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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Achtes Buch.
daß sein Obsieger dessen von jedermännig gepreiset ward. Ladisla hatte seinen schon im er-
sten Treffen nidergeworffen/ aber Baldrich und Siegward musten den dritten Saz wa-
gen/ da es ihnen nach Willen fugete. Noch kunten sie nicht unangefochten bleiben/ dann ein
sehr starker Dähne/ der sich gestern nicht hatte brauchen wollen/ foderte Herkules auff ein
Speer/ setzete auch mit solcher Krafft auff ihn/ daß Olaff/ der ihn kennete/ zu seiner Gesel-
schafft sagete: Dafern dieser des Streits erliegen würde/ wüste er dem Obsieger keinen
festeren Stecher entgegen zustellen; nicht desto weniger warff ihn Herkules mit samt dem
Pferde über und über; weil er aber im Sattel sich fest hielt/ ward ihm auff begehren der
ander Rit gerne verwilliget/ in welchem er dergestalt ausgehoben ward/ daß ihm im falle
die Waffenriemen zersprungen/ und er ohmächtig von dem Platze getragen ward. Ladisla
bekam einen Teutschen zum Ausfoderer/ der ihm zween Stösse aushielt/ und im dritten
rüklings absitzen muste/ wie dann Baldrich und Siegward mit gleichmässigem Verfolge
obsiegeten/ jener einem Schweden/ und dieser einem Wenden. Alle Zuseher vorwunderten
sich der treflichen Manheit dieser vier Brüder/ welche allemahl die Ordnung hielten/ daß
der mit der weissen Feder/ oben an/ nähest ihm der mit der gelben/ drittens mit der rohten/
und unterst mit der grünen sich stellete/ und meyneten die Zuseher/ es geschähe ihres unter-
schiedlichen Alters halben. Fabius begunte seine Geselschafft schon zuvermahnen/ ob nit
schier Zeitwähre/ sich mit diesen tapfferen Brüdern zuversuchen; aber Olaff hielt vor
rahtsam/ daß mans vorerst mit andern wagete/ damit sie auch zuvor einen Nahmen erhiel-
ten/ da es irgend gegen diese mißglücken solte; stelleten sich demnach auff die Bahn/ und
traffen mit vier Böhmen und einem Wenden/ da Olaff mit seinem Manne im ersten; Fa-
bius im andern; Markomir auch im andern; Arbianes und Mnata im dritten Stosse fer-
tig wurden/ welches den vier Brüdern nicht unangenehm wahr/ insonderheit als sie bald
darauff zween Friesen/ einen Schweden und zween Dänen/ im andern Treffen niderwurf-
fen. Drittens wurden sie aber ausgefodert von zween Teutschen und dreyen Franken/ da
Fabius und ein Teutscher in dreyen Treffen sich umsonst bemüheten/ den Sieg zuerhalten/
wiewol sie im lezten schier beyde absatteln müssen. Arbianes enthielt sich des Falles bloß
durch Behendigkeit/ da er seinen Gegener einen Franken herunter warff. Mnata ward
von einem Teutschen im dritten Satze mit samt dem Pferde in den Sand gelegt. Mar-
komir erlegete seinen Gegenstecher einen Franken im dritten Treffen. Aber Olaff ward
mit den seinen bald anfangs fertig. Die vermeyneten vier Brüder fingen von neuen an/
ihre Pferde zu tummeln/ ehe dieser Streit geendiget war/ damit sie von diesen ihren Freun-
den nicht angegriffen würden/ und stellete Herr Bertram nebest Leches/ Neda und Klo-
dius sich gegen sie/ hatten sich auch verbunden/ alle Krafft anzuwenden/ ob ihnen gelingen
möchte. Unsern vieren wahr dieses zwar nicht so gar angenehm/ jedoch musten sie ehren-
halben sich finden lassen. Es traff aber Herkules zweymahl auff Bertram/ und machete
ihn im andern Angriffe Stegereiffloß/ der Hoffnung/ er würde sich des dritten enthalten;
weil er aber auff denselben drang/ ward er gewehret/ und mit samt dem Pferde unsanfft
genug nidergeworffen; welches König Henrich sehend/ sich verwunderte/ wer diesen
Handfesten Ritter gestürzet hätte. Ladisla muste seinem geträuen Leches begegnen/ der
ihm den ersten Stoß ritterlich aushielt/ und weil ihm sein König im vorüberrennen einen

Wink
z z z z z iij

Achtes Buch.
