Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.ethnographischen Einzelbeobachtungen einen Leitfaden zu ge- 1) der Hausfleiß, 2) das Lohnwerk, 3) das Handwerk, 4) das Verlagssystem ("Hausindustrie"), 5) die Fabrik. Zunächst wird es sich darum handeln, die charakte- ethnographiſchen Einzelbeobachtungen einen Leitfaden zu ge- 1) der Hausfleiß, 2) das Lohnwerk, 3) das Handwerk, 4) das Verlagsſyſtem („Hausinduſtrie“), 5) die Fabrik. Zunächſt wird es ſich darum handeln, die charakte- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0109" n="87"/> ethnographiſchen Einzelbeobachtungen einen Leitfaden zu ge-<lb/> winnen, iſt es durchaus erforderlich, das Typiſche von dem<lb/> Zufälligen zu ſondern, von Nebenformen und Uebergangs-<lb/> bildungen abzuſehen und nur da einen neuen Abſchnitt der<lb/> Entwickelung beginnen zu laſſen, wo die veränderte Be-<lb/> triebsweiſe der Stoffumwandlung volkswirtſchaftliche Er-<lb/> ſcheinungen hervorruft, die eine weſentliche Veränderung<lb/> in der Gliederung der Geſellſchaft bedingen. Wir gelangen<lb/> auf dieſe Weiſe zu fünf Hauptbetriebsſyſtemen des Ge-<lb/> werbes. Es ſind in hiſtoriſcher Aufeinanderfolge:</p><lb/> <list> <item>1) der Hausfleiß,</item><lb/> <item>2) das Lohnwerk,</item><lb/> <item>3) das Handwerk,</item><lb/> <item>4) das Verlagsſyſtem („Hausinduſtrie“),</item><lb/> <item>5) die Fabrik.</item> </list><lb/> <p>Zunächſt wird es ſich darum handeln, die charakte-<lb/> riſtiſchen wirtſchaftlichen Eigentümlichkeiten dieſer Betriebs-<lb/> ſyſteme in knapper morphologiſcher Darſtellung hervorzu-<lb/> heben, die ſozialgeſchichtliche Tragweite der ganzen Entwicke-<lb/> lung aber bloß anzudeuten. Etwaige Lücken auszufüllen<lb/> und die Uebergänge von einer zur anderen Betriebsweiſe<lb/> klar zu legen, kann der Detailforſchung überlaſſen werden.<lb/> Naturgemäß wird unſere Darſtellung am längſten bei den<lb/> beiden älteren, dem Handwerk vorausgegangenen Betriebs-<lb/> ſyſtemen verweilen müſſen, während für die ſpäteren eine<lb/> kurze Charakteriſtik genügen dürfte. Wir beginnen mit dem<lb/> Hausfleiße.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0109]
ethnographiſchen Einzelbeobachtungen einen Leitfaden zu ge-
winnen, iſt es durchaus erforderlich, das Typiſche von dem
Zufälligen zu ſondern, von Nebenformen und Uebergangs-
bildungen abzuſehen und nur da einen neuen Abſchnitt der
Entwickelung beginnen zu laſſen, wo die veränderte Be-
triebsweiſe der Stoffumwandlung volkswirtſchaftliche Er-
ſcheinungen hervorruft, die eine weſentliche Veränderung
in der Gliederung der Geſellſchaft bedingen. Wir gelangen
auf dieſe Weiſe zu fünf Hauptbetriebsſyſtemen des Ge-
werbes. Es ſind in hiſtoriſcher Aufeinanderfolge:
1) der Hausfleiß,
2) das Lohnwerk,
3) das Handwerk,
4) das Verlagsſyſtem („Hausinduſtrie“),
5) die Fabrik.
Zunächſt wird es ſich darum handeln, die charakte-
riſtiſchen wirtſchaftlichen Eigentümlichkeiten dieſer Betriebs-
ſyſteme in knapper morphologiſcher Darſtellung hervorzu-
heben, die ſozialgeſchichtliche Tragweite der ganzen Entwicke-
lung aber bloß anzudeuten. Etwaige Lücken auszufüllen
und die Uebergänge von einer zur anderen Betriebsweiſe
klar zu legen, kann der Detailforſchung überlaſſen werden.
Naturgemäß wird unſere Darſtellung am längſten bei den
beiden älteren, dem Handwerk vorausgegangenen Betriebs-
ſyſtemen verweilen müſſen, während für die ſpäteren eine
kurze Charakteriſtik genügen dürfte. Wir beginnen mit dem
Hausfleiße.
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