Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Sechstes Buch. würde; Wie dann nach verlauf einer guten Stunde geschahe/ und der Käyser mit Herku-les/ Ladisla/ und den gesamten Römischen Herren sich in ein grosses Gemach begab/ da Herkules ihm zur Rechten/ Ladisla zur Linken/ und die Römer gegen über sitzen musten. Bald trat dieses erschrökliche Ungeheur/ welches einem wilden/ als vernünfftigen Men- schen ähnlicher sahe/ mit ungewischeten Stiefeln und Sporen hinein/ und ohn einige Ehr- erbietung hielt er diese Rede mit grausamer Stimme: Es ist durch die Welt bekant/ daß der bißher zwischen euch Römern und uns Pannoniern geführte Krieg an beyden seiten gute Stösse und wenig Nutzen abgeben hat/ und wir allerseits lieber den Frieden als Krieg haben möchten. Wer unter uns die wichtigste ursach habe/ das Schwert zugebrauchen/ wird ein unverdächtiger Richter leicht finden/ weil wir unsere Freiheit/ in welcher wir eh- mahls gelebet/ wieder suchen/ ihr aber ein unbefugtes Joch uns anzuwerffen bemühet seid. Doch habe ich keinen Befehl/ mich hierüber zuzanken/ sondern dem Römischen Käyser o- der seinen Gevolmächtigten anzusagen/ daß mein König zum Frieden wol geneigt sey; weil er aber nicht absihet/ was vor Mittel zum schleunigen Vergleich möchten vorgeschla- gen werden können/ oder ablanglich seyn/ und dannoch durch Würffel oder Kartenspiel sichs weder gewinnen noch verlieren lassen wil/ als meynet seine Königl. Hocheit/ den sa- chen nicht besser abgeholffen werden möge/ als daß auff eines Mannes Spitze das ganze Hauptwerk gestellet werde/ da sonst eine solche tapffere Erklärung von euch Römern an- genommen werden darff. Jedoch/ warumb woltet ihr euch dessen wegern/ die ihr euch ja vor die Ritterlichsten und Streitbahresten der Welt haltet/ auch durch überwindung vie- ler Länder und Städte gnug erzeiget/ daß euch die Fäuste nicht schlaffen/ noch die Waffen verrosten. So höret dann nun meines Königes Vortrag/ worin sein ganzes Reich einge- williget hat; Ich wil im Nahmen meines Königes und des Pannonischen Reichs (des- sen ich satte schrifftliche Volmacht auffzulegen habe) euch einen Kämpffer stellen/ mit Schild/ Helm/ Speer und Schwert/ auch gnugsame Versicherung tuhn/ daß/ dafern der- selbe von eurem Gegenkämpffer solte gefellet/ das ist/ erschlagen oder lebendig gefangen werden/ der Pannonier König und sein Reich dem Römischen Käyser jährlich die ange- muhtete Schatzung/ zehn Jahr lang aneinander unwegerlich geben und entrichten sollen und wollen. Hingegen wann der unsere über eurem Kämpffer die Oberhand/ wie er hof- fet/ erlangen würde/ wil der Pannonische König und sein Reich von euch zehn Jahr lang aller Ansprache entlediget und benommen seyn/ auch wehrender Zeit über sich aller Täht- ligkeit (da ihm sonst nicht Ursach gegeben wird) enthalten. Sehet da eine billiche Rach- tung/ weder euch schimpflich noch uns verweißlich/ und kan vielleicht in einer Viertelstun- de aller Span geschlichtet/ und der Krieg vertragen werden/ wann ein solches euch nur anstehet/ dessen ich gerne bald möchte verständiget seyn. Der Käyser hieß ihn nach geen- digter Rede einen Abtrit nehmen/ und beredete sich mit den anwesenden; da die Römer ingesamt Herrn Dions Meinung beypflichteten/ man solte diesen Vorschlag nicht einge- hen; massen die Pannonier in solchen absonderlichen Streiten sehr verwägen und doch glüklich währen/ und mannichen streitbahren Römer auff solche weise oft schimpflich gnug erlegt hätten. Wolte man ihnen die Schatzung erlassen/ könte solches aus freier Mildig- keit geschehen/ so bliebe man ausser furcht der Beschimpffung. Es träffe ohn das nicht so gar h h h iij
