Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Vierdes Buch. Da musten nun alle meine Gefangene wieder vortreten/ mit denen er sich absonderlich be-redete/ und nach verlauff einer Stunde/ ausserhalb des Schlosses im freyen Felde eine Schau Bühne auffrichten ließ/ worauff er mit mir und Herkules trat/ die gefangene vom Adel aber darunten stehen musten/ und der Groß Fürst also zu dem Volke redete: Ihr from- me und redliche Teutschen; es erscheinet aus eurem jetzigen Vornehmen Sonnenklar/ daß ihr gleichwol euer jungen Herschafft euch anzunehmen willens seyd/ wann ihnen etwa Ge- walt oder andere Widerwertigkeit zustossen solte. Ob nun zwar ich an meinen Söhnen/ Ladisla und Herkules ihr Verbrechen zustraffen wol befuget währe/ so habe ich doch in An- sehung eurer kräfftigen Vorbitte sie nicht allein zu Gnaden wieder angenommen/ und al- les verzihen/ sondern auch eurem übrigen untertähnigsten rechtmässigen ansuchen stat ge- geben/ tuhe auch solches hiemit und krafft dieses/ also und dergestalt/ daß der von etlichen des Adels bißher verübeter Muhtwille gänzlich abgeschaffet/ und euch samt und sonders Fürstlich Schuz gehalten werden sol. Im übrigen ist der von meinem Sohn Herkules rechtmässiger weise erschlagene von mir dahin verdammet/ daß sein Nahme an dieser von euch auffgerichteten Galgen einem sol angeschlagen/ sein Häupt daselbst hinauf gestekt/ und sein Leichnam darunter begraben werden. Hingegen sollet ihr samt und sonders gehalten seyn/ euren adelichen Oberherren allen schuldigen Gehorsam und Dienste zuleisten/ auch nicht ohn ursach euch über sie beschweren/ sondern sie halten/ wovor sie euch gesetzet sind. Eurejetzige genommene Waffen sollen keines weges gestraffet noch geunbillichet werden; aber dafern ihr oder jemand anders sich nach diesem ein gleiches (es geschähe dann zur Rettung eurer Obrigkeit und deren angehörigen mit meiner guten Bewilligung) würde gelüsten lassen/ sol es ungestraffet nicht bleiben. Vor dißmahl verfüge sich ein jeder nach Hause/ und bleibe seinem Groß Fürsten und dessen Erben geträu und ergeben; Die Be- willigung eures geschehenen bitlichen ansuchens/ sol in allen Stücken folgen/ erstes Tages schrifftlich auffgesetzet/ und in meinem Reiche öffentlich/ als ein ewig beständiges Gesetz ausgeruffen werden. Hierüber erhuhb sich unsägliche Freude bey allem Volk; Sie rieffen ihrem Groß Fürsten und der jungen Herschafft Glük/ langes Leben und alle Wolfahrt zu/ und erbohten sich/ vor dieselbe alles willig auffzusetzen. Auch so bald wir wieder nach dem Schlosse umkehreten/ gingen sie von einander/ ein jeder an seinen Ort. Bald darauff ließ der Groß Fürst den Adel zusammen fodern/ hielt ihnen das begehren des gemeinen Man- nes vor/ welches sie nohtwendig billichen musten/ und geboht ihnen/ sich gegen die Unter- tahnen anders zubezeigen/ als vorhin von etlichen geschehen währe; welches sie aus