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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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ein dritter einen nackten, zwischen den beiden Gruppen lie-
genden Todten an sich zu ziehen sucht; B. ähnliche Dar-
stellung, nur mit dem Unterschiede, dass der Todte gerüstet
ist und auch der dritte Krieger am Kampfe theilnimmt. In-
nen: zwischen sieben Delphinen im Felde fährt ein Schiff mit
schwellendem Segel, in seiner Form sich gleichfalls der Form
eines Delphins annähernd; darinnen ist der bärtige Dionysos
mit dem Trinkhorn gelagert, über dem zwei grosse über den
Mast sich erhebende Weinreben mit Trauben eine Art Laube
bilden. Die Künstlerinschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] steht um
den Fuss herum: Vases de Canino t. 9; Gerhard, Auserl.
Vas. T. 49; Panofka T. 2, 10 -- 12; Overbeck Heroengal.
T. 18, 1. -- Die zweite Schale 6) ebenfalls in München
(n. 25) ist ohne Figuren und hat auf der einen, wie es scheint,
allein erhaltenen Aussenseite die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt].
(so). -- 7) bei Campana (Ser. 1, 41): aussen auf jeder Seite
eine weidende Hirschkuh; darunter [fremdsprachliches Material - fehlt]:
[fremdsprachliches Material - fehlt]:; innen eine laufende weibliche Flügelgestalt, Gorgo oder
Eris.

Glaukytes.

Allein findet sich der Name des Glaukytes auf zwei vulcen-
tischen Trinkschalen: 1) im berliner Museum (N. 1598), ohne
Figuren: aussen A. [fremdsprachliches Material - fehlt]; B. [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt]. -- 2) einst in E. Braun's Besitz, jetzt in
England, auf den Aussenseiten mit sehr figurenreichen Kampf-
darstellungen, schwarz auf gelbroth, geschmückt. Belebt
werden diese, etwa je zwanzig Kämpfer umfassenden Scenen
auf der einen Seite durch drei Viergespanne, auf der andern
nur durch zwei, zu denen sich aber hier zwei Reiter, jeder
mit zwei Rossen gesellen. Die sehr lebendige, aber wenig
übersichtliche und im Detail sogar oft kaum verständliche
Darstellung zeigt uns mehr das allgemeine Getümmel der
Feldschlacht, als einen bestimmten Moment der Entscheidung,
durch welchen eine Beziehung auf ein bestimmtes mythologi-
sches Factum möglich würde. Unter dem einen Henkel finden
wir die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt], unter dem andern
[fremdsprachliches Material - fehlt]: Bull. d. Inst. 1847, p. 124.

Nicht minder figurenreich ist 3) die von Glaukytes in
Gemeinschaft mit Archikles gefertigte vulcentische Schale mit
schwarzen sehr alterthümlichen Figuren, jetzt in München (N.

ein dritter einen nackten, zwischen den beiden Gruppen lie-
genden Todten an sich zu ziehen sucht; B. ähnliche Dar-
stellung, nur mit dem Unterschiede, dass der Todte gerüstet
ist und auch der dritte Krieger am Kampfe theilnimmt. In-
nen: zwischen sieben Delphinen im Felde fährt ein Schiff mit
schwellendem Segel, in seiner Form sich gleichfalls der Form
eines Delphins annähernd; darinnen ist der bärtige Dionysos
mit dem Trinkhorn gelagert, über dem zwei grosse über den
Mast sich erhebende Weinreben mit Trauben eine Art Laube
bilden. Die Künstlerinschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] steht um
den Fuss herum: Vases de Canino t. 9; Gerhard, Auserl.
Vas. T. 49; Panofka T. 2, 10 — 12; Overbeck Heroengal.
T. 18, 1. — Die zweite Schale 6) ebenfalls in München
(n. 25) ist ohne Figuren und hat auf der einen, wie es scheint,
allein erhaltenen Aussenseite die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt].
(so). — 7) bei Campana (Ser. 1, 41): aussen auf jeder Seite
eine weidende Hirschkuh; darunter [fremdsprachliches Material – fehlt]:
[fremdsprachliches Material – fehlt]:; innen eine laufende weibliche Flügelgestalt, Gorgo oder
Eris.

