Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.werker, die sich außerhalb der Zunftorganisation befanden, Wir müssen deshalb einen andern Weg einschlagen, Sie gestatten, daß ich mich hier auf eine kurze Mit- Im Ganzen zählen wir 1440 rund 1800 selbständig 1) In meiner Bevölkerung von Frankfurt a. M. I, S. 210 ff.
werker, die ſich außerhalb der Zunftorganiſation befanden, Wir müſſen deshalb einen andern Weg einſchlagen, Sie geſtatten, daß ich mich hier auf eine kurze Mit- Im Ganzen zählen wir 1440 rund 1800 ſelbſtändig 1) In meiner Bevölkerung von Frankfurt a. M. I, S. 210 ff.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="231"/> werker, die ſich außerhalb der Zunftorganiſation befanden,<lb/> nicht unbedeutend.</p><lb/> <p>Wir müſſen deshalb einen andern Weg einſchlagen,<lb/> wenn wir über die Zuſammenſetzung der Bürgerſchaft nach<lb/> dem Berufe Aufſchluß gewinnen wollen: wir müſſen in<lb/> der Weiſe der modernen Statiſtik die Bürger nach dem<lb/> Berufe ordnen, den ein jeder wirklich getrieben hat. Allein<lb/> eine ſolche Arbeit bietet für das Mittelalter außerordentliche<lb/> Schwierigkeiten. Sie iſt auch bei dem reichen Material<lb/> des Frankfurter Stadtarchivs nur für ein einziges Jahr,<lb/> 1440, möglich geweſen.</p><lb/> <p>Sie geſtatten, daß ich mich hier auf eine kurze Mit-<lb/> teilung der Hauptergebniſſe dieſer mittelalterlichen Berufs-<lb/> ſtatiſtik beſchränke, indem ich für das Einzelne auf die aus-<lb/> führliche gedruckt vorliegende Darſtellung verweiſe <note place="foot" n="1)">In meiner Bevölkerung von Frankfurt a. M. <hi rendition="#aq">I,</hi> S. 210 ff.</note>.</p><lb/> <p>Im Ganzen zählen wir 1440 rund 1800 ſelbſtändig<lb/> erwerbende männliche Perſonen. Dieſelben verteilen ſich<lb/> auf nicht weniger als 191 Berufszweige. Dies iſt indes<lb/> nicht die Geſamtzahl aller im mittelalterlichen Frankfurt<lb/> vorkommenden Erwerbsarten. Vielmehr erhalten wir, wenn<lb/> wir auch die ſonſt noch im <hi rendition="#aq">XIV.</hi> und <hi rendition="#aq">XV.</hi> Jahrhundert<lb/> vereinzelt auftretenden Berufsarten hinzurechnen, eine Liſte<lb/> von über 340 Zweigen ſelbſtändiger männlicher Thätigkeit.<lb/> Dabei iſt zu beachten, daß es ſich überall nur um den<lb/> Hauptberuf handelt, d. h. diejenige dauernd ausgeübte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0253]
werker, die ſich außerhalb der Zunftorganiſation befanden,
nicht unbedeutend.
Wir müſſen deshalb einen andern Weg einſchlagen,
wenn wir über die Zuſammenſetzung der Bürgerſchaft nach
dem Berufe Aufſchluß gewinnen wollen: wir müſſen in
der Weiſe der modernen Statiſtik die Bürger nach dem
Berufe ordnen, den ein jeder wirklich getrieben hat. Allein
eine ſolche Arbeit bietet für das Mittelalter außerordentliche
Schwierigkeiten. Sie iſt auch bei dem reichen Material
des Frankfurter Stadtarchivs nur für ein einziges Jahr,
1440, möglich geweſen.
Sie geſtatten, daß ich mich hier auf eine kurze Mit-
teilung der Hauptergebniſſe dieſer mittelalterlichen Berufs-
ſtatiſtik beſchränke, indem ich für das Einzelne auf die aus-
führliche gedruckt vorliegende Darſtellung verweiſe 1).
Im Ganzen zählen wir 1440 rund 1800 ſelbſtändig
erwerbende männliche Perſonen. Dieſelben verteilen ſich
auf nicht weniger als 191 Berufszweige. Dies iſt indes
nicht die Geſamtzahl aller im mittelalterlichen Frankfurt
vorkommenden Erwerbsarten. Vielmehr erhalten wir, wenn
wir auch die ſonſt noch im XIV. und XV. Jahrhundert
vereinzelt auftretenden Berufsarten hinzurechnen, eine Liſte
von über 340 Zweigen ſelbſtändiger männlicher Thätigkeit.
Dabei iſt zu beachten, daß es ſich überall nur um den
Hauptberuf handelt, d. h. diejenige dauernd ausgeübte
1) In meiner Bevölkerung von Frankfurt a. M. I, S. 210 ff.
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