furcht der Straffe willig annahmen/ und allen willigen Gehorsam versprachen/ wiewol sehr viel unter ihnen wahren/ denen solches überaus wol gefiel/ als welche an der andern ihrem Fre- vel grossen Mißgefallen hatten. Mein Herkules aber wuste sich dergestalt gegen den Adel freundlich zubezeigen/ daß er aller Herzen gewan/ und sie ihn ja so inniglich liebeten/ als der gemeine Mann selbst. Nach dieser Zeit gab der Groß Fürst seinem Sohn eine zimliche Anzahl Knechte/ und ordnete ihm die erfahrnesten Häuptleute und Ritter zu/ von welchen er des Kriegs unterrichtet/ und in allen Ritterspielen geübet ward/ worzu er dann sonderli- che Beliebung trug/ auch im Reiten und Stechen etliche vortelhafte Stücke selbst erfand/ durch deren Anwendung er mannichen Sieg erhalten hat. So schikte mein H. Vater mit auch B b b b b b
Vierdes Buch. Da muſten nun alle meine Gefangene wieder vortreten/ mit denen er ſich abſonderlich be-redete/ und nach verlauff einer Stunde/ auſſerhalb des Schloſſes im freyen Felde eine Schau Buͤhne auffrichten ließ/ worauff er mit mir und Herkules trat/ die gefangene vom Adel aber darunten ſtehen muſten/ uñ der Groß Fuͤrſt alſo zu dem Volke redete: Ihr from- me und redliche Teutſchen; es erſcheinet aus eurem jetzigen Vornehmen Sonnenklar/ daß ihr gleichwol euer jungen Herſchafft euch anzunehmen willens ſeyd/ wann ihnen etwa Ge- walt oder andere Widerwertigkeit zuſtoſſen ſolte. Ob nun zwar ich an meinen Soͤhnen/ Ladiſla und Herkules ihr Verbrechen zuſtraffen wol befuget waͤhre/ ſo habe ich doch in An- ſehung eurer kraͤfftigen Vorbitte ſie nicht allein zu Gnaden wieder angenommen/ und al- les verzihen/ ſondern auch eurem uͤbrigen untertaͤhnigſten rechtmaͤſſigen anſuchen ſtat ge- geben/ tuhe auch ſolches hiemit und krafft dieſes/ alſo und dergeſtalt/ daß der von etlichen des Adels bißher veruͤbeter Muhtwille gaͤnzlich abgeſchaffet/ und euch ſamt und ſonders Fuͤrſtlich Schuz gehalten werden ſol. Im uͤbrigen iſt der von meinem Sohn Herkules rechtmaͤſſiger weiſe erſchlagene von mir dahin verdammet/ daß ſein Nahme an dieſer von euch auffgerichteten Galgen einem ſol angeſchlagen/ ſein Haͤupt daſelbſt hinauf geſtekt/ uñ ſein Leichnam darunter begraben werden. Hingegen ſollet ihr ſamt und ſonders gehalten ſeyn/ euren adelichen Oberherren allen ſchuldigen Gehorſam und Dienſte zuleiſten/ auch nicht ohn urſach euch uͤber ſie beſchweren/ ſondern ſie halten/ wovor ſie euch geſetzet ſind. Eurejetzige genommene Waffen ſollen keines weges geſtraffet noch geunbillichet werden; aber dafern ihr oder jemand anders ſich nach dieſem ein gleiches (es geſchaͤhe dann zur Rettung eurer Obrigkeit und deren angehoͤrigen mit meiner guten Bewilligung) wuͤrde geluͤſten laſſen/ ſol es ungeſtraffet nicht bleiben. Vor dißmahl verfuͤge ſich ein jeder nach Hauſe/ und bleibe ſeinem Groß Fuͤrſten und deſſen Erben getraͤu und ergeben; Die Be- willigung eures