Sechſtes Buch. wuͤrde; Wie dann nach verlauf einer guten Stunde geſchahe/ und der Kaͤyſer mit Herku-les/ Ladiſla/ und den geſamten Roͤmiſchen Herren ſich in ein groſſes Gemach begab/ da Herkules ihm zur Rechten/ Ladiſla zur Linken/ und die Roͤmer gegen uͤber ſitzen muſten. Bald trat dieſes erſchroͤkliche Ungeheur/ welches einem wilden/ als vernuͤnfftigen Men- ſchen aͤhnlicher ſahe/ mit ungewiſcheten Stiefeln und Sporen hinein/ und ohn einige Ehr- erbietung hielt er dieſe Rede mit grauſamer Stimme: Es iſt durch die Welt bekant/ daß der bißher zwiſchen euch Roͤmern und uns Pannoniern gefuͤhrte Krieg an beyden ſeiten gute Stoͤſſe und wenig Nutzen abgeben hat/ uñ wir allerſeits lieber den Frieden als Krieg haben moͤchten. Wer unter uns die wichtigſte urſach habe/ das Schwert zugebrauchen/ wird ein unverdaͤchtiger Richter leicht finden/ weil wir unſere Freiheit/ in welcher wir eh- mahls gelebet/ wieder ſuchen/ ihr aber ein unbefugtes Joch uns anzuwerffen bemuͤhet ſeid. Doch habe ich keinen Befehl/ mich hieruͤber zuzanken/ ſondern dem Roͤmiſchen Kaͤyſer o- der ſeinen Gevolmaͤchtigten anzuſagen/ daß mein Koͤnig zum Frieden wol geneigt ſey; weil er aber nicht abſihet/ was vor Mittel zum ſchleunigen Vergleich moͤchten vorgeſchla- gen werden koͤnnen/ oder ablanglich ſeyn/ und dannoch durch Würffel oder Kartenſpiel ſichs weder gewinnen noch verlieren laſſen wil/ als meynet ſeine Koͤnigl. Hocheit/ den ſa- chen nicht beſſer abgeholffen werden moͤge/ als daß auff eines Mannes Spitze das ganze Hauptwerk geſtellet werde/ da ſonſt eine ſolche tapffere Erklaͤrung von euch Roͤmern an- genommen werden darff. Jedoch/ warumb woltet ihr euch deſſen wegern/ die ihr euch ja vor die Ritterlichſten und Streitbahreſten der Welt haltet/ auch durch uͤberwindung vie- ler Laͤnder und Staͤdte gnug erzeiget/ daß euch die Faͤuſte nicht ſchlaffen/ noch die Waffen verroſten. So hoͤret dann nun meines Koͤniges Vortrag/ worin ſein ganzes Reich einge- williget hat; Ich wil im Nahmen meines Koͤniges und des Pannoniſchen Reichs (deſ- ſen ich ſatte ſchrifftliche Volmacht auffzulegen habe) euch einen Kaͤmpffer ſtellen/ mit Schild/ Helm/ Speer und Schwert/ auch gnugſame Verſicherung tuhn/ daß/ dafern der- ſelbe von eurem Gegenkaͤmpffer ſolte gefellet/ das iſt/ erſchlagen oder lebendig gefangen werden/ der Pannonier Koͤnig und ſein Reich dem Roͤmiſchen Kaͤyſer jaͤhrlich die ange- muhtete Schatzung/ zehn Jahr lang aneinander unwegerlich geben und entrichten ſollen und wollen. Hingegen wann der unſere uͤber eurem Kaͤmpffer die Oberhand/ wie er hof- fet/ erlangen wuͤrde/ wil der Pannoniſche Koͤnig und ſein Reich von euch zehn Jahr lang aller Anſprache entlediget und benommen ſeyn/ auch wehrender Zeit uͤber ſich aller Taͤht- ligkeit (da ihm ſonſt nicht Urſach gegeben wird) enthalten. Sehet da eine billiche Rach- tung/ weder euch ſchimpflich noch uns verweißlich/ und kan vielleicht in einer Viertelſtun- de aller Span geſchlichtet/ und der Krieg vertragen werden/ wann ein ſolches euch nur anſtehet/ deſſen ich gerne bald moͤchte verſtaͤndiget ſeyn. Der Kaͤyſer hieß ihn nach geen- digter Rede einen Abtrit nehmen/ und beredete ſich mit den anweſenden; da die Roͤmer ingeſamt Herrn Dions Meinung beypflichteten/ man ſolte dieſen Vorſchlag nicht einge- hen; maſſen die Pannonier in ſolchen abſonderlichen Streiten ſehr verwaͤgen und doch glüklich waͤhren/ und mannichen ſtreitbahren Roͤmer auff ſolche weiſe oft ſchimpflich gnug erlegt haͤtten. Wolte man ihnen die Schatzung erlaſſen/ koͤnte ſolches aus freier Mildig- keit geſchehen/ ſo bliebe man auſſer furcht der Beſchimpffung. Es traͤffe ohn das nicht ſo gar h h h iij
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Sechſtes Buch.
wuͤrde; Wie dann nach verlauf einer guten Stunde geſchahe/ und der Kaͤyſer mit Herku-
les/ Ladiſla/ und den geſamten Roͤmiſchen Herren ſich in ein groſſes Gemach begab/ da
Herkules ihm zur Rechten/ Ladiſla zur Linken/ und die Roͤmer gegen uͤber ſitzen muſten.