Glaukytes.

Allein findet sich der Name des Glaukytes auf zwei vulcen-
tischen Trinkschalen: 1) im berliner Museum (N. 1598), ohne
Figuren: aussen A. [fremdsprachliches Material – fehlt]; B. [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt]. — 2) einst in E. Braun’s Besitz, jetzt in
England, auf den Aussenseiten mit sehr figurenreichen Kampf-
darstellungen, schwarz auf gelbroth, geschmückt. Belebt
werden diese, etwa je zwanzig Kämpfer umfassenden Scenen
auf der einen Seite durch drei Viergespanne, auf der andern
nur durch zwei, zu denen sich aber hier zwei Reiter, jeder
mit zwei Rossen gesellen. Die sehr lebendige, aber wenig
übersichtliche und im Detail sogar oft kaum verständliche
Darstellung zeigt uns mehr das allgemeine Getümmel der
Feldschlacht, als einen bestimmten Moment der Entscheidung,
durch welchen eine Beziehung auf ein bestimmtes mythologi-
sches Factum möglich würde. Unter dem einen Henkel finden
wir die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt], unter dem andern
[fremdsprachliches Material – fehlt]: Bull. d. Inst. 1847, p. 124.

Nicht minder figurenreich ist 3) die von Glaukytes in
Gemeinschaft mit Archikles gefertigte vulcentische Schale mit
schwarzen sehr alterthümlichen Figuren, jetzt in München (N.

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[691/0708] ein dritter einen nackten, zwischen den beiden Gruppen lie- genden Todten an sich zu ziehen sucht; B. ähnliche Dar- stellung, nur mit dem Unterschiede, dass der Todte gerüstet ist und auch der dritte Krieger am Kampfe theilnimmt. In- nen: zwischen sieben Delphinen im Felde fährt ein Schiff mit schwellendem Segel, in seiner Form sich gleichfalls der Form eines Delphins annähernd; darinnen ist der bärtige Dionysos mit dem Trinkhorn gelagert, über dem zwei grosse über den Mast sich erhebende Weinreben mit Trauben eine Art Laube bilden. Die Künstlerinschrift _ steht um den Fuss herum: Vases de Canino t. 9; Gerhard, Auserl. Vas. T. 49; Panofka T. 2, 10 — 12; Overbeck Heroengal. T. 18, 1. — Die zweite Schale 6) ebenfalls in München (n. 25) ist ohne Figuren und hat auf der einen, wie es scheint, allein erhaltenen Aussenseite die Inschrift _ . (so). — 7) bei Campana (Ser. 1, 41): aussen auf jeder Seite eine weidende Hirschkuh; darunter _ : _ :; innen eine laufende weibliche Flügelgestalt, Gorgo oder Eris. Glaukytes. Allein findet sich der Name des Glaukytes auf zwei vulcen- tischen Trinkschalen: 1) im berliner Museum (N. 1598), ohne Figuren: aussen A. _ ; B. _ - _ . — 2) einst in E. Braun’s Besitz, jetzt in England, auf den Aussenseiten mit sehr figurenreichen Kampf- darstellungen, schwarz auf gelbroth, geschmückt. Belebt werden diese, etwa je zwanzig Kämpfer umfassenden Scenen auf der einen Seite durch drei Viergespanne, auf der andern nur durch zwei, zu denen sich aber hier zwei Reiter, jeder mit zwei Rossen gesellen. Die sehr lebendige, aber wenig übersichtliche und im Detail sogar oft kaum verständliche Darstellung zeigt uns mehr das allgemeine Getümmel der Feldschlacht, als einen bestimmten Moment der Entscheidung, durch welchen eine Beziehung auf ein bestimmtes mythologi- sches Factum möglich würde. Unter dem einen Henkel finden wir die Inschrift _ , unter dem andern _ : Bull. d. Inst. 1847, p. 124. Nicht minder figurenreich ist 3) die von Glaukytes in Gemeinschaft mit Archikles gefertigte vulcentische Schale mit schwarzen sehr alterthümlichen Figuren, jetzt in München (N.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/708>, abgerufen am 16.06.2024.