geſchehenen bitlichen anſuchens/ ſol in allen Stuͤcken folgen/ erſtes Tages ſchrifftlich auffgeſetzet/ und in meinem Reiche oͤffentlich/ als ein ewig beſtaͤndiges Geſetz ausgeruffen werden. Hierüber erhuhb ſich unſaͤgliche Freude bey allem Volk; Sie rieffen ihrem Groß Fuͤrſten und der jungen Herſchafft Gluͤk/ langes Leben und alle Wolfahrt zu/ und erbohten ſich/ vor dieſelbe alles willig auffzuſetzen. Auch ſo bald wir wieder nach dem Schloſſe umkehreten/ gingen ſie von einander/ ein jeder an ſeinen Ort. Bald darauff ließ der Groß Fuͤrſt den Adel zuſammen fodern/ hielt ihnen das begehren des gemeinen Man- nes vor/ welches ſie nohtwendig billichen muſten/ und geboht ihnen/ ſich gegen die Unter- tahnen anders zubezeigen/ als vorhin von etlichen geſchehen waͤhre; welches ſie aus furcht der Straffe willig annahmen/ und allen willigen Gehorſam verſprachen/ wiewol ſehr viel unter ihnen wahren/ denen ſolches überaus wol gefiel/ als welche an der andern ihrem Fre- vel groſſen Mißgefallen hatten. Mein Herkules aber wuſte ſich dergeſtalt gegen den Adel freundlich zubezeigen/ daß er aller Herzen gewan/ und ſie ihn ja ſo inniglich liebeten/ als der gemeine Mann ſelbſt. Nach dieſer Zeit gab der Groß Fürſt ſeinem Sohn eine zimliche Anzahl Knechte/ und ordnete ihm die erfahrneſten Haͤuptleute und Ritter zu/ von welchen er des Kriegs unterrichtet/ und in allen Ritterſpielen geuͤbet ward/ worzu er dann ſonderli- che Beliebung trug/ auch im Reiten und Stechen etliche vortelhafte Stuͤcke ſelbſt erfand/ durch deren Anwendung er mannichen Sieg erhalten hat. So ſchikte mein H. Vater mit auch B b b b b b
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0967" n="929"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vierdes Buch.</hi></fw><lb/> Da muſten nun alle meine Gefangene wieder vortreten/ mit denen er ſich abſonderlich be-<lb/> redete/ und nach verlauff einer Stunde/ auſſerhalb des Schloſſes im freyen Felde eine<lb/> Schau Buͤhne auffrichten ließ/ worauff er mit mir und Herkules trat/ die gefangene vom<lb/> Adel aber darunten ſtehen muſten/ uñ der Groß Fuͤrſt alſo zu dem Volke redete: Ihr from-<lb/> me und redliche Teutſchen; es erſcheinet aus eurem jetzigen Vornehmen Sonnenklar/ daß<lb/> ihr gleichwol euer jungen Herſchafft euch anzunehmen willens ſeyd/ wann ihnen etwa Ge-<lb/> walt oder andere Widerwertigkeit zuſtoſſen ſolte. Ob nun zwar ich an meinen Soͤhnen/<lb/> Ladiſla und Herkules ihr Verbrechen zuſtraffen wol befuget waͤhre/ ſo habe ich doch in An-<lb/> ſehung eurer kraͤfftigen Vorbitte ſie nicht allein zu Gnaden wieder angenommen/ und al-<lb/> les verzihen/ ſondern auch eurem uͤbrigen untertaͤhnigſten rechtmaͤſſigen anſuchen ſtat ge-<lb/> geben/ tuhe auch ſolches hiemit und krafft dieſes/ alſo und dergeſtalt/ daß der von etlichen<lb/> des Adels bißher veruͤbeter Muhtwille gaͤnzlich abgeſchaffet/ und euch ſamt und