Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Vorrede. ment für mich und für meinen Kopf. Es istblos Folge von dem Umstande, daß bisher kein Deutscher Gelehrter in einer so grossen Handelsstadt, wie ich, gelebt hat, welchem ähnliche Veranlassungen zu dieser Art von Schriftstellerei entstanden wären. Ich hätte hinzu sezen mögen, daß auch keiner, dem etwa sonst die Lust dazu entstanden sein mögte, so wie ich, durch die Mathematik dazu vor- bereitet war. Bleibt also etwas Verdienst für mich dabei, so ist es dieses, daß ich diese Lage nach meinem besten Vermögen benuzt habe. Die Theorie der Handlung war es freilich, mit welcher ich mich im Lehren und Schreiben hauptsächlich nur beschäftigen konnte. Aber ich lebte und lebe noch unter so vielen Praktikern. So viele unter diesen sind meine Freunde, auch zum Teil ehema- lige Zuhörer, und sagen mir unverholen, was ich zu wissen nötig habe, weil sie keinen Misbrauch bei mir befürchten. Treffe ich auf solche, die darin anders denken, und auf vermeinte Geheimnisse ihrer Praxis stolz sind, Vorrede. ment fuͤr mich und fuͤr meinen Kopf. Es iſtblos Folge von dem Umſtande, daß bisher kein Deutſcher Gelehrter in einer ſo groſſen Handelsſtadt, wie ich, gelebt hat, welchem aͤhnliche Veranlaſſungen zu dieſer Art von Schriftſtellerei entſtanden waͤren. Ich haͤtte hinzu ſezen moͤgen, daß auch keiner, dem etwa ſonſt die Luſt dazu entſtanden ſein moͤgte, ſo wie ich, durch die Mathematik dazu vor- bereitet war. Bleibt alſo etwas Verdienſt fuͤr mich dabei, ſo iſt es dieſes, daß ich dieſe Lage nach meinem beſten Vermoͤgen benuzt habe. Die Theorie der Handlung war es freilich, mit welcher ich mich im Lehren und Schreiben hauptſaͤchlich nur beſchaͤftigen konnte. Aber ich lebte und lebe noch unter ſo vielen Praktikern. So viele unter dieſen ſind meine Freunde, auch zum Teil ehema- lige Zuhoͤrer, und ſagen mir unverholen, was ich zu wiſſen noͤtig habe, weil ſie keinen Misbrauch bei mir befuͤrchten. Treffe ich auf ſolche, die darin anders denken, und auf vermeinte Geheimniſſe ihrer Praxis ſtolz ſind, <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="XII"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/> ment fuͤr mich und fuͤr meinen Kopf. Es iſt<lb/> blos Folge von dem Umſtande, daß bisher<lb/> kein Deutſcher Gelehrter in einer ſo groſſen<lb/> Handelsſtadt, wie ich, gelebt hat, welchem<lb/> aͤhnliche Veranlaſſungen zu dieſer Art von<lb/><choice><sic>Schriftſtrllerei</sic><corr>Schriftſtellerei</corr></choice> entſtanden waͤren. Ich haͤtte<lb/> hinzu ſezen moͤgen, daß auch keiner, dem<lb/> etwa ſonſt die Luſt dazu entſtanden ſein moͤgte,<lb/> ſo wie ich, durch die Mathematik dazu vor-<lb/> bereitet war. Bleibt alſo etwas Verdienſt<lb/> fuͤr mich dabei, ſo iſt es dieſes, daß ich dieſe<lb/> Lage nach meinem beſten Vermoͤgen benuzt<lb/> habe. Die Theorie der Handlung war es<lb/> freilich, mit welcher ich mich im Lehren und<lb/> Schreiben hauptſaͤchlich nur beſchaͤftigen<lb/> konnte. Aber ich lebte und lebe noch unter<lb/> ſo vielen Praktikern. So viele unter dieſen<lb/> ſind meine Freunde, auch zum Teil ehema-<lb/> lige Zuhoͤrer, und ſagen mir unverholen,<lb/> was ich zu wiſſen noͤtig habe, weil ſie keinen<lb/> Misbrauch bei mir befuͤrchten. Treffe ich<lb/> auf ſolche, die darin anders denken, und auf<lb/> vermeinte Geheimniſſe ihrer Praxis ſtolz ſind,<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XII/0018]
Vorrede.
ment fuͤr mich und fuͤr meinen Kopf. Es iſt
blos Folge von dem Umſtande, daß bisher
kein Deutſcher Gelehrter in einer ſo groſſen
Handelsſtadt, wie ich, gelebt hat, welchem
aͤhnliche Veranlaſſungen zu dieſer Art von
Schriftſtellerei entſtanden waͤren. Ich haͤtte
hinzu ſezen moͤgen, daß auch keiner, dem
etwa ſonſt die Luſt dazu entſtanden ſein moͤgte,
ſo wie ich, durch die Mathematik dazu vor-
bereitet war. Bleibt alſo etwas Verdienſt
fuͤr mich dabei, ſo iſt es dieſes, daß ich dieſe
Lage nach meinem beſten Vermoͤgen benuzt
habe. Die Theorie der Handlung war es
freilich, mit welcher ich mich im Lehren und
Schreiben hauptſaͤchlich nur beſchaͤftigen
konnte. Aber ich lebte und lebe noch unter
ſo vielen Praktikern. So viele unter dieſen
ſind meine Freunde, auch zum Teil ehema-
lige Zuhoͤrer, und ſagen mir unverholen,
was ich zu wiſſen noͤtig habe, weil ſie keinen
Misbrauch bei mir befuͤrchten. Treffe ich
auf ſolche, die darin anders denken, und auf
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