dukten, das jährlich in Deutschland hervorgebracht wird, dergestalt statistisch zusammenfassen könnte, daß man zu scheiden im Stande wäre, was in Fabriken, was in der Hausindustrie, durch das Handwerk, das Lohnwerk, den Hausfleiß erzeugt ist, so würde man ohne Zweifel finden, daß der größere Teil der Fabrikwaren Güter umfaßt, welche niemals von einem anderen Betriebssystem erzeugt worden sind und daß das Handwerk absolut heute eine größere Produktenmenge hervorbringt als jemals früher. Gewiß haben Verlags- und Fabriksystem einige kleinere Handwerke vollständig aufgesogen und viele andere um Teile ihres Produktionsgebietes geschmälert. Aber alle großen Zunft- handwerke, welche am Ende des vorigen Jahrhunderts be- standen haben -- vielleicht mit einziger Ausnahme der Weberei -- bestehen auch heute noch. Es findet eine fort- gesetzte Zurückdrängung des Handwerks durch die voll- kommeneren Betriebssysteme statt, ähnlich wie im Mittel- alter durch das Handwerk Hausfleiß und Lohnwerk zurück- gedrängt wurden, nur weniger gewaltsam, auf dem Boden des freien Wettbewerbs. Und diese Konkurrenz aller mit allen, unterstützt durch ein vervollkommnetes Transport- und Verkehrssystem, erzwingt vielfach den Uebergang von der Kunden- zur Warenproduktion, auch wo technisch die erstere vielleicht noch länger möglich wäre. Viele selbst- ständige Meister treten in die Klientel des Verlags oder der Fabrik in ähnlicher Weise, wie ihre Vorläufer vor einem Jahrtausend in der Klientel des Fronhofs standen.
dukten, das jährlich in Deutſchland hervorgebracht wird, dergeſtalt ſtatiſtiſch zuſammenfaſſen könnte, daß man zu ſcheiden im Stande wäre, was in Fabriken, was in der Hausinduſtrie, durch das Handwerk, das Lohnwerk, den Hausfleiß erzeugt iſt, ſo würde man ohne Zweifel finden, daß der größere Teil der Fabrikwaren Güter umfaßt, welche niemals von einem anderen Betriebsſyſtem erzeugt worden ſind und daß das Handwerk abſolut heute eine größere Produktenmenge hervorbringt als jemals früher. Gewiß haben Verlags- und Fabrikſyſtem einige kleinere Handwerke vollſtändig aufgeſogen und viele andere um Teile ihres Produktionsgebietes geſchmälert. Aber alle großen Zunft- handwerke, welche am Ende des vorigen Jahrhunderts be- ſtanden haben — vielleicht mit einziger Ausnahme der Weberei — beſtehen auch heute noch. Es findet eine fort- geſetzte Zurückdrängung des Handwerks durch die voll- kommeneren Betriebsſyſteme ſtatt, ähnlich wie im Mittel- alter durch das Handwerk Hausfleiß und Lohnwerk zurück- gedrängt wurden, nur weniger gewaltſam, auf dem Boden des freien Wettbewerbs. Und dieſe Konkurrenz aller mit allen, unterſtützt durch ein vervollkommnetes Transport- und Verkehrsſyſtem, erzwingt vielfach den Uebergang von der Kunden- zur Warenproduktion, auch wo techniſch die erſtere vielleicht noch länger möglich wäre. Viele ſelbſt- ſtändige Meiſter treten in die Klientel des Verlags oder der Fabrik in ähnlicher Weiſe, wie ihre Vorläufer vor einem Jahrtauſend in der Klientel des Fronhofs ſtanden.
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dukten, das jährlich in Deutſchland hervorgebracht wird,
dergeſtalt ſtatiſtiſch zuſammenfaſſen könnte, daß man zu
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Hausfleiß erzeugt iſt, ſo würde man ohne Zweifel finden,
daß der größere Teil der Fabrikwaren Güter umfaßt, welche
niemals von einem anderen Betriebsſyſtem erzeugt worden
ſind und daß das Handwerk abſolut heute eine größere
Produktenmenge hervorbringt als jemals früher. Gewiß
haben Verlags- und Fabrikſyſtem einige kleinere Handwerke
vollſtändig aufgeſogen und viele andere um Teile ihres
Produktionsgebietes geſchmälert. Aber alle großen Zunft-
handwerke, welche am Ende des vorigen Jahrhunderts be-
ſtanden haben — vielleicht mit einziger Ausnahme der
Weberei — beſtehen auch heute noch. Es findet eine fort-
geſetzte Zurückdrängung des Handwerks durch die voll-
kommeneren Betriebsſyſteme ſtatt, ähnlich wie im Mittel-
alter durch das Handwerk Hausfleiß und Lohnwerk zurück-
gedrängt wurden, nur weniger gewaltſam, auf dem Boden
des freien Wettbewerbs. Und dieſe Konkurrenz aller mit
allen, unterſtützt durch ein vervollkommnetes Transport-
und Verkehrsſyſtem, erzwingt vielfach den Uebergang von
der Kunden- zur Warenproduktion, auch wo techniſch die
erſtere vielleicht noch länger möglich wäre. Viele ſelbſt-
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Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/138>, abgerufen am 21.11.2024.
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