ſonders<lb/> Fuͤrſtlich Schuz gehalten werden ſol. Im uͤbrigen iſt der von meinem Sohn Herkules<lb/> rechtmaͤſſiger weiſe erſchlagene von mir dahin verdammet/ daß ſein Nahme an dieſer von<lb/> euch auffgerichteten Galgen einem ſol angeſchlagen/ ſein Haͤupt daſelbſt hinauf geſtekt/ uñ<lb/> ſein Leichnam darunter begraben werden. Hingegen ſollet ihr ſamt und ſonders gehalten<lb/> ſeyn/ euren adelichen Oberherren allen ſchuldigen Gehorſam und Dienſte zuleiſten/ auch<lb/> nicht ohn urſach euch uͤber ſie beſchweren/ ſondern ſie halten/ wovor ſie euch geſetzet ſind.<lb/> Eurejetzige genommene Waffen ſollen keines weges geſtraffet noch geunbillichet werden;<lb/> aber dafern ihr oder jemand anders ſich nach dieſem ein gleiches (es geſchaͤhe dann zur<lb/> Rettung eurer Obrigkeit und deren angehoͤrigen mit meiner guten Bewilligung) wuͤrde<lb/> geluͤſten laſſen/ ſol es ungeſtraffet nicht bleiben. Vor dißmahl verfuͤge ſich ein jeder nach<lb/> Hauſe/ und bleibe ſeinem Groß Fuͤrſten und deſſen Erben getraͤu und ergeben; Die Be-<lb/> willigung eures geſchehenen bitlichen anſuchens/ ſol in allen Stuͤcken folgen/ erſtes Tages<lb/> ſchrifftlich auffgeſetzet/ und in meinem Reiche oͤffentlich/ als ein ewig beſtaͤndiges Geſetz<lb/> ausgeruffen werden. Hierüber erhuhb ſich unſaͤgliche Freude bey allem Volk; Sie rieffen<lb/> ihrem Groß Fuͤrſten und der jungen Herſchafft Gluͤk/ langes Leben und alle Wolfahrt zu/<lb/> und erbohten ſich/ vor dieſelbe alles willig auffzuſetzen. Auch ſo bald wir wieder nach dem<lb/> Schloſſe umkehreten/ gingen ſie von einander/ ein jeder an ſeinen Ort. Bald darauff ließ<lb/> der Groß Fuͤrſt den Adel zuſammen fodern/ hielt ihnen das begehren des gemeinen Man-<lb/> nes vor/ welches ſie nohtwendig billichen muſten/ und geboht ihnen/ ſich gegen die Unter-<lb/> tahnen anders zubezeigen/ als vorhin von etlichen geſchehen waͤhre; welches ſie aus furcht<lb/> der Straffe willig annahmen/ und allen willigen Gehorſam verſprachen/ wiewol ſehr viel<lb/> unter ihnen wahren/ denen ſolches überaus wol gefiel/ als welche an der andern ihrem Fre-<lb/> vel groſſen Mißgefallen hatten. Mein Herkules aber wuſte ſich dergeſtalt gegen den Adel<lb/> freundlich zubezeigen/ daß er aller Herzen gewan/ und ſie ihn ja ſo inniglich liebeten/ als der<lb/> gemeine Mann ſelbſt. Nach dieſer Zeit gab der Groß Fürſt ſeinem Sohn eine zimliche<lb/> Anzahl Knechte/ und ordnete ihm die erfahrneſten Haͤuptleute und Ritter zu/ von welchen<lb/> er des Kriegs unterrichtet/ und in allen Ritterſpielen geuͤbet ward/ worzu er dann ſonderli-<lb/> che Beliebung trug/ auch im Reiten und Stechen etliche vortelhafte Stuͤcke ſelbſt erfand/<lb/> durch deren Anwendung er mannichen Sieg erhalten hat. So ſchikte mein H. Vater mit<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b b b b b</fw><fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [929/0967]
Vierdes Buch.