daß ſein Obſieger deſſen von jedermaͤnnig gepreiſet ward. Ladiſla hatte ſeinen ſchon im er-
ſten Treffen nidergeworffen/ aber Baldrich und Siegward muſten den dritten Saz wa-
gen/ da es ihnen nach Willen fugete. Noch kunten ſie nicht unangefochten bleiben/ dann ein
ſehr ſtarker Daͤhne/ der ſich geſtern nicht hatte brauchen wollen/ foderte Herkules auff ein
Speer/ ſetzete auch mit ſolcher Krafft auff ihn/ daß Olaff/ der ihn kennete/ zu ſeiner Geſel-
ſchafft ſagete: Dafern dieſer des Streits erliegen wuͤrde/ wuͤſte er dem Obſieger keinen
feſteren Stecher entgegen zuſtellen; nicht deſto weniger warff ihn Herkules mit ſamt dem
Pferde uͤber und uͤber; weil er aber im Sattel ſich feſt hielt/ ward ihm auff begehren der
ander Rit gerne verwilliget/ in welchem er dergeſtalt ausgehoben ward/ daß ihm im falle
die Waffenriemen zerſprungen/ und er ohmaͤchtig von dem Platze getragen ward. Ladiſla
bekam einen Teutſchen zum Ausfoderer/ der ihm zween Stoͤſſe aushielt/ und im dritten
ruͤklings abſitzen muſte/ wie dann Baldrich und Siegward mit gleichmaͤſſigem Verfolge
obſiegeten/ jener einem Schweden/ und dieſer einem Wenden. Alle Zuſeher vorwundertẽ
ſich der treflichen Manheit dieſer vier Bruͤder/ welche allemahl die Ordnung hielten/ daß
der mit der weiſſen Feder/ oben an/ naͤheſt ihm der mit der gelben/ drittens mit der rohten/
und unterſt mit der gruͤnen ſich ſtellete/ und meyneten die Zuſeher/ es geſchaͤhe ihres unter-
ſchiedlichen Alters halben. Fabius begunte ſeine Geſelſchafft ſchon zuvermahnen/ ob nit
ſchier Zeitwaͤhre/ ſich mit dieſen tapfferen Bruͤdern zuverſuchen; aber Olaff hielt vor
rahtſam/ daß mans vorerſt mit andern wagete/ damit ſie auch zuvor einen Nahmen erhiel-
ten/ da es irgend gegen dieſe mißgluͤcken ſolte; ſtelleten ſich demnach auff die Bahn/ und
traffen mit vier Boͤhmen und einem Wenden/ da Olaff mit ſeinem Manne im erſten; Fa-
bius im andern; Markomir auch im andern; Arbianes und Mnata im dritten Stoſſe fer-
tig wurden/ welches den vier Bruͤdern nicht unangenehm wahr/ inſonderheit als ſie bald
darauff zween Frieſen/ einen Schweden und zween Daͤnen/ im andern Treffen niderwurf-
fen. Drittens wurden ſie aber ausgefodert von zween Teutſchen und dreyen Franken/ da
Fabius und ein Teutſcher in dreyen Treffen ſich umſonſt bemuͤheten/ den Sieg zuerhaltẽ/
wiewol ſie im lezten ſchier beyde abſatteln muͤſſen. Arbianes enthielt ſich des Falles bloß
durch Behendigkeit/ da er ſeinen Gegener einen Franken herunter warff. Mnata ward
von einem Teutſchen im dritten Satze mit ſamt dem Pferde in den Sand gelegt. Mar-
komir erlegete ſeinen Gegenſtecher einen Franken im dritten Treffen. Aber Olaff ward
mit den ſeinen bald anfangs fertig. Die vermeyneten vier Bruͤder fingen von neuen an/
ihre Pferde zu tummeln/ ehe dieſer Streit geendiget war/ damit ſie von dieſen ihren Freun-
den nicht angegriffen wuͤrden/ und ſtellete Herr Bertram nebeſt Leches/ Neda und Klo-
dius ſich gegen ſie/ hatten ſich auch verbunden/ alle Krafft anzuwenden/ ob ihnen gelingen
moͤchte. Unſern vieren wahr dieſes zwar nicht ſo gar angenehm/ jedoch muſten ſie ehren-
halben ſich finden laſſen. Es traff aber Herkules zweymahl auff Bertram/ und machete
ihn im andern Angriffe Stegereiffloß/ der Hoffnung/ er wuͤrde ſich des dritten enthalten;
weil er aber auff denſelben drang/ ward er gewehret/ und mit ſamt dem Pferde unſanfft
genug nidergeworffen; welches Koͤnig Henrich ſehend/ ſich verwunderte/ wer dieſen
Handfeſten Ritter geſtuͤrzet haͤtte. Ladiſla muſte ſeinem getraͤuen Leches begegnen/ der
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Wink
