Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Lacroix. Die Gasse fällt mir ein. Danton. Und? Lacroix. Auf der Gasse waren Hunde, eine Dogge und ein Bologneser Schooßhündlein, die quälten sich. Danton. Was soll das? Lacroix. Das fiel mir nun grade so ein, und da mußt' ich lachen. Es sah erbaulich aus! Die Mädel guckten aus den Fenstern; man sollte vorsichtig sein und sie nicht einmal in der Sonne sitzen lassen. Die unmoralischen Mücken erwecken ihnen sonst allerhand erbauliche Gedanken. Legendre und ich sind fast durch alle Zellen gelaufen, mehr als eine apokalyptische Dame hing uns an den Rockschößen und wollte den Segen. Legendre gibt einer die Disciplin, aber er wird einen Monat dafür zu fasten bekommen. Da bringe ich zwei von ihnen. Marion. Guten Tag, Demoiselle Adelaide, guten Tag Demoiselle Rosalie. Lacroix. Die Gaſſe fällt mir ein. Danton. Und? Lacroix. Auf der Gaſſe waren Hunde, eine Dogge und ein Bologneſer Schooßhündlein, die quälten ſich. Danton. Was ſoll das? Lacroix. Das fiel mir nun grade ſo ein, und da mußt’ ich lachen. Es ſah erbaulich aus! Die Mädel guckten aus den Fenſtern; man ſollte vorſichtig ſein und ſie nicht einmal in der Sonne ſitzen laſſen. Die unmoraliſchen Mücken erwecken ihnen ſonſt allerhand erbauliche Gedanken. Legendre und ich ſind faſt durch alle Zellen gelaufen, mehr als eine apokalyptiſche Dame hing uns an den Rockſchößen und wollte den Segen. Legendre gibt einer die Disciplin, aber er wird einen Monat dafür zu faſten bekommen. Da bringe ich zwei von ihnen. Marion. Guten Tag, Demoiſelle Adelaide, guten Tag Demoiſelle Roſalie. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0040" n="36"/> <sp who="#LAC"> <speaker><hi rendition="#g">Lacroix</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Gaſſe fällt mir ein.</p> </sp><lb/> <sp who="#DAN"> <speaker><hi rendition="#g">Danton</hi>.</speaker><lb/> <p>Und?</p> </sp><lb/> <sp who="#LAC"> <speaker><hi rendition="#g">Lacroix</hi>.</speaker><lb/> <p>Auf der Gaſſe waren Hunde, eine Dogge und<lb/> ein Bologneſer Schooßhündlein, die quälten ſich.</p> </sp><lb/> <sp who="#DAN"> <speaker><hi rendition="#g">Danton</hi>.</speaker><lb/> <p>Was ſoll das?</p> </sp><lb/> <sp who="#LAC"> <speaker><hi rendition="#g">Lacroix</hi>.</speaker><lb/> <p>Das fiel mir nun grade ſo ein, und da mußt’<lb/> ich lachen. Es ſah erbaulich aus! Die Mädel<lb/> guckten aus den Fenſtern; man ſollte vorſichtig ſein<lb/> und ſie nicht einmal in der Sonne ſitzen laſſen.<lb/> Die unmoraliſchen Mücken erwecken ihnen ſonſt<lb/> allerhand erbauliche Gedanken. Legendre und ich<lb/> ſind faſt durch alle Zellen gelaufen, mehr als eine<lb/> apokalyptiſche Dame hing uns an den Rockſchößen<lb/> und wollte den Segen. Legendre gibt einer die<lb/> Disciplin, aber er wird einen Monat dafür zu<lb/> faſten bekommen. Da bringe ich zwei von ihnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Marion</hi>.</speaker><lb/> <p>Guten Tag, Demoiſelle Adelaide, guten Tag<lb/> Demoiſelle Roſalie.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0040]
Lacroix.
Die Gaſſe fällt mir ein.
Danton.
Und?
Lacroix.
Auf der Gaſſe waren Hunde, eine Dogge und
ein Bologneſer Schooßhündlein, die quälten ſich.
Danton.
Was ſoll das?
Lacroix.
Das fiel mir nun grade ſo ein, und da mußt’
ich lachen. Es ſah erbaulich aus! Die Mädel
guckten aus den Fenſtern; man ſollte vorſichtig ſein
und ſie nicht einmal in der Sonne ſitzen laſſen.
Die unmoraliſchen Mücken erwecken ihnen ſonſt
allerhand erbauliche Gedanken. Legendre und ich
ſind faſt durch alle Zellen gelaufen, mehr als eine
apokalyptiſche Dame hing uns an den Rockſchößen
und wollte den Segen. Legendre gibt einer die
Disciplin, aber er wird einen Monat dafür zu
faſten bekommen. Da bringe ich zwei von ihnen.
Marion.
Guten Tag, Demoiſelle Adelaide, guten Tag
Demoiſelle Roſalie.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |