gross, und ausserdem ist die Arbeit nicht fein genug, um die Annahme eines Künstlernamens zu recht- fertigen. Gauranos. Ein Eber von einem Hunde angegriffen, darunter die Inschrift _ in grossen Buchstaben, auf einem Heliotrop: Bracci I, t. 18, dem man in der Annahme eines Künstlernamens bis auf Köhler gefolgt ist, welcher S. 71 be- merkt, dass der Name zwar wahrscheinlich dem Besitzer an- gehöre, aber auch der des Hundes und der zweite der sei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/628
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/628>, abgerufen am 24.11.2024.