Nun kom, nun kom, mein trauter Gemal, Kom, küs mir den Kus der Verlobung einmal!" -- -- Da kam er und küst' ihr den rosigen Mund, Drob alle sein Zagen im Herzen verschwund.
Sie hatten's ihr Küssen, sie hatten's ihr Spiel, Und trieben des süssen Geschwäzes noch viel. Da knirschte der König, da wolt' er hinein, Doch liessen ihn Schlösser und Riegel nicht ein.
Da hart' er und harte mit schäumendem Mund', Wie vor der Höle des Wildes ein Hund. Den Liebenden drin, nach gepflogener Lust, Ward enger und bänger von Ahndung die Brust. --
"Wach auf, Prinzessin, der Hahn hat gekräht! Nun las mich, bevor sich der Morgen erhöht! --" "Ach, Lieber, ach bleib noch! Es kündet der Hahn Die erste der nächtlichen Wachen nur an." --
"Schau
Nun kom, nun kom, mein trauter Gemal, Kom, kuͤs mir den Kus der Verlobung einmal!„ — — Da kam er und kuͤſt’ ihr den roſigen Mund, Drob alle ſein Zagen im Herzen verſchwund.
Sie hatten’s ihr Kuͤſſen, ſie hatten’s ihr Spiel, Und trieben des ſuͤſſen Geſchwaͤzes noch viel. Da knirſchte der Koͤnig, da wolt’ er hinein, Doch lieſſen ihn Schloͤſſer und Riegel nicht ein.
Da hart’ er und harte mit ſchaͤumendem Mund’, Wie vor der Hoͤle des Wildes ein Hund. Den Liebenden drin, nach gepflogener Luſt, Ward enger und baͤnger von Ahndung die Bruſt. —
„Wach auf, Prinzeſſin, der Hahn hat gekraͤht! Nun las mich, bevor ſich der Morgen erhoͤht! —„ „Ach, Lieber, ach bleib noch! Es kuͤndet der Hahn Die erſte der naͤchtlichen Wachen nur an.„ —
„Schau
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Nun kom, nun kom, mein trauter Gemal,
Kom, kuͤs mir den Kus der Verlobung einmal!„ — —
Da kam er und kuͤſt’ ihr den roſigen Mund,
Drob alle ſein Zagen im Herzen verſchwund.
Sie hatten’s ihr Kuͤſſen, ſie hatten’s ihr Spiel,
Und trieben des ſuͤſſen Geſchwaͤzes noch viel.
Da knirſchte der Koͤnig, da wolt’ er hinein,
Doch lieſſen ihn Schloͤſſer und Riegel nicht ein.
Da hart’ er und harte mit ſchaͤumendem Mund’,
Wie vor der Hoͤle des Wildes ein Hund.
Den Liebenden drin, nach gepflogener Luſt,
Ward enger und baͤnger von Ahndung die Bruſt. —
„Wach auf, Prinzeſſin, der Hahn hat gekraͤht!
Nun las mich, bevor ſich der Morgen erhoͤht! —„
„Ach, Lieber, ach bleib noch! Es kuͤndet der Hahn
Die erſte der naͤchtlichen Wachen nur an.„ —
„Schau
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/291>, abgerufen am 15.06.2024.
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