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[917/0923] Achtes Buch. daß ſein Obſieger deſſen von jedermaͤnnig gepreiſet ward. Ladiſla hatte ſeinen ſchon im er- ſten Treffen nidergeworffen/ aber Baldrich und Siegward muſten den dritten Saz wa- gen/ da es ihnen nach Willen fugete. Noch kunten ſie nicht unangefochten bleiben/ dann ein ſehr ſtarker Daͤhne/ der ſich geſtern nicht hatte brauchen wollen/ foderte Herkules auff ein Speer/ ſetzete auch mit ſolcher Krafft auff ihn/ daß Olaff/ der ihn kennete/ zu ſeiner Geſel- ſchafft ſagete: Dafern dieſer des Streits erliegen wuͤrde/ wuͤſte er dem Obſieger keinen feſteren Stecher entgegen zuſtellen; nicht deſto weniger warff ihn Herkules mit ſamt dem Pferde uͤber und uͤber; weil er aber im Sattel ſich feſt hielt/ ward ihm auff begehren der ander Rit gerne verwilliget/ in welchem er dergeſtalt ausgehoben ward/ daß ihm im falle die Waffenriemen zerſprungen/ und er ohmaͤchtig von dem Platze getragen ward. Ladiſla bekam einen Teutſchen zum Ausfoderer/ der ihm zween Stoͤſſe aushielt/ und im dritten ruͤklings abſitzen muſte/ wie dann Baldrich und Siegward mit gleichmaͤſſigem Verfolge obſiegeten/ jener einem Schweden/ und dieſer einem Wenden. Alle Zuſeher vorwundertẽ ſich der treflichen Manheit dieſer vier Bruͤder/ welche allemahl die Ordnung hielten/ daß der mit der weiſſen Feder/ oben an/ naͤheſt ihm der mit der gelben/ drittens mit der rohten/ und unterſt mit der gruͤnen ſich ſtellete/ und meyneten die Zuſeher/ es geſchaͤhe ihres unter- ſchiedlichen Alters halben. Fabius begunte ſeine Geſelſchafft ſchon zuvermahnen/ ob nit ſchier Zeitwaͤhre/ ſich mit dieſen tapfferen Bruͤdern zuverſuchen; aber Olaff hielt vor rahtſam/ daß mans vorerſt mit andern wagete/ damit ſie auch zuvor einen Nahmen erhiel- ten/ da es irgend gegen dieſe mißgluͤcken ſolte; ſtelleten ſich demnach auff die Bahn/ und traffen mit vier Boͤhmen und einem Wenden/ da Olaff mit ſeinem Manne im erſten; Fa- bius im andern; Markomir auch im andern; Arbianes und Mnata im dritten Stoſſe fer- tig wurden/ welches den vier Bruͤdern nicht unangenehm wahr/ inſonderheit als ſie bald darauff zween Frieſen/ einen Schweden und zween Daͤnen/ im andern Treffen niderwurf- fen. Drittens wurden ſie aber ausgefodert von zween Teutſchen und dreyen Franken/ da Fabius und ein Teutſcher in dreyen Treffen ſich umſonſt bemuͤheten/ den Sieg zuerhaltẽ/ wiewol ſie im lezten ſchier beyde abſatteln muͤſſen. Arbianes enthielt ſich des Falles bloß durch Behendigkeit/ da er ſeinen Gegener einen Franken herunter warff. Mnata ward von einem Teutſchen im dritten Satze mit ſamt dem Pferde in den Sand gelegt. Mar- komir erlegete ſeinen Gegenſtecher einen Franken im dritten Treffen. Aber Olaff ward mit den ſeinen bald anfangs fertig. Die vermeyneten vier Bruͤder fingen von neuen an/ ihre Pferde zu tummeln/ ehe dieſer Streit geendiget war/ damit ſie von dieſen ihren Freun- den nicht angegriffen wuͤrden/ und ſtellete Herr Bertram nebeſt Leches/ Neda und Klo- dius ſich gegen ſie/ hatten ſich auch verbunden/ alle Krafft anzuwenden/ ob ihnen gelingen moͤchte. Unſern vieren wahr dieſes zwar nicht ſo gar angenehm/ jedoch muſten ſie ehren- halben ſich finden laſſen. Es traff aber Herkules zweymahl auff Bertram/ und machete ihn im andern Angriffe Stegereiffloß/ der Hoffnung/ er wuͤrde ſich des dritten enthalten; weil er aber auff denſelben drang/ ward er gewehret/ und mit ſamt dem Pferde unſanfft genug nidergeworffen; welches Koͤnig Henrich ſehend/ ſich verwunderte/ wer dieſen Handfeſten Ritter geſtuͤrzet haͤtte. Ladiſla muſte ſeinem getraͤuen Leches begegnen/ der ihm den erſten Stoß ritterlich aushielt/ und weil ihm ſein Koͤnig im voruͤberrennen einen Wink z z z z z iij

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 917. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/923>, abgerufen am 14.08.2024.