Bald trat dieſes erſchroͤkliche Ungeheur/ welches einem wilden/ als vernuͤnfftigen Men-
ſchen aͤhnlicher ſahe/ mit ungewiſcheten Stiefeln und Sporen hinein/ und ohn einige Ehr-
erbietung hielt er dieſe Rede mit grauſamer Stimme: Es iſt durch die Welt bekant/ daß
der bißher zwiſchen euch Roͤmern und uns Pannoniern gefuͤhrte Krieg an beyden ſeiten
gute Stoͤſſe und wenig Nutzen abgeben hat/ uñ wir allerſeits lieber den Frieden als Krieg
haben moͤchten. Wer unter uns die wichtigſte urſach habe/ das Schwert zugebrauchen/
wird ein unverdaͤchtiger Richter leicht finden/ weil wir unſere Freiheit/ in welcher wir eh-
mahls gelebet/ wieder ſuchen/ ihr aber ein unbefugtes Joch uns anzuwerffen bemuͤhet ſeid.
Doch habe ich keinen Befehl/ mich hieruͤber zuzanken/ ſondern dem Roͤmiſchen Kaͤyſer o-
der ſeinen Gevolmaͤchtigten anzuſagen/ daß mein Koͤnig zum Frieden wol geneigt ſey;
weil er aber nicht abſihet/ was vor Mittel zum ſchleunigen Vergleich moͤchten vorgeſchla-
gen werden koͤnnen/ oder ablanglich ſeyn/ und dannoch durch Würffel oder Kartenſpiel
ſichs weder gewinnen noch verlieren laſſen wil/ als meynet ſeine Koͤnigl. Hocheit/ den ſa-
chen nicht beſſer abgeholffen werden moͤge/ als daß auff eines Mannes Spitze das ganze
Hauptwerk geſtellet werde/ da ſonſt eine ſolche tapffere Erklaͤrung von euch Roͤmern an-
genommen werden darff. Jedoch/ warumb woltet ihr euch deſſen wegern/ die ihr euch ja
vor die Ritterlichſten und Streitbahreſten der Welt haltet/ auch durch uͤberwindung vie-
ler Laͤnder und Staͤdte gnug erzeiget/ daß euch die Faͤuſte nicht ſchlaffen/ noch die Waffen
verroſten. So hoͤret dann nun meines Koͤniges Vortrag/ worin ſein ganzes Reich einge-
williget hat; Ich wil im Nahmen meines Koͤniges und des Pannoniſchen Reichs (deſ-
ſen ich ſatte ſchrifftliche Volmacht auffzulegen habe) euch einen Kaͤmpffer ſtellen/ mit
Schild/ Helm/ Speer und Schwert/ auch gnugſame Verſicherung tuhn/ daß/ dafern der-
ſelbe von eurem Gegenkaͤmpffer ſolte gefellet/ das iſt/ erſchlagen oder lebendig gefangen
werden/ der Pannonier Koͤnig und ſein Reich dem Roͤmiſchen Kaͤyſer jaͤhrlich die ange-
muhtete Schatzung/ zehn Jahr lang aneinander unwegerlich geben und entrichten ſollen
und wollen. Hingegen wann der unſere uͤber eurem Kaͤmpffer die Oberhand/ wie er hof-
fet/ erlangen wuͤrde/ wil der Pannoniſche Koͤnig und ſein Reich von euch zehn Jahr lang
aller Anſprache entlediget und benommen ſeyn/ auch wehrender Zeit uͤber ſich aller Taͤht-
ligkeit (da ihm ſonſt nicht Urſach gegeben wird) enthalten. Sehet da eine billiche Rach-
tung/ weder euch ſchimpflich noch uns verweißlich/ und kan vielleicht in einer Viertelſtun-
de aller Span geſchlichtet/ und der Krieg vertragen werden/ wann ein ſolches euch nur
anſtehet/ deſſen ich gerne bald moͤchte verſtaͤndiget ſeyn. Der Kaͤyſer hieß ihn nach geen-
digter Rede einen Abtrit nehmen/ und beredete ſich mit den anweſenden; da die Roͤmer
ingeſamt Herrn Dions Meinung beypflichteten/ man ſolte dieſen Vorſchlag nicht einge-
hen; maſſen die Pannonier in ſolchen abſonderlichen Streiten ſehr verwaͤgen und doch
glüklich waͤhren/ und mannichen ſtreitbahren Roͤmer auff ſolche weiſe oft ſchimpflich gnug
erlegt haͤtten. Wolte man ihnen die Schatzung erlaſſen/ koͤnte ſolches aus freier Mildig-
keit geſchehen/ ſo bliebe man auſſer furcht der Beſchimpffung. Es traͤffe ohn das nicht ſo
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/435>, abgerufen am 16.07.2024. |