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Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.

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Fall, wie etwa durch ein neues Verkehrsmittel die älteren
verdrängt werden. Die Eisenbahnen haben weder das
Fuhrwerk auf freier Straße noch den Transport auf Schiffen,
Saumtieren und dem Menschenrücken beseitigt; sie haben
nur jeder dieser älteren Transportweisen diejenige Stellung
angewiesen, in der sie ihre eigentümlichen Vorzüge am
meisten entfalten kann, und wahrscheinlich werden heute in
unseren Kulturstaaten mehr Pferde und Menschen mit Trans-
portdiensten beschäftigt, als im Jahre 1830.

Ganz dieselben Ursachen, welche diese gewaltige Stei-
gerung des Verkehrs hervorgebracht haben, wirken in der
Industrie und nehmen für dieselbe trotz fortwährender Ver-
vollkommnung der mechanischen Produktionsmittel in allen
Ländern eine stets wachsende Menschenzahl in Anspruch.
Von zwei Seiten aber empfängt das Produktionsgebiet des
Gewerbes immer neuen Zuwachs:

1. von Seiten der alten Haus- und Landwirtschaft,
von denen sich immer noch Teile ablösen und zu
selbständigen Gewerbezweigen werden und
2. durch stete Vervollkommnung 1) und Vermehrung der
Güterwelt, welche zur Befriedigung unserer Be-
dürfnisse dient.

Wenn man das ganze Quantum von Industriepro-

1) Auf eine kritische Bemerkung zu diesem Ausdruck in der Revue
d'Economie politique
vom November 1892, (p. 1228 Anmerkung)
will ich nicht unterlassen, denselben hier dahin zu präzisieren, daß ich
nicht die Verbesserung der Qualität bereits vorhandener Güterspezies
darunter verstehe sondern die Ersetzung vorhandener Güter durch
solche, welche dem Bedürfnis besser und billiger entsprechen.
8 *

Fall, wie etwa durch ein neues Verkehrsmittel die älteren
verdrängt werden. Die Eiſenbahnen haben weder das
Fuhrwerk auf freier Straße noch den Transport auf Schiffen,
Saumtieren und dem Menſchenrücken beſeitigt; ſie haben
nur jeder dieſer älteren Transportweiſen diejenige Stellung
angewieſen, in der ſie ihre eigentümlichen Vorzüge am
meiſten entfalten kann, und wahrſcheinlich werden heute in
unſeren Kulturſtaaten mehr Pferde und Menſchen mit Trans-
portdienſten beſchäftigt, als im Jahre 1830.

Ganz dieſelben Urſachen, welche dieſe gewaltige Stei-
gerung des Verkehrs hervorgebracht haben, wirken in der
Induſtrie und nehmen für dieſelbe trotz fortwährender Ver-
vollkommnung der mechaniſchen Produktionsmittel in allen
Ländern eine ſtets wachſende Menſchenzahl in Anſpruch.
Von zwei Seiten aber empfängt das Produktionsgebiet des
Gewerbes immer neuen Zuwachs:

1. von Seiten der alten Haus- und Landwirtſchaft,
von denen ſich immer noch Teile ablöſen und zu
ſelbſtändigen Gewerbezweigen werden und
2. durch ſtete Vervollkommnung 1) und Vermehrung der
Güterwelt, welche zur Befriedigung unſerer Be-
dürfniſſe dient.

Wenn man das ganze Quantum von Induſtriepro-

1) Auf eine kritiſche Bemerkung zu dieſem Ausdruck in der Revue
d’Économie politique
vom November 1892, (p. 1228 Anmerkung)
will ich nicht unterlaſſen, denſelben hier dahin zu präziſieren, daß ich
nicht die Verbeſſerung der Qualität bereits vorhandener Güterſpezies
darunter verſtehe ſondern die Erſetzung vorhandener Güter durch
ſolche, welche dem Bedürfnis beſſer und billiger entſprechen.
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[115/0137] Fall, wie etwa durch ein neues Verkehrsmittel die älteren verdrängt werden. Die Eiſenbahnen haben weder das Fuhrwerk auf freier Straße noch den Transport auf Schiffen, Saumtieren und dem Menſchenrücken beſeitigt; ſie haben nur jeder dieſer älteren Transportweiſen diejenige Stellung angewieſen, in der ſie ihre eigentümlichen Vorzüge am meiſten entfalten kann, und wahrſcheinlich werden heute in unſeren Kulturſtaaten mehr Pferde und Menſchen mit Trans- portdienſten beſchäftigt, als im Jahre 1830. Ganz dieſelben Urſachen, welche dieſe gewaltige Stei- gerung des Verkehrs hervorgebracht haben, wirken in der Induſtrie und nehmen für dieſelbe trotz fortwährender Ver- vollkommnung der mechaniſchen Produktionsmittel in allen Ländern eine ſtets wachſende Menſchenzahl in Anſpruch. Von zwei Seiten aber empfängt das Produktionsgebiet des Gewerbes immer neuen Zuwachs: 1. von Seiten der alten Haus- und Landwirtſchaft, von denen ſich immer noch Teile ablöſen und zu ſelbſtändigen Gewerbezweigen werden und 2. durch ſtete Vervollkommnung 1) und Vermehrung der Güterwelt, welche zur Befriedigung unſerer Be- dürfniſſe dient. Wenn man das ganze Quantum von Induſtriepro- 1) Auf eine kritiſche Bemerkung zu dieſem Ausdruck in der Revue d’Économie politique vom November 1892, (p. 1228 Anmerkung) will ich nicht unterlaſſen, denſelben hier dahin zu präziſieren, daß ich nicht die Verbeſſerung der Qualität bereits vorhandener Güterſpezies darunter verſtehe ſondern die Erſetzung vorhandener Güter durch ſolche, welche dem Bedürfnis beſſer und billiger entſprechen. 8 *

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Zitationshilfe: Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/137>, abgerufen am 24.11.2024.