Da muſten nun alle meine Gefangene wieder vortreten/ mit denen er ſich abſonderlich be-
redete/ und nach verlauff einer Stunde/ auſſerhalb des Schloſſes im freyen Felde eine
Schau Buͤhne auffrichten ließ/ worauff er mit mir und Herkules trat/ die gefangene vom
Adel aber darunten ſtehen muſten/ uñ der Groß Fuͤrſt alſo zu dem Volke redete: Ihr from-
me und redliche Teutſchen; es erſcheinet aus eurem jetzigen Vornehmen Sonnenklar/ daß
ihr gleichwol euer jungen Herſchafft euch anzunehmen willens ſeyd/ wann ihnen etwa Ge-
walt oder andere Widerwertigkeit zuſtoſſen ſolte. Ob nun zwar ich an meinen Soͤhnen/
Ladiſla und Herkules ihr Verbrechen zuſtraffen wol befuget waͤhre/ ſo habe ich doch in An-
ſehung eurer kraͤfftigen Vorbitte ſie nicht allein zu Gnaden wieder angenommen/ und al-
les verzihen/ ſondern auch eurem uͤbrigen untertaͤhnigſten rechtmaͤſſigen anſuchen ſtat ge-
geben/ tuhe auch ſolches hiemit und krafft dieſes/ alſo und dergeſtalt/ daß der von etlichen
des Adels bißher veruͤbeter Muhtwille gaͤnzlich abgeſchaffet/ und euch ſamt und ſonders
Fuͤrſtlich Schuz gehalten werden ſol. Im uͤbrigen iſt der von meinem Sohn Herkules
rechtmaͤſſiger weiſe erſchlagene von mir dahin verdammet/ daß ſein Nahme an dieſer von
euch auffgerichteten Galgen einem ſol angeſchlagen/ ſein Haͤupt daſelbſt hinauf geſtekt/ uñ
ſein Leichnam darunter begraben werden. Hingegen ſollet ihr ſamt und ſonders gehalten
ſeyn/ euren adelichen Oberherren allen ſchuldigen Gehorſam und Dienſte zuleiſten/ auch
nicht ohn urſach euch uͤber ſie beſchweren/ ſondern ſie halten/ wovor ſie euch geſetzet ſind.
Eurejetzige genommene Waffen ſollen keines weges geſtraffet noch geunbillichet werden;
aber dafern ihr oder jemand anders ſich nach dieſem ein gleiches (es geſchaͤhe dann zur
Rettung eurer Obrigkeit und deren angehoͤrigen mit meiner guten Bewilligung) wuͤrde
geluͤſten laſſen/ ſol es ungeſtraffet nicht bleiben. Vor dißmahl verfuͤge ſich ein jeder nach
Hauſe/ und bleibe ſeinem Groß Fuͤrſten und deſſen Erben getraͤu und ergeben; Die Be-
willigung eures geſchehenen bitlichen anſuchens/ ſol in allen Stuͤcken folgen/ erſtes Tages
ſchrifftlich auffgeſetzet/ und in meinem Reiche oͤffentlich/ als ein ewig beſtaͤndiges Geſetz
ausgeruffen werden. Hierüber erhuhb ſich unſaͤgliche Freude bey allem Volk; Sie rieffen
ihrem Groß Fuͤrſten und der jungen Herſchafft Gluͤk/ langes Leben und alle Wolfahrt zu/
und erbohten ſich/ vor dieſelbe alles willig auffzuſetzen. Auch ſo bald wir wieder nach dem
Schloſſe umkehreten/ gingen ſie von einander/ ein jeder an ſeinen Ort. Bald darauff ließ
der Groß Fuͤrſt den Adel zuſammen fodern/ hielt ihnen das begehren des gemeinen Man-
nes vor/ welches ſie nohtwendig billichen muſten/ und geboht ihnen/ ſich gegen die Unter-
tahnen anders zubezeigen/ als vorhin von etlichen geſchehen waͤhre; welches ſie aus furcht
der Straffe willig annahmen/ und allen willigen Gehorſam verſprachen/ wiewol ſehr viel
unter ihnen wahren/ denen ſolches überaus wol gefiel/ als welche an der andern ihrem Fre-
vel groſſen Mißgefallen hatten. Mein Herkules aber wuſte ſich dergeſtalt gegen den Adel
freundlich zubezeigen/ daß er aller Herzen gewan/ und ſie ihn ja ſo inniglich liebeten/ als der
gemeine Mann ſelbſt. Nach dieſer Zeit gab der Groß Fürſt ſeinem Sohn eine zimliche
Anzahl Knechte/ und ordnete ihm die erfahrneſten Haͤuptleute und Ritter zu/ von welchen
er des Kriegs unterrichtet/ und in allen Ritterſpielen geuͤbet ward/ worzu er dann ſonderli-
che Beliebung trug/ auch im Reiten und Stechen etliche vortelhafte Stuͤcke ſelbſt erfand/
durch deren Anwendung er mannichen Sieg erhalten hat. So ſchikte mein H. Vater mit
auch
B b b b b b
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/967 |
Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 929. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/967>, abgerufen am 26.06.2024. |